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Losing Control

Was, wenn plötzlich alles außer Kontrolle gerät
von

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Atempause?

Also, dieses Kapitel ist irgendwie aus dem Ruder gelaufen, ich gebs zu und hoffe, es ist nicht zu schlimm und Kai nicht zu OOC.

Aber ich konnte es mir einfach nicht verkneifen... XDDD

Also: Die kursiven Texte ist von Ich+Ich "Geht's dir schon besser"

Viel Spaß^^
 

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Mr. Dickinson brütete gerade über einigen Dokumenten als es kurz an der Tür klopfte, die gleich darauf ungeduldig aufgerissen wurde. Tyson und Daichi stürmten herein, gefolgt von dem ziemlich verlegen wirkenden Rest der G Revolution. Die beiden Jungen bauten sich sofort vor dem Schreibtisch und dessen überraschten Besitzer auf und fragten gleichzeitig: „Wo ist Kai?“

Mr. Dickinson blinzelte die Beiden ein paar Mal an, dann gewann er seine Fassung zurück und räusperte sich. Tyson und Daichi starrten ihn ungeduldig an.

Nach diesem bedauerlichen Vorfall waren die anderen Beybladeteams abgereist. Rick hatte sich vor dem Abflug bei den G Revolution für sein Verhalten entschuldigt und versprochen, es auch noch bei Kai zu tun. Ihn schien der silberhaarige Blader ungemein beeindruckt zu haben. Eddy, Michael und Lee hatten nichts dergleichen getan und die wütenden und vorwurfsvollen Blicke der anderen Blader verbissen ignoriert.

Noch zwei andere Blader hatten im Mittelpunkt des Interesses gestanden: Bryan und Spencer waren nach der Attacke auf Kai und ihrer unterlassenen Hilfeleistung von ihrem Teamleader in Grund und Boden gebrüllt worden. Tala hatte zwar auf Russisch gewütet, doch so bleich und klein wie Beide seitdem wirkten, konnte sich jeder vorstellen, dass da einige sehr harte Worte gefallen waren. Es war immer wieder überraschend, welchen Einfluss der rothaarige, wesentlich schmalere und auf den ersten Blick schwächer wirkende Russe auf seine Kameraden hatte.

Die G Revolution hatte dann, als sie wieder im Dojo gesessen hatten, entschieden, dass sie Kai, seinem Wunsch entsprechend, für eine Weile in Ruhe lassen würden.

Doch diese Weile war, laut Tysons und Daichis Meinung, nun, nach fast drei Wochen, schon mehr als vorbei.

Mr. Dickinson sah die beiden, vor Ungeduld platzenden Jungen an: „Was wollt ihr denn von ihm?“ Tyson glaubte sich verhört zu haben: „Wir wollen wissen, wie es ihm geht! Was denn sonst? Er hat sich schließlich schon eine ganze Weile nicht mehr bei uns gemeldet! Also, wo finden wir ihn?“

Hillary versetzte ihm eine Kopfnuss: „Beruhige dich und brüll nicht so rum! Wir machen uns auch Sorgen um Kai, aber du übertreibst es wieder einmal!“ Sie seufzte und sah dann Mr. Dickinson an: „Aber wir würden Kai wirklich gerne besuchen… Können sie uns nicht sagen, wo wir ihn finden?“

Der Chef der BBA seufzte: „Kinder, ihr wisst doch genau, dass Kai mich gebeten hat, euch seinen Aufenthaltsort nur bei dringenden Angelegenheiten zu verraten.“ Tyson sah ihn entrüstet an: „Aber das ist eine dringende Angelegenheit!“

Mr. Dickinson lächelte: „Nun, ich kann leider nichts machen… Aber könntet ihr mir vielleicht einen Gefallen tun?“

Die Blader glaubten sich verhört zu haben. Erst fertigte Mr. Dickinson sie so einfach ab und dann bat er sie um Hilfe? Doch noch bevor sie protestieren konnten, sprach der ältere Herr schon weiter: „Ich habe hier einen Brief von Robert, der unbedingt in nächster Zeit zugestellt werden muss. Leider bin ich selbst im Moment zu beschäftigt und kann auch keinen meiner Mitarbeiter entbehren… Wartet, ich schreibe euch schnell die Adresse auf…“

Er kritzelte etwas auf einen Zettel, den er Tyson dann zusammen mit einem Brief in die Hand drückte. „Und nun geht bitte. Ich habe noch etwas zu tun“, meinte er lächelnd und wandte sich wieder seiner Arbeit zu, ohne die völlig perplexen Blader noch weiter zu beachten.

