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The eye

I see everything
von

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Geschichte der Zauberei

Geschichte der Zauberei
 


 

Vorsichtig öffnete Harry die Tür zum Klassenzimmer und schritt hinein.

Doch fast keiner bemerkte ihn.

Der Unterricht in diesem Fach war so einschläfernd, dass fast alle immer einschliefen.

Nur Hermine schrieb immer mit.

Und der kleine Rest, der nicht schlief, beschäftigte sich mit etwas anderem.

So diskutierte zum Beispiel ein sichtlich aufgebrachter Theodore Nott mit Pansy Parkinson, die in ihrem Stuhl immer kleiner wurde.

Draco Malfoy kritzelte irgendetwas auf ein Stück Pergament, Dean malte Herzchen auf den Tisch und Blaise hatte sich aufgeregt zu ihm Umgedreht und winkte ihm jetzt zu.

Da fiel es Harry wieder ein:

Er hatte Blaise versprochen in dieser Stunde so einiges zu erklären.

Innerlich seufzend ging er durch die Tischreihen, nur um sich anschließend neben Blaise zu setzten.

Professor Binns hatte von dem allem nichts mitbekommen. Er sprach mal wieder von den Koboldkriegen und war sehr in seine Erzählungen vertieft.
 

“Hey Harry, wo warst du denn?” fragte der Slytherin auch sofort neugierig, als Harry sich neben ihn gesetzt hatte.

“Ehm..:”

Was sollte der Gryffindor jetzt sagen? Er konnte doch wohl schlecht sagen, dass er Snape hinterher spioniert hatte.. Oder?

Aber eigentlich konnte er es Blaise schon erzählen.

Schließlich war Zabini sein Berater!
 

“Ich bin Snape noch schnell gefolgt Ich wollte unbedingt wissen, was mit ihm los war! Hast du nicht bemerkt, dass er sich heute anders benommen hatte? Er wirkte so unsicher und ahnungslos. Wie als hätte er keine Ahnung von Zaubertränken! Und seine ganze Körperhaltung drückte aus, dass er quasi Angst hatte, von uns angesprochen zu werden. Und als er die Tür aufgemacht hat.. Da waren seine Augen kurze Zeit lang blau!” erklärte Harry.

Verwundert hatte Blaise dem zugehört.

“Nein, hab ich gar nicht bemerkt! Ich war einfach viel zu sehr von Pansy und dir abgelenkt! Aber erzähl weiter… du bist Snape also gefolgt? Hast du etwas heraus gefunden?” fragte der Slytherin neugierig.

Auch ihn interessierte es jetzt, was mit ihrem Lehrer und, in seinem Fall, Freund, los war.

“Das war ganz komisch! Ich bin Snape bis zu seinen Privaträume gefolgt. Durch Zufall hat er das Porträt nicht ganz geschlossen und so konnte ich hören, was er sagte. Komischerweise sprach er mit einem zweiten Snape. Beide haben sicht echt total identisch angehört! Snape NR.1 hat dann Snape Nr.2 aufgeweckt und Snape Nr.2 ha dann den anderen Snape Reg genannt…. Reg.. Wer könnte das nur sein? Eine Regina? Aber wie kann das sein? Ein Illusionszauber? Oder möglicherweise ein Metamorphmagus? “ nuschelte Harry gegen Ende vor sich hin.
 

“Hast du gerade Reg gesagt?”

“Ja. Warum?”

“Na dann weiß ich wer es war” grinste Blaise.

“Echt? Wer denn?”

“Regulus”

“…Black?”

“Jeb”

“Aber… aber.. Der ist doch schon längst tot!”

“Nein. Er hat vor einigen Jahren seinen Tod inszeniert, da der dunkle Lord hinter ihm her war, weil Reg nicht mehr hinter ihm stand. Blöderweise hat der Lord das herausgefunden.” erklärte Blaise dem Sprachlosen Harry.

“Und woher weißt du das?” fragte der Gryffindor nachdem er sich von dieser Nachricht erholt hatte.

“Ich.. Also.. Ehm… naja… ich bin ganz offiziell gegen den dunklen Lord. Das habe ich meiner Familie schon früh gesagt. Und meine Eltern stehen auch nicht hinter Du-weißt-schon-wem. Daher wurde unsere Villa sozusagen zu einer Hilfsstation für ehemalige Todesser oder welche, die es nicht werden wollen.

