You were something special von Schattenaugen ================================================================================ Kapitel 7: 7. ------------- Kakarott beobachtete ihn. Ganz genau konnte er nur seinen Blick auf sich spüren, während sich der der wenigen anderen auf sie zu verteilen schienen und das ganze weniger schwer zu ertragen machten, wenngleich ihm alleine der Gedanke an das Folgende seinen Magen herumdrehen wollte. Es gab für ihn eigentlich keinen Grund all das hier zu machen, nahm er sein Pflichtgefühl, seine Liebe und all den Stolz, den er immer in diese Beziehung gelegt hatte, aber gerade diese Dinge waren es, die ihn langsam einen Schritt nach dem anderen machen ließen. Die ihm die Hände an den Seiten zu Fäusten ballten, weil er einfach nicht in der Lage war ihr Zittern aufzuhalten, es auch nur in irgendeiner Weise einzudämmen und ihm keine andere Möglichkeit mehr blieb, außer diese. Die Zähne fest zusammen zu beißen und dabei das Gefühl zu bekommen, dass es viel zu fest war, dass auch sie jeden Moment wie ihr Leben zerbersten würden und als kleine Splitter in seine Seele eindringen würden, nur um den Schmerz noch intensiver zu machen. Diesen einen verfluchten Schmerz, der einfach nicht weichen wollte, der mit jeder vergangenen Sekunde nur schwerer zu ertragen war und hätte er diese Aufgabe jetzt nicht gehabt und müsste ihr wirklich nachgehen, dann würde er stehen bleiben und keinen Muskel mehr rühren wollen. Weil es einfach nur wehtat. Würde es nicht bedeuten, dass er sie damit enttäuschen würde, dann würde er einfach die Augen schließen und sich schlicht weigern diesen Schritt auch zu gehen. So aber war es, als würde ihn dieses unsichtbare Band unbarmherzig nach vorne ziehen; dieses eine Band, das seit jeher in ihrem Leben, in dieser seltsam anmutenden Beziehung bestanden hatte und sie über so viele Fehler seinerseits hinwegsehen lassen hatte. Als wäre es ihm vorherbestimmt gewesen, diesen Weg gehen zu müssen, weil er so dumm gewesen war ihm zuzustimmen, weil er es im Nachhinein nicht mehr ändern konnte und damals einfach nach etwas klang, das sowohl zu ihr, als auch zu ihm selbst gepasst hatte. Jetzt war er sich dessen nicht mehr ganz so sicher. Jetzt würde er es am liebsten lassen und die Idee eine Wahnsinnige schimpfen, ihren Wunsch bis ins kleinste Detail auseinander nehmen und ihr die eigenen Fehler aufzeigen... aber er wahr ehrlich mit sich selbst, solange es ihm noch möglich war und musste, konnte gar nicht anders als zuzugeben, dass sie noch immer gut war. Dass sie keine Fehler enthielt und wenn, dann diese Fehler nur noch von ihm stammen würden, weil er derjenige war, der sie ausführte, der sie ausführen musste. Und seine Hände ballten sich ein wenig fester an seinen Seiten und er schluckte, weil dieser widerliche Knoten in seinem Hals einfach nicht mehr weichen wollte, weil er beständig dort hing und mit jeder vergangenen Sekunde wieder wuchs. Es waren nur noch ein paar Meter, die musste er noch schaffen und noch während sich dieser Gedanke erst in seinem Geist formte und zu Ende gedacht wurde, war genau diese Distanz bereits überbrückt worden, so dass er stehen bleiben musste. Warum nur quälte sie ihn so? Wieso musste diese Idee wirklich noch in die Tat umgesetzt werden, wieso hatte er nicht von Anfang an gesagt, dass er es nicht konnte? Warum in Gottes Namen hatte er nichts gesagt, als er noch die Chance dazu gehabt hatte, nur um sich jetzt dem Unausweichlichen gegenüber zu sehen und wirklich nicht zu wissen, was er denken sollte, während sich die schmerzliche Erkenntnis mehr denn je, mehr und mehr in seine Eingeweide fraß und nichts weiter als glühende Lava hinterließ, die nun doch jeglichen klaren Gedanken mit sich nahm und auf dem Weg verbrannte, zu heilloser Asche werden ließ. Alleine das Bild vor seinen Augen