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The eye

I see everything
von

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Das Ende.

38.Das Ende
 

In einer halben Stunde würde es soweit sein: Die alles entscheidende Schlacht würde beginnen.

Eine gespannte Stille lag über dem ganzen Schlachtfeld, aber bisher waren nur die Mitglieder von The Eye anwesend. In ihren schwarzen Umhängen mit dem grünen Auge darauf standen sie da, die Kapuze schon tief ins Gesicht gezogen und unter den Umhängen teilweise schwer bewaffnet.

Obwohl sie alle Angst hatten und ziemlich nervös waren, standen sie aufrecht und mit erhobenem Kopfe da.

Ein letztes Mal las er den Brief an Dumbledore durch:
 

Dumbledore!

The Eye will es endlich beenden. In einer halben Stunde. Der Brief wird dir den Weg weisen.

Oder hast du alter Mann etwa Angst? Angst vor einer klitzekleinen Widerstandsgruppe? Schiss zu verlieren? Denn du und deine kleine, mickrige Gruppe verblödeter, eingelegter Suppenhühner habt ja eh keine Ahnung vom Zaubern.

Ergebe dich, oder kämpfe!

In einer halben Stunde.

Wir warten.
 


 

Erst vor wenigen Minuten hatten sie beide Briefe, auch den an Voldemort, noch einmal geändert, denn vorher stand Harrys Name darin. Aber nun, da nur The Eye erwähnt wurde, rechnete wahrscheinlich keiner der beiden Anführer mit Harry und somit hatten sie noch einen kleinen Überraschungsmoment für sich.

Nachdem er die Briefe mit einem Teleportationszauber zu den Anführern geschickt hatte, ließ er seinen Blick noch einmal über seine Verbündeten wandern.

Direkt neben ihm stand Regulus und nickte ihm leicht zu. Hinter ihm standen Severus und Remus, Draco und Hermine, Narzissa, Blaise, Lucan und Minerva. Erst dann kam der Rest.

Die Menschen, die ihm am wichtigsten waren, standen nah bei ihm.

Nein, so konnte man es nicht sagen. Sie waren ihm ALLE wichtig. Jede einzelne Person hatte er in sein Herz geschlossen, selbst die neuen wie Grabe un Goyle, oder Pansy.

Er wollte keinen von ihnen sterben sehen, wirklich keinen.

Doch er musste realistisch denken. Auch The Eye war nicht unverwundbar und so wenig er diesen Gedanken auch mochte: Wahrscheinlich würde auch bei ihnen jemand sterben.
 

Aber Harry würde es wahrscheinlich nicht überstehen, noch einmal eine geliebte Person zu verlieren. Ohne Hermine, seine beste Freundin, würde er nicht auskommen, seit Rons Tod waren sie beiden noch mehr zusammen geschweißt und brauchten sich gegenseitig so sehr.

Regulus zu verlieren, wäre genau so schlimm, denn mit ihm würde auch sein Herz sterben.

Remus und Severus. Die beiden waren ihm im letzten halben Jahr auch sehr ans Herz gewachsen und mittlerweile waren sie so etwas wie seine Ersatzeltern.

Auch Draco und Blaise waren ihm zwei gute Freunde geworden. Noch heute schaute Harry gerne nachts, wenn Regulus schon schlief, dass Kussbild von ihm und Blaise an. Er liebte den Slytherin aber nicht, nein. Sein Herz gehörte ganz und gar seinem Freund. Aber trotzdem erinnerte er sich gerne an seine ersten Kuss mit einem Mann und wie schön es sich angefühlt hatte.

Und letztendlich gab es da noch Lucan.

Lucan, sein großer Bruder, sein Vertrauer, sein Schulleiter.

Nein, sie waren nicht wirklich miteinander verwandt, aber Harry hatten den Mann richtig lieb gewonnen. Er war für ihn einfach wie ein großer Bruder geworden, obwohl sie sich noch nicht so lange kannten. Aber er vertraute ihm vollkommen. Lucan hatte ein kleines Geheimnis, dass er bisher nur dem Helden der Zaubererwelt anvertraut hatte, weil es einfach zu schmerzhaft war, darüber zu reden. Der jetzige Direktor war ein Todesseranwärter gewesen, weil er gedacht hatte, so im Krieg seine kleine Familie besser schützen zu können. Doch Voldemort hatte seine Illusion zerstört und seine Frau und seine kleine Tochter ohne mit der Wimper zu zucken ermordet.

Und nun wollte Lucan Rache.
 

Seufzend holte Harry tief Luft. In ein paar Minuten würden die beiden anderen Anführer mit ihren Truppen ankommen. Doch vorher musste er wohl noch eine Art Rede halten. Sie aufmuntern. Er hasste es. In so etwas war er wirklich nicht gut. Aber es musste wohl sein.
 

„Es ist soweit, die letzte Schlacht wird bald beginnen. Es wird Verletzte geben, aber leider auch Tote. Ihr werdet selber töten müssen. Ich wünschte wirklich, ich könnte euch das alles ersparen, aber es muss sein. Für unsre Zukunft. Für die Zukunft unserer Kinder. Für die Zukunft unserer Enkel. Für eine Zukunft in Frieden! Gemeinsam werden wir es schaffen! Gemeinsam sind wir Stark! Gemeinsam können wir diesen Krieg beenden! Ich glaube an euch. An jeden einzelnen.“
 

Jubelnd und laut schreiend streckten sie ihre Hände in die Luft. Ja. Sie würden gewinnen. Gemeinsam würden sie es schaffen. Hoffte er zumindest.

Lauter Jubel war auch von den unsichtbaren Kämpfern zu hören. Ja. Zwanzig verschiedene Länder hatten ihm Truppen mit ca. 100 Auroren oder bereitwilligen Kämpfern geschickt. Aber auch Fleur war nicht untätig gewesen. 30 Veelas waren ebenfalls anwesend. Um die Zweitausend Hexen, Zauberer und Veelas standen unsichtbar und bereit zu kämpfen hinter The Eye.
 

Ein letztes Mal ging er auf Regulus zu, zog ihn sanft am Nacken zu sich herunter und küsste ihn mit all seiner Liebe. Doch viel zu schnell mussten sie sich wieder von einander lösen.

Mit gehobenem Kopf drehte sich Harry um.

Und dann sah er sie kommen.

Von rechts kam Dumbledore, gefolgt von ungefähr 100 Hexen und Zauberer, darunter Cornelius Fudge und Amos Diggory.

Und von links kam Voldemort, hinter ihm ein ganzes Heer Todesser. Es war schwer ein zu schätzen wie viele Todesser es waren, aber sicherlich auch um die zwei Tausend.

Woher hatte er so viele Anhänger?

Doch als er den Anführer der Schwarzmagier sah, schoss ihm ein erschreckender Gedanke durch den Kopf: „Scheiße, wie bring ich eigentlich Voldemort um?“

Darüber hatte er in der ganzen Hektik überhaupt nicht nachgedacht!

Das wichtigste hatte er einfach vergessen!

Wie konnte er nur so dumm sein!
 

Aber viel Zeit zum Nachdenken hatte er nicht, denn schon lösten sich sowohl Dumbledore als auch Voldemort von seiner Armee und schritt würdevoll und mit erhobenem Kopf in die Mitte des Schlachtfeldes. Ein letztes Mal tief Luft holend und all seinen Mut zusammen nehmend setzte auch Harry sich langsam in Bewegung. Der schwarze Umhang bauschte sich hinter ihm auf, die Kapuze hing ihm tief ins Gesicht und tauchte es in eine undurchdringbare Schwärze. Nur die zwei strahlend grüne Augen stachen durch diese Schwärze hindurch und funkelte die anderen beiden Anführer kalt an.
 

