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Losing Control

Was, wenn plötzlich alles außer Kontrolle gerät
von

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Unberechenbar

Hi, da bin ich wieder ^^

Wieder eines meiner verhassten Zwischenkapitel, obwohl ich finde, dass es, vor allem am Ende, wieder ganz gut gelungen ist^.

In der ersten Szene habe ich aus irgendeinem unerfindlichen Grund "Durch die Nacht" von Silbermond gehört. Die Musik passte und Teile des Texts.

Danach habe ich dann Größenteils "Left Outside Alone" von Anastasia gehört.

Vor allem zu Kais Meinung über die Menschen passt es sehr gut^^

Tja, Kai und die Menschen...
 

_______________________________________________________________________________
 

Dunkel…

„Kai…“

Schwarz und gleich darauf weiß…

„Kai…?“

Und doch war alles dunkel… Konnte auch weiß dunkel wirken?

Wasser, überall um ihn herum. Eine schwere, eiskalte Flüssigkeit, die über seinen Körper leckte und ihm den letzten Lebensfunken raubte…

Er konnte spüren, wie die Jäger über ihm lauerten, zusahen, wie er erfror und gleichzeitig in Flammen stand…

Warum?

Wieder nur diese eine Frage. Warum?

Gesichter entstanden in dem Weiß. Verschwommen, unklar und doch eindeutig.

Nur noch ein paar Augenblicke und er konnte sehen, wer sich dahinter verbarg. Würde Gewissheit haben…

Und endgültig daran zerbrechen…

Der Schleier lüftete sich…

„KAI!!!“

Der Angesprochene fuhr zusammen und riss die Augen auf. Um ihn herum herrschte eine beinahe gemütliche Atmosphäre. Warmes, gelbes Licht, eine behagliche Möblierung.

Alles alte Möbel, in warmen Rottönen…

Ein hellgrauer Kamin.

Das Einzige was störte, war der überlange Tisch, an dem er gerade saß und der die heimelige Stimmung sofort als Fälschung enttarnte.

„Kai, habe ich jetzt endlich wieder deine ungeteilte Aufmerksamkeit?“, fragte eine verärgert wirkende Stimme scharf. Der Junge sah auf und blickte zu seinem Großvater, der mehrere Stühle entfernt am Kopfende des riesigen Tisches saß und ihn wütend anstarrte.

„Na endlich. Ich dachte schon, du wärest eingeschlafen oder hättest plötzlich beschlossen, mich vollkommen zu ignorieren. Beides dulde ich nicht, haben wir uns verstanden?“

Kai nickte schwach. Eingeschlafen? Ja, das war er anscheinend…

Doch wann? Er erinnerte sich kaum noch, wie er an diesen Tisch gelangt war und was er hier sollte…

„Schmeckt dir das Essen nicht?“, verlangte sein Großvater zu wissen. Eine versteckte Drohung lag hinter seinen Worten.

Essen? Wo? Was?

Kai blickte langsam auf den Teller, der vor ihm stand. Seit wann stand der da schon? Irgendwie herrschte in seinem Kopf gerade eine seltsame Leere…

„Also Kai?“

Er hatte keinen Appetit und keinen Hunger. Keinen Hunger mehr, genauer gesagt. Er war sich sicher, dass er keinen Bissen hinunterwürgen konnte.

„Doch, es schmeckt mir“, antwortete er mit einiger Verzögerung.

Sein Großvater starrte ihn drohend an: „Dann iss!“

Ein Befehl. Befehlen musste er Folge leisten, oder? Oder sich gegen sie wehren? Sie aus Trotz erst recht nicht durchführen?

Kai wusste es nicht mehr. Die Leere in seinen Gedanken war einem alles verschlingenden, klebrigen Nebel gewichen, der alles in weite Ferne zu rücken schien, gewichen.

Langsam nahm er seine Gabel und führte sie zum Mund…

Und das Wunder geschah: Er konnte das Zeug, was es war, interessierte ihn nicht, hinunterschlucken ohne es sofort wieder auszuspucken.

Voltaire warf ihm noch einen prüfenden Blick zu, dann konzentrierte er sich wieder auf seine eigene Mahlzeit. Doch immer wieder sah er zu Kai hinüber, ob er auch wirklich aß:

Einen halb verhungerten Blader konnte er nicht gebrauchen.
 

