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The eye

I see everything
von

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"Mammutkapitel" oder: Der neue Schulleiter

Die Sexszene habe nicht ich geschrieben, sondern eine sehr gute Freundin von mir, der ich versprochen habe, dass sie so eine Szene für meine FF schreiben darf =) Vielen Dank, Mausi!
 


 


 


 

31
 

Vorsichtig kuschelte sich Harry näher an seinen Freund. Es war der 15. Februar, der Tag nach Valentinstag. Noch ziemlich verschlafen legte der Gryffindor einen Arm um den Bauch von Regulus. Sein Kopf lag auf der sich hebenden und senkenden Brust und er konnte leise den regelmäßigen Herzschlag hören.

Er hätte nie gedacht, dass dieser Mann da unter ihm, doch so sensibel sein konnte. Immer war Regulus der Starke in ihrer Beziehung gewesen, immer war Harry derjenige gewesen, der Halt gebraucht hatte.

Doch am Tag vorher hatte der Black ihn gebraucht, er hatte seine Schulter zum Ausweinen gebraucht und er konnte seinem Freund endlich all das zurückgeben, was dieser für ihn getan hatte.
 

Leicht verträumt wanderten Harrys Gedanken zur vergangenen Nacht. Regulus war so zärtlich zu ihm gewesen und sie hatten sich nur langsam gegenseitig in den Himmel geschaukelt.

Ja, er war froh, dass er sein erstes Mal mit dem Ältere gehabt hatte und so im Nachhinein konnte er überhaupt nicht verstehen, wieso er so viel Angst davor gehabt hatte.
 

Am liebsten würde der Held der Zaubererwelt den ganzen Tag nur im Bett verbringen! Er zog die Decke etwas höher über sie beide und streichelte zufrieden über den flachen Bauch seines Freundes.

Ja, es war wirklich schön gewesen. Aber Harry fand es genau so schön einfach nur so in Regulus' Armen zu liegen.

Er liebte ihn so sehr. Und er konnte sich ein Leben ohne ihn gar nicht mehr vorstellen.
 

Aber wahrscheinlich würde der Potter eh nicht mehr lange leben, das glaubte dieser zumindest.

Immerhin war ja Voldemort hinter ihm her, dessen Todesser ja sowieso und Dumbledore wahrscheinlich auch noch irgendwann.

Es musste mit seiner dritten Seite ab sofort schneller vorangehen, denn er wollte den Krieg so schnell wie möglich beenden!

Aber wie sollte es weitergehen? Ja klar, er hatte einen ungefähren Plan im Kopf, was er noch alles machen musste. Zum Beisiel brauchten sie unbedingt noch weitere Verbündete, vielleicht auch einige Spione in der weißen, aber auch in der dunklen Reihe.

Andere Informanten wären auch nicht schlecht. Und der Orden des Phönix sollte auch langsam aber sicher ein Teil von The Eye werden.

Immerhin würden seine Mitglieder ja wohl nicht ihre eigene Familie töten, nur weil die im Orden war.
 

Auch Harry konnte und wollte nicht Mrs Weasley oder Kingsley umbringen.

Da stellte sich ihm noch eine wichtige Frage: Sollte er in den Orden eintreten?

Einerseits hätte es ja viele Vorteile für ihn, zum Beispiel konnte er so selbst für seine eigene Seite spionieren und vielleicht auch einige andere Mitglieder von sich und The Eye überzeugen.

Aber andererseits wäre er so noch mehr in Dumbledores Nähe und dieser könnte ihm auch Befehle geben. Das wollte der Gryffindor nicht.

Über dieses Problem wollte er ja noch mit Regulus reden.
 

Aber dieser schlief immer noch friedlich. Mit einem Blick auf den Wecker neben dem Bett stellte der Potter fest, dass es mittlerweile elf Uhr morgens war. Also höchste Zeit zum Aufstehen!

Doch er wollte seinen Freund auch nicht aufwecken, denn der sah schlafen so friedlich und süß aus.

Verträumt mustere er die weichen Gesichtszüge und fuhr sie sanft mit seine Fingerspitzen nach.
 

Womit hatte er nur so einen tollen und lieben Freund verdient?

Und was fand Regulus nur an ihm?

Immerhin war er nicht sonderlich hübsch, denn einige Narben zierten seinen Körper und verunstalteten ihn dadurch.

Klug war er auch nicht wirklich und er war teilweise einfach zu stur.

Wieso also war der Black mit ihm zusammen?
 

Harry konnte es wirklich nicht verstehen. Aber die Aktion am Tag davor hatte ihm deutlich gezeigt, dass der Ältere ihn über alles liebte. Es musste also doch irgendetwas geben, was den anderen anzog, was er an ihm liebte.
 

Seufzend zog er seine Finger wieder zurück, küsste seinen Freund leicht auf die Wange und schälte sich aus der Decke heraus.

Nackt, wie Gott ihn erschaffen hatte, tapste er leise durch das Zimmer, immer den großen Kerzen und den Rosen ausweichend und schlich ins angrenzende Bad.

Die Dusche andrehend stellte er sich unter das warme Wasser und lies es auf sich herunterprasseln.

Genießend schloss Harry seine Augen und lehnte sich an die Wand hinter sich.

Eine Weile blieb er so stehen und genoss einfach nur die Ruhe und was warme Wasser. Er liebte das Duschen einfach!
 


 

Er hörte nur noch das laute Rauschen des Duschkopfes, dessen Wasserstrahl unermüdlich auf seinen Körper hämmerte. Wasserdampf perlte auf seinem Nacken und beschlug die Wände des kleinen Badezimmers. Er hatte die Tür nicht abgeschlossen. Reg schlief noch tief und fest im Nebenzimmer, dachte er zumindest.

Harry bemerkte nicht wie sich die Tür des Badezimmers öffnete, das Leise Geräusch eines Reisverschlusses und von Jeans auf nackter Haut, die langsam runter geschoben wurde.

Er stand unter dem Strahl der Dusche und genoss das Wasser auf seiner nackten Haut, völlig in Gedanken versunken. Nicht mal das Rascheln des Duschvorhangs der zur Seite geschoben wurde fiel ihm auf. Erst als Reg seine Erregung von hinten an ihn presste wurde ihm Bewusst, dass er nicht allein war. Überrascht und glücklich drehte er sich um und sah seinem Freund in die Augen. Doch er sah nicht was er erwartet hatte. Regs Blick war glasig, seine Augen brannten vor Leidenschaft und Verlangen. Harry wurde auf einmal heiß und er fühlte sich als hätte er noch nie geliebt. Fast schon gewaltsam presste Regulus ihn gegen die eiskalten Badezimmerkacheln. Harry spürte die tödliche Kraft in den Armen seines Geliebten. Es gab keine Zärtlichkeit mehr.

Er öffnete die Lippen und das Wasser floss in seinen Mund bevor Regulus ihn mit seinem verschloss und seine Zunge fordernd hinein schob. Diese Nacht würde er mehr von Harry verlangen als sonst. Regulus Küsse wanderten über seinen Hals, er konnte seine Zähne auf seiner nackten Haut spüren, seine Hände strichen über seinen Bauch, weiter runter zwischen seine Beine. Harry konnte sein Stöhnen nicht unterdrücken, als Regulus seinen sich aufbäumenden Körper wieder hart gegen die Wand schmetterte.
 

So hatte er seinen Freund noch nie erlebt. Es war als wäre er in dieses Nacht ein anderer geworden. Zwei eisblaue Augen sahen ihn an, voller Verlangen, und doch sahen sie durch ihn hindurch. Harry konnte sich nicht länger zurückhalten. Er wollte nähe spüren, Regulus Erregung war dicht zwischen seine Beine gepresst. Sein geliebter zuckte zusammen als er seine Lippen auf seinen Hals presste. Er küsste ihn zärtlich, wanderte über seine Brust, leckte über seinen Bauchnabel.  Regulus seufzte ungeduldig. Er fühlte sich als würde er gleich explodieren obwohl Harry nicht viel getan hatte. Dann drückte er grob den Kopf seines Freundes nach weiter unten und presste seine Erregung durch die weichen Lippen. In dieser Nacht hallte sein Stöhnen durch die alten Mauern der Schule.
 


 


 

Erschöpft und vollkommen zufrieden lag Harry mal wieder in Regulus Armen in dem großen Bett. Schon komisch, die letzten Tage hatte er eigentlich nur im Bett verbracht. Aber das tat ihm auch mal wieder gut.

Doch sie konnten nicht schon wieder einen ganzen Tag im Bett verbringen, immerhin hatte er sich vor einer Stunde erst vorgenommen, mit The Eye weiter zu kommen.

Also musste bald wieder ein Treffen stattfinden. Am besten schon in den nächsten Tagen.
 

So ungern der Potter ihr gemeinsames Kuscheln auch unterbrach, er musste es einfach tun.

Er rollte sich vorsichtig auf seinen Freund, sodass er ihm direkt in die Augen schauen konnte und sagte leise: „Schatz, ich liebe dich“ Zärtlich küsste er ihn, doch bevor Regulus den Kuss vertiefen konnte, zog der Gryffindor sich wieder zurück.

„Es war wirklich schön. Aber wir müssen jetzt dann mal aufstehen.“ Die Arme des Älteren aber waren fest um ihn geschlungen und hielten ihn fest.

„Ich find es gerade aber so schön hier mit dir. Und wir haben eh viel zu wenig Zeit füreinander“ quengelte der Black und sah ihn bittend an. „Lass uns wenigstens noch eine Stunde liegen bleiben. Vorher wird dich in Hogwarts eh keiner vermissen!“
 

Seufzend legte er seinen Kopf auf der starken Schulter unter ihm ab und kuschelte sich näher an ihn heran. „Ich will ja eigentlich auch nicht, aber es muss sein. Wir brauchen dringend ein Treffen von The Eye! Wir müssen einige wichtige Entscheidungen treffen und vieles bereden. Und ein weiterer Einsatz wäre auch nicht schlecht.“ erklärte der Potter mit leidender Stimme.
 

„Ach komm schon. Nur noch eine Stunde. Und danach können wir gleich alle Mitglieder zu einem Treffen rufen. Sie werden wahrscheinlich eh schon alle damit rechnen! Aber bitte lass uns noch ein bisschen Zeit füreinander.“
 

Verständnisvoll nickte Harry und so blieben sie noch einige Zeit im Bett liegen, einfach die Nähe des anderen genießend.
 

Am Nachmittag trommelten sie die Mitglieder von The Eye zusammen und jeder kam, außer Seamus. Das stimmte den Potter ziemlich traurig, aber er konnte es auch verstehen. Als dann alle anwesend waren, setzten sie sich an den großen Tisch und Harry stellte sich, gut sichtbar für alle, an den Kopf des Tisches.
 

„Erst einmal, schön, dass ihr alle gekommen seid. Wir haben einiges zu besprechen und zu planen, bevor wir mit unsrem Training fortfahren können. Aber vorher will ich euch erst einmal erzählen, was wirklich passiert ist, als ich weg war. Denn die Version, die Dumbledore glaubt, stimmt nur zum Teil und einige Sachen oder Dinge, die ich erfahren habe, werden noch wichtig sein. Ich mach es aber nur ganz kurz: Theodore Nott hat mich vom Astronomieturm entführt und in einer kleinen Zelle mehrmals gefoltert, ich konnte ihn aber überwältigen und.. und schließlich töten.“ Kurz stockte Harry, doch sein Gesicht zeigte keinerlei Emotionen, dann sprach er weiter: „Ich schlich mich aus der Zelle und dem Kerker, dann sah mich Lucius Malfoy in der Eingangshalle. Aber ich bin schnell weggerannt, bevor er auch nur reagieren konnte. Und die nächsten Tage bin ich dann durch den Schnee gestapft und schließlich bin ich durch einen Portschlüssel wieder nach Hogwarts zurückgekehrt!“
 

Viele seiner Verbündeten schauten ihn geschockt an. Vorallem Draco war sehr überrascht.

„Und mein Vater ist dir nicht nachgerannt oder so?“ fragte er nach.

Doch Harry verneinte und meinte, dass er aber auch nicht nach hinten geschaut habe.

„Das kann nicht sein, mein Vater hätte dich sicherlich nicht einfach so entkommen lassen.“ behauptete der Slytherin.
 

„Ja, das war auch eines der Dinge, über die ich mit euch sprechen wollte. Was meint ihr, auf welcher Seite steht Malfoy Senior?“ fragte der Potter in die Runde.

Kurz war es still, jeder überlegte für sich. Dann fingen sie an, wild miteinander zu diskutieren.

Anfangs versuchte der Anführer noch vergeblich der Diskussion zu folgen, doch er gab es bald auf.

Satzfetzen wie: „...er war nur überrascht“ oder „Der plant sicherlich etwas!“ drangen immer wieder zu ihm durch, doch es war einfach alles viel zu laut.
 

Schweigend setzte er sich auf seinen Stuhl und ließ die anderen erst einmal diskutieren, aber schon bald wurde es ihm zu blöd. Die Mitglieder von The Eye merkten nicht einmal, dass sie wild durcheinander redeten und sich teilweise sogar schon anschrieen, nur weil sie sich gegenseitig nicht verstanden.

So konnte das nicht weiter gehen, denn so würden sie nie zu einer Lösung kommen!
 

