The eye von abgemeldet (I see everything) ================================================================================ Kapitel 35: Stille ------------------ Titel: The Eye Kapiteltitel: Stille Thema: Die Welt steht still. 35. Stille. Stille herrschte in dem Raum. Ungläubig schauten alle, außer Arthur, die rothaarige Frau an. „Bitte sag das noch einmal.“ Harry konnte das nicht wirklich glauben. Da saß seine Lösung direkt vor ihm und er hatte nicht einmal daran gedacht, Molly zu fragen, was sie alles über Dumbledore wusste. Dumm. Es war wirklich, einfach nur dumm. „Dumbledore... er wohnt momentan in Godrics Hollow.“ zögert wiederholte Molly ihre Worte, verunsichert durch Harrys Reaktion. „Natürlich, wieso bin ich da nicht früher draufgekommen?“ leise flüsterte Minerva McGonagall diese Worte vor sich hin, von sich selbst doch irgendwie enttäuscht. Langsam setzte das Gemurmel ein, leise Selbstbeschimpfungen waren von den älteren Mitgliedern zu hören und nicht wenige langten sich an den Kopf. Fassungslos starrte der Potter in die Runde. Sollte das wirklich das bedeuten, was er gerade dachte? Zögerlich stellte er dann die entscheidende Frage, auch wenn er sich sicher war, dass er die Antwort eigentlich gar nicht wissen wollte: „Ihr wusstet es alle, oder? Ihr wusstet, dass Dumbledore im selben Ort wie meine Eltern gewohnt haben..?“ Verlegene Blicke, Schweigen, Gesenkte Köpfe. Das war ihm Antwort genug. Die Erkenntniss schnitt ihm wie ein Messer ins Fleisch. „Godrics Hollow“ flüsterte er leise und ließ sich entkräftet auf den Stuhl fallen. Bilder von Dumbledore rasten an seinem inneren Auge vorbei. Lächelnd, mit funkelnden Augen, mal ernst, dann wieder mit einem breiten Grinsen. Überlegen. Demütigend. Geknickt. Betroffen. Traurig. Autoritär. Beschützend. Großväterlich. Aber was von all dem war geschauspielert? Was war wahr? Welcher Teil von all den Facetten war der, der im selben Dorf oder in der selben Stadt gewohnt hatte, wie seine Eltern? Warum? Warum wohnte Dumbledore in Godrics Hollow? Hatte das irgendeinen Grund? War Dumbledore extra wegen den Potters da hingezogen? Oder war es eher anders herum gewesen? Doch die Frage, die Harry wohl am meisten beschäftigte war die: Wo war Dumbledore an Halloween vor 15 Jahren gewesen? Aber bei einem Treffen von The Eye war wirklich nicht der Richtige Zeitpunkt um über diese Fragen nachzudenken. Jetzt hieß es eher handeln. Laut seufzte er auf und durchbrach somit die eiserne Stille, die sich über den Raum breit gemacht hatte. Keiner wagte es auch nur ein Wort zu sagen, geknickt sahen sie ihn an, nur Draco und Narzissa sahen verständnislos in die Runde und wussten nicht so genau, was nun so schlimm daran war, dass Dumbledore in Godrics Hollow lebte. Eine Hand legte sich sanft auf die Schulter des Helden der Zaubererwelt, doch er schüttelte sie ab und stand auf. Unruhig tigerte er im Kreis herum und war sich der Blicke seiner Anhänger nicht bewusst. Zu sehr war er in Gedanken versunken. Er war nicht wirklich sauer auf seine Verbündeten, weil sie nicht früher darauf gekommen waren, dass Dumbledore in seinem alten Haus wohnte. Aber die Nachricht hatte ihn doch ganz schön getroffen. Und zum ersten Mal musste der Potter zugeben, dass er überhaupt nichts aus dem Leben des ehemaligen Direktors wusste. Nachdenken. Das musste er nun tun, bevor er mit dem Treffen weiter machen konnte. „Tim?“ fragte er daher laut in den Raum hinein. „Du hast das Kommando, macht ein paar Vertrauensspiele und dann normales Training, mit dem Schwerpunkt auf Angriffszauber.