(Kommt euch die Szene bekannt vor? In der ersten Staffel gab es eine ähnliche, aber mit Spiel, Satz und Sieg für Kai. Erinnere mich aber nicht mehr so genau ^^“)
 

„Also, wie viele einsatzfähige Blader haben wir eigentlich noch?“, fragte Robert in die Runde.

Seit Kais Auftauchen war ein Tag vergangen, an dem die Blader das Thema Bitbeastdiebstahl tunlichst vermieden hatten, um Tyson, Max, Ray und Hillary und Kenny Gelegenheit zu geben, die ganze Sache etwas zu verarbeiten.

Doch nun war es an der Zeit, sich einen Gesamtüberblick über die Situation zu verschaffen und ihr weiteres Vorgehen zu planen. Robert hatte dabei die Rolle des Wortführers und Anführers übernommen.

„Also“, begann Kenny und ein Schaubild erschien auf dem Bildschirm seines Laptops.

„Wir haben noch die gesamte G Revolution, bis auf Kai natürlich, die Majestics und die BEGA – Blader. Dann wären da noch Rick, Michael und Eddie von den PPB Allstarz, Tala und Spencer von den Blitzkrieg Boys, fast noch die gesamte White Tiger X und Claude. Ansonsten befinden sich bereits alle Bitbeasts in Kais Besitz.“

Die Majestics schluckten. So groß hatten sie sich das Ausmaß der Katastrophe dann doch nicht forgestellt.

„Und welche Informationen haben wir über Kai?“, fragte Garland. Bis auf Brooklyn, der nicht weit entfernt im Gras lag und irgendetwas betrachtete, dass er in seiner Hand hielt, standen die BEGAs alle neben ihm und hörten aufmerksam zu. Keiner von ihnen wollte sein Bitbeast verlieren.

Hiro war es, der antwortete: „Kai hatte ganz am Anfang kein Bitbeast, besitzt aber anscheinend die Fähigkeit, andere Bitbeasts unter seine Kontrolle zu bekommen und für sich kämpfen zu lassen. Er passt sich dem jeweiligen Kampfstil seiner Gegner an und taucht immer vollkommen unerwartet auf, meistens, wenn sein Opfer allein ist. Er arbeitet für Voltaire und trainiert, wenn er mal gerade keine fremden Bitbeasts stiehlt, äußerst hart.“

Robert nickte und ging die einzelnen Angriffe, von denen ihm die anderen berichtet hatten, noch einmal in Gedanken durch: „Außerdem scheint er es zuerst auf die schwachen Blader abgesehen zu haben, auch wenn er immer mal wieder aus diesem Muster ausbricht.“

Emily runzelte die Stirn, ihr gefiel es gar nicht als schwach bezeichnet zu werden, doch die anderen nickten.

„Und was nun?“, fragte Hillary.

Tja, das war die Frage. Was sollten sie jetzt tun. Sie hatten zwar ein paar Informationen, doch es reichte nicht um Kai zu stoppen, oder wenigstens eine halbwegs brauchbare Strategie gegen ihn zu entwickeln. Sie konnten eigentlich nur zusammenbleiben, aber wie lange würde das als Schutz ausreichen, wenn Kai, wie Hiro sagte, immer stärker wurde.

Robert schloss die Augen und suchte nach einer Lösung, doch statt einer Idee, bahnte sich plötzlich ein träges Klatschen einen Weg in seine Gedanken.

„Was?“, er fuhr herum, wie alle anderen auch.

Kai saß auf dem Tor der Mauer um das Dojo und schlug leicht die Hände gegeneinander. „Du!“, entfuhr es Michael. Alle standen auf und versuchten wenigstens den Anschein zu erwecken, dass sie Kai etwas entgegen zu setzen hatten. Selbst Brooklyn erhob sich und ließ etwas in seiner Tasche verschwinden.

„Wirklich nett, wie ihr die ganzen Informationen da zusammentragt, aber kommt da auch etwas bei heraus? Wenn ja, warte ich noch, bis ihr euren Plan zusammenhabt“, Kais Stimme troff vor Hohn. „Wenn nicht, würde ich jetzt gerne das zu Ende führen, weswegen ich hier bin.“

Er erwartet kurz eine Reaktion, dann erhob er sich und deutete auf Kevin: „Stell dich mir!“

Mehr als einem der Blader klappte der Mund auf über diese Unverfrorenheit. Kai kam einfach hierher, in das Hauptquartier seiner Gegner und forderte vor den Augen aller einen von ihnen zum Kampf auf.