Mit einem gefühlslosen Gesichtsausdruck stand der Held der Zaubererwelt auf, klatschte einmal auf den Tisch und rief laut: „Ruhe!“
 

Sofort verstummte jedes Gespräch, kein Mucks war mehr zu hören und alle Köpfe drehten sich ihm zu. Die meisten schauten beschämt zu ihm, nur Luna saß verträumt da und schien in ihrer ganz eigenen Welt zu sein.

Hermine und Blaise saßen mit gesenkten Schultern da und konnten den Gryffindor auch nicht wirklich ansehen, da sie sich einfach schämten, dass sie nicht erkannt hatten, was sie da eigentlich getan hatten.

Eigentlich sollten sie ja gesittete Erwachsene sein, zumindest der Großteil von ihnen. Aber davon war vor wenigen Minuten noch nichts zu spüren gewesen.
 

„Können wir uns vielleicht ganz normal über dieses Thema unterhalten? Einfach so, wie es uns beigebracht wurde. Nur einer spricht, die anderen hören zu. Ist das VIELLEICHT möglich?“

Mit autoritärer und strenger Stimme hatte Harry dies gesagt.

Allgemeines Kopfnicken kam als Antwort, dann fuhr der Gryffindor fort.
 

„Also, bitte einer nach dem anderen. Was glaubt ihr, auf welcher Seite ist Lucius Malfoy? Oder wie können wir das herausfinden?“

Schweigen.

Keiner getraute sich mehr, etwas zu sagen.

Laut aufseufzend ließ sich der Held der Zaubererwelt wieder auf seinen Stuhl sinken.
 

„Ihr könnt mir gerne eure Meinung mitteilen. Deswegen frage ich euch ja. Draco. Willst du anfangen?“
 

Der Angesprochene nickte kurz, dann begann er: „Mein Erzeuger dient niemand anderem als dem dunklen Lord. Das war er schon immer und so wird es auch in Zukunft immer sein. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er sich Dumbledore anschließen würde, so überzeugt wie er immer vom dunklen Lord und dessen Befehle war. Vielleicht hatte er einfach nicht erwartet, dich zu sehen und er war deswegen sehr überrascht oder so etwas.“
 

Severus Snape entgegnete gleich: „Lucius hat sehr gute Reflexe und ich kann mir nicht vorstellen, dass er so überrascht war, dass er nicht reagieren konnte. Draco, du weißt genauso gut wie ich, dass das nicht sein kann! Dein Vater ist nicht so. Es muss also mehr dahinter stecken. Aber ich bin auch der Meinung, dass Lucius dem dunklen Lord treu ist.“
 

Interessiert hatten die anderen den beiden zugehört und einige nickten nun.

„Ja, ich glaube auch, dass unser lieber Lucius dem Lord treu ist oder zumindest seine Ansichten vertritt. Aber irgendetwas hat ihn aus der Fassung gebracht. Vielleicht wusste ja gar niemand von deiner Entführung.“ meinte Regulus und drückte sanft die Hand seines Freundes. In dem Raum wusste jeder, dass sie zusammen waren und die beiden schämten sich auch nicht für ihre Beziehung, somit berührten sie sich immer mal wieder während einer Versammlung.
 

„Habt ihr irgendwelche Ideen, wie wir herausfinden können, auf welcher Seite Malfoy Senior steht? Draco, meinst du, du bekommst das irgendwie raus?“ fragte Harry.

Draco schluckte laut und nickte dann. Doch auf seinem Gesicht spiegelte sich so etwas wie Furcht.
 

„Aber begebe dich nicht in unnötige Gefahr. Wenn es nicht geht, dann sag es. So wichtig ist das nun auch wieder nicht und ich will nicht noch einen Freund verlieren!“

Bedrückte Stille herrschte nach den Worten des Helden.

Zu sehr waren ihnen noch die letzten Wochen bewusst. Traurig senkten Hermine und Ginny die Köpfe. Sofort war Dean zur Stelle und umarmte seine Freundin sanft. Doch Hermine saß einfach nur da und keiner kümmerte sich um sie.
 

Draco war einfach noch zu sehr mit seinen eigenen Gefühlen und Gedanken beschäftigt.

Schnell huschte der Anführer zu seiner besten Freundin und umarmte sie ebenfalls tröstend.

Es dauerte einige Minuten, bis sie sich wieder soweit gefasst hatte, dann ging es mit der Besprechung weiter.
 

„Habt ihr etwas von Voldemort gehört? Ich habe über meine Narbe nichts mitbekommen und das ist doch ein bisschen komisch. Immerhin bin ich ihm entkommen und habe auch noch Nott umgebracht. So, wie ich Voldemort kenne, ist er seeehr sauer!“
 

Auch von seinen Verbündeten hatte niemand etwas mitbekommen. Voldemort war erstaunlich ruhig und das machte sie alle misstrauisch. Doch sie konnten nur abwarten oder selbst angreifen.

Dann ging es weiter zum nächsten Programmpunkt: Harrys Eintritt in den Orden des Phönix.
 

Viele waren sehr überrascht über dieses Angebot, doch die meisten wollten, dass Harry in den Orden eintrat.

Der Hauptgrund dafür waren einfach die zusätzlichen Informationen.

Aber was sollte der Gryffindor machen, wenn ein Angriff stattfand? Für welche Seite sollte er kämpfen?

Das war das größte Problem an dem Ganzen. Außerdem wusste der Held der Zaubererwelt nicht, wie er sich dann noch mit Regulus treffen könnte und auch noch The Eye führen könnte. Immerhin musste er lernen, die Schule allgemein beanspruchte jede Menge Zeit und dann noch die Ordenstreffen...

Schließlich entschlossen sie sich dazu, dass Harry das Angebot ablehnen würde. Aber sie brauchten dringend einen Spion in den anderen Reihen.
 

Heftig wurde diskutiert, wer dafür in Frage kam. Es war ganz klar, dass es jemand sein musste, der schon im Orden war und der nicht auf Dumbledores Abschussliste stand. Doch schon bald wurde der Entschluss gefasst, dass der Gryffindor sich a nächsten Tag mal gründlich mit der momentanen Schulleiterin unterhalten sollte.
 

Somit kamen sie zum nächsten Thema: Der neue Direktor.

„Ich habe gehört, dass Severus dafür in Frage kommt!“ meinte Mrs Zabini.

Geschockt starrte Snape sie an.

„Ich?“ kreischte er mit hoher Stimme. „Ich? Direktor? Nein, bitte nicht.. Die vielen Kinder, die jeden Tag zu mir kommen würden.. Nein!“ jammerte er vor sich hin.
 

Harry schaute ihn nur mit einem breiten Grinsen an. Er wusste, dass Sev so viel Kinder um sich herum nicht mochte. Und früh morgens konnte er mit einem Haufen fröhlicher Bengel eh nichts anfangen. Er war halt ein absoluter Morgenmuffel!
 

„Ach komm, Schatzii, du kannst immer noch Nein sagen!“ versuchte Remus seinen Freund zu trösten. Aber er wurde nur genervt angefahren: „Wie kannst du es wagen, mich so vor den anderen zu blamieren?“

Oh ja, da war einer auf 180 und bemerkte dabei nicht einmal, dass alle ihn nun nur noch mehr anstarrten und auch leise kicherten.

Remus wurde unter dem bösen Blick aber keinesfalls kleiner, sondern lehnte sich nur frech nach vorne und küsste seine Freund sanft, vor den Augen aller anderen.

Der Kuss wurde mit einem unterdrückten Schnauben erwidert, sehr zur Belustigung aller anderen.
 

Danach ging es weiter im Text.

„Also ich habe gehört, dass sie jemand ganz neues holen wollen, anscheinend ein Auror. Aber wer genau das sein soll, das weiß ich auch nicht.“ sagte Regulus

„Können wir die Entscheidung nicht ein bisschen beschleunigen oder beeinflussen? Ich will nicht schon wieder so einen Volldeppen wie Dumbledore als Schulleiter!“ fragte Harry in die Runde.
 

Allgemeines Schulterzucken antwortete ihm.

„Also, alle Mitglieder sind mehr oder weniger bestechlich. Aber es wird schwierig sein Lucius' Angebot zu übertreffen!“ erklärte Snape.

„Wie meinst du das?“ fragte der Anführer nach.

Doch an der Stelle des Professors erklärte Draco weiter: „Mein Vater besticht all die Schulräte, wenn auch nicht mehr so öffentlich wie vorher. Du musst sein Angebot überbieten, nur dann hast du eine Chance die Entscheidung zu beeinflussen. Aber irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass mein Erzeuger dieses mal auch seine Finger im Spiel hat. Er wäre das alles ganz anders angegangen und hätte gleich einen Todesser eingesetzt, am besten noch sich selbst.“
 

„Wie viel müsste ich den Schulräten denn bieten?“ fragte Harry neugierig nach.

„Ach, schon so einiges. Ich denke, unter 10 000 Galleonen pro Mitglied wirst du nicht einmal versuchen brauchen.“ antwortete dieses mal Blaise.
 

Nachdenklich sah der Potter auf die Tischplatte vor sich.10 000 Galleonen pro Person war doch ganz schön viel. Damit könnte eine normale Familie ein ganzes Jahr, wenn nicht sogar länger, überleben.

„Was überlegst du?“ fragte Ginny neugierig nach, die sich das erste Mal an diesem Tag aktiv mit in das Gespräch einbrachte.

„Ich bin gerade am überlegen, wie viel Geld ich auf meinem Konto habe. Weil es wäre schon praktisch, wenn jemand von uns im Schulleiterbüro sitzen würde. Dann bräuchte ich mir nicht immer irgendwelche blöde Ausreden einfallen lassen, wenn ich Regulus besuchen will.“
 

Einheitliches Nicken, nur Draco blieb ruhig sitzen und sah Harry mit einem teuflischen Lächeln an.

„Wieso willst du sie erkaufen? Wieso jagen wir ihnen nicht einfach ein bisschen Angst ein?“

Sofort wurde er von allen Seiten angesehen.

„Was meinst du?“ wurde er gefragt.
 

„Na, ganz einfach. Es gibt drei Arten die Politik in der Zauberergesellschaft zu kontrollieren. Erstens Bestechung. Zweitens Bedrohung. Oder Drittens: Man bringt einfach, wie in unserem Fall, die möglichen Kandidaten um.“
 

*~*~*~*~*~*~*
 


 

Wieder einmal lag Harry in seinem Bett im Krankenflügel. Madame Pompfrey war der Meinung, dass er nach der anstrengenden Nacht mit Regulus und dem anstrengendem Treffen wenigstens noch eine Nacht im Krankenflügel bleiben sollte, einfach um sich noch einmal richtig aus zu ruhen.

Doch die Nacht war nun schon vorbei und er musste immer noch das Bett hüten.

Anscheinend hatte er sich beim Training nach der Besprechung von The Eye etwas zu überanstrengt, denn er hatte wieder Fieber bekommen.
 

Aber es war nicht ganz so langweilig, wie in den Tagen zuvor.

Der Gryffindor blätterte in einem Buch über die Politik in der Zaubererwelt. Denn er hatte bei dem Treffen gemerkt, dass er darüber viel zu wenig wusste. Und das musste er nun alles aufholen.

Eine Weile las er noch in dem Buch, dann legte er es zur Seite um Professor McGonagall zu begrüßen, die den Raum betrat.
 

Lächelnd kam die momentane Direktorin auf ihn zu. Von der strengen Lehrerin war in diesem Moment nichts mehr zu sehen, sie sah eher liebevoll auf ihren Schützling hinab.

Ebenfalls lächelnd setzte Harry sich auf und lehnte sich an das Kopfende des Bettes, während McGonagall sich auf den Stuhl neben seinem Bett setzte.
 

„Guten Morgen Harry. Wie geht es dir heute?“ fragte sie.

„Gut, danke der Nachfrage.“antwortete der Potter.

„Ich habe gehört du darfst ab nächste Woche wieder am Unterricht teilnehmen. Ich hoffe du kommst mit dem Stoff mit, denn in ein paar Monaten sind Prüfungen. Es sind zwar nicht die UTZ, aber sie sind trotzdem wichtig.“
 

Harry erklärte ihr daraufhin, dass er in den Ferien schon einiges gelernt hatte und er wahrscheinlich keinerlei Probleme mit dem Stoff haben würde.

Doch dann wechselte er das Thema, er hatte genug von dem Smalltalk.
 

„Professor, darf ich sie etwas.. nun ja.. persönliches fragen?“

Verwirrt schaute ihn die neue Direktorin an, nickte dann aber.

„Vertrauen sie Dumbledore noch?“ fragte er direkt. Seiner Meinung nach brachte es bei der Lehrerin nichts, wenn er um den heißen Brei herumredete. Außerdem wusste er nicht, wie er das machen sollte. Denn die Schulleiterin war in so einigen Sachen ziemlich undurchschaubar und selbst wenn sie wegen der Frage nun zu Dumbledore rennen würde, so hätte er immer noch eine Ausrede.

Immerhin herrschte nun in der Zaubererwelt allgemein großes Chaos in Sachen Vertrauen zu Dumbledore.
 

Minerva überlegte kurz, dann antwortete sie ehrlich:

„Eigentlich sollte ich ihm nicht mehr vertrauen. Er hat in einigen Situationen falsch gehandelt oder viele Sachen falsch eingeschätzt. Hätte Albus anders gehandelt, dann wärst du vielleicht nie entführt worden. Oder auch Ron würde noch leben. Natürlich macht jeder Mensch einmal Fehler doch in letzter Zeit häufen sie sich einfach bei Albus. Aber wir kennen uns schon so lange und er war nicht immer so. Vielleicht ist das nur eine Phase. Ich hoffe es zumindest. Denn sonst ist der ganze Orden verloren und dem Tod geweiht.“
 

Ernst nickte Harry zu der ehrlichen Antwort seiner Lehrerin. Also hatte er richtig gelegen mit seiner Vermutung. Auch McGonagall traute dem ehemaligen Schulleiter nicht mehr so wirklich auch wenn sie noch versuchte das Gute in ihm zu sehen.
 