In großen Sicherheitsabstand standen sie sich gegenüber, mörderische Blicke wurden getauscht, doch noch griff keiner nach dem Zauberstab.

Die Sonne schien hell auf die drei Anführer hinab und ließ die gesamte Situation irgendwie unrealistisch wirken. Voldemorts Schlangengesicht war zu einer wütenden Fratze verzogen und purer Hass sprach aus seinen Augen.
 

„Wer bist du?“ zischelte er ihm wütend entgegen. „Wie kannst du es wagen dich mir in den Weg zur stellen? Mir? Lord Voldemort persönlich?!“

„Ich bin der Anführer von The Eye, mehr hat dich nicht zu interessieren, Snakeface.“ spuckte Harry dem anderen Anführer förmlich entgegen und ergötzte sich an dessen ungläubiger Miene. Doch so schnell konnte er gar nicht schauen, wie Voldemort ihm schon seinen Zauberstab ins Gesicht hielt.
 

The Eye nahm das zum Anlass und stürmte laut schreiend den anderen Truppen entgegen, die Zauberstäbe hoch erhoben, die anderen Waffen aber noch gut unter den weiten Umhängen versteckt. Doch all das nahm Harry nicht wahr. Krampfhaft biss er die Zähne zusammen und spannte all seine Muskeln an, als der Cruciatus ihm direkt entgegen kam.

Schmerzhaft pulsierten seine Venen, hart pochte das Blut durch seinen Körper hindurch, der Schmerz vernebelte seine Gedanken. Aber kein Wort kam über seine fest zusammengepressten Lippen, nur seine angespannte Haltung ließ darauf schließen, dass der Unverzeihliche ihn überhaupt getroffen hatte.

Die Welt verschwamm vor seinen Augen, wurde unscharf und zu einem schönen Traum. Rot vermischte sich mit Blau, Braun und Grün wurde zu eins. Ein Strudel aus Farben wirbelte um ihn herum, verwirrte ihn, nahm ihm die Sicht auf die anderen Dinge, die um ihn herum geschahen.

Hart pulsierte der Schmerz durch seinen Körper, doch alles was für ihn zählte waren die roten Augen.
 

Diese stechend, roten Augen, die sich durch den Strudel aus Farben bohrten und seinen unergründlichen Blick gefangen hielten.

Harry klammerte sich an diese Augen, sie waren seine einzige Verbindung zu der Welt um ihn herum. Denn sonst bestand alles aus Schmerz. Der Schmerz verstärkte sich noch einmal und dann... war es vorbei.

Noch bevor er begreifen konnte, was geschehen war, waren die roten Augen verschwunden. Und mit ihnen Voldemort.
 

Kurz schloss er die Augen und versuchte sich wieder zu sammeln. Sein Herz schlug unnatürlich schnell, seine Knie zitterten unter seinem Gewicht. Am ganzen Körper zitternd versuchte er seine Atmung zu normalisieren.

Langsam öffnete er seine Augen wieder und sah sich erst einmal um. Auch Dumbledore war nirgends zu sehen. Um ihn herum tobte das Gefecht, Blut spritze ihm aus allen Richtungen entgegen, verschieden farbige Lichtblitze zuckten durch die Luft und grausame Schreie hallten über das Schlachtfeld. Einige leblose Körper bedeckten schon den Boden, das vorher grüne Gras färbte sich langsam aber sicher rot.
 

Ein letztes Mal tief Luft holend gönnte er sich noch einen Moment der Ruhe. Dann stürzte auch er sich in das Getümmel um ihn herum.

Sein erstes Opfer war ein anscheinend erst neu rekrutierter Todesser, der nicht einmal wirklich mit seinem Zauberstab umgehen konnte und nur wild damit in der Gegend herumfuchtelte. Harry brauchte sich nicht einmal groß anstrengen, mit einem einfachen Schock- und anschließend Fesselzauber war der junge Todesser außer Gefecht gesetzt.

Aber sofort stand schon ein neuer Todesser mit gezücktem Zauberstab vor ihm und schickte ihm einen Avada entgegen. Mit einer eleganten Drehung wich er dem grünen Fluch aus und feuerte locker aus dem Handgelenk einen Sectusempra, der seinem Gegner das rechte Bein amputierte.

Mit einem lauten Schrei, der im allgemeinen Lärm aber unterging, sackte der Todesser zusammen und blieb schwer blutend und mit gequältem Gesicht liegen.

Gerade wollte sich der Anführer von The Eye einem neuen Gegner zuwenden, als der Beinlose seinen Zauberstab hob und ebenfalls den Sectusempra sprach.

Schmerzerfüllt stöhnte Harry auf, als seine Haut am Rücken von der rechten Schulter bis zum linken Hüftknochen aufgeschlitzt wurde. Sein Umhang tränkte sich sofort mit Blut, nur einem Zauber war es zu verdanken, dass er nicht zerfetzt wurde.

Wütend und auch enttäuscht auf sich selber drehte er sich um und tötete seinen Gegner ohne mit der Wimper zu zucken.
 

Das Adrenalin wurde hart durch seinen Körper gepumpt, heißes Blut lief seinen Rücken herunter und der Schmerz vernebelte seine Gedanken.

Rasch griff er in seinen Umhang und holte aus einer der vielen versteckten Taschen einen Heiltrank hervor. Kalt floss ihm der Trank die Kehle hinunter, gab ihm einen Moment der Ruhe.

Langsam schloss sich die Wunde, aber eine Narbe würde wohl zurück bleiben, denn dieser Heiltrank war nicht stark genug für eine so große Wunde. Doch das war Harry in diesem Moment ziemlich egal.
 

Noch bevor er wusste was geschah fand er sich plötzlich in der Mitte eines Kreises vor. Um ihn herum standen zehn maskierte Todesser, die Zauberstäbe hoch erhoben und bereit ihn zu töten. Silberne Masken verdeckten die Gesichter, doch unter den schwarzem Umhängen konnte man muskulöse Körper vermuten. Mit weit gespreizten Beinen und breiten Schultern standen sie da und schaute ihn ausdruckslos durch die silbernen Masken an.
 

„So, so, du bist also der ach so große und mächtige Anführer von The Eye?“ spöttete der Größte von ihnen mit kalter Stimme.

Schweigend drehte sich Harry einmal im Kreis und musterte die verumten Gestalten mit seinen kalten, grünen Augen. Auf die Spotterei des Todessers ließ er sich gar nicht erst ein, das war weit unter seinem Niveau. Viel lieber überlegte er sich, wie er aus dieser Situation herauskam. Einfach würde es nicht werden, aber er würde nicht so schnell aufgeben.
 

„Ooooh, hat es dir etwa die Sprache verschlagen? Hast du Angst vor den großen, bösen Todessern, die dir deinen geliebten Teddybären klauen wollen?“

Teddybär? So etwas hatte er nie gehabt.

Höhnisches Gelächter übertönten die schmerzerfüllten Schreie und die Kampfgeräusche um sie herum, isolierten sie von dem restlichen Geschehen auf dem Schlachtfeld.

Unauffällig suchte Harry nach Voldemort oder Dumbledore, aber diese beiden Feiglinge waren nirgends zu sehen.
 

Langsam kamen die Todesser ihm näher, verkleinerten Schritt für Schritt den Kreis um ihn herum und wollten ihm so anscheinend Angst machen. Tatsächlich schlug sein Herz einen Takt schneller, als sie ihm immer näher kamen und bedrohlich ihre Zauberstäbe erhoben hielten. Allerdings passierte das aus einem für ihn völlig anderen Grund. Ohne es zu wissen machten die Todesser es ihm mit ihrem Verhalten viel einfacher sie zu töten. Sie tappten direkt in ihr eigenes Unglück.
 