Tyson versuchte zwar noch ein paar Mal ihn anzusprechen, doch Mr. Dickinson ignorierte ihn einfach.

Wütend verließ die G Revolution den Raum. „Das ist doch wohl die Höhe!“, schimpfte Tyson und knüllte den Brief in den Händen. „So etwas Gemeines“, pflichtete Daichi ihm bei. Max nickte zustimmend und Ray sah enttäuscht noch einmal zu Mr. Dickinsons Büro zurück. So etwas hätte er dem Chef der BBA nie zugetraut.

„Wer brüllt hier denn so rum?“, ließ sich eine bekannte Stimme vernehmen und gleich darauf bogen die Justice Five um die Ecke. Als Garland Tyson und Daichi entdeckte, grinste er: „Hätte ich mir ja denken können…“

„Was ist denn los?“, fragte er besorgt, als er die wütenden Mienen bemerkte. „Wir wollten Kai besuchen…“, meinte Ray, wurde aber sofort von Tyson unterbrochen: „Aber Mr. Dickinson gibt uns seine Adresse nicht! Stattdessen will er, dass wir für ihn einen Brief von Robert abliefern! Aber das kann er knicken!“ Er machte Anstalten den Umschlag samt Inhalt zu zerreißen. Mystel sprang vor und riss ihn an sich: „Immer langsam! Wir haben auch alle Briefe von Robert bekommen. Es waren Einladungen zu einer Weihnachtsfeier auf seinem Schloss… Habt ihr auch welche bekommen?“

„Das wird bestimmt lustig“, quietsche Ming Ming im Hintergrund.

Tyson überlegte. Weder er, noch sein Großvater, noch einer seiner Freunde hatte heute schon nach der Post gesehen. „Keine Ahnung“, gab er zu.

Brooklyn grinste und hielt den Brief hoch, den Mystel vor Tyson gerettet hatte: „Bestimmt!“ Er deutete mit einem Finger auf den Namen, der groß auf dem Umschlag stand: Kai Hiwatari.

Allen Mitgliedern der G Revolution wurde schlagartig klar, wessen Adresse dann auf dem anderen Zettel stand, den Tyson immer noch mit einer Hand zerknüllte. Sofort lockerte der Junge seinen Griff und strich das Papier, so vorsichtig als ob er ein Heiligtum in den Händen halten würde, glatt. Daichi sprang wie wild herum: „Juchuh! Danke, Mr. Dickinson!“

Der Chef der BBA hörte in seinem Büro die Jubelrufe und lächelte in sich hinein. Diese Kinder…
 

Erstaunt standen beide Teams, die Justice Five hatten sich der G Revolution bei ihrem geplanten Besuch spontan angeschlossen, vor einem großen Firmengebäude im Zentrum der Stadt. „Hier?“, fragte Garland zum wiederholten Mal, schnappte sich den Zettel aus Tysons Hand und studierte die Adresse. Aber es bleib dabei. Dieser Kasten aus Stahl und Glas war ihr Ziel.

Also passte Garland sein Verhalten wieder dem der anderen Blader an und starrte das Gebäude hoch, das leicht bläulich im Licht der Sonne schimmerte. Dann wanderte sein Blick zu dem Schild am Eingang des Baus: „Hiwatari Corporation… Heißt das, Kai macht immer noch gemeinsame Sache mit seinem Großvater?“

Ray, der neben ihm stand, antwortete nicht. Zu sehr erinnerte ihn dieses Gebilde aus blauem Glas an den Eispalast, den er in Kais Seele gesehen hatte. Ein kalter Hauch streifte über seine Hauch, der allerdings nicht von verborgenen Tränen und Hass, sondern von dem Wind herrührte, der inzwischen bereits empfindlich kühl durch die Stadt wehte und allen zeigte, dass es bis zum Winteranfang nicht mehr allzu lang war.

Ray fröstelte und reagierte endlich auf Garlands Frage: „Das finden wir jetzt heraus!“ Und damit ging er entschlossen auf den Eingang zu.