„Professor.. ich will mir das auch nicht mehr länger gefallen lassen. Kann ich ganz ehrlich mit ihnen darüber reden? Ohne dass Sie sofort zu Dumbledore rennen und ihm alles erzählen?“ fragt er ernst und schaute seiner Lehrerin in die Augen.
 

„Natürlich Harry. Ich bin hier als eine Vertrauensperson und auch als Direktorin, und nicht als Albus' Spion.“
 

Der Potter machte es sich etwas bequemer in dem Bett und setzte sich in den Schneidersitz. Dann begann er zu erzählen und zu erklären:
 

„Professor, ich weiß nicht, wie viel sie von dem mitbekommen haben, was Dumbledore mir gegenüber abgezogen hat. Sirius ist gestorben, weil der Direktor es so wollte. Er wollte mich damit brechen, mich willenlos machen, damit ich für ihn Voldemort vernichte. Und danach hätte er mich getötet. Dasselbe wollte er auch mit Remus machen. Er hat ihn erpresst, ihm einen Auftrag gegeben, den er nie hätte lösen können, ohne dabei zu sterben. Ich.. Remus.. er hat sich deswegen umgebracht. Oder er hat zumindest seinen Tod vorgetäuscht, einfach um Dumbledore zu entkommen. Der ach so liebe Direktor hat mir auch sämtliche Hilfe und Training untersagt. Ich bin im Kampf also ganz auf mich alleine gestellt und würde es wahrscheinlich nicht einmal schaffen, Voldemort zu töten.“
 

Harry gab seiner Lehrerin einige Minuten Zeit um das Gehörte zu verarbeiten. Sie sah ganz schön blass und schockiert aus und konnte nicht wirklich glauben, was ihr Schützling ihr da erzählte. Immerhin hatte sie die ganzen Jahre immer gedacht, Dumbledore wäre wirklich der liebe Großvater, den er immer vorspielte. Gut, vielleicht war er das auch einmal gewesen, aber nun war er es nicht mehr.
 

„Ich.. also.. Harry, bitte sag mir, dass das nicht wahr ist..“ stotterte sie so ganz untypisch vor sich hin.

„Es tut mir Leid, Professor, aber es ist wirklich so. Wenn sie wollen, kann ich ihnen nachher die Erinnerungen zeigen.“
 

Nach einem Nicken verabredeten sie sich für den späten Abend im Büro der Direktorin, da diese dort ein Denkarium hatte.

Am Abend schließlich trafen sie sich und Harry zeigte ihr all die Erinnerungen, die sie sehen wollte. Und schon am nächsten Morgen hatte The Eye ein weiteres Mitglied.
 

*~*~*~*~*~*~*~
 

Leise knirschte das Gras unter seinen Füßen, verursachte ein rhythmisches Geräusch in der sonst so ruhigen Nacht.

Kein Laut vom verbotenen Wald drang zu ihm, nur der Wind sang seine eigene Melodie zwischen den kahlen Ästen.

Die schmale Mondsichel am dunklen Himmel beleuchtete nur ganz spärlich die Landschaft. Ein perfektes Abbild des Mondes schwamm an der Wasseroberfläche und wurde sanft durch die fast schon zärtlichen Wellen unterbrochen, die leise gegen die großen Steine am Ufer schlugen.
 

Nur wenige Fenster waren in dem großen Schloss beleuchtet, die meisten Schüler schliefen schon, lagen in ihren warmen Betten und vergruben sich unter den wärmenden Decken.

Doch er lief da draußen, alleine.

Die Kälte drang durch seine Kleider hindurch und ließ ihn frösteln.
 

Eilig war er aus seinem Schlafsaal gestürmt, ohne sich etwas übergezogen zu haben. So lief er da nun mit einer dünnen Jogginghose und einem sehr engen Kapuzenpullover. Mit jeder Bewegung seiner Arme blitzte ein Stück blasse Haut an seinem Bauch auf, da die Hose einfach verboten tief saß und der Pullover nicht so lang war.
 

Die etwas weitere Hose endete auf seinen bequemen, schwarzen Turnschuhen, mit denen er in seiner Freizeit immer herumlief.

Die eine Hand vergrub er frierend in der Beuteltasche seines Pullovers.

Obwohl es bereits Anfang Februar war, waren die Temperaturen keinesfalls gestiegen und so bildeten sich weiße Wölkchen beim Ausatmen.

Seine andere Hand hielt die brennende Zigarette. Gedankenverloren führte er sie zu seinem Mund und zog einmal kräftig daran, nur um den Rauch wieder auszublasen.

Warmer Rauch erfüllte seine Lungen während von außen die Kälte auf ihn einströmte.
 

Am Rande des Sees stoppte er und schnippte die Asche von seiner klimmenden Zigarette ab.

Mit einem Seufzen schloss er die Augen und konzentrierte sich einfach nur aus seine Atmung.
 

Langsam beruhigte er sich und seine Gedanken, er achtete nur auf das gleichmäßige ein und ausatmen, auf die kalte, einströmende Luft und auf seine leisen Geräusche beim Atmen.
 

Ein letztes Mal zog er an der Zigarette, dann schmiss er sie auf den Boden und drückte sie mit dem Fuß aus.

Ja. Das hatte er nun mal wieder gebraucht.

Seine Gedanken waren einfach nicht zur Ruhe gekommen, sie hatten sich immer wieder nur um das eine gedreht...

Nur um die eine Person.
 

Es machte ihn verrückt.

Alles drehte sich nur noch um SIE. Vor dem Einschlafen dachte er an sie, nachts träumte er von sie, morgens, gleich nach dem Aufwachen geisterte sie durch seine Gedanken. Und tagsüber.. da war die Realität.

Da musste er nicht von ihr träumen. Da sah er sie. Da sah er, wie sie weinte, wie sie lachte, wie sich ihre Stirn leicht kräuselte, wenn sie nachdachte.
 

Und schon wieder drehte sich alles um sie! Es war zum verrückt werden.

Wütend trat er gegen einen Stein, der mit einem lauten Platsch im Wasser landete.
 

Eigentlich war er hier nach draußen gekommen, um ein bisschen abschalten zu können. In seinem Schlafsaal war ihm quasi die Decke auf den Kopf gefallen. Sie. Immer nur sie! Die ganze Zeit hatte er an sie denken müssen, aber das durfte nicht sein. Er durfte sich nicht in sie verlieben und zusammenkommen durften sie erst recht nicht.

Das war nicht seinem Stand entsprechend und sein Vater würde ihn Köpfen. Sie würde dadurch auch in sehr große Gefahr geraten.
 

Aber er wusste ja nicht einmal, ob sie dasselbe für ihn empfand.

Seufzend bückte er sich und hob einen Stein auf und warf auch ihn in den See und brachte somit die Wasseroberfläche ins schwanken.

Größere Wellen schwabten nun an das Ufer und das Spiegelbild des Mondes wurde zerstört, nur um sich kurze Zeit später wieder zu bilden.
 

Normalerweise brachte ihn eine Zigarette wieder zur Ruhe. Seine Gedanken wurden dadurch normalerweise wieder ruhiger, er vergas fast alles um sich herum. Doch an diesem Abend war es anders gewesen.

Schon lange hatte er nicht mehr geraucht. Und doch war immer eine Schachtel in seinem Nachtisch.
 

Plötzlich wurde es etwas dunkler, eine Wolke schob sich vor die dünne Mondsichel. Und dann begann es zu tröpfeln.

Erst sanft landeten die Regetropfen auf seinem offenem Haar, sie bildeten nur kleine Ringe auf dem See.

Doch dann kamen mehr, und fast schon brutal regnete es herunter. Seine Haare wurden nass, der Regen rauschte laut und verursachte laute Geräusche auf der Wasseroberfläche.
 

Aber er ließ sich davon nicht stören, sondern zog lediglich seine Kapuze auf und vergrub dann auch die zweite Hand in der Beuteltasche.

Deprimiert ließ er seinen Kopf hängen und schloss die Augen.

Warum?

Warum geisterte gerade sie in seinen Gedanken herum?

Warum musste genau sein Vater so kaltblütig sein?

Warum musste er der alleinige Erbe sein? Und Warum musste er dann darauf achten, dass er jemand heiratete, der seinem Stand entsprach?

Warum?

Warum genau er?
 

Er wollte doch nur leben. So leben, wie er es wollte.

Er wollte sein Leben genießen und nicht gleich schon bei der ersten Beziehung an Nachwuchs oder eine Hochzeit denken.
 

„Warum?“ leise flüstere er diese Worte in die Dunkelheit und in den Regen. Doch sie verschallten ungehört. Keiner hörte ihn.

Er war alleine.
 

„Warum?“ leicht hob er seinen Kopf. Der Regen prasselte auf seine geschlossenen Augen, langsam rollten die Tropfen seine Wange hinab, über seinen Hals und verschwanden in seinem Oberteil.

Das Geräusch des Regens nahm er nicht mehr wahr.
 

Nein, das stimmte nicht ganz. Er war nicht immer alleine. Er hatte immerhin noch seinen besten Freund und durch den Retter der Zaubererwelt hatte er noch einige andere Freunde dazu bekommen.
 

Doch der Krieg machte auch vor Freundschaften nicht halt. Er zerstörte sie und trampelte noch schön auf ihnen herum. Der Krieg zerteilte ein ganzes Haus in zwei Seiten. Jene Seite, die hinter Voldemort stand, und die andre Seite, die sich enthielt.
 

Warum? Warum konnte dies passieren? Warum hinterließ der Krieg in ganz Hogwarts seine Schatten? Nicht nur in seinem Haus war so eine riesige Kluft entstanden. Auch zwischen den Häusern.

Warum konnte dies passieren?

Und warum konnte er dadurch nicht mit ihr zusammen kommen?
 

„Warum?“

Schlagartig öffnete er die Augen und starrte in den wolkenverhangenen Himmel hinauf.

Regentropfen prasselten ihm entgegen. Aber wieder einmal störte es ihn nicht.
 

„Warum ich?“ Laut fragte er das in die Dunkelheit.
 

Seufzend ließ er seinen Kopf wieder hängen. Toll. Nun redete er schon mit sich selbst. Es wurde immer besser. Mittlerweile fast vollständig durchnässt drehte er sich wieder um und trabte langsam Richtung Schloss zurück.
 

Verwundert bemerkte er aus den Augenwinkel Licht. Langsam hob er den Kopf und dann sah er es.

Auf dem Astronomieturm war jemand. Schwaches Licht leuchtete von dort oben nach unten und beleuchtete eine Gestallt, die auf dem Geländer saß.

Wer das wohl sein mag?
 

Sofort wanderten seine Gedanken wieder zu ihr.

Nur sie konnte dort oben sitzen. In letzter Zeit war nur seine Angebetete dort oben gewesen. Heimlich hatte er sie das ein oder andere Mal beobachtet, wie sie einfach nur dort oben stand und in den Himmel starrte. Bevor Harry entführt wurde, war der Retter der Zaubererwelt jede Nacht mit ihr dort oben gewesen. Doch seitdem war sie alleine dort.
 

Und so auch wieder in dieser Nacht. Aber dieses Mal ging sie weiter als sonst. Sie stand nicht nur vor dem Geländer, sondern saß darauf.

Wollte sie sich herunter stürzen? Oder was machte sie dort?
 

Panik machte sich in ihm breit. War sie schon so verzweifelt, dass sie sich umbringen wollte? Nein. Das konnte er sich nicht vorstellen. Und das wollte er sich auch gar nicht vorstellen. Er wollte sie nicht verlieren.

Und außerdem war ihr bester Freund ja wieder zurück.
 

Oder aber ihr ging es genau so wie vielen anderen vor ihr auch.

Ja, er wusste um die Wirkung des Astronomieturms auf seine Besucher.

Vielleicht war es besser, wenn er einmal mit ihr reden würde... Alleine dort oben war es nicht gerade ungefährlich.
 

Entschlossen ging er zurück zum Schloss und öffnete die schwere Eingangstür. Nach einem Trockenzauber machte er sich langsam auf den Weg zum Astronomieturm, die Hände tief in seiner Tasche vergraben.

Es machte ihn in diesem Moment nicht wirklich etwas aus, dass sie ihn gleich in einer Jogginghose sehen würde.

Normalerweise würde er sich so nicht durch die Schule getrauen, immerhin könnte er ja sein Image verlieren.

Er musste ja immer gut und unwiderstehlich aussehen.
 

Aber vorhin war er sehr überstürzt aus seinem Schlafsaal geflüchtet und hatte sich nicht um seine Aufmachung gekümmert. Und so schlecht sah er darin ja eigentlich nicht aus. Das hoffte er zumindest. Nicht, dass er sie mit seinem Outfit vergraulen würde.
 

Doch er hatte nun auch keine Lust mehr, noch einmal einen Abstecher in die Kerker zu machen. Wer weiß, was sie in der Zeit machen würde...
 

Er beschleunigte seine Schritte und schon bald war er oben angekommen.