Für die Todesser nicht hörbar flüsterte er leise einen Zauberspruch. Um die 10 Maskierten bildete sich ein Feuerring, schloss sie ein. Orangene Flammen züngelten schon an ihren Umhängen, erschrockene Ausrufe halten zu Harry herüber, aber sie hatten sich schnell wieder gefangen. Doch in der Zeit hatte der Anführer von The Eye schon sein Schwert gezogen und ein Schutzschild um sich gesprochen. Noch bevor der erste realisierte, was passiert war, war Todesser Nummer eins Kopflos und Nummer zwei Beinlos.
 

Verschieden farbige Flüche prasselten auf den Gryffindor ein, ließen sein Schutzschild blau aufleuchten unter der Macht der Schwarzmagier. Doch Harry ließ sich davon nicht abhalten, sondern trennte beim nächste Todesser schon den Oberkörper vom Unterkörper ab.

Mörderisch strahlten seine grüne Augen schon seinem nächsten Opfer entgehen, kraftvoll holte er aus, die scharfe Klinge glitzerte im warmen Sonnenlicht.
 

Verängstigt wichen zwei der Todesser so weit wie möglich zurück, doch der Feuerkreis, dessen Flammen mittlerweile zwei Meter in den Himmel züngelten, hielten sie erfolgreich von einer Flucht ab. Schwungvoll wirbelte Harry das Schwert durch die Luft, rot spritzte das Blut durch die Gegend, hinterließ eine Spur des Todes.

*~*~*~*~*~*
 

Der Schweiß floss Regulus übers Gesicht, brannte in seinen Augen und hinterließ einen salzigen Geschmack auf seinen Lippen. Verbissen kämpfte er mit drei Todessern gleichzeitig, die ihn heftig mit den verschiedensten Flüchen bombadierten. Wie die Löwen kreisten sie um ihre Beute herum und versuchten ihn zu töten. Doch so leicht ließ er sich von drei Möchtegern Schwarzmagier nicht unterkriegen. Elegant wirbelte er um die eigene Achse, schickte seinen Gegnern locker aus dem Handgelenk einen Explosionszauber entgegen, der zwei der drei regelrecht in der Luft zerfetzte, sodass die verschiedenen Gliedmaßen noch meterweit weg geschleudert wurden.

Der dritte konnte sich mit einem Hechtsprung gerade noch so retten und schaute durch seine silberne Maske ungläubig auf die blutigen und zerrissenen Überreste seiner ehemaligen Kampfgefährten.

Noch bevor der Todesser sich wieder sammeln konnte und erneut angreifen konnte, beendete Regulus dessen Leben mit dem Unverzeihlichen.
 

Aber verschnaufen konnte er nicht, denn sofort nahm ein anderer Schwarzmagier ihm gegenüber Position und versuchte sein bestes, ihn zu töten. Während er sich mit dem Todesser duellierte schaute er sich unauffällig um, immer darauf bedacht, seinen Gegner in Schach zu halten.

Ungefähr zwei Meter von ihm entfernt kämpfte Severus tapfer und kaltblütig gegen zwei der Untertanen Voldemorts, Remus war nicht weit von ihm entfernt und setzte gerade zum finalen Fluch gegen Amos Diggory an. Auch die anderen Mitglieder von The Eye kämpften verbissen und größtenteils noch unbeschadet gegen ihre Feinde, teilweise zu zweit oder zu dritt.

Langsam und seinen Gegner immer noch attackierend, drehte er sich mit ihm um Kreis und sah nun auch, was vorher hinter ihm war.
 

Mit geweiteten Augen beobachtete er, wie Harry von den zehn Todessern eingekreist wurde und einen Feuering herbeizauberte, der ihm die Sicht auf das Geschehen innerhalb des Kreises nahm.

Regulus konnte die Hitze der Flammen fühlen, der Geruch von verbranntem Fleisch drang bis zu ihm hervor.

Die Kämpfenden hielten inne, drehten sich erstaunt und erschrocken um, vergaßen für eine kurze Zeit den Kampf um sich herum. Nicht wenige gingen ein paar Schritte zurück, verließen die Reichweite der weit in den Himmel züngelnden Flammen.

Laute Schreie waren aus dem Innern des Kreises zuhören, grausame Schreie. Dann war es still.

Einen Moment hielt alles inne. Es war als würde die Welt Luft holen.

Dann teilten sich die Flammen. Und heraus kam eine schwarz gekleidete Gestalt, mit mörderisch funkelnden Augen. Harry.

Blut tropfte von seiner scharfen Schwertklinge.

Und zurück ließ er eine Spur des Todes und der Verwüstung.
 

Nur schwer konnte sich Regulus von dem Anblick seines Freundes und den langsam erlischenden Flammen abwenden, doch er nutzte den Moment der Ruhe aus und tötete seinen Gegner mit dem Avada.

Auch die anderen kehrten zu ihren Gegnern zurück und stürzten sich mit neuem Elan in den Kampf.
 


 

*~*~*~*~*~*~*~*
 

Ginny sah das ganze Geschehen aus einem anderen Blickwinkel. Zusammen mit ihren Brüdern Fred und George flog sie, durch einen Desillusionierungszauber geschützt, mit ihrem Besen über das Schlachtfeld. Es war grausam mit an zu sehen, wie die anderen Mitglieder von The Eye um ihr Leben kämpften und sie oben im Himmel nichts dagegen tun konnten oder ihnen helfen konnten. Ihr Körper bebte unter der Angst um ihre Freunde und ihrer Familie, nur schwer konnte sie ihre zitternden Hände dazu zwingen, sich an dem Besen fest zu heben.

Unruhig suchten ihre Augen das Schlachtfeld ab nach einem Hinweis auf das Wohlergehen der Kämpfenden.
 

Die wogende Masse der schwarzen Umhänge, die von links kam, war beinahe schon unheimlich. Unruhig standen die Todesser da, warteten darauf, dass sie endlich an die vorderste Front kamen um zu kämpfen. Die von rechts kommende Masse vom Orden des Phönix war erstaunlich klein und sie wurde mit jeder Minute kleiner, in der die beiden Fronten zusammen stießen. Zwar kämpfte ein Teil der Auroren unter Dumbledore, aber die meisten Auroren gehörten mittlerweile zu The Eye an.

Die Truppe von The Eye war im Vergleich zu den Todessern klein, aber mindestens doppelt so groß wie die des Orden des Phönix.
 

In der Mitte, in der diese drei Parteien aufeinander trafen, war das reinste Chaos. Beißender Rauch stieg in den Himmel, blutige und leblose Körper lagen über den ganzen Boden verstreut. Die Anzahl Dumbledores' Anhänger wurde immer kleiner, aber die der Todesser nahm einfach nicht ab, obwohl schon etliche von ihnen zerstümmelt auf dem Boden lagen.
 

Verzweifelt schaute Ginny zum hinteren Teil des Schlachtfeldes, in dem alles Still war. Wieso gab Harry nicht endlich das Zeichen? Die Auroren der anderen Länder sowie die Veelas waren alle noch versteckt unter dem Illusionszauber und gaben keinen Mucks von sich.

Wieso kämpften sie nicht? The Eye brauchte doch die Unterstützung! Ginny verstand Harry in diesem Moment einfach nicht. Was plante er, was sie nicht wusste? Auch von ihren aufgestellten Fallen war noch keine gebraucht worden. Was ging da unten vor sich?
 

Vorsichtig streckte Ginny ihren rechten Arm zur Seite aus und tastete nach ihrem Bruder. „Fred? Sollen wir nicht langsam mal etwas unternehmen?“

Eine Antwort kam erst nach einem kurzen Zögern: „Doch Schwesterherz. Es wird Zeit!“

Schnell erklärte ihr George den Plan, dann zogen sie alle drei ihren Zauberstab und richteten ihn auf einen kleinen Hügel etwas außerhalb des Kampfgeschehens.