reichte aus um ihn schwer schlucken zu lassen, sich nur mit Mühe auf seinen zittrigen Beinen zu halten. Es war so grausam, wenngleich sie sich wirklich Mühe gegeben hatten und noch während er einfach dort stand und ihr nunmehr eingefallenes Gesicht sekundenlang betrachtete, ohne auch nur einen weiteren Schritt getan zu haben, huschte ein flüchtiges Lächeln über seine Lippen, das beinahe wie von selbst und in derselben Sekunde von einem Brennen in seinen Augen ersetzt worden war. Es war als würde wirklich alleine ihr Anblick reichen um ihn in die Knie zwingen zu wollen, die schmerzliche Wahrheit, die so offen vor ihm lag und einfach keine Wünsche, keine vagen Hoffnungen und keine Beteuerungen einer Lüge übrig ließ, weil es so eindeutig schien wie der Luftzug an sich, der seine Haare in einer beinahe sanften Geste umspielte, als wolle er ihn trösten. Aber das würde er auch nicht mehr schaffen, es war zu spät um auf Hoffnungen zu bauen, die eigentlich von Anfang an nichts weiter als infantil gewesen waren. Es war zu spät um auf Wünsche zu setzen, die sich doch jeden Tag in der nahen Vergangenheit verändert hatten und etwas anderes präsentierten und es war zu spät um an diese eine Lüge zu glauben, die er seinen Sinnen hätte zuschieben können, weil eben jene alle bekannte Wahrheit doch nur gerade hinaus schrieen und keine Ausweichmöglichkeiten mehr zulassen konnten. Weil eben jene ihm klar und deutlich vermittelten, dass ihr Licht, ihre kleine Flamme endgültig erloschen war und auch ein Wunder sie nicht wiederbringen würde. Weil seine Augen ihm genau das bestätigten und sein Herz schmerzlich zusammenkrampfen ließen. Nein, sie hatten sich wirklich Mühe gegeben. Hatten ihr schwaches und altes Antlitz noch einmal versucht zu etwas machen, das sie schon lange nicht mehr gewesen war und auch wenn sie so alt und zerbrechlich erschienen war, so war sie noch immer das eine Wesen, auf das er sich eingelassen hatte, so war sie in seinen Augen noch immer so hübsch wie sie früher einmal gewesen war. Mit dieser einzigartigen Ausstrahlung, einem Mut, der jedem Menschen einfach nur trotzte und einer ellenlangen Geduld, die er ihr gar nicht zugetraut hatte, hatte sie es doch irgendwann geschafft ihn so denken zu lassen und er begriff noch immer nicht, nach so vielen Jahrzehnten, wie sie das letzten Endes geschafft hatte. Es schien wie ein Rätsel. Im Allgemeinen war diese gesamte Situation hier so unwirklich, dass sie ihm drohte den Boden unter den Füßen wegzureißen und das letzte bisschen Verstand mit sich zu ziehen, das er noch besaß und das ihn das hier durchziehen ließ. Sein Herz krampfte sich zusammen, als er erkannte, dass sie ihre matten grauen Haare noch einmal gewaschen und zurecht gemacht hatten, dass sie ihr die Hände über dem eingefallenen Bauch gefaltet und schließlich sogar ein wenig dezentes Make-up auf ihre blassen Lippen, auf ihre eingefallenen Augen gelegt hatten, um sie ein wenig lebendiger erscheinen zu lassen. Und sein Brustkorb zog sich krampfhaft zusammen, als sich ein kleines Keuchen schmerzlich darin bildete und nach außen dringen wollte, nur damit er es am Ende mit all seiner verbliebenen Kraft wieder nach unten schluckte und die Lippen zu einer schmalen Linie zusammenpresste. In ihrem Haar war eine Blume, die die Farbe der einst so leuchtenden Mähne trug und wieder brannten sich seine Tränen von innen gegen seine Augen und machten es unmöglich, alle von ihnen wegzuwünschen, sie davon zu blinzeln und erfolglos musste er mit ansehen, wie das Bild vor seinen Augen verschwamm, sich auf die Unterlippe beißen um jeden Schrei, der sich so vehement in seiner Kehle formte, auch dort zu belassen. Es war so grausam, was sie von ihm verlangte und die Tatsache, dass sie sie am Ende fest in ein weißes Tuch gewickelt hatten, um allen Eventualitäten vorzubeugen