“ Der Auror nickte und ohne noch einmal zurück zu schauen, ging der Potter aus dem Raum und auf den höchsten Turm des Anwesens. Nachdenklich auf das Gelände herunterschauend stand er da, die Hände auf dem Geländer abgelegt und erinnerte sich unwillkürlich an den Valentinstag, als Regulus genau an diesem Platz eine der vielen Rosen versteckt hatten. Ihre erste gemeinsame Nacht war sehr schön gewesen, doch es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, seitdem das passiert war. Zärtlich schlangen sich von hinten zwei Arme um ihn und ein sanfter Kuss wurde ihm in den Nacken gehaucht. Entspannt lehnte er sich gegen den breiten Oberkörper seines Freundes und verschränkte seine Hände mit den größeren von Regulus. „Wie geht es dir?“ Leise flüsterte der Black ihm die Worte ins Ohr. Sanft, spielend, kitzelnd hauchte sein Atem über Harrys Haut, wie ein sanfter Windhauch. Automatisch wollte der Potter „gut“ antworten, aber er konnte sich gerade noch so zurück halten. Ihm ging es alles andere als gut. Sie waren zwar erst zwei Tage unterwegs, aber der ganze Zeitunterschied machte ihm ziemlich zu schaffen und seitdem sie aufgebrochen waren, hatte Harry auch nicht mehr geschlafen. Sie hatten sich zwar zweimal ein Hotelzimmer genommen, um sich etwas aus zu ruhen, doch konnte der Held der Zaubererwelt im Gegensatz zu seinem Freund nicht schlafen. Und so war er alleine weiter gezogen, in das nächste Land. Beim ersten Mal hatte das noch geklappt, doch beim zweiten Mal hatte es viel zu lange gedauert und Regulus war schon wieder wach gewesen. Eben deswegen hatten sie sich auf dem Weg zum Treffen gestritten, denn der Black hatte gefordert, dass Harry erst einmal schlafen sollte, doch Harry hatte sich geweigert. Doch nicht nur der Schlafmangel machte dem Potter zu schaffen, auch die Ungewissheit machte ihm einige Probleme. Mittlerweile waren sie schon in Frankreich, Deutschland, Belgien, Österreich und der Schweiz gewesen. Doch fest zugesagt hatten bisher erst Frankreich und Belgien. Die restlichen Länder mussten es sich erst noch überlegen oder auch mit ihren Beratern besprechen. Auch von Fleur hatte Harry noch nichts gehört. Die Französin hatte sich sofort auf den Weg zu ihrer Familie gemacht, da ihre Großmutter ja eine Veela war. Fleur's Aufgabe war also, die Veelas zur Zusammenarbeit zu überreden. Doch es gab auch noch eine weitere erfreuliche Nachricht, denn die Schulleiterin von Beauxbatons hatte zugesagt, dass sie und ihre Schule The Eye unterstützen würde. Und letztendlich war da auch noch das mit Dumbledore. Der ehemalige Schulleiter hatte also früher in Godrics Hollow gelebt und wohnte dort nun auch wieder. Doch was hatte das für einen Sinn? Eigentlich hatte der Held der Zaubererwelt erwartet, dass der Phönixorden und auch Albus Dumbledore im Grimmauldplace waren. Aber was ihn wohl am meisten beschäftigte war die Frage, wie lange der Direktor dort schon wohnte und wo er an Halloween vor 15 Jahren gewesen war. Sanft küsste Regulus seinen Freund in den Nacken und riss ihn somit aus seinen Gedanken. „Ich weiß nicht, wie es mir geht. Ich bin so verwirrt von den neuen Informationen und habe Angst, dass die ganzen anderen Länder nicht zusagen und dass wir versagen. Und ich bin einfach nur noch müde und erschöpft.“ „Vielleicht sollten wir einen Tag Pause machen, bevor wir weiter ziehen!“ schlug der Black leise vor und drückte den Kleineren fest an sich. Ohne zu antworten löste sich der Held der Zaubererwelt sanft von seinem Freund und meinte leise: „Geh doch schon einmal vor, ich komme gleich nach.“ Als er alleine war, stand er noch kurz so da und sah nach unten in die Tiefe und seufzte leise auf. „Was für ein beschissener Tag“ flüsterte der Potter leise und drehte sich dann schwungvoll um. Seine Füße führten ihn zielsicher durch die Villa und stoppten schließlich vor einer ganz normalen Tür. Der Held der Zaubererwelt machte sich nicht einmal die Mühe zu Klopfen, sondern öffnete nur leise die hölzerne Tür. Der Raum war nur spärlich eingerichtet, zwei kleine Betten standen darin, beide mit weißer Bettwäsche. Das Feuer im Kamin färbte die weißen Wände in ein angenehmes Orange und