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The eye

I see everything
von

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Die Erinnerung und ihre Folgen

Die Erinnerung und ihre Folgen
 


 

Nach kurzer Diskussion hatten sich Hermine und Harry auf das Memoriarum geeinigt.

Vor kurzer Zeit war Harry erst in der Bibliothek über einige Texte über dieses Objekt gestolpert, sodass er jetzt wusste, wie man es bedienen musste.

Zuerst musste er sich ganz stark au diese Erinnerung konzentrieren und sie per Zauberstab, genauso wie beim Denkarium, aus seinem Kopf heraus ziehen.

Die milchig weißen Fäden, die an seinem Zauberstab hingen ließ er in ein Becken schwimmen, das mit einem Beamer verbunden war.

Mit einer kleinen Berührung seines Zauberstabes startete er das Gerät und setzte sich dann neben Hermine auf das Sofa.
 

Vor ihnen auf der Wand entstand ein großes Bild, Harrys Erinnerung:
 

Harry kam gerade von einer Strafarbeit bei Filch. Er war auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum, als er plötzlich Stimmen hörte. Leise schlich er sich heran, neugierig, wer da so spät abends noch in den Gängen redete.

Vorsichtig lugte er um die nächste Ecke und sah dort Dumbledore und Moody.

Nun konnte er auch verstehen, was die zwei beredeten:

“Ja, du hast Recht. Potter ist jetzt zwar traurig, aber das können wir ausnutzen”

“Genau. Hauptsache wir haben Black los!”

“Wenn der dunkle Lord jetzt noch Lupin umbringen würde, würde Potter uns wahrscheinlich total aus der Hand fressen!”

“Wir können ihn ja auf eine Todessermission schicken!”

“Das halte ich für keine gute Idee. Wir warten erst einmal ab. Vielleicht reicht es auch so. Und wenn nicht, kriegen wir den Werwolf schon irgendwie los.”

“Hoffentlich besiegt der Bengel bald den Lord! Und dann können wir an die Macht!”

“Vorher muss aber noch Potter beseitigt werden! Und dann kann uns keiner mehr Aufhalten!”

Ein grausames und verrücktes lachen erklang vom Direktor und der Auror schloss sich dem bald an.

Harry wurde es zu viel.

Betrübt drehte er sich um und trottete zu seinem Gemeinschaftsraum, tief in Gedanken versunken und nicht merkend, wie die Tränen seinen Blick immer mehr verschleierten.
 

Als die Erinnerung geendet hatte, sah Hermine zu Harry herüber.

Dieser saß da, blickte starr nach vorne, auf die nun weiße Wand und war ziemlich blass.

“Harry..? Alls in Ordnung?” fragte Hermine besorgt.

“’Mine… Lass mich bitte allein.”

Die Erinnerung hatte ihn doch ganz schön mitgenommen.

Er hatte das bis in das letzte Eck seines Gedächtnisses verbannt, in der Hoffnung, nie mehr daran denken zu müssen.

Und nun sah er das alles wieder vor sich.

Er wurde benutzt…
 

“Nein.. Ich lass dich jetzt nicht alleine”

“Bitte” antwortete Harry schwach. Das aller letzte, was er jetzt wollte, war mit Hermine zu diskutieren.

“Nein.. Dir geht es nicht gut!”

Mit diesen Worte rutschte die Gryffindor näher an ihren Freund ran und legte einen Arm um seine Schultern.

Harry versteifte sich sofort. Wenn er jetzt nachgeben würde, wär es um ihn geschehen. Dann würde er sich nicht mehr zurückhalten können.
 

“Bitte Hermine. Mit mir ist wirklich alles in Ordnung. Geh einfach zurück in den Gemeinschaftsraum und überleg dir, ob du meiner Seite beitreten möchtest.

Ich bleib noch ein bisschen hier und komm dann nach, ok?” versuchte es Harry ein letztes Mal.
 

Ergeben nickte Hermine, drückte ihren Freund noch einmal kurz und verließ dann mit ihren Büchern den Raum.

Und so saß Harry mal wieder alleine da.
 