und nur ihr Gesicht übrig gelassen hatten, dass ihn so sanft ansah, obwohl sie die Augen geschlossen hatte, machte die ganze Angelegenheit auch nicht einfacher für ihn. Aber er musste es machen und konnte nicht noch mehr Zeit hier verschwenden, indem er stumm in der Gegen stand und sich einfach nicht bewegen konnte. Er musste etwas unternehmen und dem Bild vor ihm endlich die Schärfe nehmen, so dass es aufhören konnte in regelmäßigen Abständen sein Herz aus seiner Brust zu reißen und er versuchte wirklich einen tiefen Atemzug zu nehmen, der zittriger ausfiel, als ihm lieb war und irgendwo auf dem Weg von seinen Lippen zu seiner Lunge stecken blieb und er das Gefühl bekam, ersticken zu müssen. Als würde sich seine Kehle von ganz alleine zusammenziehen und jeden weiteren Versuch bereits im Keim ersticken, so dass das Bild vor seinen Augen ein weiteres Mal verschwamm und nichts weiter als alles einnehmende Übelkeit zurücklassen. Und doch hob er langsam seinen Blick, riss ihn beinahe mit Gewalt von ihrem Gesicht und versuchte das Brennen seiner Augen zu kontrollieren und das Zittern seiner Hände, seines gesamten Körpers aufzuhalten, einzudämmen. Doch ein Blick in die Augen seines Sohnes sagte ihm nur, dass er damit weniger erfolgreich war als er es vielleicht angenommen hatte, als er es wirklich zugeben wollte und doch war dort nicht nur der Schmerz, der sich so penetrant in seinem eigenen Körper, in seiner Seele ausgebreitet hatte, sondern die ehrliche Sorge eines Sohnes, der wahrlich nicht begreifen konnte, dass sein sonst immer so starker Vater nahe am Abgrund stand und nur noch wenige Millimeter fehlten um ihn hinabstürzen zu lassen. Dort stand die ehrliche Sorge eines Sohnes, der all diese Dinge mit einer Klarheit betrachtete und in sich aufnahm, dass es beinahe schon schmerzlich bekannt war, während ihn stumme Augen musterten, die den ihren so ähnlich waren und seinem Inneren nur noch weitere Kratzer, Schrammen und Risse zufügten. Dann nickte er leicht, bekam ein Nicken zur Antwort und wusste, dass keine weiteren Worte mehr nötig gewesen wären. ~~~***~~~ Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass sie derart penetrant sein konnte. Denn auch wenn ich eigentlich seit Tagen, oder vielleicht sogar schon Wochen, versuchte ihr aus dem Weg zu gehen, es schien, als hätte sie mich beinahe besser beobachtet als ich es mit ihr getan hatte. Es schien beinahe wirklich so, als ob sie jeden meiner Schritte kannte, als ob sie sie vorhersagen konnte und mit dieser beängstigenden Genauigkeit immer dort war, wo ich hinwollte. Als hätte sie einen genauen Plan davon, wo ich wann entlang gehen würde, wann ich meine Pausen machte und wann ich mich im Haus befand, um meinen leeren Magen aufzufüllen oder schlicht und einfach ein wenig zu schlafen und meinen müden Muskeln eine Pause zu gönnen. Ich hatte sogar versucht die Zeiten zu ändern, als hätte ich wirklich nichts besseres zu tun, als würden mir die Versuche dieser Frau Angst einjagen und ich einen verdammten Weg suchen ihr wirklich aus dem Weg zu gehen, aber selbst dann lauerte sie mir förmlich auf und ließ mich langsam aber sicher verzweifeln. Nicht, dass ich nicht lange wusste, was sie von mir wollte, aber in diesen Wochen, die sich dahinzogen und Monate gebildet hatten, war der Zeitpuffer zwischen jetzt und dem sagenumwobenen Ereignis nur noch schmaler geworden, zu etwas über einem verdammten Jahr geschrumpft und ich konnte einfach nicht behaupten, dass mir diese Tatsache gefallen wollte. Dass sie sich mit dem vereinbaren ließen, was in meinem Kopf vorging und was diese verdammte Frau jeden verfluchten Tag zu versuchen schien, nur um ja doch nur wieder auf meine eiskalte Mauer zu prallen und sich nicht abstoßen zu lassen, sondern einen Weg zu finden, sich daran festzuhalten. Und ich verfluchte sie