Vorsichtig und lautlos öffnete er die Tür und trat auf die Plattform heraus.
 

Sie saß immer noch auf dem Geländer.

Ihre braunen Locken hingen schlaff und nass herunter, ihr Umhang war ebenfalls total durchnässt. Die Beine hatte sie angezogen und ihre Arme umklammerten ihre Knie.

Noch hatte sie ihn nicht bemerkt, sondern starrte Gedanken versunken einfach nur vor sich hin.
 

Langsam ging er auf sie zu und as er hinter ihr angekommen war, schlang er zärtlich seine Arme um sie und hielt sie fest, nicht, dass sie vor Schreck noch herunterfiel.

Erschrocken zuckte sie zusammen und drehte schnell ihren Kopf zu ihm herum. Ihr ganzer Körper verspannte sich.

Doch als sie ihn erkannte, entspannte sie sich und drehte sich wieder nach vorne.
 

„Was machst du hier?“ fragte sie leise und schaute weiter in die Dunkelheit. Der Regen prasselte unerbittlich auf sie beide, durchnässte auch seine Kleidung wieder.

Sein Herz klopfte schneller, als er sie so umarmte und sie sich nicht dagegen wehrte. Sie lehnte sich sogar leicht an ihn. Sanft verstärkte er die Umarmung und konnte es einfach nicht glauben. Sie lehnte sich wirklich an ihn, vertraute ihm somit quasi.
 

„Du solltest nicht alleine hier oben sein“ sagte er und antwortete ihr aber nicht auf ihre Frage.

„Wieso?“

„Sei ganz ehrlich: Was fühlst du, wenn du hier auf dem Geländer sitzt?“

Hermine überlegte ein bisschen, dann antwortete sie zögernd und leise:

„Ich fühle mich... Ich weiß nicht. Am liebsten würde ich mich einfach hier oben auf das Geländer stellen, die Augen schließen.. und die Arme aufbreiten. Einfach nichts denken, nicht sehen... nur den Wind fühlen.. und mich dann einfach... fallen lassen“
 

Leicht schockiert über ihre eigene Antwort drehte sie sich leicht in seiner Umarmung und verbarg das Gesicht an seinem Hals.

Tief sog er ihren Duft ein und vergrub seine Nase in ihren nassen Haaren.

„Oh Gott Draco. Was passiert mit mir? Ich.. ich hatte nie zuvor solche Gedanken. Ich.. will mich doch auch gar nicht umbringen.. was... was passiert hier?“ nuschelte sie leise gegen seine Brust.
 

Sanft streichelte er ihr über den Rücken.

„Genau deswegen solltest du hier nicht alleine sein. Auch mir ging es so. Wenn du hier oben stehst, alleine, und nach unten schaust.. Ich wollte dann immer nur frei sein, einfach nichts mehr denken. Das ist die Wirkung von diesem Turm. Dich überkommt einfach der Drang, deine Arme auszubreiten, und dann zu springen. Ich weiß nicht, ob das nur an Hogwarts liegt. Aber ich glaube, das ist einfach dieser Hintergedanken, dass, wenn du springst, dass du dann all deine Probleme vergessen kannst. Für einen Moment sorglos sein, ja, das wünscht sich irgendwie jeder.“ erklärte er leise.
 

Ja, auch ihm war das schon passiert. Doch glücklicherweise war Blaise damals für ihn da gewesen und hatte ihm die Augen geöffnet. Auch er hatte sich damals so seine Gedanken gemacht, warum der Astronomieturm so eine Wirkung auf ihn hatte. Wahrscheinlich war es wirklich nur die Aussicht auf einen Moment Sorglosigkeit und die Magie von Hogwarts unterstützte diesen Drang einfach noch.
 

Eine Weile war es ruhig auf dem Turm. Jeder hing seinen Gedanken nach.

Hermine hatte schwer mit sich und ihren Gefühlen zu kämpfen. Einerseits war sie schockiert über das, was sie gerade gehört hatte, und sie war wirklich froh, dass Draco ihr das erzählt hatte. Was sie aber so verwirrte war, dass sie sich in seinen Armen so wohl fühlte und am liebsten die ganze Nacht so sitzen würde.

Aber das ging natürlich nicht.

Was waren das für Gefühle? Sie hatte sic doch wohl nicht in den Slytherin verliebt?

In den letzten Tagen hatten sie sich immer mal wieder getroffen und sein Geschenk am Valentinstag hatte ihr sehr gefallen. Vielleicht... vielleicht war er ja auch in sie verliebt?

Nein, über so etwas durfte sie noch gar nicht nachdenken.

Selbst wenn es so sein würde, was sie sich nicht wirklich vorstellen konnte, dann könnten sie trotzdem nicht zusammen sein.

Wenn Lucius Malfoy das herausfinden würde...

Nein, die Folgen davon wollte sie sich nun wirklich nicht ausmalen.
 

Seufzend kuschelte sie sich noch tiefer in die Arme des Malfoys und genoss einfach nur seine Nähe.

Der regelmäßige Herzschlag beruhigte sie und ließ sie schläfrig werden.

Draco merkte das und sagte: „Hey, nicht einschlafen. Du musst zurück in deinen Schlafsaal!“

Nein. Nein, dahin wollte sie jetzt nicht gehen. Dracos Arme waren so gemütlich, so warm!

Und in ihrem Schlafsaal.. die anderen Mädels würden sie einfach ignorieren oder sie würden schon schlafen oder so. In ihrem Schlafsaal fühlte sie sich allgemein ziemlich alleine. Mit keiner ihrer Mitbewohnerinnen verstand sie sich sooooo gut. Klar, sie kam mit allen aus, aber trotzdem.
 

Und Draco gab ihr in dem Moment das, was sie brauchte. Nähe, Zuneigung, und einfach die Gewissheit, dass sie nicht alleine war.

„Bitte... kannst du nicht... bei mir.. bleiben?“ fragte sie schüchtern gegen seine Schulter.

Oh nein, hatte sie das wirklich gerade gefragt? Ihr Körper verspannte sich, aus Angst vor seiner Antwort und sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.
 

Dracos Herz stoppte kurz, dann schlug es mit rasender Geschwindigkeit weiter.

Sie hatte ihn gerade wirklich gefragt, ob er nicht bei ihr bleiben konnte?

Ein breites Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, das er nicht unterdrücken konnte.

„Natürlich. Komm, wir machen es uns hier bequem.“

Mit diesen Worten löste er sich sanft von ihr und trocknete sie beide dann mit einem Zauber. Schnell war aus der harten Plattform ein weiches Kissenlager gemacht, natürlich mit Überdachung, damit sie nicht schon wieder nass wurden.

Auch Decken wurden herbei gezaubert und ein Wärmezauber durfte natürlich auch nicht fehlen.
 

Mit einigem Abstand zum jeweils anderen legten sie sich auf die Kissen und zogen die Decken über sich.

Keiner der beiden getraute sich näher an den anderen zu rutschen, und das, obwohl sie es beide so sehr wollten. Schließlich raffte sich Draco zusammen und rollte sich näher an Hermine heran. Auch sie bewegte sich und legte schließlich ihren Kopf auf seine muskulöse Brust, während er die Arme um sie schlang.

Selig grinsten sie vor sich hin und schliefen schließlich friedlich ein.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Mt ernsten Gesichtern saßen sich Regulus und Harry gegenüber. Ein Tisch trennte sie voneinander, nur ihre Hände umklammerten sich fest.

Nervös kaute der Gryffindor auf seiner Unterlippe herum, kleine Schweißperlen sammelten sich auf seiner Stirn, während er starr auf den Gegenstand vor sich blickte.

Ein kleiner, unscheinbarer Ast lag vor ihm.
 

„Bist du dir sicher?“ fragte Regulus in die Stille hinein und betrachtete seinen Freund mit wachsender Sorge. Er war gerade erst aus dem Krankenflügel entlassen worden und nun hatte er schon wieder so etwas vor. Harry war noch ziemlich blass um die Nase und anscheinend fiel es ihm auch nicht gerade leicht, sich auf das kommende vorzubereiten.

Liebevoll drückte er die Hand seines Freundes, die die seine fast schon schmerzhaft zerdrückte.

Der Black konnte die Angst des Gryffindors aber auch sehr gut verstehen, er wüsste nicht, wie er an dessen Stelle reagieren würde.
 

„Wir können das alles noch um ein paar Tage verschieben, wenn du willst. Wir können warten, bis du dich ganz erholt hast!“ schlug er leise vor.

Aber Harry schüttelte heftig den Kopf.

Das hatte sich Regulus fast schon gedacht. Sein Freund wollte sich dem stellen, und zwar sofort. Wegrennen würde ja eh nichts bringen und würde ihn vielleicht nur noch mehr ängstigen.

Der Ältere bewunderte den Held der Zaubererwelt für das. Er selber hätte sich unter seiner Bettdecke verkrochen und wäre erst 10 Jahre später wieder aufgetaucht... genauso hatte er es ja auch schon einmal gemacht.
 

Nun schämte er sich irgendwie dafür. Harry war gerade erst 16 Jahre alt und versteckte sich auch nicht so einfach. Und er? Er war... älter. Und er hatte panische Angst und hatte sich einfach so versteckt.

Aber darüber konnte er sich immer noch später Gedanken machen, erst einmal galt es, ihre Mission zu erfüllen.
 

„Ok, Schatz. Hast du alles dabei?“ fragte Regulus nun schon zum zehnten Mal. Ja, auch er war furchtbar aufgeregt und nervös und würde diese Aufgabe am liebsten auf jemand anderes abschieben. Aber Harry wollte das nun einmal selber machen.
 

Der Gryffindor hob mit der freien Hand seinen Umhang etwas hoch und gab somit den Blick auf ein langes Schwert, verschiedene Zaubertränke, einen Fotoapparat und seinen Zauberstab preis, das alles an seinem Gürtel hing.
 

Auch der Black hatte ähnliches an seinem Gürtel. Drei Dolche und ein Schwert hingen dort, seinen Zauberstab hatte er in der anderen Hand.
 

„Ok. Kann es los gehen?“ fragte er sanft nach. Bisher hatte Harry noch kein Wort geredet, nur genickt oder den Kopf geschüttelt. Wahrscheinlich nahm es ihn einfach viel zu sehr mit oder er bereitete sich seelisch schon einmal auf das kommende vor.
 

Auch dieses Mal antwortete er nicht, sondern nickte lediglich.

Noch einmal drückte er zärtlich die Hand seines Freundes. Dann ließ er die Hand los und nahm den Ast. Mit seinem Zauberstab tippte er einmal dagegen und murmelte undeutlich einen Zauberspruch.

Gespannt schauten sie beide auf den Stock. Doch nichts tat sich.

Erst nach wenigen Minuten, in denen sie schweigend dagesessen hatten, begann der Stock zu vibrieren und orangener Rauch stieg auf, der sich zu einigen Zahlen formte.

Schnell schrieb der Black die Zahlen auf, die bald schon wieder verblassen.
 

Dann schaute er seinen blassen Freund an. Nun war es an der Zeit aufzubrechen.
 

Hermine hatte diesen Zauber in der Bibliothek gefunden, da sie alle wissen wollten, von wo aus Harry geflüchtet war. Dieser Zauber ermöglichte nämlich, den Standpunkt zu bestimmen, von dem aus, man mit dem Portschlüssel losgereist war.

Natürlich hatte die Gryffindor dazu die Verbotene Bibliothek durchforsten müssen, aber durch ihr gutes Gedächtnis hatte sie genau gewusst, dass sie davon schon einmal gelesen hatte.
 

Nach einer kurzfristigen Versammlung von The Eye war klar gewesen, dass sie unbedingt zu diesem Ort reisen mussten.
 

Langsam standen die beiden auf und umarmten sich zärtlich. Ja, das würde für sie beide nicht einfach werden, vor allem, da sie zurück zu dem Haus laufen wollten, aus dem Harry geflohen war. Es würde wohl einige Zeit dauern, bis sie es gefunden haben würden, da der Gryffindor sich natürlich nicht mehr genau erinnern konnte, von wo aus er gekommen war.
 

Aber so konnten sie wenigstens das Gebiet schon einmal eingrenzen.
 

Nach einem letzten Kuss apparierte Regulus sie in das kleine Dorf.
 

~*~*~*~*~*~*~*
 

Gebeugt stand Voldemort über einem großen Tisch und musterte nachdenklich die große Landkarte unter ihm. Auf ihr war ganz Großbritannien zu sehen. Einige Stellen waren durch rote Kreuze markiert, wie zum Beispiel London oder Hogwarts.

Einige grüne Punkte waren auch zu sehen, so zum Beispiel in der Nähe von London und auch nicht weit von Hogwarts entfernt, doch auch viele andere grüne Punkte waren noch in ganz England und Schottland verteilt.

Tief in Gedanken versunken positionierte der dunkle Lord eine weiße Schachfigur auf Hogwarts und eine weitere in London.

Die weiße Schachfiguren stellten die Quartiere und Unterkünfte des Ordens da. Eine weitere weiße Figur positionierte er kurz vor London, dort wohnte Harry Potter in den Ferien.

Er wusste leider nicht den genauen Ort und die Straße, denn Dumbledore verhinderte, dass irgend etwas davon auch nur an die Öffentlichkeit drang.
 

Mit einem gezielten Handgriff holte er eine schwarze Schachfigur hervor und stellte sie mitten auf London. Dort war der Großteil seiner Anhänger. Sie agierten nur im Untergrund, heuerten neue Mitglieder an, ermordeten den ein oder anderen Händler, der zu viel wusste.