Es machte ihn traurig, dass Dumbledore einfach so über seine Leiche gehen würde, aber auch wütend.

Und wie schon so oft, dachte er auch an die ganze Zaubererwelt, die einfach so ihn zu ihrem Held erkoren hatte… Ihn, einen ganz normalen Jungen!

Und auch das machte ihn wütend.

An sich war das nichts ungewöhnliches.

Schon oft hatte er sich über sein Schicksal, die Zaubererwelt und Dumbledore aufgeregt.

Doch heute war es anders.

Es war, als wäre in seinem Kopf ein Schalter umgelegt worden.

Vermutlich war einfach alles zusammen gekommen und seine Nerven spielten verrückt, denn in den letzten Tagen war einfach zu viel passiert.
 

Harry merkte, wie sich seine Wut immer mehr sammelte und wie er sich da hinein steigerte.
 

In ihm brodelte es.

Wie heiße Lava schoss sein Blut durch die Adern.

Sein herz pumpte kräftig.

Und Harry verlor die Kontrolle.
 

Seine ganze Haut schien wie elektrisiert, sogar kleine Blitze schossen zwischen seinen Fingern hin und her.

Ein magischer Wind kam auf und wirbelte um den immer noch sitzenden Harry, zerrte fast schon verspielt an seiner Kleidung und verwuschelte seine Haare.
 

Aber der Gryffindor merkte davon überhaupt nichts.

Vereinzelte Erinnerungen spielten sich vor seinem inneren Auge ab: Rita Kimmkorns Artikel über ihn, Snapes Wutanfälle und Beschimpfungen, das Gespräch zwischen Dumbledore und Moody, Sirius Tod und der Eifersüchtige Ron.
 

Dies alles steigerte seine Wut noch mehr.

Und so bekam Harry auch nicht mit, wie die Sessel, das Memoriarum und das Denkarum um ihn herum gewirbelt wurde, denn mit seiner Wut hatte sich auch der Wind gesteigert.
 

Plötzlich wurden Harrys Augen strahlend grün, wie in seinen Träumen.

Und mit einem Animalischen Schrei stand der Gryffindor auf, streckte seine Hände in Richtung Wand.
 

Seine ganze Wut und Magie löste sich in einem knallroten Strahl aus seinen Handflächen und prallte da an die Wand und hinterließ einen schwarzen Fleck.

Die Wände des Raums begannen zu Wackeln und zu knarren bis sie schließlich einstürzten.

Staub, die Wände und die Decke krachten auf Harry…

Doch der bekam davon gar nichts mit.

Denn als die Magie as ihm heraus schoss, war er bewusstlos zusammen gebrochen.
 

Sein Körper ruhte zwar, aber nicht seine Gedanken.

Erinnerungen aus seiner Kindheit und den Hogwartsjahren rauschten schnell an ihm vorbei. Zu schnell, um genau erkennen zu können, was passierte.

Doch die Erinnerungen ab Sirius Tod wurden langsamer.

Die ganzen Sommerferien erlebte Harry noch ein zweites Mal.

Erneut lernte er, holte den Stoff der letzten Jahre nach und lernte schon im voraus.

Auch die ersten Wochen des neuen Schuljahres erlebte er erneut.

Bis an am aktuellen Tag angekommen war.

Und dann…

Dann prasselten andere Erinnerungen auf ihn ein.

Neue…

Fremde!
 


 

~*~*~*~*~*~*~*
 

Unruhig tigerte Hermine im Gemeinschaftsraum herum.

Seit sie Harry verlassen hatte, waren nun zwei Stunden vorbei.

Und der Gryffindor war immer noch nicht zurück gekehrt.

Langsam machte sie sich echt Sorgen.
 

Harry hatte nach der Erinnerung wirklich nicht gut ausgesehen.

Und sie konnte das verstehen.

Auch sie hatte das nicht so einfach weg stecken können.

Sie erschrak es, zu was der Direktor fähig war.

Er hatte sie alle die ganze Zeit belogen und betrogen.
 