Es liegen sämtliche Schutzzauber über unsrer Villa, die nicht einmal ER zerstören kann.

Und seit Regulus’ Scheintod lebt er bei uns.”

“Lebt sonst noch jemand bei euch?” fragte Harry neugierig.

“Jeb”

“Und wer?”

Blaise zögerte kurz bevor er antwortete: “Das darf ich dir leider noch nicht sagen!”
 

Schmollend sah Harry seinen Sitznachbarn an.

Doch dieser wechselte schnell das Thema:

“Was war denn jetzt heute morgen mit dir los?”
 

Ergeben seufzte Harry auf. Er hatte schon gehofft, dass der Slytherin es vergessen hat.

Aber da hat er wohl Pech gehabt.
 

Also begann er zu erzählen…

von seinem Alptraum…
 

Blaise schaute ihn die ganze Zeit mitleidig an.

Der Alptraum war wirklich einer der übelsten Sorte!

Und er hatte schon längst erkannt, wie es um Harry wirklich stand.

Der Slytherin besaß eine sehr gute Menschenkenntnis und so war ihm klar, dass Harry sich wirklich die Schuld an Sirius’ Tod gab und dass er mit niemandem darüber sprach.

Außerdem hatte er den Eindruck, dass der Gryffindor niemandem sein ganzes Wesen zeigte.

Aber was sollte er dagegen tun?

Solange der Gryffindor nicht von selbst auf ihn zukam, konnte er da überhaupt nichts machen.
 

Als Harry geendet hatte, nahm er ihn einfach nur in den Arm und flüsterte:

“Harry, du bist nicht Schuld an Sirius Tod! Bitte hör auf, dir das einzureden! Das Stimmt überhaupt nicht! Ok?”

Der Gryffindor nickte nur zögerlich.

Und Blaise wusste, dass dieses Thema nur für den Moment vom Tisch war. Irgendwann würde er wieder mit Harry darüber reden müssen…

Aber hoffentlich hatte das noch etwas Zeit!
 

Nach einiger Zeit löste sich Harry von dem Slytherin und schaute sich im Klassenzimmer um. Anscheinend hatte sie niemand beobachtet.

Also drehte er sich wieder zu Blaise um und fragte:

“Hast du eine Idee, wie ich an Verbündete komme?”

Der überlegte kurz und meinte dann:

“Ich hätte da eine Idee.. Aber das muss ich erst noch mit jemandem absprechen.”
 

Kurze Zeit herrschte Stille zwischen den beiden, während vorne der Geist einfach weiter vor sich hin erzählte.

“Duuuhuuuu Blaise?”

“Ja?”

“Mir ist heute Nacht, kurz vor meinem Alptraum ein Logo eingefallen!” erzählte Harry und kramte anschließend ein Federkiel und eine Rolle Pergament heraus und begann zu zeichnen.

Zuerst malte er einen kleinen Kreis und außen rum zwei Striche, sodass es wie ein Auge aussah.

Über dem Auge stand groß “The eye” und untendrunter “I see everything!”

Mit einem grünen Filsstift malte er dann das Auge aus.

“Tadadadaaaaa” machte er, als er sein Logo fertig gezeichnet hatte.

“WoW!” sagte Blaise. “Das sieht echt toll aus. Willst du das dann jedem eintätowieren?”

“Nein. Denn ein Tattoo hat man ein Leben lang. Aber ich weiß noch nicht, wie ich meine Verbündete sonst kennzeichnen soll. Auf den Umhängen, die jeder hat, sollte aber auf jeden Fall das Auge sein. Und nur auf meiner Umhang steht dann auch “I see everything”. Und wie bei einem Todesserüberfall zeichnen wir halt überall unsre Augen hin.” erklärte Harry.
 

In diesem Moment klingelte zur Pause.

Aber leider war der Jahrgang nicht von ihrem Leid erlöst. Eine weitere Stunde Geschichte der Zauberei wartete auf sie.

Doch vorher war erst einmal 10 Minuten Pause.
 

Mit einem “Ich geh mal schnell aufs Klo” verließ Harry den Raum um sich auf der Männertoilette zu erleichtern.

Nachdem er sich die Hände gewaschen hatte kehrte er ins Klassenzimmer zurück.

Es hatten sich verschiedene Grüppchen gebildet.