‚Kai’, dachte er. ‚Wie geht es dir?’
 

~~~*~~~
 

Geht’s dir schon besser

Geht’s dir besser
 

Bist du noch so einsam, wie du’s früher einmal warst

Ziehst du dich noch warm an, an einem brüllend heißen Tag

Sitzt du noch am Fenster und gehst tagelang nicht raus

Siehst du noch so müde und so fertig aus
 

~~~*~~~
 

Er erinnerte sich, wie Kai immer und überall am Rand stand und beobachtete, ohne sich einzumischen oder auf sich aufmerksam zu machen. Er schien in jeder Minute oder Sekunde tief in seinem Innersten bereits sämtliche Möglichkeiten, die sich aus einer Situation ergeben könnten, vorauszusehen und Strategien für den schlechtesten Fall zu entwickeln. Kai war immer und auf alles vorbereitet und überließ ungern etwas dem Zufall, dass hatte Ray ziemlich schnell herausgefunden. Diese Paranoia war zwar oft sehr hilfreich für das Team, verhinderte aber auch, dass Kai sich mal entspannte und jemandem vertraute.

Stattdessen konnte er immer nur weiter beobachten, ohne jemals wirklich Teil der beobachteten Situation zu werden.

Würde sich das jemals ändern?
 

~~~*~~~
 

Geht’s dir schon besser

Geht’s dir schon besser

Hat das Leben dich zurück

Geht’s dir besser

Geht’s dir schon besser

Nur ein kleines Stück
 

~~~*~~~
 

Als die Blader in die riesige, in grau gehaltene Eingangshalle traten, wurden sie von der jungen Frau, die hinter einer Art Empfangsschalter saß, skeptisch gemustert. Dann entspannten sich ihre Züge plötzlich und sie begann zu lächeln.

Hillary übernahm die Rolle des Sprechers, eine Rolle, die in solchen Situationen normalerweise immer Kai übernahm, weil er die meisten Menschen sehr schnell einschüchterte, wie ihr durch den Kopf schoss.

„Wir… ähem… suchen jemanden. Einen Freund von uns. Könnten sie uns vielleicht helfen ihn hier zu finden?“, fragte sie mit ihrem freundlichsten Lächeln. Die junge Frau lächelte ebenso freundlich zurück und drückte einen Knopf an ihrem Telefon: „Master Kais Freunde sind hier.“ Eine Antwort erklang, war aber so verzerrt, dass Hillary sie nicht verstehen konnte.

„Ihr werdet gleich abgeholt“, erklärte die Frau und musterte die Blader lächelnd. „Eigentlich sollte ich euch böse sein“, meinte sie und zog die Augenbrauen zusammen und runzelte gespielt zornig die Stirn. „Warum?“, fragte Max unsicher. „Nun ja. Ich hatte gewettet, dass ihr schon vor zwei Tagen kommt. Jetzt freut sich jemand anderer über den Jackpot.“

Die Blader sahen sie verwirrt an und die Empfangsdame sah sich gezwungen, die Sache näher zu erklären: „Wir haben eine Art Wette abgeschlossen, wann ihr kommt um Master Kai zu besuchen. Leute aus allen Etagen der Firma haben mitgemacht. Da ist inzwischen ein ganz schönes Sümmchen zusammen gekommen. Aber verratet Master Kai nichts davon“, fügte sie in verschwörerischen Tonfall hinzu und zwinkerte leicht.

Einer der Aufzüge öffnete sich und ein Mann im Anzug, das dunkle Haar streng zurückgekämmt und die lächelnden Augen hinter einer kühl wirkenden, randlosen Brille versteckt, kam auf sie zu: „Willkommen in der Hiwatari Corporation.“

Garland verzog leicht das Gesicht. „Wir wissen noch immer nicht, ob Kai immer noch seinem Großvater hilft. Schließlich ist das hier seine Firma“, raunte er Mystel zu. Die Empfangsdame hatte seine Bedenken mitbekommen und schüttelte den Kopf: „Nein, da irrst du dich, mein Junge. Mr. Voltaire Hiwatari gehört Biovolt. Die Hiwatari Corporation dagegen wurde von seinem Sohn, Daniel Hiwatari, gegründet und ist von Biovolt inzwischen wieder vollkommen unabhängig.“