Dmbledore hatte immer den lieben Direktor gespielt, aber in Wahrheit war er genauso schlimm wie sein Feind, Voldemort.
 

Für sie stand es nun fest:

Sie wird Harry unterstützen wo es nur ging und auch seiner Seite beitreten.

Zwar war diese noch nicht so wirklich gut durch geplant, aber sie hatte im Gefühl, dass Harry das schon irgendwie hinbekommen würde.
 

Aber um dem Gryffindor das alles mitteilen zu können, müsste er erst einmal kommen.

Erneut drehte Hermine eine Runde im Gemeinschaftsraum, den genervten Ron ignorierend.
 

“Mensch Hermine. Jetzt sag mir endlich, was los ist! Ist irgend etwas bei euren Frauengespräch passiert?”

Zum hundertsten Mal fragte Ron das. Doch bisher hatte das Mädchen ihm noch nicht geantwortet.
 

“Nein Ron. Es ist nichts passiert. Harry wollte nur noch schnell aufs Klo gehen und dann auch kommen. Aber das war vor zwei Stunden!” erklärte die Gryffindor endlich.

“Ach ‘Mine. Du kennst ihn doch. Wahrscheinlich will er nur noch ein bisschen alleine sein. Bis morgen früh wird er schon auftauchen!” versuchte ihr Freund se zu beruhigen.

“Komm. Wir gehen ins Bett.” meinte er noch und schob Hermine, die sich weigern wollte, in Richtung ihres Schlafsaals.
 

Ergeben ging das Mädchen also ins Bett.

Doch schlafen konnte sie noch lange nicht.

Sie hatte wahnsinnige Angst um Harry.

Sein Blick nach der Erinnerung jagte ihr jetzt noch einen Schauer nach dem anderen den Rücken hinunter.

Sein Blick war so.. leer und gefühllos.

Sie hatte wirklich Angst, dass er sich etwas angetan haben könnte.

Und sie, seine beste Freundin, hatte ihn in so einer Situation einfach alleine gelassen!
 

Nach einigem hin und herdrehen, schlief Hermine doch noch ein, nicht wissend, dass ihr bester Freund unter ganz viel Schutt vergraben lag.
 

~*~*~*~*~*~*
 

Leicht hüpfend ging Blaise Zabini in die Große Halle zum frühstücken.

Heute war er sehr gut gelaunt, da er eine gute Neuigkeit für Harry hatte.
 

Nicht einmal ein sehr böser Draco Malfoy konnte ihm die Stimmung verderben.

Dieser war immer noch wegen Blaise’ Weckaktion sauer. Denn Draco war ein Morgenmuffel und Zabini hatte ihm einfach einen Eimer Wasser über den kopf geleert, als dieser nicht aufstehen wollte.
 

Und eben dieser Draco Mafoy lief nun mit einem mörderischen Blick hinter dem hüpfenden Blaise Zabini her.

Er konnte einfach nicht verstehen, wieso dieser so gut gelaunt war.
 

In der großen Halle angekommen, setzten sich die beiden an ihren Haustisch und begannen zu essen.

Immer wieder wanderte Blaise’ Blick zwischen dem Gryffindortisch und dem Eingang hin und her, immer auf der Suche nach Dumbledores Goldjungen.

Als er Hermine und Ron hereinkommen sah, wollte er schon freudig aufspringen.

Doch hinter ihnen lief niemand.

Harry war nicht da.
 

Fassungslos starrte er den beiden Gryffindors hinterher.

Und so sah er auch Hermines verzweifelten Blick, als auch sie bemerkte, dass Harry hier nirgends war.
 

Aber Blaise dachte sich vorerst nichts dabei.

Sein neuer Freund würde bestimmt einfach nur das Frühstück ausfallen lassen.

Spätestens später in Verwandlung würde er ihn sehen.
 

Doch drei Stunden später, in Verwandlung, war Harry auch nicht da.

Fragend sah er zu Hermine rüber.

Diese sah grauenvoll aus.
 

Ihre Augen waren gerötet, ihre Haare ungekämmt, und ihre Haltung war gebeugt.
 