Die Slytherins standen alle um Parkison herum, Professor Binns redete immer noch fröhlich vor sich her , Blaise stand bei Malfoy und unterhielt sich leise mit ihm und die Gryffindors schliefen alle noch.

Naja.. Fast alle.

Denn Hermine saß an Harrys Platz und hatte ein Stück Pergament in der Hand.
 

Mit einer schlechten Vorahnung ging der Held der Zaubererwelt langsam auf seine beste Freundin zu.

Und tatsächlich: Sie hatte das Pergament mit Harrys Logo von “The eye” in der Hand.
 

“Was machst du da?” fragte Harry scharf.

~Na super. Was soll ich ihr denn jetzt erzählen? Denn so wie ich Hermine kenne, will sie alles ganz genau wissen. Soll ich ihr einfach die Wahrheit sagen? Aber was mach ich dann, wenn sie sofort zu Dumbledore rennt? Mit Gedächtniszaubern bin ich noch nicht so sicher… und eigentlich will ich sie auch gar nicht verzaubern. Schließlich ist sie meine beste Freundin! Auch wenn sie nicht so viel über mich weiß, wie Blaise, ist sie mir so wichtig. Und ihre Meinung.

Tja. Eine Notlüge fällt mir auf die schnelle nicht ein. Was mach ich jetzt bloß?~

Während diesen Gedanken hatte sich Hermine langsam zu Harry umgedreht und schaute ihn nun verlegen an.

Ihr war klar, dass er sie jetzt quasi beim Spionieren erwischt hatte.

Aber es hatte sie einfach so interessier, was Harry und Blaise die ganze Zeit so geredet haben, und vor allem, was der Gryffindor gemalt hatte.

Denn Obwohl die meisten Schüler mit sich selbst beschäftigt gewesen sind, hatte sie nichts von dem Gespräch der beiden verstanden. Sie hatten einfach zu leise Geflüstert.

Und Hermine war nun mal einfach eine der Neugierigen Sorte.
 

“Ähm.. Also.. Ich schaue mir nur deine Zeichnung hier an.” sagte Hermine mit rotem kopf.

“Das sehe ich” erwiderte Harry nur.

“Was.. Also.. Was hat das zu bedeuten? Das Auge? Ich sehe alles? Harry!”

Seufzend setzte sich der Held der Zaubererwelt neben sie.

Eigentlich hätte es ihm klar sein müssen.

So Schlau wie Hermine war, wäre sie wahrscheinlich doch irgendwann von selber darauf gekommen, dass Harry irgendetwas plante.
 

“Na gut, Herm. Ich werde dir alles erzählen. Aber du musst mir versprechen, es niemandem, absolut niemandem weiter zu erzählen, ok?”

Hermine nickte nur.
 

Es klingelte wieder.

Anstandshalber setzten sich die Schüler wieder.

Aber Blaise merkte sofort, was los war, und setzte sich auf Hermines alten Platz.
 

“Also gut, Hermine. Bitte spar dir deine Fragen für nachher auf, ok?”

“Aber Harry, ich muss doch mitschreiben, was Professor Binns sagt!”

Genervt verdrehte der Junge-der-lebt die Augen.

“Ich bin ja schon ruhig” meinte Hermine nur beleidigt.
 

“Also. Ich will eine dritte Seite gründen!” ließ Harry die Bombe platzen.

Seine Freundin schaute ihn nur sprachlos an.

Damit hatte sie nun überhaupt nicht gerechnet.

“Sie soll “The eye” heißen. Ich bin der Anführer, und Blaise mein Berater. The eye kämpft gegen Voldemort und Dumbledore.”

“Was? Auch gegen Dumbledore? Aber Harry da..” doch Hermine wurde sofort unterbrochen.

“Ja, auch gegen Dumbledore. Er ist genauso mies, hinterhältig und machtgierig wie Voldemort. Beide gehen einfach so über Leichen und behandeln ihre Untergebenen wie den letzten Dreck. Es ist wie beim Schach. Voldemort und Dumbledore sind die Könige, der Rest die Bauern. Die Bauern sind für sie total unwichtig und werden geopfert.. Und trotzdem will Dumbledore, dass ich, ein einfacher Bauer, den schwarzen König Schach matt setze.