Den Schwächsten von ihnen, merkte Robert in Gedanken an.

„Er sieht gar nicht gut aus“, hörte er Hiro hinter sich murmeln. Der Junge musste ihm Recht geben. Kai war noch blasser als gestern und seine Augenringe waren noch dunkler geworden.

„Also, was ist jetzt? Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit“, rief Kai von seinem erhöhten Stand aus zu ihnen herunter.

Kevin drückte sich zitternd hinter Gary und umklammerte seinen Blade. Kai begann zu grinsen: „Ach ja, ich erinnere mich. Du warst ja schon einmal zu feige um gegen mich anzutreten.“ Er grinste boshaft. „Damals in Russland hast du auch gekniffen.“

Tala trat vor: „Kai, warum machst du das? Du hattest dir doch geschworen, nie wieder für deinen Großvater zu arbeiten!“ „Worte!“, schnaubte Kai abfällig. „Worte bedeuten nichts, Tala. Einmal ausgesprochen werden sie wieder zu dem, was sie waren, bevor sie über irgendjemands Lippen kamen: zu Nichts!“

„Worte bedeuten überhaupt nichts…“flüsterte er zu sich selbst gewandt. Und doch können sie mehr verletzen als jede Waffe und mehr erhofft werden, als jede Tat. Es sind verdammte, nichtige Worte, nach denen ich mich sehne und doch habe ich wegen ihnen diesen Weg gewählt.

„Los, sei endlich ein richtiger Blader und stell dich mir!“, brüllte er Kevin an, der sich ängstlich duckte. Michael stellte sich vor ihn: „Du wagst es noch, über so etwas zu reden, wo du doch alles und jeden verraten hast? Ich werde die zeigen, was ein echter Blader ist.“

Noch bevor ihn jemand daran hindern konnte, schoss er seinen Blade auf Kai ab, der mit einer einzigen Bewegung ebenfalls seinen Blade aus der Tasche zog und ihn ebenfalls startete.

„Ich gebe mich auch mit dir zufrieden“, bemerkte er.

Plötzlich war seine Stimme schneidend kalt und jedes Grinsen von seinem Gesicht verschwunden. Er wollte das hier erreichen, schoss es Hiro durch den Kopf. Er wollte gar nicht Kevins Bitbeast, sondern eines der anderen. Egal welches.

Auch Ray begriff, was vor sich ging und wollte Michael dazu bringen, seinen Blade zurück zu rufen, doch Robert hielt ihn auf: „Warte! So haben wir wenigstens eine Chance Kai in Aktion zu sehen. Eingreifen können wir immer noch.“

Ray war damit gar nicht einverstanden, doch auf ein Nicken Hiros hin, gab er sich geschlagen und sah dem Kampf zu.

Michael war inzwischen in argen Schwierigkeiten. Seine Wut ließ ihn blind immer und immer wieder in Kais Fallen tappen, so dass sein Blade bereits jetzt, nach wenigen Minuten aussah wie Schrott. Kai dagegen blieb vollkommen ruhig und emotionslos und auch den letzten dämmerte jetzt, dass sein Gebrüll und sein Hohn eben nichts als Schauspiel gewesen waren, um sie in Rage zu bringen.

Kai hatte den Begriff ‚Gefühle’ schon lange hinter sich gelassen. Nur das Splittern des fremden Beyblades schien ihm noch so etwas wie eine gewisse Genugtuung zu verschaffen…

Michael starrte auf seinen Blade, der immer weiter auseinander genommen wurde und sah dann auf in Kais rote Augen, die ihn kalt anblickten. „Müde?“, fragte der Blauhaarige mit einem eisigen Lächeln auf den Lippen.

Michaels Wut verrauchte von einem Moment auf den anderen und machte rasender Angst Platz. Eddie hielt das Ganze nicht mehr aus und kam seinem Teamkollegen zu Hilfe: „Los, Trypion!“

Kaum war der Blade in Kais Reichweite gelandet, wurde allen klar, dass das ein Fehler gewesen war: „Los, hol ihn dir!“ Kai rief ein Bitbeast aus seinem grauen Blade und Falborg erschien. Bryan fühlte einen seltsamen Stich im Herzen, als er sein Bitbeast die anderen vollkommen willenlos angreifen sah.