dafür! Verfluchte sie und ihre dummen Bemühungen mir ein ums andere Mal näher zu kommen, wenngleich ich zugeben musste, dass sie es auf ihre ganz eigene, verquere Art und Weise sogar schon geschafft hatte. Weil ich sie nicht länger von mir stieß, sondern versuchte ihre Versuche mit stoischer Gelassenheit über mich ergehen zu lassen, was bei meinem Temperament manchmal wirklich beinahe unmöglich schien und das letzte Quäntchen Kraft nach einem langen Tag aus mir herauszog. So wie jetzt auch. "Weißt du, wenn du hin und wieder mal eine Pause einlegen würdest, dann würdest du wahrscheinlich schneller vorankommen." Eigentlich wollte ich doch nur meine Ruhe haben, aber ich habe es aufgegeben diese Dinge zu sagen und ihr begreiflich machen zu wollen, weil sie es ja sowieso nicht einsah und nicht wahrhaben wollte. Stattdessen schnaubte ich nur einmal kurz auf und zog die Augenbrauen nur noch weiter zusammen, während mich der immense Drang überkam, mitten im Essen meine Arme zu verschränken. Was wusste sie denn schon von diesen Dingen?! "Ich glaube kaum, dass Son-kun jeden Tag trainiert." Dieses Mal konnte ich auf ihre Aussage hin mein Knurren nicht mehr aufhalten, während überraschte blaue Augen auf mir lagen und versuchten hinter meine Gedankengänge zu gelangen, was ihr sowieso niemals gelingen würde. Aber alleine der Gedanke an diesen analgesichtigen Idioten versaute mir beinahe gänzlich den Appetit, wenngleich ich es mir nicht anmerken ließ und den Blick wieder senkte, weiter aß. Ich hatte keine Zeit mich auszuruhen und mit meiner Familie einen auf heile Welt zu spielen, weil die Familie, die ich einst mein eigen nennen durfte nicht mehr existierte und ich auch keine Lust hatte eine neue Familie zu gründen.... mit wem denn auch? "Schon gut, war ein dummer Vergleich. Von wegen Prinz und so und keine Zeit sich auf die faule Haut zu legen." Beinahe konnte ich das Lächeln hinter ihren Worten hören und würde wahrscheinlich nicht mal aufsehen müssen, um es auch wirklich zu erblicken und doch tat ich genau das. Zog meine Augenbrauen wieder tiefer ins Gesicht und funkelte sie an, weil mir diese Dinge so endlos auf den Keks gingen, dass ich es nicht einmal beschreiben konnte. Aber sie sah mich nur an, mit diesen funkelnden, lächelnden Augen, während sie mich scheinbar desinteressiert über den Tisch hinweg beobachtete und dabei doch jede meiner Bewegungen in sich aufnahm. In diesem Kopf war der Genie vom Wahnsinn wohl nicht mehr weit entfernt. Wieder knurrte ich tief in meiner Kehle und verzichtete ein weiteres Mal darauf die offensichtlichen Worte in den Mund zu nehmen. Ich hatte sie bereits einmal zu oft gesagt und es begann mir selbst auf den Nerv zu gehen, dass ich sie so oft sagen konnte wie ich wollte und sich ja doch einfach nichts ändern wollte. Ich musste stärker werden, ich musste noch immer diese eine Grenze erreichen und war mir schlichtweg nicht sicher, ob ich es jemals schaffen würde, was zur gleichen Zeit eine so ungeheure Wut in mir entstehen ließ, weil es mein verdammtes Recht gewesen wäre! Aber stattdessen hatte er mir diesen Erfolg weggenommen und rühmte sich damit, und als wäre es wirklich noch nicht genug, dass ich überhaupt hier saß, weil er mich damals verschont hatte, lachte mich diese eine Tatsache jeden Tag aufs neue aus, während ich eisern und verbissen versuchte diese Grenze zu sprengen. Es war so unfair. Es war so lächerlich, dass ich ihm nach all der Zeit noch immer hinterher hinkte. "Hör auf mich vollzusülzen." Es war ein fruchtloser Versuch das so Offensichtliche zu vermeiden, weil ich wusste, dass auch meine Worte auf taube Ohren stoßen würden, dass auch sie diese bekannte Mauer um sich herum erbaut hatte, um meine Art zu ertragen, um meine abweisenden Worte an ihr abprallen zu lassen und einfach weiter zu machen, als wäre nichts