Training
Also, die Frage nach dem schwächsten Blader läuft immer noch und spätestens im nächsten Kapitel werde ich das Ergebnis brauchen, also immer schön voten *smile*
Zu diesem Chapter:
Ich habe letztens meine CDs durchwühlt und dabei "Fighter" von Christina Aguiliera gefunden. Mein Durchlesen des Texts ist mir aufgefallen: WOW, das ist der Song zu Kai schlechthin!!!
Auch wenn es in den deutschen Übersetzungen meist "Kämpferin" heißt, denke ich, dass man den Song auch für einen Jungen nehmen kann.
Schließlich ist "Fighter" auf Englisch ja neutral.
Aber ihr könnt natürlich auch jedes andere Lied hören, dass zu diesem Kapitel passt *smile*
VI.
"Ich bin mir sicher, dass du verstehen kannst, dass ich dir Black Dranzer nicht sofort überlassen kann. Zuerst musst du mir beweisen, dass ich dir auch vertrauen kann, Kai", die Stimme Voltaires klang trügerisch freundlich.
Gemeinsam schritten sie durch einen nur spärlich erleuchteten Gang im großen Herrenhaus der Hiwataris.
Es war schon einige Zeit vergangen, seit Kai hier gewesen war und doch erinnerte sich Kai an jede Ritze im Mauerwerk und jede flackernde Lampe. Selbst die Spinnenweben kamen ihm bekannt vor.
Schon oft war er diesen Weg gegangen.
Sie erreichten eine große Doppeltür, hinter der die Trainigshalle des Anwesens lag. (In der ersten Staffel hat man Kai in einer der ersten Folgen mit seinem Großvater in einem abgedunkelten Raum mit einer riesigen Beyarena gesehen, erinnert ihr euch?)
Kai öffnete auf ein Zeichen seines Großvaters hin die Tür und trat hindurch. Dieser große Saal war noch dunkler als der vorherige Gang und wurde nur durch drei schmale Luken erhellt, die im oberen Teil einer Wand angebracht waren.
Kai trat mit gemischten Gefühlen in diesen Raum. Er konnte fühlen, dass sich etwas verändert hatte.
Früher hatte er hier immer alleine trainiert oder war von seinem Großvater hierher geschickt worden. Früher, war dieser Trainigssaal seine Zuflucht gewesen, ein Ort, an dem er sich einfach auspowern, sein Können verbessern und alles um sich herum vergessen konnte.
Doch seit diesen Tagen war viel Zeit vergangen und nun hatte die Luft innerhalb der Halle einen bitteren Beigeschmack angenommen. Kai wusste, dass er diese vier Wände nicht eher verlassen würde, nicht eher verlassen würden durfte, bis dass er die Aufgaben, die ihm sein Großvater stellte zu seiner Zufriedenheit erfüllen konnte.
Voltaire legte seinem Enkel in einer beinahe sanften Bewegung eine Hand auf die Schulter und schob ihn weiter in den Raum hinein.
Dann schloss er die Tür hinter sich und ließ Kai allein in der Dunkelheit.
Langsam ging Kai zu der riesigen Beyblade-Arena in der Mitte des Raumes. Kein Staub lag auf den Wänden.
Auf dem Boden neben der Arena stand eine kleine Schachtel, in der ein dunkelgrauer, unscheinbarer Blade lag. Als Kai ihn in die Hand nahm, wusste er bereits, dass er die fortschrittlichste Beyblade-Technologie, die zur Zeit auf dem Markt war in den Händen halten würde.
Solange es seinen Zielen diente, würde Voltaire so viel Geld ausgeben, wie nötig war.
Kai hob den Blick und suchte die Decke, die tief in der Dunkelheit verborgen lag. Erinnerungen stiegen in ihm auf. Erinnerungen an ein rotes Licht, das ihm die Dunkelheit erhellt hatte und ihm alles ertragbar gemacht hatte.
Doch dieses Mal war Dranzer nicht da um ihm den Weg zu erleuchten und ihn zu beschützen.