Kais Blade beschleunigte und noch bevor die anderen Blader eingreifen konnten, hatte er den beiden anderen Blades einen so harten Schlag versetzt, dass sie in der Gartenmauer stecken blieben. Alle mussten hilflos mit ansehen, wie sowohl Trypion als auch Trygle ihn Kais Beyblade gezogen wurden.

„Man sieht sich!“, sagte der blauhaarige Junge kalt grinsend und sprang von dem Tor herunter. Die Blitzkrieg Boys, die sich zuerst gefasst hatten, Claude und Rick folgten ihm.

Garland starrte auf die beiden Blades, die immer noch in der Mauer steckten.

„Wie hat es Kai nur geschafft in so kurzer Zeit so stark zu werden?“, fragte er mehr zu sich selbst gewandt als zu den anderen. „Er hat es geschafft, weil er keine andere Wahl hatte“, sagte Brooklyn mit einem ungewohnt ernsten Gesicht und stellte sich neben ihn. Seine Hand strich dabei über den Gegenstand, den er schon die ganze Zeit in seiner Tasche verborgen hielt…
 

Kai beobachtete von einem Baum aus, wie die fünf Blader nach ihm suchten. Sie waren ihm bis in den Park gefolgt und hatten sich jetzt aufgeteilt um ihn zu suchen.

Tala war mit Spencer zusammen in der einen Richtung verschwunden, Claude und Rick in die andere und Bryan, der kein Bitbeast mehr hatte, das man ihm stehlen könnte, stand genau unter Kais Aussichtspunkt und blickte misstrauisch in die Gegend.

Nach langen Minuten verschwand der Russe endlich und Kai lehnte sich zurück gegen den Stamm des Baumes. Für einen Moment gönnte er seinen müden Augen etwas Ruhe und schloss sie…

Dunkelheit!

Noch bevor der Alptraum seine volle Präsenz entfalten konnte, riss sich Kai selbst wieder aus dem Schlaf und öffnete die Augen.

Dunkel…

Immer noch…

Ein einzelner Stern blitzte durch die Äste des Baumes hindurch und beruhigte sein ängstlich rasendes Herz. Es war Nacht und in der Nacht war es nun einmal dunkel…

Aber wie lange hatte er geschlafen?

Sein Körper rebellierte als er sich erhob. Er wollte weiterschlafen, endlich ein bisschen Ruhe finden, heilen…

Doch Kai ignorierte die Schmerzen und sprang auf den Boden hinab. Zeit zurückzukehren. Mit langsamen Schritten ging er zum Rand des Parks. Eigentlich wollte er noch gar nicht wieder zurück zu seinem Großvater…

Er wollte hier bleiben. Die Ruhe genießen und sich von der Dunkelheit der Nacht einhüllen und beschützen lassen. Nicht schlafen. Auf keinen Fall schlafen.

Aber sich wenigstens etwas entspannen und für einen winzigen Moment vergessen, was hinter ihm lag, was seine Zukunft war und was er dabei fühlte…

Beinahe hätte er übersehen, dass Tala und die anderen am Rande des Parks standen und leise diskutierten. Offensichtlich hatten sie ihn bis zum Anbruch der Dunkelheit gesucht.

Und was nun? Kai verdrängte alle Müdigkeit und alle Schmerzen aus seinen Gliedern und konzentrierte all seine Sinne auf die fünf Gestalten vor sich.

„Er ist noch hier, das habe ich irgendwie im Gefühl“, konnte er Tala leise hören. Claude schüttelte den Kopf und sagte etwas, dass Kai nicht verstand, doch Ricks Stimme tönte dafür umso lauter durch die nächtliche Stille: „Ich bin der gleichen Meinung! Es bringt nichts, wenn wir ihn noch weiter suchen! Der ist bestimmt über alle Berge!“

„Einmal noch. Lasst uns den Park noch einmal durchsuchen“, verlangte Tala. Seine Teamkollegen sahen sich kurz an und nickten dann synchron. Tala war ihr Boss. Was er sagte, wurde durchgeführt. Egal wie dämlich es ihnen auch vorkam. Der Einzige, dem sie bis vor kurzem noch so gehorsam gehorcht hatten, war Kai gewesen. Allerdings hatten sie das eher aus Angst vor ihm und Treue zu Tala getan und nicht aus Vertrauen dem dunkelhaarigen Blader gegenüber…

„Bryan, du bleibst hier und bewachst den Ausgang. Wenn ich mich noch recht erinnere, hat Daichi gesagt, dass das hier der einzige Eingang wäre, also könnte Kai hier vorbeikommen!“ Bryan nickte und salutierte mürrisch. Er wollte zurück ins Dojo. Seiner Meinung nach hatte Rick völlig Recht und Kai war längst getürmt. Sie hätten den Eingang gleich versperren müssen.