geschehen. "Ich sülze nicht, Vegeta, ich meine es ernst." Wieder trat dieser so sanfte Ausdruck in ihre Augen, einer der Sorte, die ich nicht wirklich beschreiben konnte und doch nichts mit Mitleid oder etwas dergleichen zu tun hatte, während sich ein leises Seufzen aus ihren Lippen stahl. Ich musste zugeben, dass sie wirklich eine Menge Geduld hatte, dass ihr wahnsinniger Genie ihr wahrscheinlich sehr dabei half und sie unterstützte, mir irgendwie immer nahe zu sein, denn jeder normale Mensch, mit einem funktionierenden Verstand, hätte lange schon begriffen, dass es sicherer war mir aus dem Weg zu gehen. So nicht sie. "Was du nicht sagst." Dabei verstand ich mich selbst nicht. Es wäre noch immer eine so leichte Aufgabe sie einfach aus meinem Leben zu wischen und selbst wenn das bedeuten würde, dass ich damit dieses vorläufige Dach über dem Kopf verlieren würde, so würde es meinen Nerven eindeutig besser damit gehen. Ich begriff nicht, was mich davon abhielt und ich verstand noch immer nicht, warum sie nach so langer Zeit nicht endlich aufgab und sich jemand anderem widmete. "Genau das sage ich. Hast du dich eigentlich jemals entspannen können?" Ich sah sie an und wusste wirklich nicht, auf was sie nun wieder hinauswollte, legte mein Besteck zur Seite und seufzte innerlich, weil es wahrscheinlich förmlich unmöglich war, ihren Fängen zu entkommen. Sie lauerte mir auf und laberte mich jedes Mal mit diesen unnützen Dingen zu, mit denen ich nichts anfangen konnte und mein Blick musste ihr alles sagen, weil der ihre noch eine Spur sanfter wurde und mir einen Schauer den Rücken hinunter jagte. Warum war sie so? "Dachte ich mir schon.", sagte sie dann leise und stützte ihren Kopf auf eine ihre Hände, nachdem sie die Position ein wenig gewechselt hatte. Alleine die Tatsache, dass mir diese kleinen Dinge auffielen, gefiel mir nicht wirklich, denn immerhin war ich kein Hinterwäldler und konnte sehr gut verstehen, was das zu bedeuten hatte. Das und die unumstößliche Wahrheit dahingehend, dass ich noch immer hier war und sie nicht lange mitsamt dieses beschissenen Hauses pulverisiert hatte. "Meine Entspannung, Onna, ist mein Training und es wäre weitaus effektiver, wenn du mich nicht ständig darin unterbrechen würdest." Ein flüchtiger Versuch endlich Ruhe zu erhalten und ich wusste es auch in dem Moment, als ihre Augen aufleuchteten, dass er keinen Erfolg haben würde. Wie immer, wie schon viel zu oft in meiner kurzen Zeit hier und ich begann mich unweigerlich zu fragen, warum sie das machte. Schon wieder. "Wenn ich mich recht entsinne, bist du von ganz alleine aus deiner Blechbüchse gekommen, weil du Hunger hattest." Ihr Lächeln wurde langsam aber sicher zu einem Grinsen, als sich ein weiteres so offensichtliches Knurren durch die Küche zog und ich meine Augen für mich sprechen lassen musste. Ich hasste es, ich hasste es wirklich wenn sie so war und mir das Wort im Mund herumdrehte und ich nicht einmal etwas dagegen unternehmen konnte, weil sie rein theoretisch ja Recht hatte. Nicht, dass ich das jemals auch wirklich zugeben würde. "Und außerdem..." Jetzt kam diese Leier wieder und sie ging mir genauso auf den Keks wie die andere Leier darum, dass ich mal Pause machen und mich entspannen sollte. Das ging hier nicht, wie sollte ich mich bitte entspannen, wenn ich permanent ein Augenpaar auf mich gerichtet spürte und sie sollte bloß nicht annehmen, dass ich die neu eingebauten Kameras in meinem GR nicht entdeckt hatte, damit sie mich noch besser unter ihrem Blick hatte! Verfluchtes Weib! "... darf ich dich daran erinnern, wer zu mir gekommen ist und um eine Erfindung gebeten hat?" Nein, sie sollte es lassen, aber am Ende wusste ich zu genau, dass sie mir das so lange unter die Nase reiben würde, wie es dauern würde mich zu etwas zu bewegen, zu dem ich nun wirklich