Und sobald ich Voldemort getötet habe, will Dumbledore, der ach so liebe Großvater und Anführer der weißen Seite, mich beseitigen. Denn nach dem Krieg bin ich wertlos für ihn und könnte ihn sogar gefährden.”

“Nein.. Harry… du musst dich täuschen! Dumbledore ist nicht so!”

“Hermine.. Sei realistisch. Ich habe den Alten belauscht… oder besser gesagt: Ich habe zufälligerweise ein Gespräch zwischen ihm und Moody mitbekommen. Wenn du willst, kann ich dir heute Abend meine Erinnerung daran zeigen!”
 

Hermine nickte nur.
 

“Naja auf jeden Fall kämpft meine Seite auch für magische Wesen, wie zum Beispiel Werwölfe, Vampire, und so weiter. Denn ich finde, auch sie haben es verdient, frei leben zu können.”
 

Und so erklärte Harry ihr alles über seine neue Seite.

Anfangs war seine Freundin noch ziemlich skeptisch. Besonders wegen Dumbledore.

Aber als sie das mit den magischen Wesen hörte, blühte ihr Herz quasi auf. Denn zu diesen Wesen gehörten auch die Hauselfen, für die Hermine immer noch kämpfte.

Harry hatte sie somit schon fast für sich gewonnen.

Doch sie hörte sich alles fertig an, auch Harrys Träume über diese dritte Seite.
 

Als der Gryffindor geendet hatte, schaute er sie erwartungsvoll und auch ein bisschen ängstlich.

Denn es bestand durchaus die Möglichkeit, dass Hermine mit all dem nicht einverstanden sein könnte.
 

Aber sie zerstörte seine Ängste glücklicherweise:

“Harry, die Idee find ich an sich sehr gut. Auch mit den Werwölfen und Hauselfen. Nur das mit Dumbledore kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Aber wir können uns ja später, nach den Hausaufgaben, im Raum der Wünsche treffen, und dann kannst du mir eine Erinnerung an dieses Gespräch zeigen. Grundsätzlich bin ich deiner dritten Seite nicht abgeneigt!”
 

Erfreut seufzte Harry auf und zusammen vereinbarten sie einen Termin für den Abend im Raum der Wünsche.
 

Dann gab es da nur noch das Problem mit Ron.

Sollten sie ihn dazu holen?

Oder es ihm lieber noch ein bisschen verheimlichen?

Beide waren ratlos.

Denn Rons Reaktion auf Harrys Idee beziehungsweise Plan war absolut nicht vorhersehbar.

Da die gesamte Weasleyfamilie hinter Dumbledore stand , könnte er total austicken.

Und dann wär die Freundschaft zwischen Harry und Ron wohl Geschichte.

Natürlich wollte das weder Hermine, noch der Held er Zaubererwelt.
 

Schließlich beschlossen sie, dass sie den Rothaarigen erst einmal nicht einweihen würden, sondern erst Hermines urteil über Harrys Erinnerung abwarten würden.
 

Aber da gab es noch ein Problem.

Wie sollten sie Ron loswerden?
 

Einige Minuten saßen sie schweigend nebeneinander und überlegten..

..bis sich eine Idee in Harrys Kopf formte..
 

*~*~*~*~*~*
 

Während dessen saß Blaise auf Hermines Ehemaligen Platz.

Ihm war furchtbar langweilig.

Denn Professor Binns gestaltete seinen unterricht wie immer sehr interessant.

Und mit der Person neben ihm konnte er auch nicht reden.

Denn dies war ein schlafender und leider auch schnarchender Ronald Weasley.

Ron hatte nicht einmal bemerkt, wie Blaise und Hermine die Plätze getauscht hatten.

Frustriert verschränkte Blaise die Arme auf dem Tisch und legte seinen Kopf drauf und lauschte einfach nur den Stimmen seiner Mitschüler, die miteinander tuschelten.

Vereinzelte Gesprächsbrocken drangen zu ihm vor.
 

Die meisten Gryffindors sprachen immer noch über Potters Kampf mit Parkinson.

Sie klangen alle sehr beeindruckt und auch froh, dass einer es Parkinson endlich gezeigt hat.

Die Slytherins dagegen waren eher gespalten.

Der Teil um Parkinson war ziemlich sauer und auch gekränkt.

Und der Rest war beeindruckt von Potter und enttäuscht von Pansy.