Von den Kämpfenden unbemerkt ließen sie einige kleinere Steine direkt über die Todesser fliegen und vergrößerten sie schließlich.

Noch bevor der erste verstand was los war, waren bereits zehn Todesser unter Ginnys Stein begraben, Fred und George ließen ihre Felsen auch mitten in der wogenden Masse Schwarzmagier fallen.

Erschrockene Schreie hallten zu den drei Weasleys nach oben, eng drängten sich Voldemorts Anhänger aneinander und beobachteten leicht ängstlich den Himmel, immer auf der Suche nach neuen Steinen.

Doch der ganze Spuk begann erst. Es regnete Bäume und Steine auf die Todesser, verkleinerte die Menge der Schwarzmagier. Aber ihre Gegner waren nicht dumm. Immer mehr Flüche wurden zu ihnen nach oben gefeuert, auch wenn sie unsichtbar waren. Enge Kurven fliegend und den Todesflüchen ausweichend verteilten sich die drei über dem Schlachtfeld und ließen immer mal weiter Steine regnen. Doch Fred und George griffen auch zu härteren Mitteln. Explosionszauber, Flederwichtflüche, Schockzauber, ja sogar die Unverzeihlichen wurden wahllos in die schwarze Menge gefeuert und verringerten langsam die Anzahl ihrer Gegner.
 

Schutz suchend flog Ginny in den angrenzenden Wald und versteckte sich dort einige Minuten um tief Luft zu holen. Ihr Atem ging hektisch, hart schlug ihr Herz gegen ihren Brustkorb und hallte in ihren Ohren wieder. Die Flüche waren alle nur ganz knapp an ihr vorbei geschossen, sie hatte wirklich Glück gehabt, dass sie nicht getroffen wurde.

Erschöpft ließ sie sich an einem Baum herab sinken und vergrub ihr Gesicht in den Händen.

Eigentlich war es ein sehr schlechter Zeitpunkt um darüber nach zu denken, aber der Schock traf sie hart als ihr bewusst wurde, was genau sie gerade getan hatte. Sie hatte getötet.

Grausam nistete sich diese Erkenntnis in ihrem Kopf ein, raubte ihr die Luft zum Atmen.
 

Ein Rascheln ließ sie aufschrecken. War da jemand? Ihre Schuldgefühle verdrängend stand sie langsam und so leise es ging auf. Auf Zehenspitzen schlich sie sich dem Geräusch entgegen und somit auch immer weiter an den Waldrand. Erschrocken hielt sie inne. Direkt vor ihr stand ein großer Steinthron, mit dem Rücken zum Wald gewandt. Eine große schwarz gekleidete Gestalt saß aufrecht darauf und beobachtete schweigend das Geschehen auf dem Schlachtfeld. Lange, dünne Finger lagen entspannt auf der Lehne, ansonsten konnte sie von der Gestalt nichts sehen.

Aber auch so war Ginny klar, wer da vor ihr saß und sie nicht bemerkte.

Voldemort.
 

Erstarrt blieb sie stehen und versuchte so leise wie möglich zu atmen. Das Blut rauschte ihr in den Ohren, ihr eigener Herzschlag schien ihr viel zu laut.

„Er muss es hören. Er wird mich entdecken!“

Laut schrie ihre innere Stimme. Sprach ihr Mahnungen zu.

„Beweg dich endlich bevor er dich entdeckt! Hau ab!“

Aber die Angst hielt sie umklammert, wie paralysiert stand sie da und schaute auf den Steinthron, unfähig sich zu bewegen.

„Verschwinde doch endlich, bevor er dich entdeckt! Sonst bist du tot! TOT!“
 

~*~*~*~*~*~*
 

Hermine ließ einen kleinen Jubelschrei erklingen, als sie die riesigen Steine bemerkte, die ihre Gegner zerdrückten. Ihr kam es vor, als würde sie schon seit Tagen kämpfen!

Die Sekunden hatten sich zu Tagen gezogen, ein Todesser folgte dem anderen. Sie wusste nicht, gegen wie viele ihrer Gegner sie bereits gekämpft hatte. Sie wollte es auch gar nicht wissen. Ein Sieg von ihr bedeutete die Niederlage einer anderen Person. Ihr Überleben bedeutete teilweise der Tod ihres Feindes. Aber soo genau wollte sie darüber nicht nachdenken. Das einzige was in diesem Moment zählte war ihr eigenes Leben. Und um das kämpfte sie.
 

Die Zahl der Todesser nahm einfach nicht ab, vom Orden des Phönix allerdings sah man kaum noch jemanden. Von Voldemort und Dumbledore war allerdings keine Spur zu sehen. Aber darüber war sie irgendwie sogar froh.
 

Der nächste Todesser tauchte vor ihr auf, begab sich in Angriffsposition und versuchte sie gleich zu entwaffnen. Sie handelte nur noch automatisch. Stupor, Expelliamus, Protego, Stupor, Expelliamus, Protego. Immer in dieser Reihenfolge. Erst wenn sie dann noch nicht gesiegt hatte, griff sie zu anderen Mitteln. Drehung, Tritt, Schlag, Tritt. Und Wieder von vorne. Und wenn das noch nicht half, dann erst, aber wirklich erst dann, zog sie ihren schwarzen Dolch aus der Schneide an ihrer Hüfte.

Wie sehr sie diesen Dolch mittlerweile hasste. Zu viel Blut klebte schon an ihm.

Aber Hermine handelte nur noch. Gefühlslos. Sie handelte einfach ohne nach zu denken, was sie da tat. Zu hart war die Realität dessen, was sie da tat.

Nie, wirklich nie wollte sie so werden wie die Todesser: eine willenlose Kampfmaschine.

Doch genau das war sie jetzt. Eine Kampfmaschine.

Kampfmaschine.

Kampfmaschine.
 

Nein, so etwas wollte sie eigentlich wirklich nicht sein. Sie hatte mittlerweile akzeptiert, dass man gegen die Todesser nur mit Gewalt voran gehen konnte, gutes Zureden brachte da nichts mehr. Aber trotzdem...

Kampfmaschine.

Und all diese Menschen auf diesem Schlachtfeld hatten sich selbst dazu entschieden, mit zu kämpfen. Es waren keine unschuldigen Menschen da, die mit diesem Krieg nichts zu tun hatten. Sie alle waren darin verwickelt.

Kampfmaschine.

Und sie alle kämpften für eine bessere Welt. Und sie würden es auch schaffen.

Kampfmaschine.
 

*~*~*~*~*~*~*~*
 

Mit einem triumphierenden Lächeln stand er da.

Am liebsten hätte er laut losgelacht, so einfach war das alles bisher gewesen.

Laut dem Stand der Sonne kämpften sie schon fast einen halben Tag lang, denn langsam wurde das Gelände in die letzten, roten Sonnenstrahlen getaucht.

Rot.

Rot wie das Blut auf seinen Kleidern, seinem Schwert.

Rot wie das Gras zu seinen Füßen.
 

Der Orden des Phönix war fast vollständig besiegt worden. Nur noch Dumbledore war von dem mickrigen Orden zurück geblieben. Und eben dieser stand ihm gerade mit einem kalten Gesichtsausdruck gegenüber.

Lange hatte Harry nach dem Anführer gesucht, hatte gegen die Todesser und gegen den Orden gekämpft, und dabei nicht gerade wenige Verletzungen eingesteckt.

Und vor wenigen Minuten hatte er ihn endlich gefunden.

Dumbledore.

Feige hatte er sich unter einem Illusionszauber am Ende des Schlachtfeldes versteckt und wollte gerade fliehen, da ihm klar geworden war, dass all seine Anhänger gnadenlos vernichtet worden waren. Doch da hatte ihn Harry gefunden. Darauf hatte er so lange gewartet. Und nun durfte er es nicht versauen.
 