wärmte den kleinen Raum etwas auf. Etwas fassungslos ließ sich der Potter auf das linke Bett sinken und schaute sich noch einmal gründlich um. Seit er das letzte Mal den Raum betreten hatte, hatte sich so einiges geändert. Ein großes Bett hatte damals noch den Raum dominiert, eine kleine Sitzecke war um das Feuer herum platziert gewesen. Ein angenehmes Terracotta hatte die Wände geschmückt und insgesamt hatte der Raum freundlicher und einladender gewirkt. Warum hatte Narzissa all das umgeändert? Das zweite Bett konnte er ja noch verstehen. Und auch die fehlende Sitzecke. Aber warum waren die Wände weiß? Und die Betten sahen auch nicht gerade bequem aus. Schnell zog er seinen Zauberstab und färbte wenigstens eine weiße Wand rot. Die Betten wurden wieder ein bisschen größer und bekamen auch gleich eine rote Bettwäsche. Zufrieden mit sich steckte er den Zauberstab wieder weg und wandte sich an die sich hebende und senkende Bettdecke auf dem Bett nebenan. Blonde, lange Haare lugten vereinzelt unter der Decke hervor, doch ansonsten war von der einst so stolzen Person nichts mehr zu sehen. Vorsichtig, ohne den Schlafenden zu wecken, zog Harry die Decke langsam vom Kopf des Blonden. Ruhig vor sich hinträumend lag der Ältere da, eine Hand unter dem Kopf gebettet und auf der Seite liegend, die Füße waren bis zum Oberkörper angezogen. Richtig friedlich sah Lucius Malfoy in diesem Moment aus und man konnte ihm all seine schrecklichen Taten nicht ansehen. Im Schlaf war der Krieg unwichtig. Im Land der Träume herrschte Frieden, alle Sorgen fielen von ihm ab. Lautlos seufzte Harry auf. Sein Schlaf sah ganz anders aus. Zu groß war die Last auf seinen Schultern um Nachts ruhig schlafen zu können. Seine Probleme suchten ihn auch in seinen Träumen auf und ließen ihn immer wieder schnell atmend aufwachen. Wie gern würde der Potter auch mal wieder ruhig schlafen können, ohne Nachts auf zu wachen. Doch davon konnte er nur träumen, denn er wusste genau, dass er erst wieder normal schlafen konnte, sobald der Krieg vorbei war. Noch ein Grund auf seiner langen Liste, wieso der Krieg sobald wie möglich zu Ende sein sollte. Nachdenklich ließ sich Harry auf das Bett zurückfallen und strecke alle viere von sich. Wenn er so darüber nachdachte, war es schon komisch, dass Voldemort nichts von sich hören ließ. Immerhin musste er mittlerweile mitbekommen haben, dass Lucius fehlte und auch von Narzissa keine Spur mehr zu finden war. Warum griff er kein Muggeldorf an? Warum ließ er seiner Wut keinen freien lauf? Es war ja wirklich nicht so, dass Harry unbedingt wollte, dass der dunkle Lord sinnlos unschuldige Menschen umbrachte, aber es machte ihn irgendwie nervös, dass Voldemort wirklich gar nichts unternahm. Das hieß, er plante irgend etwas. Aber was? Und was ging in Dumbledores kranken Hirn vor? Was plante er? Würde er auch bald angreifen? Oder weiterhin einfach nur abwarten? Würde er Pläne auf den finalen Angriff schmieden? Würde er persönlich auf Harry losgehen? Denn immerhin müsste selbst er langsam begriffen haben, dass der Potter nicht mehr auf seiner Seite stand. Erschrocken setzte sich der Held der Zaubererwelt auf. Schlagartig wurde ihm klar, was er als nächstes machen musste. Denn wenn Dumbledore wirklich etwas gegen Harry unternehmen wollte, dann würde er dort angreifen, wo es den Potter am meisten treffen würde. Die letzten Jahre hatte der ehemalige Direktor ja genug über den jetzigen Anführer von the Eye herausgefunden und daher wusste er sicherlich auch, dass es ihn am meisten treffen und verletzten würde, wenn eine geliebte Person sterben würde. Aber es gab auch noch etwas anderes, was Harry sehr am Herzen lag. Etwas, an das Dumbledore viel einfach herankommen würde. Schnell sprang der Held der Zaubererwelt auf, riss die Tür auf und knallte sie wieder zu, nicht auf den Schlafenden achtend, und