Und fast jeder war davon überzeugt, dass er oder sie selbst den Gryffindor hätte schlagen können.

Allgemein hatten sich die ganzen Slytherins die ganze Zeit über die Gryffindors lustig gemacht.. Denn bisher hatte sich jeder von Parkinson einschüchtern und ärgern lassen.
 

Gelangwelt versuchte Blaise Harry und Hermine zuzuhören, aber diese flüsterten, so dass er immer nur Gesprächsfetzen verstehen konnte.

Er verstand nur etwas von “Raum der Wünsche” und “Ron”.
 

Nach einer Weile wurde auch das ihm zu blöd, da er einfach nichts verstand.

Genervt und gelangweilt schaute der Slythern also in der Gegend rum…

Bis sein Blick auf Hermines Unterlagen hängen blieb.

Ganz unten, unter sämtlichen voll geschriebenen Pergameten entdeckte er es.

Schnell zog er es unter dem Stapel hervor.
 

Nun…

DAS hatte er nun wirklich nicht erwartet!
 

~*~*~*~*~*~*~*
 

Kurz vor acht saß Harry in seinem Lieblingssessel im Gryffindorgemeinschaftsraum.

In einer halben Stunde musste er losgehen, da er sich mit Hermine im Raum der Wünsche treffen wollte.

Hermine war schon in der Bibliothek, beziehungsweise noch.

Das war ihr Teil des Plans, um Ron los zu werden.

Harrys Teil war um einiges schwieriger.

Denn er musste sich vor seinem Freund rechtfertigen, warum er gehen würde.
 

Aber darüber machte sich Harry jetzt noch keine Gedanken.

Er ließ seinen Tag noch einmal Revue passieren.
 

Zuerst war da dieser Traum, bei dem es ihm immer noch alle Eingeweide zusammenzog. Der Traum hatte all seine Schuldgefühle wieder aufkommen lassen.

Aber irgendwie hatte Harry das Gefühl, etwas wichtiges übersehen zu haben…

Irgendein Hinweis…

...aber auf was?
 

Als nächstes war da dann das Gespräch mit Blaise…

Der Slytherin hatte bereits einen größeren Teil seines Lebens und seines Herzens eingenommen, als er bisher gedacht hatte.

.. Und das, obwohl sie sich erst ein paar Tage kannten!

Woran lag das?

Der Gryffindor war doch sonst nicht so offen und vertraute jedem so einfach.

Aber Blaise hatte einfach etwas an sich..

Und bisher hatte es sich ja noch nicht als falsch herausgestellt, dass er Blaise vertrauen konnte.
 

So ging er über zum nächsten Punkt: Der Zaubertränkeunterricht.

Regulus Black hatte also Severus Snape vertreten, weil dieser noch schlief.

Aber warum hatte der Black den Lehrer nicht einfach aufgeweckt?

Es war außerdem noch nie vorgekommen, dass Snape verschlafen hatte…

Nun ja.. Noch nie in der Zeit, in der Harry auf der Schule war.

Steckte da etwas größeres dahinter?

Oder hatte der Lehrer in der Nacht einfach nicht schlafen können, und so schlief er erst später ein?

... Oder hatte ihn etwas beschäftigt?
 

Regulus hatte sich aber doch ziemlich blöd benommen.

Wären seine Mitschüler aufmerksamer gewesen, hätten sie alle es sicherlich mitbekommen!
 

Und dann war da noch sein “Duell” mit Pansy Parkinson gewesen.

Er hatte es sich eigentlich viel schwieriger vorgestellt, sie “Besiegen” zu können, aber es war erstaunlich einfach gewesen.

Warum hatte sich das vor ihm noch keiner getraut?

Denn Pansy war wirklich nicht die Schlauste!
 

Schulterzuckend ging Harry zum nächsten Punkt über:

Geschichte der Zauberei.

Der Unterricht an sich war langweilig wie immer gewesen.

Aber die Gespräche mit Blaise und Hermine hatten es in sich.

Zuerst Blaise.. Er hatte es ja echt gut gemeint… Aber egal, was der Slytherin sagte.. Er gab sich weiterhin die Schuld an Sirius Tod.

Er war doch ein Mörder…

Und allein seine Rachegelüste an den beiden Anführern hielt ihn davon ab, sich irgendetwas an zu tun, oder sich für Sirius Tod zu bestrafen.