„Das ist Irrsinn!“, begehrte Rick auf und wandte sich zum Gehen. Doch er hatte nicht mit Tala gerechnet. „Du kommst mit mir!“, befahl der rothaarige Russe und packte ihn am Arm. Rick war überrascht über die Kraft des Jungen und gab nach. Tala wandte sich nun Claude zu, der das Ganze stumm beobachtet hatte: „Du gehst mit Spencer.“

Claude hatte sowohl vor Kai als auch vor den Blitzkrieg Boys Angst, vor allem, seit er von der Verbindung zwischen ihnen und Kais Vergangenheit wusste. Er wusste zwar nichts Genaues über das, was damals geschehen war, doch es hatte seinen Respekt vor den Russen noch gesteigert. Deshalb nickte er nur und machte sich mit dem blonden Riesen auf den Weg.

Und Kai folgte ihnen.

Zwei Blader auf einmal. Das konnte er sich einfach nicht entgehen lassen.

Claude zuckte bei jedem trockenen Knacken eines Zweigs zusammen, während Spencer gelangweilt neben ihm her stapfte. Plötzlich ertönte ein Sirren und ein Baum in ihrer Nähe wurde einfach umgesäbelt. Claude konnte rechtzeitig ausweichen, doch Spencer wurde von der Krone gestreift und zu Boden gerissen. Einige üble, russische Flüche ließen aber die Vermutung zu, dass es ihm gut ging.

Claude starrte auf Kai, der zwischen den Bäumen hervortrat und eiskalt grinste: „Du weißt, wie es abläuft, also starte dein Blade oder überlass mir dein Bitbeast gleich.“

Claude schluckte und machte sich zum Kampf bereit…
 

Bryan starrte gelangweilt in die Nacht und hoffte, dass Tala bald wieder zurückkam und endlich mit dieser bescheuerten Suche aufhörte. Kai war weg, das stand für den Russen fest.

Ein plötzliches Geräusch ließ ihn wieder zum Waldrand gucken.

‚Wenn man vom Teufel spricht…’, schoss es ihm durch den Kopf.

„Bleib stehen!“, brüllte er und stellte sich Kai entgegen.

„Und wenn nicht?“, fragte der Blauhaarige und ging an ihm vorbei ohne ihn überhaupt anzusehen. „Dann werde ich dir wohl wehtun müssen. Dann kann ich mich gleich bei dir für den Diebstahl meines Falborg bedanken“, grinste Bryan und drehte sich um.

Kai hatte angehalten, sich aber nicht umgewendet: „Bist du dir da sicher? Du bist zwar stark, aber ich bin auch nicht ohne und das weißt du auch. Außerdem habe ich noch mein Blade und mein Bitbeast, du nicht. Bist du dir also wirklich sicher, dass du es mit mir aufnehmen kannst?“

Bryan sah zu Boden. Kai hatte Recht und das machte ihn rasend. Aber er konnte ihn nicht angreifen. Vor allem, weil er nicht noch einmal sehen wollte, wie Falborg für Kai kämpfte, vor allem nicht, gegen seinen eigentlichen Herrn…

Als er wieder aufsah, war Kai fort.
 

„Also haben wir jetzt wieder vier Bitbeasts weniger“, fasste Robert am nächsten Morgen die Situation zusammen und ging unruhig vor den anderen Bladern auf und ab.

Spencer, Claude, Michael und Eddie saßen unglücklich etwas abseits und trauerten um ihre verlorenen Bitbeasts, während Bryan immer noch mit seinem schlechten Gewissen kämpfte, dass er Kai einfach so hatte abhauen lassen. Talas böse Blicke beruhigten ihn nicht gerade…

„Also sind wir die Nächsten“, schloss Oliver leise.

„Das soll Kai nur versuchen!“, sagte Johnny und ballte eine Faust. „Ich werde ihm schon zeigen, dass er nicht mit allen Bladern so umspringen kann. Mich wird er nicht so einfach besiegen!“

„Außerdem sind wir noch nicht in Gefahr“, sagte Robert ruhig. Alle sahen ihn an. „Sowohl wir als auch die BEGAs, Tyson und seine Freunde und Tala sind im Moment noch zu stark für Kai. Er wird sich schwächere Opfer suchen.“ Er konnte nicht verhindern, dass sein Blick auf die White Tiger X fiel, die zusammenzuckten.