„Inzwischen?“, fragte Kenny. „Wir hatten kurze Zeit einen Vertrag mit Biovolt, doch dieser ist vor ein paar Wochen geplatzt…“, meinte der Mann im Anzug. Er sah nicht so aus, als ob er deswegen sonderlich traurig wäre. „Sie scheinen Kais Großvater nicht sonderlich zu mögen“, stellte Max vorsichtig fest. „Nein“, gab der Mann offen zu und auch die Empfangsdame schüttelte bestimmt den Kopf. „Mr. Voltaire ist grausam und skrupellos. Master Kai dagegen ist ein sehr guter Mensch, auch wenn er alles tut um sich selbst und den Rest der Welt vom Gegenteil zu überzeugen.“ Er wandte sich um und machte eine einladende Bewegung in Richtung Aufzug: „Wir sollten nun gehen.“

Die Blader folgten ihm in den voll verspiegelten Aufzug. Aus den Lautsprechern klangen die sanften Töne einer Oper, während ihnen von allen Seiten ihre gespiegelten Ebenbilder entgegenblickten.

Max musste an den Spiegelsaal in Kais Seele denken und an das, was er ihnen gezeigt hatte. ‚Ach Kai… Ich hoffe, es geht dir gut.’
 

~~~*~~~
 

Siehst du noch am Himmel, wohin die Wolken ziehn

Nimmst du schon zum Frühstück die ersten Aspirin

Hörst du noch Nirvana und schläfst du noch so schlecht

Denkst du jeden Abend, die Welt ist ungerecht
 

~~~*~~~
 

Als Kai noch im Dojo gewesen war, hatte Max mehr als einmal bemerkt, wie sehr ihm das, was passiert war, zusetzte. Kai hatte oft abwesend gewirkt, den Blick zum Fenster gewandt und doch etwas vollkommen anderes sehend. Er hatte unter starken Kopfschmerzen gelitten und seine Nase hatte mehrmals, wenn er sich irgendwie überanstrengt oder zu lange wach gewesen war, geblutet.

Alle Mitglieder der G Revolution hatten versucht ihn aufzuheitern und ihm die Zeit seiner Krankheit so schön und erholsam wie möglich zu machen, doch Kai war abweisend und kühl geblieben, nur manchmal hatte er sie an seinen leicht schwermütigen, frustrierten Gedanken teilhaben lassen. Ansonsten hatten Max und die anderen nur vermuten können, wie es ihm tatsächlich ging. Am meisten hatte es sie geschockt, als sie eines Abends noch einmal ins Zimmer gekommen waren um nach Kai zu sehen und ihn tief schlafend vorgefunden hatten, während über seine Wangen stumme Tränen liefen.

Nur durch dieses Erlebnis hatten sie überhaupt den Hauch einer Vorstellung davon, wie es in Kai tatsächlich aussah.

Würde er jemals offener ihnen gegenüber werden?
 

~~~*~~~
 

Geht’s dir schon besser

Geht’s dir schon besser

Hat das Leben dich zurück

Geht’s dir besser

Geht’s dir schon besser

Nur ein kleines Stück
 

~~~*~~~
 

Plötzlich rauschte es in den Lautsprechern und die eicht einschläfernde Musik verstummte. Wenige Sekunden später dröhnte lauter Heavy Metal - Sound durch die Kabine und brachte alle dazu sich schnell die Ohren zu zu halten.

Kaum waren sie auf der richtigen Etage angekommen und die Türen des Aufzugs geöffnet, flüchteten die Insassen des Fahrstuhls erleichtert nach draußen.

„Was war das denn?“, herrschte Garland den Mann im Anzug an. Dieser seufzte: „Das versuchen wir gerade noch herauszubekommen. Irgendjemand scheint sich einen Spaß daraus zu machen alle paar Minuten die Aufzugsmusik zu ändern. Bisher haben wir den Übeltäter noch nicht erwischt, aber wir sind dran.“ Umständlich richtete er seine Krawatte und mied den skeptischen Blick der Blader.

„Wenn ihr zu Master Kai wollt, müsst ihr durch diese Tür dort gehen und dann die Treppe hinauf“, sagte er knapp und deutete auf eine Glastür am Ende des Korridors, hinter der geschäftiges Treiben zu sehen war. Vorsichtig und irgendwie eingeschüchtert gingen Tyson und die anderen auf die Tür zu und sahen in den Raum dahinter.