Schweigend standen sie sich gegenüber. Emotionslos funkelten die strahlend grünen Augen unter der schwarzen Kapuze den alten Mann an. Die Arme locker an der Seite herunter hängend und breitbeinig stand er da und schaute den ehemaligen Direktor einfach nur an. Doch Dumbledore dagegen war alles andere als entspannt. Nervös wanderten seine Augen herum, suchten verzweifelt einen Ausweg aus dieser Situation. Den Zauberstab hob er kampfbereit in der Hand.
 

„So, so, alter Mann. So soll es also enden.“ sprach Harry kalt und beobachtete den anderen ganz genau.

Vereinzelte Schweißperlen sammelten sich auf der faltigen Stirn des ehemaligen Direktors, liefen ihm über die grauen und eingefallen Wangen und tropften schließlich auf seinen schlichten, grauen Umhang.

Erbärmlich.

Anders konnte Harry den Zustand seines ehemaligen Mentors nicht beschreiben.

Erbärmlich.
 

Was war nur aus dem glorreichen Vorbild geworden? Vorher war ihm noch nie so bewusst gewesen, wie alt Dumbledore eigentlich war. Aber nun sah man es ihm richtig an. Die Maske des jungen, lebhaften und motivierten Professors war verschwunden und zurück blieb nur die alte, fast schon leblose Hülle.

Doch Harry wollte den anderen nicht unterschätzten, er wusste nur zu gut, dass der alte Mann doch noch ganz fit im Zaubern war.
 

„Ja, so soll es enden. Aber es wird nicht mein Ende sein!“ Ruhig wurden ihm diese Worte entgegen geschleudert. Ein letztes Mal sahen sich die beiden Kontrahenten tief in die Augen, dann begann der Kampf.
 

Eine Fontäne mit eiskaltem Wasser kam Harry entgegen geschossen, doch noch in der Luft verwandelte er das Wasser in bunte Seifenblasen. Leise zerplatzten sie, als sie sanft an seinen schwarzen Umhang stoßen.

Dumbledore wollte ein bisschen spielen? Ok, dass konnte er haben. Aber alles nach Harrys Spielregeln!
 

Mit einem lautlosen Incendio setzte er den Umhang des ehemaligen Direktors in Brand und feuerte gleich einen Expelliarmus hinterher. Doch der Anführer des Orden des Phönix sah den zweiten Zauber kommen und schützte sich schnell mit dem Protego, erst dann löschte er seinen Umhang. Was folgte war eine ganze Salve an Entwaffnungs- und Fesselzauber, die auf Harrys Schutzschild prasselten und nur schwer konnte er den vielen Zaubersprüchen ausweichen. Aber lange ließ er sich das nicht gefallen und griff an.
 

„Expelliarmus! Stupor!“

„Protego! Impedimenta!“

„Incarcerus!“

„Sectusempra“
 

Und endlich traf der erste Fluch. Eine hässliche Wunde hinterlassend traf der Sectusempra Dumbledore am rechte Arm und riss ihm fast den ganzen Unterarm auf. Kein laut kam von den aufgesprungenen Lippen, als das Blut langsam den ganzen grauen Ärmel tränkte und ihn rot färbte.

Doch sofort wechselte Dumbledore seinen Zauberstab in die linke Hand, und weiter ging es.
 

Expelliarmus

Incarcerus

Impedimenta

Locomotor Mortis

Densaugeo

Obscuro
 

Die beiden Kontrahenten gaben sich nichts, verbissen feuerten sie einen Fluch nach dem anderen ab, wichen den farbigen Lichtblitzen aus und wirbelten um die eigene Achse.

Ihr Atem wurde schneller, ihre Herzen schlugen im Einklang mit dem Kampf.
 

[style type="italic"]Bumm Bumm, bumm bumm.[/style]
 

Laut rauschte ihnen das Blut in den Ohren, der Schweiß lief ihnen in strömen über den Körper, vermischte sich mit dem Blut, drang in ihre unzähligen Wunden ein.
 

Bumm bumm, bumm bumm.
 

Die Müdigkeit nagte an Dumbledore, machte ihn immer öfter zum Opfer der Flüche. Unachtsamkeit. Trägheit. Müdigkeit.

Doch er gab immer noch sein bestes. Aber irgendwann reichte auch das nicht mehr.
 

Bumm bumm, bumm bumm.
 

Im Takt seines Herzschlags drehte sich Harry um sich selbst, entwaffnete seinen ehemaligen Mentor und sprach leise: „Levicorpus!“ Kopfüber hing Dumbledore da, der graue, verdreckte und teilweise blutige Umhang hing ihm ins Gesicht. Schnell ließ Harry auch den verschwinden. Innerhalb eines Blinzelns zog er das Schwert Godric Gryffindors hervor und hielt die scharfe Klinge seinem ehemaligen Professor an die Kehle.
 

Bumm bumm, bumm bumm.
 

„Na alter Mann, wie fühlt sich das an?“ Kalt zeriss seine Stimme den Rausch seines Atems, übertönte für kurze Zeit das hektische nach Luft schnappen des anderen. Beinahe sanft strich er mit der kalten Schwertklinge über den alten, faltigen Hals.

„Gefällt dir das, Albus?“

Wild zappelte der Direktor mit den Armen, versuchte den anderen zu schlagen.

Erbärmlich.

Ein erbärmlicher Versuch sich aus seiner aussichtslosen Situation zu retten.

„Na, na, na. Sehe es ein, seniler Greis: Du hast verloren.“ Drohend drückte er sein Schwert stärker gegen den Hals des anderen. Erste kleine, rote Bluttröpfchen rollten über das Kinn und tropften auf den Boden.

Drohend umschmeichelte auch seine Stimme den anderen, brachten ihn zum Erstarren.
 

Bumm bumm, bumm bumm
 

„Wer bist du?“ Zitternd und ängstlich krochen Dumbledore die Worte aus dem Mund.

„Du willst wissen wer ich bin?“ hauchte Harry leise und beugte sich zum Ohr des Anführers vom Orden herunter.

„Du selbst hast mich zu dem gemacht, was ich bin. Schon vor Jahren hast du mit deinen Handlungen dein eigenes Ende besiegelt. Und glaub mir, es wird mir ein großes Vergnügen sein, deinem letzten Atemzug zu lauschen.“
 

Langsam richtete er sich wieder auf und griff mit seiner freien Hand nach seiner Kapuze. Dem alten Mann fest in die Augen sehend, ließ er sie langsam von seinem Kopf gleiten.

Sanft umschmeichelten die Sonnenstrahlen sein Gesicht, deutlich war die dunkle Blitznarbe auf seiner Stirn zu sehen.

Ungläubig weiteten sich die Augen Dumbledores. „Harry?“ Nur ein Hauch. Mehr nicht.

„Ja. Ich bin es. Ich werde das letzte sein, was du vor deinem Tod siehst. Ich bin dein Untergang.“
 

Bumm bumm, bumm bumm
 

Ohne die Reaktion des anderen ab zu warten, holte er weit mit seinem Schwert aus und zog es über seinem Gegner über die Kehle.
 

Bumm bumm, bu...
 

Mit einem lautem Geräusch schlug der Kopf Dumbledores auf dem Boden auf, gebrochene, leblose Augen schauten zu Harry auf. Es war zu Ende.

Dumbledore war tot.
 

*~*~*~*~*~*~*~
 

Endlich, endlich kam das verabredete Zeichen!

Das konnte nur eins bedeuten: Der Orden des Phönix war zerstört.

Nun begann Phase zwei ihres Planes.

Unauffällig gab er Snape, der direkt neben ihm kämpfte, ein Zeichen. Fast unmerklich nickte der Zaubertränkeprofessor und beendete ohne mit der Wimper zu zucken das Leben seines Gegners.