„Na dann kann ich ja beruhigt in die Stadt gehen und mich ein bisschen umsehen.“ Enrico (wie heißt der jetzt eigentlich? ><) sprang auf und machte grinsend Anstalten das Dojo zu verlassen. „Bist du völlig jetzt völlig verrückt geworden?“, fragte Lee und stellte sich ihm in den Weg. „Nein, warum? Wenn Robert sagt, für uns würde keine Gefahr bestehen, dann glaube ich ihm! Und ich wollte mir schon immer mal Tokyo ansehen – und mit ein paar hübschen Japanerinnen flirten.“ Er grinste noch breiter als Max es immer tat.

Robert seufzte. Er wusste, dass er Enrico nicht von seiner Idee würde abbringen können: „Nimm wenigstens jemanden mit!“ Der Angesprochene griff sich kurzerhand Oliver und zerrte ihn mit sich, ohne auf den Protest des Franzosen zu achten.

Wenig später standen sie vor einem Einkaufscenter in der Innenstadt und Enrico entdeckte sofort zwei Mädchen, die er außerordentlich interessant fand. „Ich komm gleich wieder!“, rief er Oliver noch zu, dann stand der Franzose ganz allein inmitten der Menschenmenge…

Und jetzt? Der Junge hasste diesen Lärm und die vielen Menschen um sich herum. Er wünschte sich jetzt weit fort in den Louvre oder in einen stillen Park irgendwo in seinem Heimatland.

Eine Großfamilie, die gerade von einem Großeinkauf zurückkehrte, drängte ihn an den Rand des Platzes. Wenigstens war es hier ruhiger… Oliver holte tief Atem und schloss die Augen. Enrico, du Idiot. Was hast du mir da nur eingebrockt.

Als er die Augen wieder öffnete, stellte er fest, dass er nicht länger allein war. Kai stand neben ihm und blickte auf die wuselnde Menschenmenge. „Beängstigend, nicht wahr?“

Oliver zuckte zusammen und wich einen Schritt zurück, dann traf ihn Kais Blick und er erstarrte. „All diese Menschen rennen dort herum, schwitzen, freuen sich, sind verärgert oder lassen sich einfach treiben. Zusammen bilden sie einen einzigen, großen Organismus, in dem niemand wirklich denken muss und sich immer nur um seine eigenen Belange kümmert.

Sie denken nicht, fühlen nicht, fragen nicht.“

Er seufzte und schloss die Augen. Oliver fühlte sich als ob ein gewaltiges Gewicht plötzlich von seinen Schultern genommen werden würde und stolperte einen weiteren Schritt zurück.

„Wie ich sie hasse! Wie ich die Menschen hasse!“

Kai öffnete die glühend roten Augen wieder und bannte Oliver erneut mit seinem Blick: „Und wie ich sie beneide!“
 

Enrico, ein Eis in der Hand, stand mitten auf dem Platz und hielt etwas verwundert Ausschau nach seinem Freund. Er hatte ihn hier doch irgendwo stehen lassen…

Vielleicht hatte er sich ja eine ruhige Bank gesucht, fernab vom Trubel und verfluchte ihn innerlich.

Enrico grinste und machte sich auf die Suche, wobei er immer wieder von hübschen Mädchen abgelenkt wurde. Aus einer Seitengasse höre er plötzlich unterdrücktes Schluchzen.

Neugierig geworden trat er in den schmalen Durchgang und erblickte nach ein paar Schritten Oliver, der weinend auf dem Boden kniete, eine Hand um seinen leeren Blade geschlossen.

„Was ist passiert?“, fragte er überflüssiger Weise.

Oliver fuhr zusammen und schrie ihn mit tränenerfüllten Augen an: „Was passiert ist? Ich habe dir und Robert geglaubt, dass wir sicher wären! Ich habe mich von dir mitzerren lassen! Ich war so dumm mich wie immer von dir in irgendeinen Mist mit hineinziehen zu lassen! Das ist passiert!“

Enrico sah ihn betroffen und erschrocken an: So wütend und zugleich am Boden zerstört hatte er Oliver noch nie erlebt.