Riesenhafte Bildschirme flimmerten auf viele, überaus hektisch wirkende Männer und Frauen in weißen Kitteln herab, die Notizen verglichen, sich stritten, irgendetwas entwickelten oder einfach nur versuchten beschäftigt zu wirken, während sie in Wahrheit ihr Mittagessen zu sich nahmen. Tyson versuchte eine Weile die Zahlen- und Buchstabenkolonnen zu entziffern, die über die Bildschirme liefen, dann gab er auf, packte den selig lächelnden Kenny, der dieser Raum wie ein Paradies erschien, am Arm und schleifte ihn hinter sich her durch die Tür.

Einige Leute in der Nähe der Glastür sahen die Blader interessiert und etwas misstrauisch an, als sie eintraten, dann hellten sich die Mienen auf und einige begannen zu grinsen und zu tuscheln. Ein Mann huschte davon und wenig später war aus dem hinteren Teil des Raumes eine Art Freudenschrei zu hören.

„Was war das denn?“, fragte Tyson erstaunt und stellte sich auf die Zehenspitzen, in der Hoffnung, etwas sehen zu können. „Ich schätze, da hat einer den Jackpot geknackt“, grinste Brooklyn.

Mit so vielen Blicken im Rücken war es verdammt unangenehm die breite Treppe hinaufzusteigen und an die Tür an ihrem Ende zu klopfen. Noch unangenehmer war es, dass sie niemand hereinbat. „Können die nicht woandershin gucken?“, beschwerte sich Crusher und sah auf die wartenden Angestellten unten, die grinsend hochsahen. Es war kein böses, abwartendes Grinsen, eher ein freudiges. Offenbar freuten sich hier alle, dass Kai Besuch kriegte.

‚Außer Kai, vermutlich. Der wird stinksauer sein, dass wir hier aufkreuzen“, dachte Tyson und grinste nun auch. Entschlossen drückte er die Türklinke herunter und trat einfach ein.

Hell.

Das war der erste Eindruck, den er von dem Büro hinter der Tür hatte. Alles war hell. Und das kam nicht nur von dem strahlenden Sonnenschein, der durch die atemberaubende Fensterfront ins Zimmer fiel. Der Boden war von einem hellen, cremefarbenen Teppich bedeckt, der die gleiche Farbe hatte, wie die Jalousien, die die Glaswände verdeckten, die diesen Raum von dem darunter liegenden trennten. Ebenfalls helle Schränke und Regale voller Akten standen an einer Wand. Davor stand ein leicht futuristisch anmutender Schreibtisch, auf dem ein Computer leise vor sich hin summte.

Neben dem Bildschirm lag ein Stapel Papier, den Kai, der es sich in einem großen, mattschwarzen Sessel bequem gemacht hatte und offensichtlich schlief, als Unterlage für seine hochgelegten Füße nutzte.

Die Blader konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen und mehr als einer wünschte sich, jetzt einen Fotoapparat zur Hand zu haben.

Tyson lächelte und dachte an den Eiskristall im Saal der Spiegel. Das hier schien ihm ein wesentlich besserer und gemütlicherer Ort zu sein, um zu verweilen.
 

~~~*~~~
 

Ich wünsche mir so sehr, dass alles gut wird für dich

Und alle Fragen eine Antwort finden

Ich wünsche dir so sehr, dass alles gut wird für dich

Und die Drogen für immer verschwinden
 

~~~*~~~
 

‚Kai, ich hoffe, dass wir dich von jetzt an öfter so friedlich sehen werden’, dachte er und lächelte.

Dann stellte er fest, dass Garland gerade beschlossen hatte, Kais Frieden zu zerstören. Der Teamleader der Justice Five ging um den Schreibtisch herum und beugte sich zu Kais Ohr hinab: „Kai…?“ Ein unwilliges Murren war die Antwort.

„Glaubst du, dass dein Vater damit einverstanden ist, wenn deine Schuhe seine bestimmt sehr wichtigen Papiere beschmutzen?“, fragte Garland sanft, während sich ein amüsiertes Grinsen auf seine Lippen schlich.

Kai schlug ein rubinrotes Auge auf und fixierte den Störenfried: „Erstens, ist mein Vater tot. Zweitens, ist das hier demzufolge meine Firma und ich kann hier tun und lassen, was ich will. Drittens, sind meine Schuhe nicht dreckig. Viertens, sind diese Papiere absolut unwichtig. Und Fünftens, was zum Teufel machst du hier?“ Seine Stimme war mit jedem Wort kälter und schärfer geworden und hatte nun ungefähr das Niveau einer ewigen Eiszeit erreicht.