Die meisten lebten dort auch einfach nur unauffällig ihr Leben, manipulierten den ein oder anderen oder verdienten für ihn ihr Geld.
 

Ja, auch er als dunkler Lord brauchte Geld. Irgendwer musste ja die Umhänge und die Masken organisieren. Außerdem musste er auch etwas essen, auch wenn er nicht mehr wirklich menschlich aussah.
 

Eine weitere schwarze Figur positionierte er in Hogsmeade und noch eine hinter Hogwarts.

Den schwarzen König stellte er an die Küste Schottlands, mitten in einen Wald.
 

Als nächstes nahm der dunkle Lord eine braune, hölzerne Schachfigur und positionierte sie rechts von Hogwarts. Noch vier weitere standen wenige Minuten später rund um die Schule und auch in Hogsmeade.

Zwei braune Schachfiguren wurden dann auch noch in die Winkelgasse gesetzt.

Zufrieden richtete sich Voldemort auf und betrachtete die riesige Landkarte.
 

Ja, so sollten seine Anhänger in einem Monat positioniert sein. Und dann.. dann würde er zuschlagen.

Zuerst war die Winkelgasse dran, und dann Hogwarts.

Grausam und verrückt lachte er auf. Ja, er würde Dumbledore und seinen Goldjungen Harry vernichten und dann würde die ganze Zaubererwelt nach seiner Nase tanzen!
 

Das laute Lachen wurde von einem zaghaften Klopfen an der Tür durchbrochen.

Sofort verstummte der schlangenartige Mensch und brüllte laut und etwas böse: „Herein.“
 

Zögernd wurde die Tür aufgemacht und herein kam eine, in einen schwarzen Umhang gehüllte, Gestalt. Gebeugt und mit gesenkten Kopf kam der Todesser langsam herein und kniete sich vor den Lord nieder.

„My Lord“ sagte er mit zitternder Stimme und tief eingezogenem Kopf. Das konnte nur eines bedeuten: Er hatte eine schlechte Nachricht für den Anführer der dunklen Seite.
 

„Sprich, McNair!“ befahl der dunkle Lord.

„Sie sollten sich da mal etwas ansehen...“
 

Wenige Minuten später führte der Todesser seinen Anführer um die letzte Biegung zu den Zellen, dann blieb er stehen und ließ Voldemort vorlaufen. Kurze Zeit war es still, dann hallte ein lauter und wütender Schrei durch das ganze Haus...
 

~*~*~*~*~*~*~*~*
 

The Eye schlägt zu!
 

Heute, in den frühen Morgenstunden hat die neue, dritte Seite in diesem Krieg wieder zugeschlagen. Die mysteriöse und ziemlich unbekannte Widerstandsgruppe hat sich heute Nacht für die Entführung und für die Folterung an Harry Potter persönlich an den Todessern gerächt.

Durch einen Brief und einige Beweisfotos, die wir heute Nacht vom Anführer dieser dritten Seite zugeschickt bekommen haben, können wir beweisen, dass The Eye in das Lager der Todesser eingedrungen ist.

Ein grünes Auge wurde an die Zellenwand geschmiert, in der Harry Potter mehrfach gefoltert wurde, und in ebenfalls grüner Farbe steht an der Wand folgender Satz: „Ihr habt euch an dem Falschen vergriffen. Harry Potter steht unter unsrem Schutz und jedes Vergehen an ihm wird von uns gerächt. Nehmt euch in Acht!“
 

Eine ähnliche Warnung ist auch in dem Brief an uns versteckt:
 

„Wir, The Eye, wollen sie und die gesamte Zauberergemeinschaft davon in Kenntniss setzten, dass Harry Potter unter unserem Schutz steht. Jeder, der ihm etwas antut, wird von uns bestraft.

Aus diesem Grund haben die Todesser in ihrem momentanen Versteck eine Botschaft von uns an der Wand. Dies können sie deutlich auf den beiliegenden Bildern sehen.

Als weiteren Beweis für unser Eindringen in das Quartier der Todesser haben wir einen, für todgeglaubten, Anhänger Voldemorts im Ministerium abgeliefert: Peter Pettigrew.

Eher durch Zufall sind wir auf diesen Mann gestoßen und falls sie uns nicht glauben, fragen sie im Ministerium nach. Dort müsste, sorgsam verschnürt, eben dieser Mann liegen und auf seine Verhandlung warten.

Seid gewarnt: Auch Dumbledore ist nicht sicher vor uns, denn er war es, der Harry Potter erst in dieses Verderben gestürzt hat.“
 

Nach diesem Brief stellen sich für uns nur noch mehr Fragen:

Wie kamen die Mitglieder von The Eye in das Lager der Todesser?

Wieso haben sie nur einen Todesser mitgenommen?

In welcher Beziehung steht Harry Potter zum Anführer von The Eye? Woher kennen sie sich? Und warum steht Der-Junge-Der-lebt und dem Schutz der Seite?
 

Doch die wohl wichtigste Frage für uns ist: Müssen wir Angst vor der Rache haben?
 

Wir werden sie natürlich weiterhin informieren, wenn wir etwas neues Wissen.
 


 

Stirnrunzelnd faltete Dumbledore die Zeitung zusammen und verstaute sie in seiner Schreibtischschublade.

Na toll, nun drohte ihm auch schon so eine Möchtegern Widerstandsgruppe aus dem Untergrund.

Na toll. Es ging wirklich bergab mit ihm.

Erst die ganzen Artikel im Tagespropheten, dann hatte er sein Amt als Direktor verloren und nun das.

Super.
 

Die magische Bevölkerung glaubte ihm nicht mehr und auch im Orden traute man ihm nicht mehr so richtig.

Wie konnte das nur passieren?
 

Jahrelang hatte er das Vertrauen der Zauberer und der Hexen für sich gewonnen, hatte alles getan, um mächtiger zu werden, ohne dass es auffiel. Geduldig hatte der Direktor gewartet, immer zu allem gelächelt sogar sein eigenes Leben riskiert.

Das alles nur um das Vertrauen der Gesellschaft für sich zu gewinnen.

Und nun wurde seine jahrelange Arbeit in wenigen Monaten komplett zerstört.
 

Was sollte er nun machen?

Sein Ziel war immer noch die vollständige Macht über die Zaubererwelt. Aber nun mischte ja auch noch The Eye mit, und drohte ihm im Tagespropheten!

Das durfte doch nicht wahr sein!

Er ließ sich nicht einfach von einer Möchtegern Widerstandsgruppe bedrohen! Das würde ernsthafte Folgen haben...
 

Entschlossen drehte er sich um und warf eine Prise Flohpulver in den Kamin und rief nach Moody.

Nur wenige Minuten später stand der ehemalige Auror, der mittlerweile pensioniert worden war, im kleinen Büro des Lehrers.
 

„Was ist los, Albus?“ fragte der Mann irritiert.

Als Antwort bekam er nur einen Tagespropheten entgegengepfeffert.

Stirnrunzelnd las er den Artikel durch und schaute danach mit grimmigen Blick den ehemaligen Direktor an.

„Was machen wir nun?“

„Wir schnappen uns eines der Mitglieder von dieser lachhaften, dritten Seite... denen wird das Lachen schon noch vergehen!“
 

*~*~*~*~*~*~*~*
 

Peter Pettigrew zu Tode verurteilt
 

Wie wir ihnen bereits gestern schon mitgeteil haben, wurde der für todgeglaubte Peter Pettigrew vom Anführer der neuen Seite im Krieg, The Eye, im Ministerium abgeliefert.

Gestern wurde der Gefangene unter Veritaserum befragt und erschütternde Neuigkeiten kamen dabei heraus.
 

Sirius Black, der für 11 Jahre in Azkaban saß, war überhaupt nicht der Geheimniswahrer der Potters und er hat somit deren Aufenthaltsort nicht an Sie-wissen-schon-wen weitergegeben.

Laut Peter Pettigrew haben sich Lily und James Potter kurzfristig für Pettigrew entschieden, da sie dachten, jeder würde erwarten, dass sie Sirius Black auswählen würden.

Der unscheinbare Freund der Potters hat eben diese also an Sie-wissen-schon-wen verraten und hat schließlich die 17 Muggels mit einer Explosion getötet.

Sich selbst hatte er einen Finger abgeschnitten und war dann in seiner Animagusform entkommen. Er hat das getan, um Sirius Black den Mord an den 17 Muggeln in die Schuhe zu schieben.
 

Und so war dann alles auch gekommen. Black, der angebliche Todesser und Massenmörder war 11 Jahre lang unschuldig in Azkaban.

Der Blackerbe wurde nun freigesprochen und bekam einen Schadensersatz.

Da aber der Unschuldige im vergangenen Jahr gestorben ist, bekommt sein Erbe dies alles.
 

Peter Pettigrew wurde am gestrigen Abend für schuldig in allen Anklagepunkten erklärt. Ihm droht nun entweder der Tod durch Enthauptung oder der Kuss eines Dementors.

Die Bestrafung findet in zwei Wochen im Ministerium statt, Zuschauer sind aber nicht zugelassen.
 

Wir werden sie aber weiterhin im Laufenden halten.
 


 

Seufzend lehnte sich Harry gegen seinen Freund und las den Artikel im Tagespropheten ein zweites Mal.

Starke Arme umschlangen ihn und drückten ihn nah an den warmen Körper hinter sich, während der Black über seine Schulter mitlas.
 

Sirius. Endlich war er freigesprochen worden.

Aber das nütze ihm nun auch nicht mehr viel. Denn er war ja tot. Tot. TOT!

Gepeinigt schloss der Potter seine Augen. Tot! Und er war Schuld daran!

Wenigstens konnte nun keiner mehr schlecht über Sirius reden.
 

Es war eigentlich gar nicht geplant gewesen, Pettigrew mitzunehmen oder irgendwie ans Ministerium abzuliefern. Doch als Wurmschwanz ihnen zufälligerweise über den Weg gelaufen war, hatten sie natürlich nicht widerstehen können.

Sie nahmen damit Rache am Tod der Potters und an Sirius' Zeit in Azkaban.
 

Die sanfte Umarmung wurde verstärkt, ein warmer Atem blies über seinen Hals und ließ ihn erschaudern. Zärtlich küsste sein Freund ihn auf den Hals und flüsterte dann leise in sein Ohr:

„Endlich ist er offiziell freigesprochen. Er ist sicherlich stolz auf dich!“
 

Harry sagte dazu nichts. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sein Patenonkel stolz auf ihn war. Immerhin hatte er den Black umgebracht, er war Schuld daran, dass er nicht mehr mit ihnen reden, lachen und scherzen konnte.

Wieso also sollte Sirius stolz auf ihn sein?

Die Freisprechung war nur eine kleine Wiedergutmachung, aber sie reichte noch lange nicht, um alles auszugleichen.
 

Regulus schien anscheinend genau bemerkt zu haben, was in ihm vorging, denn er hauchte nahe an seinem Ohr: „Denk nicht einmal daran. Du bist nicht schuld an seinem Tod“

Der Potter wiedersprach nicht, es hatte ja doch keinen Sinn, mit seinem Freund darüber zu diskutieren. Er wusste, dass er schul daran war, das war alles, was zählte.
 

Seufzend schloss der Held der Zaubererwelt seine Augen und drehte sich in der Umarmung um, nur um sein Gesicht an der breiten Brust von Regulus zu vergraben.

Ja, er liebte seinen Freund, unter anderem auch dessen muskulöse Brust und die muskulösen Arme. Sie waren einfach dazu geeignet, sich in ihnen zu vergraben und zu verstecken. Dort konnte ihm keiner etwas anhaben, und das regelmäßige Heben und Senken des Brustkorbes und der gleichmäßige Herzschlag beruhigte ihn.

Ja, bei seinem Freund fühlte er sich wohl.
 

Aber leider hieß es bald schon wieder Abschied nehmen. Poppy hatte ihm nur drei Tage Ruhe verschaffen können, auch die Schulleiterin konnte nicht mehr machen.

Immerhin würde es sehr auffallen, wenn Der Retter der Zaubererwelt länger fehlen würde.

Die Krankenschwester hatte das nur ermöglichen können, indem sie vorgab, dass der Potter eine ansteckende Krankheit hatte, die auf natürlichem Wege heilen musste. So konnte keiner in den Krankenflügel gehen um das zu kontrollieren, denn die Krankheit war ja sooooo ansteckend.

Und somit hatte auch keiner bemerkt, dass er gefehlt hatte.
 

Doch auch diese Fassade konnte man nicht ewig aufrecht erhalten und so musste Harry noch an diesem Abend wieder zurück nach Hogwarts gehen. Wann sie sich wieder sehen würden, stand noch nicht fest.

Wenn Dumbledore nicht mehr an der Schule wäre, müssten sie sein Verschwinden an manchen Tagen überhaupt nicht erklären oder decken.
 

Aber leider war das nicht so und so mussten sie sich weiterhin etwas einfallen lassen.
 

Wieso musste alles in seinem Leben so kompliziert sein? Seine erste richtige Beziehung.. und dann konnte er den anderen nicht jeden Tag sehen, musste immer darum bangen, nicht dabei erwischt zu werden.

Warum konnte bei ihm nicht alles so verlaufen, wie bei einem normalen Teenager?