Eine Bewegung am Rande seines Gesichtsfelds ließ ihn aufblicken. Kai stand dort und sah ihn ausdruckslos an. „Na warte! Du kannst dich auf etwas gefasst machen, mein Freund! Ich hole dir dein Bitbeast zurück, Oliver!“

Er zog seinen Blade und startete ihn ohne weiter nachzudenken. Auch Amphilyon rief er beinahe sofort.

„Sieh zu, wie du damit fertig wirst, Kai!“ Der Angesprochene gab keine Antwort sondern schien aufs Äußerste konzentriert zu sein. Seine Augen folgten den Bewegungen des gegnerischen Blades, während er seinen eigenen auf Abstand hielt.

„Warum so vorsichtig, Kai? Hast du Angst vor mir?“, versuchte Enrico ihn zu reizen und griff dann ganz plötzlich an. Beide Blades trafen mit einem satten Knall aufeinander und Kais Blade wurde einige Zentimeter zurück geschleudert. Daraufhin rief Kai Unicolyon aus seinem Beyblade…

Das stolze einhornähnliche Bitbeast wirkte apathisch und willenlos als es Amphilyons ersten Kopf auswich und dann seinen zweiten attackierte. Der harte Angriff ließ Enrico zusammenzucken, doch auch Kai zeigte Anzeichen von Erschöpfung.

Nach mehreren Attacken atmeten beide Blader schwer und hatten gewaltig an Kraft verloren.

„Scheint, als würdest du nachlassen, Kai“, höhnte Enrico atemlos.

‚Ich darf nicht verlieren’ schoss es Kai durch den Kopf. Auf keinen Fall.

Noch einmal sammelte er all seine Kraft und legte sie in eine einzige, finale Attacke, die Amphilyon in mehrere Teile zerbrechen ließ.

Wenige Sekunden später verschwand der zweiköpfige Drache in Kais inzwischen arg ramponierten Beyblade und wenig später verschwand auch Kai…
 

„Was ist geschehen?“, fragte Robert besorgt als Enrico und Oliver in das Dojo gewankt kamen. „Kai“, sagte der Blondschopf und sah zu Oliver hinüber, der immer noch arg verheult aussah. „Er hat uns trotz deiner These angegriffen und sie damit eindeutig widerlegt.“

„Er ist ganz plötzlich aufgetaucht und hat angefangen seltsame Sachen zu sagen“, murmelte der grünhaarige Franzose plötzlich. Robert zog eine Augenbraue hoch und die anderen rückten näher. „Er meinte, er würde die Menschen hassen, sie fürchten und sie – beneiden. Weil sie in der Masse einen einzigen Organismus bilden würden. Weil sie dadurch – nicht denken“, er rief sich Kais Worte wieder ins Gedächtnis, „nicht fühlen und nicht fragen müssten…“

‚Was meint er damit?’, fragte sich Hiro im Stillen. Verdammt. Als wenn ich einen Schlüssel in meinen Händen halten würde, ohne in der Lage zu sein, die passende Tür zu finden.

Plötzlich straffte sich Oliver wider und seine Augen begannen zu glänzen: „Aber er hatte ziemliche Probleme gegen uns. Besonders gegen Enrico. Ich glaube“, er sah Johnny direkt an. „Ich glaube, du könntest es gegen ihn schaffen.“
 


 

So, ich warte auf Kommis ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von:  -Llynya-
2007-11-29T10:10:37+00:00 29.11.2007 11:10
hm.... ich dachte, der Junge heisst Olivier, nicht Oliver? o_o
ist aber eigentlich irrelevant. *g*
Kais Kampf gegen Michael ist gut, aber bei der Szene mit Olivier kommt er mehr als nur etwas OOC rüber, sorry. ._.
Von:  Battosai
2007-01-03T01:38:38+00:00 03.01.2007 02:38
das ist sooo ein geilel kapitel *smile*
und leider ist Kai schwächer geworden der sollte mal mehr essen und schlafen *nick*
und dieser auftritt beim Dojo *schmach*
es ist so cool aber ich bin wirklich besorgt das er so schach ausieht augenringe ganz abgemagert und so *sniff*
Von:  PandaPri
2006-09-01T12:28:02+00:00 01.09.2006 14:28
So, ich hab mal wieder weitergelesen
Erstmal 10000xsorry, dass ich so lange net gelesen habe, aber ich halt mich jetzt ran ^^
Du kannst echt gute FFs schreiben
*neid*
Kai wird schwächer, oder?
Ich warte schon drauf, wenn Tyson gegen ihn kämpft ^^
Mach ja weiter so
*knuff*
Von: abgemeldet
2006-08-08T14:58:46+00:00 08.08.2006 16:58
Die Schwächung seiner Körpers kommen langsam immer mehr durch, armer Kai...
PS: Meine Kommis waren auch schon mal länger, sry...
Von:  shinu
2006-06-14T18:19:22+00:00 14.06.2006 20:19
das war wiedermal ein serh gelungen kapi, wie kann man nur so gut schireben*staun*kai...;.;,dera mre,am liebsten würde er wohl nicht,fühlen,denken oder gar sonstwas machen einfach nur..nichts....zurzeit ist da ja bei ihm auch irgendwie ncihts...ich frage mich aber,ob brook die gante zeit seinen blade in den händen hält oder sonstwas*grübel*nijo...ich wünschtees würde endlich jemadn kai befreien ;.;eshat so spannden aufgehört,schreib doch bitte schnell weiter
gruß shinu^^