Garland wich zurück und ein betroffener Ausdruck machte sich auf seinem Gesicht breit: „Tut mir Leid. Ich hatte vergessen, dass deine Eltern…“ Er schwieg unglücklich. Kai winkte ab, öffnete auch das zweite Auge, streckte sich kurz, nahm die Füße vom Tisch und stützte stattdessen die Arme darauf ab: „Also, was wollt ihr?“

„Wir freuen uns auch dich zu sehen, Kai“, sagte Max und lächelte ihn so freundlich an, wie er konnte. Eine Augenbraue wanderte nach oben, ansonsten ging Kai nicht darauf ein. „Wir haben dich vermisst“, strahlte Hillary ihn an. Die zweite Augenbraue wanderte nach oben.

Die Justice Five beobachteten die ganze Szene amüsiert. Es war immer wieder unglaublich, wie Kai es schaffte, jedem, der ihm gegenüberstand, den Wind aus den Segeln zu nehmen und ihn total zu verunsichern.

„Wir haben einen Brief für dich?“, fragte Ray unsicher und hoffte wenigstens dieses Mal auf eine Reaktion. Kai streckte fordernd die Hand aus. Nachdem Tyson ihm den Umschlag gegeben hatte, riss er ihn auf, las sich die Nachricht schnell durch und sah dann wieder seine Teamkollegen an: „Nein.“

Er legte den Umschlag neben sich auf den Tisch und streifte dabei wie zufällig über die Tastatur seines Computers. Kurz blitzte ein Bild auf dem Bildschirm auf, dann aktivierte sich wieder der Bildschirmschoner und alles wurde schwarz.

Nur Brooklyn hatte so gestanden, dass er einen kurzen Blick auf die geöffnete Datei hatte werfen können. Grinsend nahm sich der Junge die „absolut unwichtigen“ Papiere von Kais Schreibtisch und begann sie durchzublättern.

„Was nein?“, fragte Tyson unsicher. „Ich werde nicht auf so eine blöde Weihnachtsparty gehen“, sagte Kai und lehnte sich in seinem Sessel zurück.

„Aber Kai!“, rief Tyson enttäuscht und aufgebracht. „Nein!“, unterbrach ihn der Angesprochene. Noch bevor der Streit richtig beginnen konnte, mischte sich Brooklyn ein: „Sag mal Kai, kannst du eigentlich singen?“

Alle starrten ihn an, als ob er verrückt geworden wäre. Selbst Kai entgleisten für einen Moment die Gesichtszüge.

Brooklyn sah von den Papieren, die er in der Hand hielt, auf und zu den Anderen: „Oder warum hast du hier Songtexte herum liegen?“ Kai fand seine Fassung wieder und antwortete recht unterkühlt: „Die Songtexte sind für eine CD, deshalb liegen die hier herum. Und nein, ich kann nicht singen.“ „Glaub ich dir nicht“, verkündete Brooklyn lächelnd.

Ray holte plötzlich ein Blatt aus seiner Tasche und reichte es Kai, bevor dieser dem anderen Jungen an die Gurgel gehen konnte: „Hier. Das hast du mal verloren…. Gehört das auch zu den Songtexten?“

Kai nahm das arg verschmierte Blatt mit so spitzen Fingern an sich, als ob er ein ekliges Insekt berühren müsste und legte es auf seinen Schreibtisch. Dieses dämliche Lied war ihm irgendwie unheimlich.

Er wurde sehr abrupt in seinen Gedankengängen unterbrochen, als Brooklyn plötzlich mit einem Blatt Papier vor seiner Nase herumwedelte: „Das hier gefällt mir.“

„Schön für dich“, presste Kai mühsam zwischen den zusammengebissenen Zähnen hervor. Er unterdrückte nur schwer das Verlangen, dem Rotschopf den Hals umzudrehen. Zu allem Überfluss begann sich nun auch noch Ming Ming für die Texte zu interessieren. Sie riss Brooklyn das Blatt aus der Hand, überflog es und quietsche dann vor Vergnügen auf: „Au ja! Das ist schön!“ Sie maß Kai mit einem seltsam abschätzenden Blick. Dann lachte sie wieder: „Genau. Das soll Kai singen!“

„Moment mal! Ich werde gar nicht singen!“, blaffte Kai sie an. Sein Gesicht war bleich vor Zorn. „Doch, wirst du“, grinste Brooklyn ihn an. „Oder ich verrate deinen Angestellten, dass ihr ach so toller Chef nichts besseres zu tun hat, als aus Langeweile die Aufzugsmusik zu manipulieren.“ Er lächelte Kai so unschuldig an wie es ihm möglich war.