Mit steifer Haltung stieg er über den leblosen Körper seines Opfers und murmelte leise vor sich hin.

Sanfter Wind kam auf, spielte mit dem schwarzen Umhang, seine Konturen verschwammen immer mehr... Und weg war er.

Einfach so.
 

Regulus griff zum ersten Mal an diesem Tag unter seinen Umhang und zog seinen Dolch hervor. Mit einem festen Tritt gegen den Brustkorb des Todesser ihm gegenüber riss er ihn von den Füßen und hielt ihm drohend den Dolch gegen den Hals. „Viel Spaß in der Hölle!“ zischte er seinem Opfer entgegen und schnitt ihm dann die Kehle durch.

Nach einem letzten, gurgelnden Geräusch verstummte auch dieser Todesser für immer.

Anstatt sich einem neuen Gegner zu zu wenden, drängelte er sich an den Kämpfenden vorbei, bis zum nächsten Mitglied von The Eye: Hermine.

Schon von weitem tötete er ihren Gegner mit einem Avada und schnappte sich die brünette Hexe am Arm, nur um mit ihr zu verschwinden.
 

Das Schlachtfeld leerte sich immer mehr, spurlos verschwanden die Mitglieder von The Eye und hinterließen verwirrte Todesser. Es wurde mucksmäuschen still. Unschlüssig drehten sich die Todesser im Kreis, suchten im Kampfwahn nach ihren Gegnern.

Doch keiner war mehr da.
 


 

„Was...?“ fragte Hermine flüsternd. Sie alle waren da. Außerhalb des Schlachtfelds. Unter einem Illusionszauber versteckt.

Alle. Wirklich alle. Lucan, Draco, Dean, Regulus und so weiter. Doch keiner wusste, was vor sich ging oder warum sie alle an diesen Ort gebracht wurden.

Nur Regulus, Severus, Remus und Lucan sahen so aus als wüssten sie was vor sich ging.

„Das erklärt euch am besten Harry, sobald er hier ist.“ antwortete Regulus nur genau so leise und schaute sich suchen um. Hoffentlich war alles soweit gut gelaufen und es war nichts dazwischen gekommen. Unnötige Schwierigkeiten konnten sie nun wirklich nicht gebrauchen.
 

„Da kommt er“ flüsterte Hermine leise und erfurchtsvoll. Mit langen Schritten und hoch erhobenem Kopf kam ihr Anführer auf sie zu gelaufen, die Kapuze immer noch tief ins Gesicht gezogen. Emotionslos leuchteten ihnen die grünen Augen entgegen, suchten schnell alle Anwesenden nach größeren Verletzungen ab. Das Schwert Godric Gryffindors hing schwer an seiner Seite herunter, Blut tropfte noch von der sonst so glänzenden Klinge. Harry gab ein wirlich eindrucksvolles Bild ab. Seine ganze Körperhaltung drückte Selbstsicherheit aus, es schien als würde die ganz Welt schon ihm gehören.

Von seiner inneren Zerrissenheit und Unsicherheit war ihm nichts an zu merken.
 

Schweigend verlangsamte er seine Schritte und kam schließlich neben seinem Freund zu stehen. Kurz und von den anderen unbemerkt berührten sich ihre Hände, gaben sich gegenseitig Kraft.
 

„So, Phase zwei unseres Planes beginnt...“ begann Harry mit tiefer Stimme und mustere einen nach dem anderen. Doch er wurde schon von Draco unterbrochen: „Welcher Plan?“

Leise seufzte er auf. Es war ja eigentlich klar gewesen, dass die Frage kommen würde. Vielleicht hätte er doch von Anfang an all seine Mitglieder einweihen sollen..?
 

Die Augen verdrehend überging er einfach Dracos Frage und redete weiter: „Damit ihr es alle wisst: Dumbledore und der Orden des Phönix sind besiegt. Jetzt fehlt nur noch Voldemort. Regulus, du nimmst deine Leute, ihr kommt vom Wald her. Severus? Schnapp dir deine 10 und geht zum Dorf. Lucan, du kommst mit deinen von dem Hügel dort. Remus du bleibst hier.“

Verwirrt verfolgten die restlichen Mitglieder das Gespräch und verstanden nur Bahnhof. Sie wurden aufgeteilt in verschiedene Gruppen, ein Teil ging mit Severus, Regulus oder Lucan, der Rest blieb mit Remus an Ort und Stelle. Tim und die besten Auroren, die The Eye angehörten, gingen mit Harry etwas abseits und verschwanden schließlich lautlos.
 

Laut schrieen die Todesser auf, doch es nützte ihnen nichts mehr. Noch bevor sie realisiert hatten, was geschehen war, waren die ersten von ihnen tot. Harry war zusammen mit den Auroren in die Mitte der schwarzen Masse appariert und kämpfte nun von dort gegen die Todesser.

Das war auch das Startzeichen für die anderen: Die Illusionszauber verschwanden, schreiend stürmte The Eye von allen Seiten auf die Todesser ein. Auch die Auroren der anderen Länder halfen mit, voller Elan stürzten sie von einem Kampf in den anderen. Auch die Veelas waren dabei, genau so wie einige Werwölfe in menschlicher Gestallt, die Remus überzeugen konnte.

Die Todesser waren umzingelt. Und selbst von innen wurden sie angegriffen.
 

Verbissen kämpfte Harry Seite an Seite mit Tim, sie gaben sich gegenseitig Rückendeckung, in dem sie Rücken an Rücken gegen den riesigen Ansturm an Todessern kämpften.

All ihre Hemmungen waren verschwunden, sie kämpften eigentlich nur noch ums nackte Überleben. Skalpierzauber, die ihren Gegner den Kopf abschlugen, Sectusempra, Avada Kedavra flogen nur so durch die Luft. Wild wirbelten sie ihre Schwerter durch die Gegend, enthaupteten die Todesser. Ihre Dolche zischten durch die Luft, trafen in die Herzen ihrer Gegner. Dem ein oder anderen wurde auch das Genick mit den bloßen Händen gebrochen.
 

Die Sekunden zogen sich in die Länge, der Mond löste die Sonne ab, doch trotzdem kämpften sie noch. Die Masse der Todesser nahm immer mehr ab, doch trotzdem waren es noch viel zu viele.

Rote, grüne und blaue Lichtbitze erhellten die wolkenlose Nacht, sanft umschmeichelte das Mondlicht die Umrisse der Kämpfenden.

Suchend schaute sich Harry um. Ja, es war Zeit für Falle Nummer eins.

„Periculum“ flüsterte er leise und richtete seinen Zauberstab zu Boden, die Augen aufmerksam über das Schlachtfeld gleiten lassend.

Nicht weit von ihm entfernt erschien eine dünne, rote Nebelschicht, die nur er sehen konnte, und grenzte einen kreisförmigen Bereich ein.

Verbissen kämpften dort um die 100 Todesser gegen die Auroren aus Deutschland, die nach Harrys Standpauke dann doch gekommen waren.

Schnell kämpfte sich der Gryffindor durch die Menge an Kämpfenden bis hin zu den Deutschen. Sich zu dem Anführer der Auroren gesellend, der gerade gegen drei Todesser kämpfte, erklärte er ihm kurz, dass er und seine Mitstreiter die Todesser weiter zurück locken sollten.

Erst als auch der letzte Auror den Bereich verlassen hatte, in dem die Falle hochgehen sollten, richtete er seine Zauberstab wieder auf den Boden und flüsterte leise: „magnum periculum“.
 

Eine gewaltige Explosion ließ den Boden erbeben, beißender Rauch und der Gestank nach verbranntem Fleisch stieg in die Luft.

Und wieder 100 Todesser weniger.
 

Harry löste in den nächsten zwei Stunden noch vier weitere Fallen aus und schrumpfte damit die Anzahl der Todesser gewaltig.