p.sich freue mich schon auf'a nächste kapi^^
Von:  Phoenix-of-Darkness
2006-06-14T07:29:47+00:00 14.06.2006 09:29
Hi!
Du lebst ja wieder!
*grins*
Das Kapitel war echt genial,aber Kai tut mir immernoch total leid! Wenn der schon am Tisch einschläft und dann noch nicht mal weiß ob das Essen schon davor stand,sind das ganz eindeutige zeichen von Erschöpfung und Gebrochenheit!
Aber über Tala bin ich richtig beeindruckt! Er war der Einzige der fühlte das Kai noch in der Nähe war.
Na ja Oliver tat mir zwar etwas leid,aber als er am Ende zu Johnny sagte,dass dieser Kai besiegen könnte hätte ich ihn killen können! Schließlich darf Kai nicht verlieren,sonst würde Voltaire ihn in die Hölle schicken!

dat Kaichen
Von:  -whitewing-
2006-06-13T19:33:35+00:00 13.06.2006 21:33
Das war mal wieder uur spannend das kappi ^^

Armer Oliver...hat mir ur Leid getan... :(
Aber Kai is ja noch ärmer dran...
Bin schon gespannt wie's weitergeht ^^
bye
-whity-
Von:  Lindele
2006-06-13T17:34:18+00:00 13.06.2006 19:34
kaaaiiiiiiiiii T________________T er tut mir so leid Q.Q
die andern tun mir zwar auch leid, weil immer mehr von ihnen ihre bitbeasts verlieren, aber kai is ja mitlerweile physisch und psyschich total fertig *kai in arm nehm will und ihm helfen will* q.q
hoffentlich weiß hero bald was mit seinem "schlüssel" anzufang q.q

*wink* lin
Von: abgemeldet
2006-06-13T14:04:16+00:00 13.06.2006 16:04
*heul* Wie kannst du hier nur aufhören??? Total spannende stelle!!

Ich freu mich erstma das brook endlich da is^^*megafroi*

mit ihm, Tala und Kai wäre die psycho-runde dann ja komplett^^

Ich bin aber total sauer, ich meine, wie kannst du nur Kai gegen idioten wie enrico so alt aussehen lassen? Wenns doch wenigsten Rei oder Ty wären *heul*

Kai wird schwächer, tja, auch wenn der geist ?will?, der Körper kann halt nicht. Kai ist nunmal kein Roboter. Was erst mal gut is.

Ich froi mich jetzt mal weita dass brook da is, und dass ich blad lesen kann, was du mit ihm anfangen willst.

Und wie Yami unter mir es geschrieben hat,

schrei( b ) schnell weita^^ :D

cuu
Und die Sachendie er zu Oli gesagt hat, ich verstehe ihn. Es ist dumm sich wie eine Marionette vorzukommen und gleiochzeitg aber alles "live" mitzuerleben. Armer, armer Kai.
Von:  Celty
2006-06-13T13:10:44+00:00 13.06.2006 15:10
Jaja, jetzt kommt wieder mein berühmter Spruch ^^°
Das Kapitel war wie immer suuuper gut!
Mich interessiert auch, was Brooklyn da interessantes mit sich rumschleppt ^^
Aber ich bin etwas anderer Meinung als Amadare.
Nieder mit Kai!! Der muss mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurück gebracht werden! òó
Schrei schnell weiter ^^

Bye
Y. Draciel


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