Es tat ihm irgendwie weh, zu wissen, dass Regulus so perfekt zu ihm passte, und dass es zwischen ihnen dann doch so gut funktionierte. Warum hatte er seinen Freund so früh finden müssen? Denn irgendwie konnte er sich nicht vorstellen, dass er immer nur mit einer Person zusammen sein will. Dass es nie jemand anderes in seinem Leben geben würde.
 

Aber im krassen Gegensatz dazu hatte er auch Angst, dass ihre Liebe irgendwann versiegen würde.

Dass sie sich irgendwann trennen würden oder dass ihn Regulus verletzten würde.

Wieso war alles nur so kompliziert? Irgendwie wünschte er sich Freiheit und Abwechslung in seinem Leben, aber andererseits wollte er seinen Freund auch niemals verlieren.

Bei ihm konnte halt nun einmal nichts einfach sein!
 

Sanft verschlang er seine Finger mit denen seines Freundes und starrte verträumt darauf.

Seine Finger wirkten im Vergleich zu den Fingern von Regulus regelrecht winzig und zierlich.
 

„Ich will nicht gehen“ murmelte er leise vor sich hin.

„Wir sehen uns ja bald wieder“ antwortete der Ältere und streichelte ihm sanft über den Rücken.
 

Auch er wollte sich nicht von seinem Kleinen trennen, sie brauchten einfach unbedingt mehr Zeit füreinander. Es fiel dem Black jedes Mal sehr schwer, den Retter der Zaubererwelt gehen zu lassen, aber es musste nun einmal sein. Doch er glaubte fest daran, dass sie zusammen auch diese, doch sehr schwierige, Zeit überstehen würden. Er würde dafür kämpfen, dass ihre Beziehung noch lange anhielt. Denn durch seinen Freund hatte er herausgefunden, um was es wirklich im Leben ging...

Die Zeit mit den ganzen Affären war vorbei.. er hatte seine Liebe gefunden. Und nun hatte er nicht so schnell vor, diese wieder zu verlieren oder gehen zu lassen.
 

„Wann?“ riss ihn die Stimme von Harry aus seinen Gedanken.

„Was?“ fragte er verwirrt nach. Er wusste nicht wirklich, dass sein Freund mit „Wann“ meinte.

„Na, wann sehen wir uns wieder?“
 

Ja, das war wirklich eine gute Frage. Wann würden sie sich wieder sehen?
 

„Kannst du morgen zu Severus kommen? Ich will Remus mal wieder besuchen!“ fragte der Potter und legte seinen Kopf auf die Schulter seines Freundes.

Ja, seit er zurückgekommen war hatte er den Werwolf nicht mehr wirklich gesehen. Er vermisste ihn irgendwie, immerhin gehörte er ja sozusagen zu ihrer kleine Familie.

Und auf dem Treffen von The Eye hatten sie nicht wirklich miteinander reden können.

Da fiel ihm ein, dass eine weitere Versammlung nicht schlecht wäre, am besten gleich am Wochenende.
 

Widerwillig lösten sie sich nach einem innigen Kuss voneinander und schweren Herzens flohte Harry zurück nach Hogwarts, direkt in das Büro von Professor McGonagall.
 

~*~*~*~*~*~*~*~*
 

Nur mit einem Handtuch bekleidet stand Hermine im Badezimmer ihres Schlafsaals. Ein weiteres Handtuch hatte sie als Turban um ihre nassen Haare gewickelt.

Vereinzelte Wassertropften rannen noch ihren Körper hinab und versiegten schließlich in dem großen Badetuch, dass sie eng um ihren zierlichen Körper geschlungen hatte.

Vorsichtig tapste sie zu den Waschbecken und sah sich im Spiegel an.

Mit dem Tuch auf dem Kopf sah sie einfach schrecklich aus, befand die Gryffindor.
 

Ein einziger Griff genügte und das Tuch segelte zu Boden, während ihre nassen Haare auf ihre nackten Schultern fielen. So sah sie dann doch nicht ganz so schlimm aus.

Ihre Haare waren um einiges dunkler als wenn sie trocken waren und sie waren glatter.
 

Mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht festigte sie erst kurz das Tuch um ihren Körper, dann

fuhr sie sich mit beiden Händen in die Haare und hielt sie sich hoch. Kritisch beäugte sie ihre provisorische Hochsteckfrisur. Hermine drehte ihren Kopf von einer zur anderen Seite und meinte dann zu sich selbst: „Naaa so schlecht sieht das ja gar nicht aus!“

Schwer fielen die Haare wieder auf ihre Schultern, als sie sie losließ. Aber ihr Grinsen verschwand schon bald, als sie die dicken Knoten an ihren Haarspitzen sah.
 

Die Gryffindor holte aus dem Regal neben dem Waschbecken ihre Haarbürste heraus und begann langsam de Knoten zu zerstören. Klar, sie könnte das auch mit einem Zauberspruch machen, so wäre das alles um einiges schmerzfreier und es würde auch nicht so lange dauern. Aber Hermine sah es nicht ein, für jeden Handgriff einen Zauber zu sprechen! Die Zaubererwelt war halt eindeutig zu faul, fand sie.

Einige Minuten später stand sie mit glatten, aber immer noch nassen Haaren vor dem Spiegel. Manchmal wünschte sie sich wirklich, dass ihre Haare auch im trockenen Zustand so glatt waren, aber leider ging das nicht ohne morgens fast zwei Stunden im Bad zu stehen. Und das wollte sie nun wirklich nicht.
 

Vorsichtig nahm Hermine die vordersten Strähnen ihres Haares in die Hand und hielt sie nach hinten und schaute sich wieder im Spiegel an. Ja, so könnte sie ihre Frisur auch mal machen.
 

Irgendwie war der Bücherwurm Gryffindors an diesem Morgen sehr gut drauf. Mit einem großen Schmollmund sah sie sich im Spiegel an, dann musste sie laut loslachen. Schnell griff sie sich ihre Haarbürste und hielt sie sich wie ein Mikrophon vor den Mund und begann zu singen: „Shake shake, shake shake, shake it!“
 

Fröhlich sprang sie im Bad herum, immer wieder diese Zeilen singend. Den Kopf warf sie dabei wild von einer Seite auf die andere.

Der Grund für ihre gute Laune war sicherlich Draco. Seid ihrer gemeinsamen Nacht auf dem Astronomieturm waren bereits zwei Tage vergangen, in denen sie sich immer mittags getroffen hatten.

Das erste Mal waren sie um den See gelaufen und hatten einfach nur geredet und am nächsten Tag waren sie einfach nur zusammen im Raum der Wünsche vor einem prasselnden Feuer gesessen und hatten geredet.

Ja, sie genoss die Zeit, die sie mit dem Slytherin verbringen konnte. Wenn sie miteinander redete, vergas sie alles um sich herum, in den letzten tagen hatte sie nur nachts an Ron denken müssen.

Außerdem gefiel es Hermine, dass Draco sich um sie kümmerte und nur für sie da war. Kein Blaise, der auf seinen besten Freund einredete, keine nervende Pansy Parkinson und kein Harry.

Klar, sie hatte kein Problem mit Blaise oder Harry, aber es gab ihr ein gutes Gefühl, dass Draco nur für sie da war, sich nur um sie kümmerte.
 

Ja, sie gab es zu: Sie fühlte etwas für den Malfoy. Aber war es nur Freundschaft? Oder doch mehr?

Hätte ihre Beziehung überhaupt eine Chance? Immerhin war Draco der Sohn eines Todessers!

Langsam ebbte ihre gute Laune ab. Ja, selbst wenn sie sich verliebt hatte, was sie langsam wirklich glaubte, dann würden sie eh nie zusammen kommen.

Niedergeschlagen trocknete Hermine sich ab und zog sich um. Langsam trabte sie in ihren Schlafsaal zurück. Ihre Zimmerkameradinnen schliefen alle noch und hatten von Hermines Gesinge nichts mitbekommen.

Gerade als sie sich auf ihr Bett setzten wollte entdeckte sie ihn.

Ein weißer Umschlag. Misstrauisch nahm sie ihren Zauberstab vom Nachttisch und überprüfte den Umschlag auf Zauber. Aber kein Zauber oder Fluch lag auf dem unscheinbaren Brief.
 

Vorsichtig setzte sie sich auf ihr Bett und öffnete den Umschlag.

Doch mit dem, was sie dort fand, hatte sie nicht gerechnet.

Ein Foto kam zum Vorschein, das sie und Harry zusammen im Schnee zeigte. Sie tobten ausgelassen und bewarfen sich gegenseitig mit Schneebällen. Ihre Augen strahlten förmlich und ließen erkennen, wie viel Spaß sie an diesem Tag gehabt hatte.
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

Simon Anderson saß entspannt auf seinem weichen Sessel und las ein Buch. Das prasselnde Feuer erzeugte eine gemütliche Wärme in dem Wohnzimmer und machte den vierzig Jährigen Mann leicht schläfrig.

Doch plötzlich wurde die Tür ins Wohnzimmer aufgerissen und herein kamen fünf schwarze Gestalten.

Noch bevor Simon reagieren konnte hatten sie ihn bereits eingekreist und zwei von ihnen hielten an den Armen fest.

Eine der Gestalten stellte sich direkt vor ihn und schaute von oben auf ihn herab. Das Gesicht konnte Simon nicht erkennen, da die Kapuze des schwarzen Umhangs das Gesicht verdeckte. Nur zwei grüne Augen strahlten ihm entgegen, schauten ihn kalt an.
 

Wer war das? Und was wollten die von ihm?

Diese Fragen gingen ihm durch den Kopf und ließen ihn erst richtig realisieren, was gerade passiert war. Heftig wehrte er sich gegen den harten Griff an seinen Oberarmen, er strampelte mit den Füßen, schrie laut auf und schlug nach den Gestalten.

Doch das alles brachte nichts. Unnachgiebig wurde er festgehalten, de Gestalte zeigten sich nicht einmal überrascht oder waren aus der Ruhe gebracht, nein, die Person mit den grünen Augen zog lediglich den Zauberstab und sprach einen Erstarrungszauber.
 

Unfähig sich zu bewegen beobachtete er die Gestallt vor sich, während er innerlich schon mit seinem Leben abschloss. Wieso auch sonst sollten diese Personen in sein Haus eingedrungen sein?

Die restlichen vier Gestalten stellten sich im Halbkreis hinter der Person mit den grünen Augen auf und schwiegen.

Der Erstarrungszauber auf seinem Kopf wurde aufgehoben, sodass er seinen Kopf bewegen konnte und auch sprechen konnte, doch der Rest war immer noch unter dem Zauber.
 

„Sind sie Simon Anderson?“ fragte der Anführer der fünf Gestalten und fixierte ihn mit den kalten Augen.

„Ja..“ meinte er leise mit zitternder Stimme. Was, bei Merlins Bart, wollten die Fünf von ihm?

„Haben sie Kinder? Eine Frau? Irgendjemand, der sie vermissen könnte?“ wurde er wieder gefragt.

Kurz überlegte er. Sollte er ja sagen? Würden sie ihn dann in Ruhe lassen? Oder vielleicht auch gehen lassen? Aber andererseits würden sie es sicherlich auch merken, wenn er lügen würde.
 

Aber seine Entscheidung wurde ihm abgenommen als er merkte, wie jemand gewaltsam in seinen Kopf eindrang. Verschiedene Erinnerungsfetzen zogen an seinem inneren Auge vorbei und blieben schließlich bei einem Todessertreffen stehen.

Scheiße.

Das war alles, was ihm dazu einfiel.
 

Sofort brach de Erinnerung ab und die Person mit den grünen Augen stürmte auf ihn zu und riss ihm den rechte Ärmel nach oben. Das dunkle Mal prangte dort auf der blassen Haut.

Synchron zogen die restlichen Gestalten die Luft ein, während die grünen Augen ihn wütend anstarrten.
 

„So, so, ein Todesser also. Eigentlich wollte ich gnädig zu dir sein, aber unter diesen Umständen... Nehmt ihn mit!“ Das letzte hatte er zu den anderen Gestalten gesagt, dann drehte er sich mit schwingendem Umhang um und verließ das Zimmer.

Zwei kamen auf ihn zu, packten ihn wieder an den Armen und verschwanden mit ihm.

Zurück ließen sie ein leeres Haus, und ein grünes Auge an der Wand...
 

*~*~*~*~*~*~*~*
 

Todesser als Schulleiter?
 

In der Nacht ist wieder einmal ein Brief mit einigen Beweisfotos bei uns aufgetaucht.

Deses Mal informierte und sie dritte Seite „The eye“ über den Favoriten für den Schulleiterplatz,

Simon Anderson.

Dieser ist spurlos verschwunden, doch durch die Fotos wissen wir nun, wo er sich aufhält: Er ist ein Gefangener von The Eye.

Doch das hat auch einen Grund: Er ist ein Todesser des inneren Kreises. Dies beweist sein Mal auf dem Unterarm.

Wollten die Schulräte also wirklich einen Todesser als Direktor einsetzten? Wussten sie davon?
 

Simon Anderson wird natürlich so schnell wie möglich dem Ministerium übergeben, teilte uns der Anführer durch einen Brief mit.
 

Wir können The Eye nur danken, dass sie diesen Fall aufgeklärt haben, denn sonst würden bald Todesser unsere Kinder unterrichten. So geht es also bergab mit der Zaubererwelt...
 

*~*~*~*~*~*~*~*~
 

Genervt saß Harry am Gryffindortisch und stocherte in seinem Frühstück herum. Alle starrten ihn an. Wirklich alle!