"Dranzer...", flüsterte er und schloss die Augen.
Dieses Mal würde er alles allein ertragen müssen.
Er öffnete die Augen und sein Blick war entschlossen: Und das würde er auch.
Er startete den Beyblade und sah zu, wie er immer schneller seine Kreise in der Arena zog. Schneller, tönte es in seinen Gedanken. Stärker, rief sein Geist. Perfekter, schrie seine Seele.
Und der Blade hörte auf seinen Ruf.
Plötzlich wusste Kai es. Er war in der Lage jeden zu besiegen. Auch ohne Bitbeast war er stärker als die meisten anderen Blader, die es auf der Welt gab. Und er würde noch viel stärker werden.
Jede Niederlage, jeder Blutstropfen, den er vergießen würde, jede Stunde in Einsamkeit und Dunkelheit würde ihn nur noch stärker machen.
Er war ein Kämpfer. Ein Kämpfer, der sich niemals unterkriegen lassen würde. Egal was man ihm auch antun würde, er würde es überstehen und nur noch stärker zurückkehren, um seine Gegner in den Staub zu treten und ihnen in die leeren Augen zu lachen.
Niemand würde ihm gewachsen sein. Niemals...
Hinter einer der Luken bewegte sich eine schmale Gestalt und sah zu dem Jungen hinunter, der in der Finsternis kaum zu erkennen war. Seine Augen blitzten auf, als er verfolgte, wie der graue, leicht silbrig schimmernde Blade in der Arena immer schneller wurde und immer mehr an Kraft gewann.
Wie er bald nur noch verschwommen zu sehen war und eine Stärke erreichte, die der eines mit Bitbeast ausgestatteten Blades in Nichts nachstand.
Nein, vielleicht sogar noch stärker war...
Wenn dieser Junge auch noch ein Bitbeast erhalten würde, was würde dann bloß geschehen?
Der Mann, der durch die Luke spähte, wusste es nicht. Wollte es gar nicht wirklich wissen.
Ein starker Wind kam auf und der Mann verschwand von einem Augenblick zum anderen.
Stunden, Tage, Wochen...
Er wusste es nicht und es war auch nicht wichtig.
Das Einzige was zählte, war das, was er erreicht hatte, die Macht, die er erlangt hatte...
Die Tür, durch die er vor so langer Zeit gekommen war, öffnete sich und eine ihm wohlbekannte Gestalt trat herein. Kais Augen, die schon so lange kein Licht mehr gesehen hatten, schmerzten selbst im schwachen Licht der flackernden Lampen des Ganges und doch zwang er sich, seinen Großvater anzusehen.
So etwas wie Schwäche, Schmerz und Nachgeben existierte in seinem Vokabular nicht mehr.
"Wie ich sehe, hast du deine Zeit gut genutzt, Kai", bemerkte Voltaire und sah seinen Enkel an. Was ihm sah gefiel ihm. Nun würde seinen Plänen nichts mehr im Wege stehen.
Wieder legte er Kai fast zärtlich eine Hand auf die Schulter und gemeinsam traten sie in den Gang hinaus. "Ich bin froh, dass du letztendlich doch wieder zu Sinnen gekommen bist und diesen Weg gewählt hast. Das Leben, das du bisher geführt hast, war unter deiner Würde, ich hoffe, dass ist dir jetzt endlich bewusst."
Kais Augen ruhten auf dem Profil seines Großvaters, während sie gemeinsam durch die Gänge schritten. Er nickte, doch tief in seinem Inneren wusste er, dass es andere Gründe gewesen waren, die ihn auf diesen Weg gedrängt hatten.
Tja, ziemlich kurz. Ist auch nur nen Zwischenstück. Passte aber halt so gut, außerdem sind die Ergebnisse des Votings noch nicht drin.
Also: Welche Gründe hatte Kai? Wer war der Mann am Fenster? Und werde ich endlich ein paar Kommentare mehr erhalten??? ^^
Ich bin für Spekulationen, Vorschläge und Fragen immer offen, also schreibt mir!
*smile*