Er wollte einfach nicht ohne Sirius Leben…

Aber vorher musste er sich noch Rächen.. An den beiden alten Männern.

Er wollte sich für all das rächen, was sie ihm angetan hatten…

Dafür, dass er zum Mörder werden musste…

Dafür, dass er Sirius umgebracht hatte…

Dafür, dass er zum Held wurde…

Dafür, dass er seine Eltern verloren hatte…

Und dafür, dass er so leiden musste!
 

Harry bekam einen dicken Klos im Hals und seine Augen fingen an zu brennen.

Schnell versuchte er, die Tränen weg zu blinzeln.

Aber es half nichts.

Langsam kullerte die erste Träne aus seinem Auge…

Über seine Wange…

Bis zu seinem Kinn…

Dort blieb sie kurz hängen…

Und tropfte schließlich auf Harrys Hose.
 

Der Gedanke an Sirius und an sein versautes und zerstörtes Leben machte ihm doch ganz schön zu schaffen!
 

Verstohlen schaute der Gryffindor sich um.

Doch anscheinend hatte es niemand bemerkt.

Ron und Dean waren zu sehr in ihr Schachspiel vertieft.

Die Erstklässler machten fleißig Hausaufgaben.

Die Mädchen aus seinem Jahrgang tuschelten aufgeregt über etwas.
 

Erleichtert fuhr sich Harry über die Augen und wischte sich somit die verräterischen Tränen weg.

Seiner Meinung nach hatte es gereicht, dass Snape ihn weinend gesehen hatte.
 

Da fiel ihm plötzlich etwas ein:

Hatte Snapes verschlafen vielleicht etwas mit seinem “Seelenzettel” zu tun?
 

Blöderweise konnte er nicht einfach zu seinem Lehrer gehen und ihn fragen.

Also sollte dies wahrscheinlich für immer ein ungelöstes Rätsel sein.
 

Schnell schaute Harry auf die Uhr.

20.25 Uhr.
 

Wie von alleine wanderten Harrys Gedanken also zu seinem Gespräch mit Hermine in Geschichte der Zauberei.

An sich war es schon ein Wunder, dass Hermine dem Lehrer nicht zugehört hatte.

Aber was für Harry noch erstaunlicher war, war die Tatsache, dass seine Freundin seiner dritten Seite schon fast zugestimmt hatte.

Es erleichterte ihn ungemein, dass er das alles nicht mehr vor ihr geheim halten musste, und dass sie ihn teilweise sogar noch unterstützte.

Sein glück dabei war wahrscheinlich, dass die Hauselfen auch zu magischen Wesen gehörten.

So hatte er Hermine quasi ganz leicht um den Finger gewickelt.
 

Entschlossen stand Harry auf.

Er musste jetzt losgehen, um pünktlich zu seiner Verabredung mit Hermine zu kommen.

Nach außen hin äußerst ruhig wirkend schlenderte er innerlich sehr nervös auf Ron zu.
 

“Du, Ron, ich geh dann mal .” unterbrach er Ron und Dean beim Schach spielen.

Das Schachbrett erinnerte ihn sofort an seinen vergleich mit Dumbledore und Voldemort.

“Wo willst du denn hin?” fragte Ron neugierig.

“Ach weißt du.. Ich bin doch schwul.” Dass ihm dieses Wort so leicht über die Lippen ging… damit hatte er wirklich nicht gerechnet.

“Und Schwule sind nun mal die besten Freunde einer Frau. Und Hermine will das ausnutzen.”

Fragend schaute ihn der Rothaarige an.

“Na du weißt schon.. Über ihr aktuelles Outfit diskutieren… über Probleme mit anderen Männern… Frauenprobleme..”

“Oh” Verlegen schaute Ron wieder auf das Schachfeld und machte seinen nächsten Zug. “Dann bis nachher!”

Erleichtert seufzend verließ Harry den Gemeinschaftsraum.

Auf dem Weg zum Raum der Wünsche ging er noch einmal die nächsten Schritte durch.

Denn er hatte seine eigenen Erinnerungen noch nie jemand anderem gezeigt.

Es gab mehrere Möglichkeiten, wie er das machen könnte:

Entweder er wünschte sich ein Denkarium herbei.

Oder er wünschte sich das so genannte Memoriarum* herbei. Dies würde seine Erinnerungen über eine Art “Beamer” an eine Wand projizieren.