weder die Lust hatte, noch das nötige Interesse. "Es war meine Erfindung, du solltest sie nur umsetzen." Nicht, dass ich es nicht auch gekonnt hätte, aber ich konnte die Zeit nicht verschwenden und musste sie für etwas anderes nutzen. Und weil sie nun einmal mit ihrem Genie prahlte, war sie nun einmal die erste Lösung, die mir dazu eingefallen ist, es gab wirklich keinen Grund nicht darauf zurück zu greifen oder gar peinlich berührt zu sein. Dankbar wenn möglich, was? "Was ich auch getan habe." Ich nickte, verstand ihre Gründe nicht, verstand nicht, wieso ihre Stimme dabei ein wenig lauter werden musste. Ich begriff einfach nicht, was sie von mir verlangte und konnte sie lediglich ansehen, weil mir nichts anderes übrig blieb. Das oder zu gehen, aber momentan schien es darauf hinaus zu laufen, dass ich sie ärgern konnte und das wollte ich mir um nichts in der Welt entgehen lassen. "Nachdem du mich dreimal nach einer Übersetzung für dein Genie gebeten hast." Innerlich grinste ich in mich hinein, während ich nach außen hin einfach nur eine Augenbraue leicht in die Höhe zog und mich fragte, wann die bestimmte Ruhe einem unbestimmten Orkan weiblicher Unlogik weichen würde. "Ich kann diese Sprache nun einmal nicht, tut mir leid, der Herr." Ah ja, es begann mit dem Zusammenziehen ihrer eigenen Augenbrauen und ich konnte nicht verhindern, dass ich es einfach nur amüsant fand. So sehr sie mir auf den Keks ging, so sehr sie die Ruhe meiner Mahlzeiten auch störte und mich permanent zu überwachen schien, es hatte schlicht und einfach etwas Erfrischendes diese kleinen Spielchen mit ihr zu spielen, aus dem einfachen Grund, dass sie sich nicht im Geringsten von mir einschüchtern ließ. "Es heißt Prinz. Und es ist die allgemeine Sprache, die draußen im All gesprochen wird, aber ich erwarte von euch Amöben wirklich nicht, dass ihr sie kennt, seit ihr doch erst seit kurzer Zeit dazu in der Lage das Unbekannte da draußen überhaupt zu erforschen." Jetzt verengten sich auch ihre Augen und ich konnte nicht anders, als das Grinsen aus meinem Inneren nach außen dringen zu lassen, so dass es sich auf meine Lippen legte. Manchmal war es so unendlich schwer sie auf die Palme zu bringen und manchmal reichte eine solche Kleinigkeit förmlich aus, weil ich damit nicht nur sie, sondern die ganze Menschheit angriff und darauf konnte sie noch nie wirklich etwas legen. Sie hasste es, so wie ich ihre Bemühungen hasste. "Entschuldige bitte, Prinz der Arschlöcher!" Hmmm, interessant, aber auch nur etwas, das mich nur noch weiter zum Grinsen brachte, während ich mich gemütlich nach hinten lehnte und endlich meine Arme vor der Brust verschränkte. "Dir ist klar, dass du damit gerade Kakarott ebenso beleidigt hast, wie mich?" Spöttisch zog ich eine Augenbraue nach oben und musterte sie mit einem wissenden Blick, als sich ihr Gesicht ein wenig entspannte und sie es sogar schaffte, ehrlich überrascht auszusehen. Das hatte sie wohl nicht mit einbezogen und ich konnte nur wieder sagen, dass es einfach amüsant war diese Spielchen mit ihr zu spielen, war es doch auch nur ein netter Ausgleich zu all der Zeit, die sie mir so oft raubte. "Du bist ein Arschloch.", sagte sie dann nur wieder, dieses Mal ein wenig leiser wie zuvor und wirklich nur auf mich bezogen, aber es war ja immerhin nicht so, als könnte mich diese Beleidigung auch wirklich treffen. Um ehrlich zu sein prallte sie sowieso wieder an mir ab und ließ mich mehr als nur kalt, weil ich in meinem Leben bereits ganz andere Dinge gehört hatte, die an mich gerichtet gewesen waren. "Mag sein. Aber das ändert auch nichts an der Tatsache, dass du gerade ablenkst oder schlicht und einfach vom Thema abgekommen bist. Hat dich dein Genie dann doch verlassen?" Mein Grinsen wurde nur noch größer, als sich leichte Wut in ihre Augen zu schleichen