Der Blick des silberhaarigen Jungen wanderte zu dem immer noch vor sich hin surrenden Computer, dann huschte ein deutlicher Rotschimmer über seine Wangen.

Die anderen Blader, die dem Geschehen bisher stumm gefolgt waren, brachen in Gelächter aus. „Das ist nicht dein Ernst, oder Kai?“, fragte Garland mit einem ungläubigen Blick. Kai schloss die Augen und verschränkte die Arme wie ein provisorisches Schild vor der Brust.

„Also?“, fragte Brooklyn zuckersüß und wedelte mit dem Text herum.

Kai riss ihn wütend an sich: „Also schön, ich mach es. Aber wie schon gesagt, ich kann nicht singen.“ „Hast du es überhaupt schon einmal versucht?“, fragte sein Gegenüber liebenswürdig. Ein gereiztes Knurren, dass er als „Nein“ deutete, war die einzige Antwort, die er bekam.

Plötzlich knuffte Tyson Kai kameradschaftlich in die Seite: „Das schaffst du schon, Kai. Aber um jetzt noch mal auf die Sache mit der Weihnachtsfeier zu sprechen zu kommen… Du kommst doch auch mit, oder?“ Sein Teamkamerad sah ihn böse an, doch Tyson ließ sich nicht abschrecken: „Brooklyn hat dir zwar versprochen nichts zu sagen, wir aber nicht. Wenn du mitkommst, könnten wir es uns aber noch einmal überlegen. Na, was sagst du dazu.“ Er grinste ihn an.

Kai murrte irgendetwas, was nach „Verpiss dich“, klang, nickte aber dann Schicksals ergeben…
 

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Bei der Stelle "und die Drogen endlich verschwinden" solltet ihr von Kais Definition von Drogen ausgehen: Macht, Hass, Angst...

Ansonsten: Kritisiert nicht zu hart....

Das nächste Kapitel ist ein kleines Extra. Das Lied, dass Brooklyn so gefällt (und mir auch ^^).

Wer noch Vorschläge für den weiteren Verlauf der FF oder Wünsche hat, bitte melden, ich schmettere sie dann ab XDDD



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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Battosai
2007-01-03T16:26:52+00:00 03.01.2007 17:26
hoi.^^
LOOOOOOL
wie genial ich habe mich bei dieser FF sooowas von totgelacht
Kai und singen?
*das sich nicht vorstellen kann*
*lacht leise*
und dann als er da schlafend dalag ich konnte das soo richtig schööööön mri vorstellen *nick*
und mit den Aufzugsmusic das hätte ich wirklich nciht gedacht *lacht*
Von:  shirokoneko
2006-08-27T13:12:15+00:00 27.08.2006 15:12
Hallo Lyos ^^
erstmal sry das ich jetzt erst schreibe war aber ne in kommi stimmung ^^''
Also da ich es jetzt wieder bin fang ich mal an. ^^
So was zuerst raus muss ist Kai is genial. Das mit der musik in dem Aufzug hät ich ihm nie zugetraut aber es ist einfach genial. Wo ich das gelesen hab war ich an der grenze zum lach kramf. Und Brokklin erst man das war genial. Jetzt hab ich bestimmt den ganzen tag gute laune. Dank dir. ^^
Was ich aber schade finde ist jetzt schon das ich Kai nicht sing hörn werde u.u das wär zu schön.
Doch als Garland ihn geweckt hat ach das ganze kapi war einfach nur göttlich.
Was mich aber irritirt ist das Kai´s angesteklte ihn so leicht durchschaut haben. Naja sind halt gut auf ihren Boss zu sprechen ist ja auch was schönes ^^
Ich glaub ich les jetzt erstmal weiter hab ja no 3 Kapi´s ^^ das heißt noch drei kommis für dich freu dich.