rannte dann hinunter in den Salon, in dem die Mitglieder von The Eye gerade trainierten. Doch dort blieb er erst einmal sprachlos stehen. Das, was er dort sah, überraschte ihn sehr. Alle Mitglieder von The Eye standen dort akkurat in fünf Reihen nebeneinander, Tim stand ganz vorne, mit dem Rücken zu den anderen. Alle hatten den Zauberstab in der rechten Hand und streckten ihn senkrecht nach vorne, den linken Arm hoben sie über den Kopf und mit der Hand nach vorne. In Schrittstellung standen sie dort und verharrten einige Sekunden in dieser Position, dann bewegten sie sich alle zur selben Zeit Mit dem linken Fuß traten sie in die Luft, der Zauberstab wurde nach oben gerissen und die linke Hand zischte nach vorne und schlug einen imaginären Feind. Mit einer Drehung über die rechte Schulter stellten sie alle zeitgleich den linken Fuß auf und der rechte zischte nach oben. In einer weiteren, geschmeidigen Bewegung stellten sie den Fuß wieder auf, duckten sich tief nach unten und hielten den Zauberstab steil nach oben. Mit einem Sprung nach rechts stellten sie sich alle wieder aufrecht hin und gingen in die Anfangsposition über. Die Mitglieder von The Eye führten dies alles wirklich synchron aus, zwar gab es immer mal wieder einen kleinen Fehler, aber sonst bewegten sie sich alle wie eine Person. Langsam ging Harry näher heran und dann hörte er auch das leise Metrum, dass immer wieder im gleichen Abstand kurz klopfte. All seine Sorge für einen Moment vergessend, schloss der Potter die Augen und konzentrierte sich ganz auf das Metrum, sein Fuß zuckte im selben Takt und klopfte leise auf den Boden. Langsam öffnete er die Augen wieder und sah sich die Bewegungen seiner Anhänger genau an. Als sie wieder in der Ausgangsposition waren, begann er sich im selben Rhythmus zu bewegen. Anfangs musste er noch oft zu Tim nach vorne schauen, doch schon bald waren ihm die Bewegungen so bekannt, dass er die Augen schloss und sich nur noch auf das regelmäßige Klopfen konzentrierte. Geschmeidig glitt er von einer Position in die nächste, trat kraftvoll in die Luft, zischte mit dem Zauberstab durch die Luft und schlug einen imaginären Feind. Mindestens zehn Mal wiederholte er diesen Ablauf, bis er begann, ihn zu verändern. Er stellte sich vor, wie vor ihm ein feindlicher Todesser stand, den Zauberstab drohend erhoben und gemein lachend. Passen zum Rhythmus trat der Potter dem Todesser in den Bauch, drehte sich um die eigene Achse und duckte sich, um dem Todesfluch zu entkommen. Er ließ sich nach hinten fallen und stützte sich mit einer Hand auf dem Boden ab um mit dem anderen Fuß Die Füße des Todesser weg zu kicken. Schnell sprang er auf und schon stand der nächste imaginäre Todesser vor ihm und seine bewegungen wiederholten sich. Zu erst kamen die Bewegungen von Tim und dann hintendran seine eigenen. Auch das wiederholte er sehr oft, immer wieder die selben bewegungen, doch er wurde mit jeder Wiederholung sicherer. Und so bemerkte er auch nicht, wie er bald der einzige war, der sich noch zum Metrum bewegte. Die anderen standen alle um ihn herum und schauten ihm zu. Aber nachdem Tim die Bewegungen einigermaßen in seinem Kopf hatte, stellte er sich weder normal hin und kämpfte wie Harry mit einem unsichtbaren Todesser. Auch die anderen Mitglieder von The Eye folgten bald, doch auch einer halben Stunde reichte es dem Potter Er war eh total erschöpft und so machte ihm das auch noch ziemlich zu schaffen. Atemlos ging er zum Tisch zurück und ließ sich einfach in den Stuhl fallen. Tim beendete daraufhin auch das Training und so kehrten alle durstig und schwer atmend an den Tisch zurück. Nachdem sich der Großteil einigermaßen erholt hatte, ging es weiter mit dem Besprechen. Ein letztes Mal holte der Potter tief Luft, dann begann er: „Wir müssen schnell handeln, ich befürchte, uns bleibt nicht mehr viel