Beides hatte so seine Vor- und Nachteile.
 

Beim Denkarium könnten sie beide es alles noch einmal selber erleben und quasi persönlich dabei sein.

Das blöde daran war nur, dass Harry dieses Erlebnis am liebsten einfach nur verdrängen und ins letzte Eck seines Gedächtnisses verbannen würde.
 

Beim Memoriarum könnten sie das alles etwas Neutraler sehen.
 

Naja… er musste dies auf jeden Fall noch mit Hermine besprechen.
 

Kurze Zeit später kam er schon im Raum der Wünsche an, und nach dreimaligem passieren der Wand, erschien eine Stahltür.

Verwundert öffnete Harry diese. Vermutlich zeigte diese Stahltür nur, dass sein Wunsch, dass niemand außer ihm und Hermine diesen Raum betreten könnte, erfüllt wurde.
 

Der Raum an sich war aber gemütlich eingerichtet. Ein großes, dunkles Sofa stand vor einem Kamin.

Auf der rechten Seite stand ein großes Denkarium bereit, und auf der linken Seite standen noch einmal zwei Sessel und ein Memoriarum.

Hermine war aber noch nicht da.

Also setzte sich der Gryffindor auf das sehr bequeme Sofa und dachte noch ein bisschen nach.
 

Mit Hermine war bisher einfach alles zu glatt gelaufen. Bisher war in seinem Leben eigentlich so ziemlich alles schief gelaufen. Und selbst, wenn er mal Glück gehabt hatte, kam kurz darauf die große Wende, und er hatte wieder Pech!
 

Wieso sollte dann gerade jetzt alles gut laufen?
 

Er rechnete quasi schon fast damit, dass Hermine nicht kommen würde..

Oder dass sie ihn an Dumbledore verraten würde (was er natürlich nicht hoffte!).
 

Aber all seine pessimistischen Gedanken wurden vom Öffnen der Tür unterbrochen.

Herein kam Hermine, voll bepackt mit ausgeliehenen Büchern.
 

Schnell wünschte sich Harry einen Tisch herbei, auf dem seine Freundin die schweren Bücher sofort abstellte.
 

“Herm, was..?” fragte er neugierig.

“Ach, weißt du Harry… Ich habe in der Bibliothek etwas nachgeforscht, wegen deinen leuchtenden Augen. Und auf diese Bücher bin ich dabei gestoßen.”
 

Liebvoll schaute der Gryffindor seine beste Freundin an. Und in genau diesem Moment wurde ihm mal wieder bewusst, wieso sie seine beste Freundin war.

Obwohl sie noch nicht ganz überzeugt von “The eye” war, fing sie schon an ihn zu unterstützen und die Bibliothek durch zu stöbern.
 

“Danke” hauchte Harry ihr nur entgegen.

Dieses kleine Wort sagte so viel aus.
 

Hermine schaute ihren Freund in die Augen…

Und sah in ihnen seit langem einmal wieder echte Emotionen.

In diesem Moment begriff auch sie, wofür Harry sich bedankte.
 

Er bedankte sich nicht nur für das Recherchieren…

…sondern auch für all de Jahre Unterstützung und Freundschaft,

Für ihre Hilfe beim Trimagischen Turnier,

Für ihren Trost nach Sirius’ Tod,

Für die viele Briefe in all den schrecklichen Ferien bei den Dursleys,

Für ihr Vertrauen in ihn.
 

Und etwas wurde ihr noch klar:

Auch ohne den Beweis für Dumbledores Pläne würde sie sich Harry anschließen.

Denn der Gryffindor brauchte sie…

…als seine beste Freundin…

…als seine Verbündete, die ihm in der Bibliothek alles recherchierte, was er brauchte.

Und als einfache Unterstützerin, die ihm Halt gab und ihn aufmunterte, egal wie aussichtslos die Situation war.
 


 

Tbc
 


 

*Memoriarum= kommt vom lat. Memoria, -ae= Gedächtnis, Erinnerung. Ich hab zwar Latein seit zwei Jahren, aber ich bin mir nicht sicher, ob es so grammatikalisch stimmt.^^ Das Gerät habe ich frei erfunden.^^ Es gehört also mir. Wer es aber ausleihen will, muss nur vorher fragen^^



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