En furchtbarer Verdacht kam Blaise:

Hatte die Gryffindor Dumbledore von Harrys dritter Seite erzählt?

Und wenn ja, was sollte er machen?
 

Schnell traf er eine Entscheidung.
 

Er kramte ein Stück Pergament aus seiner Tasche und schrieb drauf:

+Wo ist Harry?+

Und warf es Hermine zu.
 

Professor McGonaggal bemerkte davon nichts.

Sie schrieb gerade einen langen Aufschrieb an die Tafel.
 

Kurz darauf kam schon eine Antwort in Hermines fein geschwungener und gut leserlichen Schrift zurück

+Ich weiß es nicht+
 

Blaise schnaubte, während er auf das Pergament schrieb:

+Lüg mich nicht an! Ich weiß, dass ihr euch gestern getroffen habt! Sag mir SOFORT die Wahrheit, oder ich erzähle deinem Schwarm, dass du lesbisch bist+

Er hoffte, dass Hermine durch die kleine Drohung die Wahrheit schreiben würde.
 

Das nächste Kügelchen traf ihn am Kopf.

Genervt hob er es vom Boden auf und entfaltete es:

+ich weiß es wirklich nicht. Bitte glaub mir!

Und woher weißt du überhaupt, wer mein Schwarm ist?+
 

Hermines Handschrift war nicht mehr ganz zu leserlich.

Sie musste sehr gezittert haben, als sie diese paar Zeilen geschrieben hatte.
 

+Hab einen tolles Zettel mit lauter Herzchen gefunden.

Was ist gestern passiert?+
 

Zurück bekam er eine genaue Beschreibung der Dinge vom letzten Abend.

Über den Zettel einigten sie sich darauf, gleich nach der Stunde zum Raum der Wünsche zu gehen und nach Harry zu suchen.
 

Die Stunde konnte für Blaise gar nicht schnell genug herum gehen.

Er machte sich wahnsinnige Sorgen um seinen Freund.

Er wusste ganz genau, dass Harry eher labil war.

Und er wollte sich gar nicht ausmalen, was alles passiert sein könnte.
 

Als es endlich klingelte, schnappte sich Blaise schnell seine Tasche, nahm Hermine an der Hand und zusammen rannten sie zum Raum der Wünsche.

Die verwunderten Blicke der anderen nahmen sie gar nicht wahr.
 

Endlich im siebten Stock angekommen, liefen sie dreimal an der Wand vorbei…

Doch nicht tat sich!
 

Schockier sahen sich de beiden an…

Und probierten es noch einmal.

Doch wieder erschein keine Tür.
 

In dem Moment brach für Hermine und Blaise eine Welt zusammen.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Seit diesem Tag waren mittlerweile zehn Tage vergangen.

Auch die Lehrer hatten Harrys verschwinden bemerkt und suchten besorgt das ganze Schloss und die Ländereien ab.

Doch keiner fand ihn.
 

Die Stimmung in Hogwarts war sehr getrübt.
 

Hermine gab sic die Schuld an Harrys verschwinden. Sie sah wirklich furchtbar aus. Sie war total blass, ihre Augen leblos.

Auch Blaise ging es nicht anders.

Er hatte den Gryffindor gerade erst in sein Herz geschlossen, und nun war er weg.
 

Ron litt auch sehr an Harrys Fehlen.

Er aß nichts mehr und er redete nichts mehr.
 

Jeden nahm das alles sehr mit.

Sogar Severus Snape machte sich große Vorwürfe, nicht mit Harry wegen seinem Zettel zu reden.

Und Regulus Black fragte täglich nach neuen Nachrichten.

Denn Harry war schließlich das Patenkind seines Bruders gewesen.
 

Selbst Dumbledore freute sich nicht.

Denn schließlich musste der Gryffindor erst noch Voldemort töten, bevor er ihn nicht mehr brauchte.
 

Kurz gesagt: Alle waren mit den Nerven fertig.

Und der Raum der Wünsche…

Ließ sich nicht mehr öffnen!
 


 

Tbc



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