Zeit. Meiner Meinung nach wird Dumbledore demnächst angreifen, und darauf müssen wir gerüstet sein. Lucan, Minerva, Severus, Remus und Regulus, ihr floht bitte sofort nach Hogwarts. Versiegelt alle Geheimgänge, die aus der Schule herausführen, auch die, die schon eingestürzt sind. Lasst euch irgend etwas einfallen, damit sie nicht so einfach wieder geöffnet werden können. Lucan, frage am besten auch noch bei den Direktorenporträts nach, ob sie noch einen Geheimgang kennen. Die Kerker müssen auch versiegelt werden. Der Einzige Zugang zu Hogwarts darf nur noch durch die Eingangshalle sein. Macht euch bitte sofort auf den Weg, ihr braucht danach nicht mehr hier vorbei kommen, aber hört bitte erst auf, wenn ihr wirklich alles versiegelt habt. Reg, ich bleibe diese Nacht hier.“ Nach einem Nicken und einigen verwirrten Blicken, verschwanden die fünf und Harry machte weiter: „Tim, Mr und Mrs Zabini, Molly und Charlie, ihr geht bitte nach Godric's Hollow und untersucht das Haus meiner Eltern. Wenn keine Alarmzauber oder so darauf sind, dann sichert es. Tim, du kennst sicherlich einige Zaubersprüche, die verhindern, dass jemand ohne Autorisierung das Haus betritt. Geht bitte auch so schnell wie möglich los.“ Nachdem auch die fünf verschwunden waren, ging es weiter. „Arthur und Bill, ihr reist auch bitte sofort zu dem Grab meiner Eltern, macht es unzerstörbar oder so. Hermine, Blaise und Draco, eure zusätzliche Aufgabe wird es sein, euch zu überlegen, wie wir Hogwarts langfristig schützen können. Vielleicht irgendwelche Wachen, Späher auf den Türmen oder so etwas.“ Die Drei nickten, dann wandte sich der Potter an Narzissa: „Mrs. Malfoy, Sie reisen bitte sofort zu Gringotts und überprüfen ihre Verliese. Lassen Sie sie bitte für alle außer ihnen selbst sperren, auch Voldemort soll nicht mehr an Ihr Geld kommen. Vielleicht können die Kobolde ja irgend etwas machen, damit Sie anhand ihres Blutes erkannt werden oder anhand Ihrer Magie.“ „Und Fred und George, reisst bitte in den Grimmauldplace und checkt dort die Lage, ist noch jemand in dem Haus? Wird es noch bewohnt? Oder ist es verlassen?“ Nachdem auch Mrs Malfoy verschwunden war und sich Draco, Hermine und Blaise in eine stille Ecke zurückgezogen hatte, lehnte Harry sich müde zurück und schloss erst einmal die Augen. Vielleicht übertrieb er es mit seinen Handlungen ja etwas, aber seiner Meinung nach waren dies die wahrscheinlichsten Angriffsziele in den nächsten Wochen. Seine Entscheidungen waren zwar etwas übereilt, aber sie waren nötig. Sowohl Dumbledore als auch Voldemort konnten noch diese Nacht nutzen und irgendwo angreifen. Und auch obwohl es so aussah, als wüsste er genau, was er da tat, hatte er ehrlich gesagt doch überhaupt keine Ahnung, ob er mit seiner Vermutung richtig lag und dementsprechend auch richtig handelte. Die übrigen Mitglieder von The Eye verhielten sich ruhig und gaben dem Potter die Zeit, die er brauchte, um sich wieder zu sammeln. Der Schlafentzug machte ihm deutlich zu schaffen und doch hatte er noch einiges vor sich. Angenehme Stille herrschte einige Minuten lang in dem Salon, man hörte nur das leise und gleichmäßige Atmen der Anwesenden. Es schien irgendwie, als wäre die ganze Welt stehen geblieben. Wie als würde die Welt einen Moment tief Luft holen, bevor es weiter ging, bevor alles wieder seinen normalen lauf ging. Und so sehr Harry auch diesen Moment der Ruhe genoss, musste er ihn irgendwann unterbrechen, alleine schon aus dem Grund, dass er immer weiter ins Reich der Träume hinüber glitt. Ruckartig setze er sich wieder aufrecht hin und schlug die Augen auf. Gespannt schauten ihn noch einige Augenpaare an. Bevor der Potter aber auch nur irgend ein Wort sagen konnte, sprach ihn Tonks mit gesenktem Kopf an. „Du, Harry.. also wegen vorhin.. tut mir leid. Ich hab.. vielleicht einfach ein bisschen.. übertrieben“ Stotternd kamen ihr die Worte über die Lippen und sie klang wirklich bedrückt, doch der Potter konnte nicht so wirklich verstehen, wieso. „Tonks, es ist schon ok, wir finden eine Ausrede, warum ich eine Weile lang nicht mehr zur Schule gehe. Bin ich halt Krank oder so.