Die Slytherins, die Ravenclaws, die Huffelpuffs und auch seine eigenen Klassenkameraden.

Es machte ihn verrückt, dass sie ihn anstarrten wie rohes Fleisch.

Doch keiner getraute sich ihn irgendwie anzusprechen. Und darüber war der Gryffindor froh.

Es war Montag. Der erste Tag, an dem er wieder am Unterricht teilnehmen durfte. Der erste Tag, an dem er sich wieder der Öffentlichkeit stellen musste.

Und es nervte ihn schon. Am liebsten würde er sich unter seiner Bettdecke verkriechen und erst nach zwei Monaten wieder zurückkommen, in der Hoffnung, dass bis dahin jeder seine Entführung vergessen hatte.

Aber das war natürlich Schwachsinn. Irgendwann musste er sich dem ganzen stellen und lieber früher als später. Denn sonst würde alles nur noch schlimmer werden.
 

Seufzend legte er seine Gabel zur Seite und stand auf. Mit zügigen Schritten verließ er die Halle und lief richtig Zaubertränkeklassenzimmer. Doch schon bald hörte er eilige Schritte hinter sich. Er verlangsamte seine Schritte, neugierig, wer ihm da folgte.

Es dauerte noch ungefähr eine Minute, dann lief ein weiterer Gryffindor neben ihm... Seamus.
 

Traurig senkte Harry seinen Kopf und starrte auf seine Füße, während er einfach weiterlief. Er schämte sich immer noch so sehr dafür, dass er Nott umgebracht hatte und Seamus damit seinen Freund genommen hatte.

Aber das konnte er nun auch nicht mehr ändern und so musste er lernen, damit zu leben.

Trotzdem fiel es ihm schwer Seamus ins Gesicht zu sehen und er hatte immer noch tierische Angst vor dessen Reaktion, hatte er doch noch das letzte mal auf der Krankenstation in Erinnerung.
 

Doch entgegen all seiner Erwartungen schwieg der andere Gryffindor einfach nur und so liefen sie nebeneinander zum Zaubertränkeunterricht.

Erst vor der geschlossenen Tür blieben sie stehen. Immer noch den Blick gesenkt haltend lehnte sich der Retter der Zaubererwelt gegen die kalte Steinmauer und musterte ausgiebig seine Schuhe.

Auch der Ire lehnte sich gegen die Mauer, direkt Harry gegenüber.

„Du.. Harry..“ begann er leise und zögerlich, wie als wäre er sich nicht sicher, ob er wirklich etwas sagen wollte.

„Also.. ich.. es tut immer noch so weh...“

Mehr sagte der andere Gryffindor nicht. Mehr Worte waren auch nicht nötig.

Sie beide wussten, wie schwer es war, jemand geliebtes zu verlieren und wie sehr es weh tat.
 

In diesen wenigen Worten steckte auch noch viel mehr. Seamus verzieh ihm, auch wenn es ihm schwer fiel und es weh tat. Aber er verzieh ihm.

Harry fiel ein großer Stein vom Herz als er die Bedeutung dieser Worte verstand.
 

Die nächsten Minuten verbrachten sie schweigend, jeder in seinen eigenen Gedanken versunken, bis die anderen kamen und sich zu ihnen stellten. Bald darauf kam dann auch Snape und zusammen mit den Slytherins betraten sie das Klassenzimmer.

Doch sie setzten sich nicht wie sonst immer hin, es gab plötzlich keine strikte Häusertrennung mehr.

Blaise saß neben Seamus, Draco neben Hermine, Neville saß neben Millicent und Harry musste sich wohl oder übel mal wieder neben Pansy setzten, da die andere Plätze alle schon belegt waren.
 

Mit einem gespielten Lächeln ließ er sich neben seine alte Zaubertränkefreundin auf den Stuhl fallen und musste sofort wieder an ihre erste Begegnung im Tränkenterricht erinnern. Damals hatte er sie besiegt mit seinen Worten. Doch dieses Mal wollte er seine Worte anders nutzen, denn durch Draco wusste er doch schon einiges über sie.
 

„Hey Pansy. Wie geht’s dir denn so?“ fragte er scheinheilig nach und machte schon einmal das Feuer unter seinem Kessel an, während Snape vorne die Zutaten anschrieb.
 

„Was geht dich das an, Potter? Und wer hat dir erlaubt, mich mit Vornamen anzusprechen?“ zischte sie ihm leise entgegen, damit der Professor sie nicht hörte. Oh je, da war aber eine schlecht drauf, dachte sich der Potter.
 

„Ach liebe Pansy, nun sei doch nicht so zu mir. Ich habe dir doch gar nichts getan und wollte mich nur normal mit dir unterhalten.“ In einem zuckersüßen Ton hatte er das gesagt.

Mit einem Schnauben wandte sich die Slytherin ab und warf die erste Zutat in den Kessel.

Schweigend verbrachten sie die nächsten Minuten mit dem Zubereiten der Zutaten, während Snape durch die Reihen ging und jeden kontrollierte. Doch dieses Mal hatte er nichts an Harrys Trank auszusetzten und so ging er schweigend zum nächsten Tisch.
 

Aus den Augenwinkeln heraus beobachtete der Gryffindor Pansy, wie sie sich suchend auf ihrem Tisch umsah. Ihr fehlte wohl eine Zutat. Mit einem freundlichen lächeln reichte der Potter ihr seine Froschauge. Verwundert schaute ihn de Slytherin an. „Sind die vergiftet oder so?“ zischte sie ihm zu.

Wortlos schüttelte er den Kopf und wandte sich wieder seinem eigenen Trank zu. Kurz zögerte Parkinson noch, dann zerhakte sie die Froschaugen und warf sie in ihren Kessel. Erleichtert atmete sie auf, als der Trank die richtige Farbe annahm. Aber sie bedankte sich nicht. Slytherins machen so etwas doch nicht.
 

Gespannt beobachteten die anderen Slytherins und Gryffindors die zwei, sie alle hatten noch zu gut das letzte mal in Erinnerung. Doch entgegen all ihrer Erwartungen passierte nichts zwischen den beiden. Die restliche Stunde verbrachten sie schweigend nebeneinander und fast schon enttäuscht über diese Stille packten d anderen am Ende der Stunde ihre Sachen ein.

So auch Pansy und Harry, der jedoch etwas langsamer machte und seiner Sitznachbarin leise zuflüsterte: „Pansy, ich weiß, dass du keine Todesserin werden willst.“
 

Schockiert erstarrte die Slytherin und schaute ihn mit geweiteten Augen an. „Was?“ hauchte sie fast lautlos.

„Wenn du das Mal nicht haben willst, musst du es auch nicht bekommen. Ich kann dir helfen...“

Diese Worte holten sie aus ihrer Starre. „Potter, du hast doch keine Ahnung!“ Schnell stopfte sie ihr restliches Zeug in ihre Tasche und schwang sie sich über die Schulter.
 

Doch Harry hielt sie am Handgelenk fest, sodass sie nicht abhauen konnte.

„Pansy, bitte. Hör mir wenigstens zu. Danach kannst du immer noch abhauen!“

„Potter, wieso sollte ich dir bitteschön zuhören? DU hast eh keine Ahnung und ich brauche deine Hilfe auch nicht!“
 

Widerwillig ließ er ihr Handgelenk los, sagte aber noch. „Du weißt genau, was mit Nott passiert ist. Bitte, Pansy werf dein Leben nicht einfach so weg!“

Tatsächlich blieb die Slythetin stehen und schaute ihn mit einem undeutbaren Gesichtsausdruck an.

„Potter, ich kann nichts anders. Meine Eltern wollen es so. Ich kann nicht einfach abhauen oder so. Es geht einfach nicht...“
 

Zum Glück waren all ihre Klassenkameraden bereits verschwunden und auch Professor Snape war nach einem Blick von Harry aus dem Zimmer gegangen. So waren sie ungestört.
 

„Es gibt immer einen Ausweg. Ich kann dir helfen.“ entgegnete der Gryffindor.

„Ach, und wie willst du das machen?“ fragte sie in herausfordernde Ton nach.

„Du kennst doch sicherlich The eye? Wenn du es zulässt, dann können sie dich in Sicherheit bringen. Du musst das dunkle Mal nicht annehmen und du musst Voldemort nicht mehr gehorchen.“ erklärte er.
 

„Ich.. Potter, du verstehst wirklich gar nichts. Der Lord bringt meine Eltern um, wenn ich das Mal nicht annehme!“ Nach diesen Worten rannte sie aus dem Zimmer und ließ einen sprachlosen Harry zurück. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet.
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

Müde gähnte Harry und kuschelte sich näher an seinen Freund heran. Sie saßen gemeinsam in Severus Wohnzimmer, Remus, der Tränkemeister und die momentane Direktorin waren auch da.

Die anderen diskutierten heftig über das Problem mit Pansys Eltern, während der Potter kurz vorm Einschlafen war. Immerhin war es schon weit nach Mitternacht und es war ein anstrengender Tag für ihn gewesen.

Erst der Unterricht, dann Hausaufgaben, dann war er zwei Runden um den See gejoggt um seine Kondition weiter aufzubessern und dann hatte er noch kurz mit Regulus seine Zauberstablose Magie trainiert. Und nun saß er da, an seinen Freund gelehnt und versuchte, nicht einzuschlafen.
 

Die Sache mit Pansy schockierte ihn ziemlich. Wie sollte er ihr denn nun helfen können? Es ging sicherlich noch mehreren Slytherins so und er wollte nicht, dass sich die vielen Jugendlichen in ihr Verderben stürzten.

Aber wie sollte er das ändern?

Die Schüler hätte er alle bei den Zabinis in den Ferien unterbringen können, das hatte er bereits abgeklärt. Aber die Todessereltern konnten nicht auch noch bei den Zabinis wohnen. Denn immerhin waren sehr viele von ihnen überzeugt von dem, was sie taten.

Die Sache war ganz schön kompliziert.
 

Plötzlich polterte es laut im Kamin. Sofort saß Harry aufrecht da und auch die anderen schauten gespannt auf die Feuerstelle. Heraus kam eine kleine Eule, die mit rauchenden Federn auf den Potter zugeschossen kam und sich auf seiner Schulter niederließ. Schnell löschte der Gryffindor die rauchenden Feder mit einem Zauberspruch, dann nahm er der Eule den Brief ab.
 

Dort stand in einer unbekannten Schrift:
 

Lieber Harry Potter,

Se wundern sich sicherlich, warum ich ihnen schreibe. Aber ich habe die ganzen Zeitungsartikel über The Eye gelesen und auch über Dumbledores Fehler. Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich nicht mehr länger untätig in diesem Krieg sein will oder Dumbledore unterstützen will. Denn der ehemalige Direktor macht, meiner Meinung nach, einfach zu viele Fehler, ob gewollt oder ungewollt

Deshalb wollte ich sie Fragen, ob sie Kontakt zum Anführer von The Eye haben, da sie ja unter dem Schutz dieser Seite stehen. Könnten sie mir vielleicht seine Adresse zuschicken oder zumindest ein treffen mit ihm organisieren? Denn ich will unbedingt dieser Seite beitreten, ich kann nicht länger untätig hier herum sitzen.
 

Schon einmal vielen Dank!

Mit freundlichen Grüßen,
 

Lucan Chase
 


 

Ungläubig starrte Harry auf den Brief und las ihn noch einmal durch.

Dieser Lucan Chase wollte wirklich The Eye beitreten? Und deswegen hatte er ihn, Harry Potter, kontaktiert?

Und was sollte er nun machen? Er konnte ja wohl schlecht zurückschreiben, dass er der Anführer dieser dritten Seite war. Und sollte er ihn einfach so aufnehmen? Oder vorher eine Prüfung machen?
 

Wortlos reichte er den Brief an Remus weiter, der ihn laut vorlas. Regulus hatte schon über seine Schulter mitgelesen, während die anderen im Raum den Potter neugierig beobachtet hatten.

„Was soll ich denn jetzt machen?“ fragte er leise in den Raum hinein.

Stille. Keiner antwortete ihm.

Na toll.

An die Schulleiterin gewandt fragte er: „Können sie bis morgen seine Lebenslauf und Familienstand und so weiter herausfinden?“

Minerva McGonnagal nickte kurz und meinte: „Ich versuche es, aber ich kann nichts versprechen!“

Harry lehnte sich zurück und legte seinen Kopf auf Regulus Schulter ab, während er leise murmelte: „Bevor ich nicht etwas über diesen Lucan Chase weiß, werde ich ihm auch nicht antworten.“ Damit war das Thema für ihn beendet.
 

Doch er konnte ja auch nicht ahnen, dass am nächsten Morgen am Frühstückstisch bereits zehn Eulen, mit der selben Bitte auf ihn warteten. Schnell steckte er sie Briefe ein und verschwand zum Verwandlungsklassenzimmer.

Toll. Was sollte er denn nun machen? Zehn Leute wollten The Eye beitreten. Und sie brauchten wirklich dringend neue Mitglieder. Aber konnte er die insgesamt elf neuen einfach so eintreten lassen?

Er kannte sie ja gar nicht!
 

Wieso war das nur so kompliziert?

Vielleicht.. könnte er ja wirklich jemanden dafür bestimmen, der die ganzen Informationen über die Personen raussuchte.. Jemand mit viel Zeit.. aber auch guten Kontakten.

Wen könnte der Potter denn dafür bestimmen? Tonks? Nein, die war ja Auror. Aber andererseits kam sie so auch gut an die Informationen des Ministeriums heran.