Der Boden war bedeckt mit Leichen, kopflosen Körpern, verschiedene blutige Gliedmaßen und schwarze Umhänge.
 

50 Todesser.

Nur noch 50 Todesser.

Sie hatten es fast geschafft.

Die Schlacht war bald vorbei.
 

Es fehlte nur noch Voldemort. Dieser Feigling hielt sich immer noch versteckt. Wahrscheinlich auch unter einem Illusionszauber, genau so wie Dumbledore es auch gemacht hatte.

So ein Mist.

Doch Harry gab nicht auf.

Er umrundete das ganze Schlachtfeld, hielt überall Ausschau nach dem Schlangengesicht, aber er war nirgends zu sehen.

Harry wollte es doch endlich beenden. Er hatte genug vom Kämpfen und Blutvergießen. Das alles musste einfach einmal ein Ende haben.

Und langsam wurde er auch müde. Die Erschöpfung nagte an ihm und trotz Sträkungstränke war seine eigene Grenze bald erreicht. Trotzdem wollt er unbedingt nun gegen Voldemort kämpfen, denn sonst würde die Zauberererwelt nie in Frieden leben können.
 

Er bemerkte den Fluch erst, als er ihn hart am Rücken traf und er durch die Luft geschleudert wurde. Hart schlug er auf dem Boden auf, die ganze Luft wurde ihm aus dem Brustkorb gedrückt und schmerzvoll knackste sein linker Arm.

Hastig stand er wieder auf und drehte sich schnell um.

Und da stand er.

Voldemort.

Der Schrecken der Zaubererwelt.

Doch er war nicht alleine.

Neben ihm stand Ginny.

Mit verängstigtem Gesichtsausdruck und geweiteten Augen, am ganzen Körper zittern.
 

„Schau mal an, wen ich da gefunden habe. Ist das nicht eine kleine Freundin von dir?“ zischte ihm Voldemort entgegen und legte einen Arm um Ginnys Hüfte.

Die Rothaarige zitterte noch mehr und versuchte so viel wie möglich Abstand zwischen sich und den Anführer der Todesser zu bringen. Doch Voldemorts Griff war hart und fest.

„Vielleicht sollte ich sie für persönliche Zwecke benutzen, ihre roten Haare passen sehr gut zu meinem schwarzen Bett. Ja, ich denke sie wird mich vollends befriedigen.“ Fest sah ihm Voldemort in die Augen und versuchte ihn mit diesen Worten zu provozieren.
 

Und tatsächlich regte sich eine ungebändigte Wut in Harrys innern. Rons kleine, unschuldige Schwester stand da neben dem Schrecken der Zaubererwelt, zitternd vor Angst. Er konnte nicht zulassen, dass ihr etwas passierte. Das schuldete er seinem besten Freund.
 

„Lass Ginny da raus, du ekliges Monster. Das ist eine Sache zwischen dir und mir.“ versuchte er Voldemort zu überzeugen, aber es wollte nicht so ganz klappen.

Mit seinen langen, kalten und weißen Fingern strich der Rotäugige beinahe schon sanft über Ginnys Kinn. Der schwarze Umhang war nicht sichtbar, anscheinend hatte ihn die Hexe schon vorher ausgezogen, deswegen stand sie nur in ihrer schwarzen Kampfkleidung da.

Laut wimmerte Ginny auf, als die lange Finger weiter wanderten und schließlich auf ihrer Brust liegen blieben.

„Na, gefällt dir das?“ flüsterte das Schlangengesicht leise in ihr Ohr.
 

DAS ging für Harrys Geschmack entschieden zu weit!

Blitzschnell zog er seinen Zauberstab und sprach einen Brandzauber auf Voldemort, der erschrocken von Ginny zurück wich als habe er einen elektrischen Schlag abbekommen.

Noch bevor der Anführer der Todesser reagieren konnte, hatte Harry der Rothaarigen schon einen Portschlüssen zugeworfen und sie war verschwunden.
 

Das war der Startschuss für ihr Duell. Für ein Duell, das wahrscheinlich noch in 100 Jahren in aller Munde sein würde.
 

„Expulso!“ schrie Harry seinem Gegner entgegen, der gerade noch zur Seite springen konnte und somit der Explosion entkam.

„Avada Kedavra!“ Auch der Gryffindor schmiss sich zur Seite, rollte sich ab und sprach gleich beim Aufstehen den nächsten Zauber: „Deprimo“

An der Stelle, an der Voldemort noch eine Sekunde vorher gestanden hatte war nun ein großes Loch im Boden.

„Crucio!“ Beinahe zischelnd verließ dieses Wort seinen Mund, doch Harry machte locker einen Schritt zur Seite

„Sectusempra!“ Doch auch der Anführer der Todesser ging einfach einen Schritt zur Seite und schickte ihm eine riesige Flamme entgegen. Noch bevor sie Harry erreichte verwandelte er die Flamme in Tulpen, die einfach zu Boden flogen.

Flüche wechselten die Seiten, schnell wurde ausgewichen, das Duell zog sich unangenehm in die Länge.
 

Der Mond verschwand bereits wieder, als Harry es spürte. Da war etwas in ihm, das die Oberhand gewinnen wollte.

Automatisch kämpfte er dagegen an, versuchte dieses etwas aus seinem Geist zu bringen. Aber so einfach war das nicht, er musste sich ja auch immer noch auf das Duell mit Voldemort konzentrieren.

Doch das Drängen in seinem Innern wurde immer größer, Kopfschmerzen vernebelten seine Gedanken, doch seine Narbe war daran nicht schuld. Er wusste nicht woran es lag, aber mit seiner Narbe hatte er den ganzen Tag beziehungsweise die ganze Nacht noch keine Probleme gehabt.
 

Sich selbst eine kleine Auszeit gönnend griff er geschwind in seinen Umhang und schleuderte Voldemort seinen kleinen Dolch in die Wade, nur um erneut in seinen Umhang zu greifen und eine Phiole mit rotem Rauch heraus zu holen. Kraftvoll schmiss er sie vor seinem Gegner auf den Boden, auf dem das Glas in tausende Teile zersplitterte. Der rote Rauch breitete sich schnell aus, blieb aber von Harry weg, sodass er Zeit hatte um kurz durch zu schnaufen.

Voldemort dagegen wurde von diesem Rauch angegriffen. Er brannte schmerzhaft in seinen Augen, verätzte seine Haut, sodass sich große, rote Brandblasen bildeten.
 

Doch er handelte schnell und vertrieb mit einem Windzauber den Rauch.

Dunkel pochte eine Vene an seinem Hals, die roten Augen blitzten wütend auf, als er sich auf Harry stürzte. Avadas, Crucios, Sectusempras. All das prasselte auf den Gryffindor ein, der sich nur schwer verteidigen und ausweichen konnte.

Erneut griff er mit seiner linken Hand in seinen Umhang und holte eine weitere Phiole hervor, die er dieses mal direkt auf Voldemorts Kopf schmiss.

Die lila Flüssigkeit verteilte sich schnell auf dem ganzen Körper und ätzte große Wunden in die Haut ein.
 

Wieder drängte etwas in Harrys Geist, versuchte die Kontrolle zu übernehmen. Es kam ihm bekannt vor, wie als wäre dieses etwas schon einmal in seinem Körper gewesen.

Es war nicht schmerzhaft aber auch nicht angenehm... Es konnte also auf keinen Fall Voldemort sein, denn dieser wäre brutaler vorgegangen.

Die Erschöpfung und auch irgendwie Verzweiflung nagte an ihm, denn es sah nicht so aus als würde Voldemort bald aufgeben oder ins Gras beißen.

Innerlich aufseufzend gab er den Kampf gegen dieses etwas nach.

Innerhalb eines Blinzelns rauschten die verschiedensten Erinnerungen an in ihm vorbei. Wie damals im Raum der Wünsche.
 