bye white_cat

PS.: Mrs. Dicknson is schon einer. ^^
Von: abgemeldet
2006-08-23T12:20:24+00:00 23.08.2006 14:20
HOHOHOHOHOHOHOHOHOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO!!!!
ROFL!
Ich bin fast vom Stuhl gepurzelt, als da stand, dass Kai die Musik manipuliert!
GEIL!
Von:  Lindele
2006-08-08T18:21:17+00:00 08.08.2006 20:21
*auf'm boden rumwälz vor lachen* XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD
scheiße ich kann nich mehr XDDDDD
erstma die vorstellung wie tala bryan und spencer runter macht *ROFL*
dann wie kais angestellte wetten abschließen *MAGAROFL* XDDDD
und dann die frage ob kai singt XDDDD sein gesicht in dem moment muss göttlich gewesen sein XDDDD
und dann wird er aunoch zum sing gezwung XDDDDDDDDD
ich glaub ich werd nicht mehr *vor lauter lachen schon anfängt zu heuln und bauchschmerzen bekommt*
hammer, absoluter hammer^^ verdammt und ich konn'ts erst jetzt lesen weil ich in letzter zeit kaum zeit hatte >.< SORRY XDDDD aber hat sich sehr gelohnt das ich mir nu endlich die zeit genomm hab d^_^b

*wink* lin
Von: abgemeldet
2006-08-08T15:41:12+00:00 08.08.2006 17:41
Eines er süßesten Kapitel überhaupt, die Antworte die Kai ihnen gibt, sind sau cool und ich frag mich wiedermal, ob Kai die Steifen noch hat oder nicht! Wäre nett, wenn du das nochmal erwähnen könntest udn ich fände es auch sau cool, wenn er die später nicht mehr "braucht"!
Von: abgemeldet
2006-08-07T13:19:03+00:00 07.08.2006 15:19
So, ich hab net viel Zeit zu kommentieren v.v
hat mir gut gefallen, vorallem das es Kai ist, der die Aufzug Musik manipuliert *lol*
Zwei Zitate:
>>Nach diesem bedauerlichen Vorfall waren die anderen Beybladeteams abgereist.<<
Bedauerlicher Zwischenfall? xDD~
SO hätte ich es net genannt *lol*
>>Es war immer wieder überraschend, welchen Einfluss der rothaarige, wesentlich schmalere und auf den ersten Blick schwächer wirkende Russe auf seine Kameraden hatte.<<
*muhahaha*
Das ist eben mein Tala
*Tala abknutsch*
Er hat eben seine Leute unter Kontrolle!
baba
Dari
Von:  Sasuke_Uchiha
2006-08-07T10:43:51+00:00 07.08.2006 12:43
Das Kapitel war lustig.
Kai manipuliert die Auszugsmusik, er schläft während der Arbeit seelenruhig...ein Mitarbeiter hat anscheinend ein kleines Vermögen gewonnen :)
Weiter so.
Von:  shinu
2006-08-07T10:40:29+00:00 07.08.2006 12:40
^^cih finde das kapi ebenfalls schön^^manchmal bin ich wirklich fast vom stuhl gekippt^^*sich innerlich kringelt*kai und singen..würde ich verdammt gerne hören^^was für ne erpressung tz tz tz,was sollt's, ich freue mich jetzt schon riesig auf das nächste kapi^^und über Ooc musst du dir keine gedanken machen^^ist wirklich noch im rahmen,keine sorge, sehr schön wie du kai dargestellt hast. ein richtig schön lockeres kapi^^*sich weiter kringeln geht*

viele grüßchen shinu^^
Von:  BabyTunNinjaDrac
2006-08-07T06:47:34+00:00 07.08.2006 08:47
Oh nein, ist das goldig ^____^
Voll niedlich.... Kai manipuliert die Aufzugsmusik und muss singen... mei, wie süß *_*~
Und das mit Mister Dixkenson ist einfach megasüß ^___^
Also... ein megasüßes Kappi ^__^
*hops*
*knuff*
Von: abgemeldet
2006-08-07T04:45:11+00:00 07.08.2006 06:45
Hey^^
ein sehr interessanter chap. irgednwei tota witzig, das kai aus "langeweile" einfach mal die musik im aufzug verändert und/oder dass seine Angestllten wetten abschließen XD So lustig!
Und dann das mit dem Singen. brook hat nix davon geagt, wo er genau singen wird, oder? auf der weihnachtsfeier?*gg*
*sich schnell an das extra kapi ran machen geht*

cu~


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