Remus wäre eigentlich dafür geeignet gewesen, immerhin hatte der Werwolf ja genügend Zeit und ihm war sicherlich sehr langweilig, wenn er morgensalleine in der kleinen Wohnung des Tränkemeisters bleiben musste.
 

Regulus war langweilte sich auch immer morgens, aber da er ja für Tod galt, konnte er nicht so viele Informationen sammeln. Severus musste unterrichten, und Minerva kümmerte sich schon um Lucan Chase.

Die Schüler hatten selbst genug zu tun.

Wem sollte er diese Aufgabe also übergeben?

Leise seufzte er auf. The Eye hatte eindeutig zu viele Mitgleider. Das musste er ändern. Und anfangen würde er damit im Orden.

Kurzerhand beschloss er, die Aufgabe den Zabinis zu übergeben und mit neuen Enthusiasmus betrat er das Klassenzimmer.
 

Vorne am Pult saß schon Dumbledore und wartete auf seine Schüler. Tief atmete Harry ein. Nun war wohl die Zeit gekommen, dem ehemaligen Direktor seinen Entschluss mitzuteilen...
 

Die Stund Verwandlung war für ihn dann der Horror. Dauernd nahm ihn Dumbledore dran und versuchte ihn bloß zu stellen, in dem er Fragen stellte, die man in ihrer Klassenstufe noch gar nicht beantworten konnte.

Zwar konnte Harry durch seine viele Lernerei den Großteil der Fragen beantworten, aber Dumbledore setzte ihn damit ziemlich unter Druck und dauernd wurden ihm Punkte abgezogen und böse Blicke zugeworfen.
 

Regelrechter Psychoterror veranstaltete der Anführer des Ordens da in dieser Stunde und Harrys Mischüler warfen sich schon alle ungläubige Blicke zu. Keiner konnte es glauben, dass Albus Dumbledore seinen Lieblingsschüler so schikanierte und am laufenden Band terrorisierte. Was war da nur passiert? Wann hatte sich Dumbledore so verändert?

Das fragten sich die meisten, während die Stunde langsam zu Ende ging.
 

Erleichtert sprang Harry sofort nach dem Klingeln auf und packte seine Sachen zusammen, doch er wurde von dem ehemaligen Direktor aufgehalten. „Potter, heute Abend um 20.00 Uhr Nachsitzen bei mir im Büro!“
 

Fassungslos drehte der Pottererbe sich um. Was? Das konnte doch nicht sein Ernst sein!

„Professor, aber wieso? Ich habe nichts gemacht!“ Verzweifelt versuchte er sich da irgendwie heraus zu reden, immerhin hatte er wirklich nichts falsches gemacht!

„Potter, darüber können Sie heute Abend in meinem Büro nachdenken! Sie werde das alles noch bereuen!“ Und mit einem bösen Grinsen auf dem Gesicht verschwand Dumbledore und ließ einen verärgerten Gryffindor zurück.
 

Das konnte doch nun wirklich nicht wahr sein! Dumbledore bestrafte ihn dafür, dass er nicht in den Orden eintrat? Wollte er ihn mit dieser Aktion dazu zwingen, einzutreten? Und war er wirklich nur deswegen so böse, so gemein zu ihm? Oder hatte der ehemalige Direktor etwa schon herausgefunden, dass er der Anführer von The Eye war? Oder hatte das etwa noch einen anderen Grund? Und was sollte er nun machen? Denn irgendwie machte ihm Dumbledores Aussage ziemlich Angst. Was hatte er mit ihm vor?
 

Schnell packte er seine restlichen Sachen zusammen und verschwand aus dem Zimmer. Zielstrebig lief er in die Kerker, er musste unbedingt mit jemandem darüber reden! Ihm war egal, dass sie als nächstes eigentlich Kräuterkunde hatten.

Laut klopfte er an dem Portrait zu Severus Privaträume und sagte laut: „Ich bin es“, damit Remus erkennen konnte, dass er es war.

Kurz darauf wurde auch die Tür aufgemacht und er konnte eintreten. Geschafft und irgendwie mit den Nerven total am Ende ließ er sich auf dem Sofa nieder und erzählte dem Werwolf alles ganz genau.
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~
 

Albus Dumbledore darf nicht mehr unterrichten!
 

Albus Dumbledore, der ehemalige Direktor von Hogwarts, darf ab heute nicht mehr auf der Schule unterrichten und muss sogar das Schloss verlassen. Das entschieden gestern Abend die Schulräte.

Grund dafür sind Harry Potters Anschuldigungen an den mächtigen Zauberer.

Wie eigentlich allgemein bekannt ist, ist Dumbledore der Anführer des Orden des Phönix, einer mehr oder weniger geheimen Organisation, die gegen die Todesser kämpft.

Dieser bot Harry Potter den Eintritt in den Orden an, als Wiedergutmachung für die Entführung, die eigentlich durch den Schulleiter verhindert werden sollte.

Als der junge Mann dies aber ablehnte, reagierte der Verwandlungslehrer sehr aggressiv und schikanierte den Pottererben die ganz Stunde durch. Anschließend gab er ihm Nachsitzen für den Abend und sprach noch eine deutliche Drohung gegen unseren Helden aus.
 

Dies alles konnte durch die Einnahme Potters unter Veritaserum nachgewiesen werden. Dabei kamen noch einige andere Sachen heraus, über die wir sie in den nächsten Tagen informieren werden.
 

Hoffentlich kehrt jetzt endlich etwas Ruhe in die Schule unserer Kinder ein.
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

Zufrieden mit sich und der Welt saß Harry mal wieder am Gryffindortisch und schnitt sich gerade ein Brötchen auf, während außer ihm noch niemand in der Halle war.

Ja, er war eindeutig zu früh aufgestanden. Aber er hatte es nicht mehr länger in seinem Bett ausgehalten und so war er kurzer Hand um fünf Uhr morgens aufgestanden. Nachdem er zwei Runden um den See gejoggt war und sich geduscht hatte, saß er nur an dem Tisch und genoss die Ruhe in der großen Halle, in der sonst immer alle durcheinander redeten.

Es war nun eine Woche vergangen, seitdem Dumbledore die Schul verlassen musste. In dieser Zeit war ziemlich viel passiert. Nachdem er die Informationen über die neuen Interessenten an The Eye hatte, hatte er sie alle zu eine persönlichen Gespräch eingeladen, in dem er, natürlich verhüllt, als Anführer der Seite aufgetreten war.

Es war wirklich interessant gewesen, zu sehen, wie sie sich alle bemüht hatten, ihm zu gefallen, damit er sie aufnahm. Letztendlich hatte The Eye dann wirklich elf neue Mitglieder bekommen, die schon im nächsten Treffen mit offenen Armen aufgenommen wurden. Und wie der Zufall es so wollte war Tim, einer der neuen, ein etwas höher gestellter Auror. Er konnte ungehindert an alle Akten im Ministerium kommen. Somit waren dann auch die neuen Briefe, die Harry bekommen hatte, kein Problem.
 

Das nächste Treffen war auf Mittwoch angesetzt, dort sollte dann die nächsten 10 aufgenommen werden. Natürlich erforderte das alles sehr viel Training, da sie lernen mussten, mit den neuen zusammen zu arbeiten. Sie mussten unbedingt ein Team werden, jeder musste sich auf den anderen verlassen können.

Besonders, da sie jeden Tag mit einem Angriff der Todesser rechneten, da Voldemort schon lange nichts mehr von sich hören hat lassen. Irgendwas plante der dunkle Lord sicherlich, nur keiner wusste so genau, was.
 

Auch die Weasleys und Kingsley Shaklebolt interessierten sich anscheinend für The Eye, das behauptete zumindest Minerva, die den Orden des Phönix heimlich ausspionierte und sie alle daher im Laufenden darüber hielt, was Dumbledore plante. Ja, und Dumbledores Pläne beunruhigten Harry. Denn der ehemalige Direktor wollte unbedingt The Eye zerstören und Harry wieder kontrollieren. Es passte ihm anscheinend gar nicht, dass der Potter sich weigerte, dem Orden beizutreten.
 

Se hatten immer noch keine Idee, was sie mit Pansy und ihren Eltern machen sollten. Zwar hatte die Slytherin zugesagt, seiner dritten Seite bald bei zu treten, aber sie wussten immer noch nicht, wie sie es verhindern sollten, dass die junge Frau das dunkle mal nicht bekommen musste.
 

Aber in Sachen Schulleiter hatte sich einiges getan, denn Harry verstand langsam die Politik der Zaubererwelt. Doch sie gefiel ihm eindeutig nicht. Irgendwie waren alle bestechlich und damit konnten bestimmte Entscheidungen beeinflusst werden.

Aber genau das hatten sie sich zu nutze gemacht. Nachdem sie Simon Anderson im Ministerium abgeliefert hatten, hatten sie sich auch über die anderen, möglichen Kandidaten informiert. Zur Auswahl standen noch Mad-Eye Moody, Severus, Minerva und Lucius Malfoy.

Severus und Minerva verweigerten allerdings und dank Harrys Erinnerungen an de Kampf im Ministerium wurde auch Lucius Malfoy wieder von dieser Liste gestrichen. Zwar konnte er, nachdem er im Sommer festgenommen wurde, sich durch seine guten Dienste im Ministerium wieder freikaufen, aber als Schulleiter durfte er trotzdem nicht mehr eingesetzt werden.

Und Mad-Eye Moody wurde für unfähig ernannt, da er bisher kein einziges Jahr unterrichtet hatte und er doch als ziemlich streng und hart galt. Das konnten sich die Schulräte natürlich nicht als Schulleiter vorstellen.

Außerdem machte ihnen da auch die Presse einige Probleme.
 

Die endgültige Entscheidung der Schulräte sollte an diesem Tag verkündet werden, und zwar vom Minister höchst persönlich in Hogwarts. Harry freute sich schon darauf, ahnte er doch, was dabei herauskommen würde. Ja, auch er hatte geschickt seine Finger dort im Spiel, aber so, dass man es ihm nicht nachweisen konnte.
 

Langsam trödelten auch die anderen Schüler ein, alle mit verschlafenen Gesichtern und teilweise schief sitzenden Kleidern.

Grinsend beobachtete er, wie sogar Hermine fast über ihrem Frühstück einschlief.

„Hey Süße, wie geht es dir?“ Von hinten umarmte Draco Malfoy Hermine und küsste sie sanft auf die Wange, bevor er sic neben ihr an den Tisch niederließ.
 

Was genau zwischen den beiden ablief, wusste keiner. Aber man sah sie kaum noch alleine, es gab die beiden nur noch im Doppelpack. Zwar stritten beide ab, dass sie zusammen waren, aber das kaufte ihnen keiner so wirklich ab. Und selbst wenn es wirklich so war, so würde es nicht mehr lange dauern.
 

Seine Gedanken wurden unterbrochen, als die großen Flügeltüren plötzlich regelrecht aufgerissen wurden und der Minister mit einer verhüllten Gestalt herein kam.

Endlich war es soweit!

Sofort richtete er sich etwas auf, genauso wie die anderen Schüler und schaute neugierig nach vorne.

Kurz räusperte sich der Minister, um sich sicher zu sein, die ganze Aufmerksamkeit zu haben, dann sagte er: „Liebe Schüler und Schülerinnen, und auch liebe Lehrer. Der Schulrat hat sich gestern endlich für einen neuen Direktor entschieden, den ich ihnen nun vorstellen möchte: Lucan Chase!“

Bei diesen Worten zog der neue Direktor die schwarze Kapuze vom Gesicht.
 

Lucan Chase war groß, schlank und sehr muskulös. Das maskuline Gesicht wurde umrundet von braunen, kurzen Haaren, die er mit einem Zauber nach oben gegelt hatte. Ein kleines Grinsen umspielte seine sinnlichen Lippen, während seine dunklen Augen über die Schülermenge glitt und schließlich bei Harry hängen blieb.

Unmerklich nickte er ihm zu und zog dann seinen Umhang ganz aus.

Die Augen der Mädchen wurden immer größer, als der muskulöse Körper durch die enganliegenden, schwarzen Kleider nur noch mehr zur Geltung kam.

Aufgeregt tuschelten die Schüler miteinander und beobachteten dabei den neuen Direktor, der gerade allen Lehrern die Hand schüttelte.
 

Lucan Chase war Direktor von Hogwarts.

Einer von Harrys Leuten hatte das Sagen über die Schule.

Das war der Anfang einer neuen, entscheidenden Epoche dieser Schule und der gesamten Zaubererwelt. Doch keiner außer Harry ahnte etwas.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-12-29T23:55:13+00:00 30.12.2008 00:55
juhhuuuuu bin die erste *freu*
also deine Freundin (?) hat das total klasse gschrieben *rumhüpf*
bin schon total aufgeregt wie´s weitergeht *Fahneschwenk* das kapi war zwar ziemlich lang aber einfach nur genial :-D wenn du nicht schreiben kannst kann sie ja schreiben dann müssen wir nicht sollange warten xD damit will ich jetzt nicht sagen das sie besser schreibt O.O finde euch beide genial *kreisch* ääähm ja ich glaube ich bin nicht auf der ens liste oder so weil ich gar nicht mitbekomen habe das es weitergeht O.O
Jedenfalls würde ich gerne ens bekommen wenn es weitergeht :-D
Bin totaler fan und freue mich wenns weitergeht :-D
*alletotknuddel*
Lg Mizu-chan


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