Und plötzlich wusste er, was dieses etwas war.

Das Wissen seiner Ahnen.
 

Neue Macht durchströmte ihn, ließ ihn selbstsicherer werden.
 

Sich vor einem Avada duckend schickte er eine Salve an Entwaffnungs- und Schockzauber auf seine Gegner, zog einen weiteren Dolch und schleuderte ihn in die recht Schulter Voldemorts.

Unbemerkt von dem anderen verwandelte er hinter dem Rücken seines Gegners einige Büschel Gras in Glasscherben und ließ sie mit Hilfe eines Zaubers gegen den breiten Rücken fliegen.

Tief gruben sich die Glasscherben in die Haut, zertrennten Nerven und Sehnen, Adern und Knochenmark.
 

Laut schrie Voldemort auf und sackte in sich zusammen, sein Oberkörper bäumte sich auf.

Harry nutzte seine Chance, zog sein Schwert und trennte den rechten Arm vom Körper ab.

Mit einem dumpfen Laut landete der Arm auf dem Boden, gepeinigt schrie der Anführer der Todesser auf, das Blut quoll nur so aus der großen Wunde.

Nutzlos flog der Zwillingszauberstab auf den Boden, versank in der Blutlache.

Ungenutzt.
 

Aber Voldie gab noch nicht auf.

Mit dem anderen Arm schlug er nach Harry, versetzte ihm einen harten Stoß gegen den Brustkorb.

Überrascht von der Wucht dieses Schlages stürzte der Anführer von The Eye auch zu Boden, doch er kroch schnell auf allen vieren auf den anderen zu. Hart schlug er auf ihn ein, trat ihn, kratze ihn.

Voldemort wurde immer schwächer, seine Beine lagen nur noch unnütz auf dem Boden herum, die Glassplitter hatten wohl einiges an seinem Rücken zerstört.
 

Die Zauberstäbe lagen verloren und vergessen auf dem Boden, die beiden Anführer kämpften wie Männer schon immer gekämpft haben.

Mit den Händen.

Nicht nur Voldemort musste einiges einstecken, auch Harry war alles andere als unverletzt.

Unzählige Wunden zierten sein Gesicht, seine Arme, seinen gesamten Oberkörper. Kratzspuren von Voldemorts langen Fingern übersäten seinen Körper, erste blaue Flecken bildeten sich bereits.
 

Wie im Rausch schlug er auf seine Feind ein, brach ihm die Nase, kratzte ihm fast die Augen aus, seine eigene Hand war fast schon vollständig zertrümmert, aber das war ihm egal.

Von Voldemort kam keine Gegenwehr mehr... bewusstlos lag er da, ließ alles über sich ergehen.

Lebte er noch?

Harry wusste es nicht.
 

Gnadenlos zog er seinen Dolch aus der blutenden Schulter Voldemorts und schnitt ihm in einem letzten Akt der Wut die Kehle durch.

Ein letztes Aufbäumen.. dann war es vorbei.
 


 

Bumm bumm, bumm bumm.
 

Sein eigenes Herz klopfte viel zu laut und zu schnell. Hektisch ging sein Atem, ihm wurde immer mal wieder schwarz vor Augen.
 

Erschöpft rollte er sich zur Seite und blieb erst einmal so liegen. Ohne irgendetwas bestimmtes an zu schauen starrte er in den Himmel, der sich schon wieder blau gefärbt hatte.

Die Sonnenstrahlen beleuchteten sanft die umliegenden Bäume, tauchten die gesamte Landschaft in ein schönes gelb.
 

Es kam ihm wie Stunden vor, in denen er einfach nur so da lag. Doch irgendwann musste auch er einmal aufstehen.

Angeekelt von sich selbst versuchte er den Blick auf den toten Körper zu vermeiden. All seine Knochen schmerzten ihm, sein linkes Bein protestierte beim Aufstehen heftig und seine rechte Hand war ein einziger Klumpen Matsch.

Doch trotzdem richtete er sich auf und humpelte zum Schlachtfeld zurück.
 

Was er da erblickte ließ ihn laut aufschluchzen.

Wo vorher eine schöne Graslandschaft war, hatte sich alles rot gefärbt.

Rotes Gras. Roter Boden.

Blutpfützen.

Tote Körper.

Verstümmelte Körper.

Leblose Augen.

Zerbrochene Zauberstäbe.

Blutige Gedärme.

Blutige Gliedmaßen.

Blut.

Überall wo er hinschaute war Blut.
 

Leicht schwankend stieg er über die Leichen, versuchte auf nichts drauf zu treten.

Bekannte Gesichter schauten ihm leblos entgegen.

Fudge. Diggory. Percy Weasley. Amanda Bones. Madame Rosmerta.

McNair. Nott Senior. Und noch viele mehr.

Doch am meisten schockierten ihn die leblosen Augen seiner Verbündeter.

Er entdeckte viele Auroren der anderen Länder.

Einige Auroren unter Tims Befehl.

Tim selbst.

Mrs Zabini.

Grab und Goyle.

Pansy Parkinson.

Minerva McGonagall.

Die Greevey Brüder.
 

Weinend lief er von einem Opfer zum anderen, entschuldigte sich bei jedem dafür, dass er sie alle in die Schlacht mitgenommen hatte.

Sein Körper bebte unter der Wucht seiner Trauer, die Tränen liefen ihm in strömen übers Gesicht.
 

Eine halbe Ewigkeit schlurfte er über das leblose Schlachtfeld.

Er war die einzige lebende Person.

Dachte er zumindest.

Die salzigen Tränen ließen seine Sicht verschwimmen, doch trotzdem erkannte er das zarte Gesicht auf dem Boden sofort.

Narzissa Malfoy. Und sie lebte noch.

Schluchzend hielt sie ihren Bauch umklammert. „Mein Baby“ flüsterte sie leise unter Tränen, eng zusammen gerollt.
 

Besorgt kniete sich Harry nieder und versuchte die Mutter von Draco zu trösten... doch sie murmelte einfach immer weiter: „Mein Baby.. Mami ist da. Ich beschütze dich!“

Seufzend sah er sich ein letztes Mal auf dem Schlachtfeld um, dann nahm er die aufgebrachte Frau in den Arm und aktivierte den Portschlüssel.
 

Besorgte, blutverschmierte, weinende Gesichter erwarteten ihn auf der Krankenstation, als er mit der weinenden Narzissa in seinen Armen auftauchte.

Die Krankenbetten waren alle belegt. Hässliche Wunden wurde genäht, Heiltränke herumgereicht, Knochenbrüche wurden geheilt, Verbände angelegt.

Und doch hielten alle einen Moment still, als er ankam.

Stille herrschte für kurze Zeit in der Krankenstation, zumindest so lange, bis er leise flüsterte: „Wir haben gewonnen!“
 

Und bevor er wusste, was geschah, wurde er in eine feste Umarmung gezogen und mit Küssen übersät. „Oh Gott Harry, ich hatte solche Angst um dich!“
 

Und dann wurde es schwarz um ihn herum.
 


 

°Periculum kommt vom lateinischen und bedeutet so viel wie: Gefahr. (Ich garantiere für nichts^^)

°magnum periculum bedeutet dann so viel wie "Große Gefahr"
 

*der Epilog kommt auch bald*



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  anin
2009-06-06T13:34:21+00:00 06.06.2009 15:34
wirklich ein tolles kapitel
ich schließe mich Kyuuo in allen Punkten an
lg anin
Von:  Kyuuo
2009-06-06T11:41:02+00:00 06.06.2009 13:41
tolles kapi
die kämpfe waren echt super beschrieben
ich bin froh, dass harry nich seine wichtigsten personen verloren hat
wie gehts jetzt weiter
freu mich aufs nächste
lg kyuuo


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