versuchte, die sie aber lediglich mit einem leises Seufzen wieder hinunter schluckte. Sie kannte mich nach all der Zeit wirklich zu gut und ich wusste wieder einmal nicht, was ich davon halten sollte. Sie wusste, dass ich auf diese offensichtliche Wut nichts weiter als lachen konnte, während mich diese scheinbare Ruhe nur irritierte und ich nicht mehr wusste, was ich machen sollte. "Ich lenke nicht ab, ich sage nur das Offensichtliche. Aber in dem Fall hast du angefangen abzulenken, weil meine erste Frage eine ganz andere war." Jetzt war sie es, die herausfordernd eine Augenbraue nach oben zog, aber in diesem Fall nahmen wir uns wohl beide nichts. Wir waren nicht bereit uns einzugestehen, dass wir vielleicht dabei waren zu verlieren und wir waren nicht bereit auch nur einen Zentimeter unseres Grundes aufzugeben. "Meine Antwort, Onna, hast du erhalten. Ich habe keinen Grund dazu mich auf die faule Haut zu legen. Entspannung besteht darin, stärker zu werden." Und sich sicher sein zu können, dass man irgendwann der Stärkste sein könnte, wobei mir erst hinterher klar wurde, als die Worte schon lange meine Lippen verlassen hatten, dass ich zuviel gesagt hatte. Dass ich zuviel von mir selbst preisgegeben hatte und es nun zu spät war, auch nur ein einzelnes Wort wieder zurück zu nehmen, während die Erkenntnis nun das Grinsen wieder von meinen Lippen fegte. "Und ich habe nur gesagt, dass das nicht gesund sein kann. Ist es so schwer für dich zu verstehen, dass du auch einen Grund haben musst um dieses Programm durchzustehen? Dass du einen Grund brauchst, um diese Stärke auch zu erreichen? Sieh dir Son-kun an..." Sie hatte keine Chance ihren Satz auch wirklich zu beenden, sprang ich bei der wiederholten Erwähnung seines Namens einfach auf und schabte den Stuhl über den Boden, so dass sich ihr Gesicht verzog. "Hör zu und hör gut zu, weil ich mich ungern wiederhole." Meine Hände auf den Tisch gestützt beugte ich mich nach vorne und all meine Amüsiertheit war mit einem Mal blanker Wut gewichen und sie sah es, wich sie doch automatisch nur um Zentimeter zurück. "Hör endlich mit diesem Scheiß auf, du gehst mir mehr als nur auf den Sack damit! Ich brauche niemanden und schon gar nicht dich, also kapier es endlich, oder soll ich es dir vielleicht doch in dein Hirn brennen?!" Allerdings war meine Drohung ziemlich fruchtlos, weil ich mir genau diesen Moment aussuchte um zu gehen, mich herumzudrehen und zu verschwinden, ohne auch nur Ansatzweise irgendwas getan zu haben, um diese Drohung auch zu bestätigen. Im Nachhinein schallte ich mich dafür. Im Nachhinein konnte ich über ihre Penetranz wahrscheinlich nur froh sein. ~~~***~~~ Stumm beobachtete Vegeta seinen Sohn, wie dieser mit langsamen, beinahe zu beherrschten Bewegungen die leblose Form seiner Mutter aufnahm und schließlich vorsichtig in den Händen hielt, bevor er einen letzten, schmerzlichen Blick zu ihm warf und abermals nickte. Nur Sekundenbruchteile später erhob er sich mit ihr in die Luft und alles, was Vegeta tun konnte, war ihnen Sekundenlang stumm nachzusehen. Sie zu beobachten und sich zu wünschen, dass dieser schwere Weg nicht vor ihm liegen würde, während er wiederholt erfolglos versuchte den Knoten in seinem Hals zu beseitigen, die staubtrockene Wüste irgendwie zu entfernen, die sich darin niedergelassen hatte und einfach nicht mehr weichen wollte. Der Blicke war er sich bewusst. Blicke, die sich zwischen ihm und seinem Sohn aufteilten und eine gespannte, beinahe unerträgliche Atmosphäre hinterließen, die ihn nur wieder die Fäuste ballen ließ. Es gab keinen Ausweg. Es gab auch keinen Rückzieher mehr, dachte er bitter zu sich selbst, bevor auch er abhob und in einigem Abstand seinem Sohn folgte. Es gab keinen Weg mehr, diesen Wunsch rückgängig zu machen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)