“ Doch die junge Aurorin war immer noch nicht so wirklich überzeugt und begann zu wiedersprechen: „Aber Harry.. ich bekomme das schon hin, es gibt viel schlimmere Aufgaben und.. ich bekomm das schon irgendwie hin. Glaub mir. Ich will nicht so zimperlich sein, wenn du hier sitzt und vor Müdigkeit gleich umkippst und dich dabei nicht einmal beschwerst.“ Aha, daher wehte also der Wind. Aber Harry hatte einfach nicht die Kraft dazu, der Aurorin zu wiedersprechen. Nachdem er den übrigen noch ihre Aufgaben zugeteilt hatte und Draco seine Hälfte des Seelenzettels gegeben hatte, damit der ihm im Notfall verständigen konnte, trottete er langsam zu Regulus Zimmer und ohne sich um zu ziehen, ließ er sich einfach auf das Bett fallen, zog die Decke über sich und schloss die Augen. ~*~*~*~*~*~*~*~ Ziemlich erschöpft und auch fertig mit den Nerven stolperte Hermine aus dem Kamin in Snapes Büro, hinter ihr folgten Draco und Blaise. Die anderen Hogwartsschüler waren alle schon früher von dem Treffen ins Schloss zurück gekehrt und schliefen sicherlich alle schon. Nur die drei waren noch länger geblieben um gemeinsam über ihren Auftrag zu diskutieren. Sonderlich weit waren sie nicht gekommen, aber sie hatten wenigstens schon einmal ein paar Punkte, an denen sie ansetzten konnten. Kurz wurde der Hexe schwarz vor den Augen und sie musste sich an der Wand neben dem Kamin abstützen. Die Reise per Flohpulver war ihr noch nie sonderlich gut bekommen und nun auch noch die Müdigkeit dazu, das machte ihrem Kreislauf ordentlich zu schaffen Sofort legte sich ein blasser Arm schützend und auch stützend um ihre Hüfte und drückte sie Besitz ergreifend an den durchtrainierten Körper hinter ihr. „Hey, alles ok?“ besorgt flüsterte Draco diese Worte in ihr Ohr und strich ihr beruhigend über die Seite. Der Oberkörper hinter ich hob und senkte sich gleichmäßig, auch der zweite Arm schlang sich um ihre Hüfte. Sanft legte der Malfoy seinen Kopf auf ihre Schulter, sein Atem strich immer wieder sanft und kitzelnd über ihre Wange. Überwältigt von ihren Gefühlen schloss die Hexe ihre Augen und konzentrierte sich nur auf die starken Arme um sie herum, den Körper hinter sich und auf den kitzelnden Atem. Ehrlich gesagt könnte sie so stundenlang stehen bleiben. Kein Gedanke an den kommenden Krieg verschwenden, nicht in der Angst leben, dass sie jeden Moment angegriffen werden. Kein Schuldruck, keine Erwartungen, einfach nur sie und Draco. Wie als würde die Welt still stehen. Und alles drehte sich nur noch um sie beide. Draco und Hermine. Hermine und Draco. Er und Sie. Sie und Er. Ein Slytherin und eine Gryffindor. Ein Zauberer und eine Hexe. Ein Reinblut und eine Muggelstämmige. Doch Unterschiede waren in ihrer kleinen, heilen Welt, in der sich alles nur um die beiden drehte, egal. Was in der normalen Welt zählte, war bei ihnen egal. Unterschiede. Vorurteile. Krieg. Stände. Rasse. Alles war unwichtig. Nur sie beide zählten. Und aus Hermine und Draco, aus Sie und er, aus einer Gryffindor und einem Slytherin, aus einer Hexe und einem Zauberer, aus einer Muggelstämmigen und aus einem Reinblut, aus zwei Menschen, wurde jedes mal, wenn für sie beide die Erde stillstand, eins. ~*~*~*~*~*~*~* Bla. Blubb. Oben. Unten. Rechts. Links. Groß. Klein. Dunkel. Hell. Weiß. Schwarz. Gegenteile? Was war grau? Eine Mischung aus Schwarz und weiß. Konnten sich Gegenteile vermischen? Berühren? Zu einem werden? Oder waren die Gegenteile aus der Mischung entstanden? Wozu brauchte man Gegenteile? Einfach nur so? Oder gab es einen bestimmten Grund? Damit sie sich gegenseitig bekämpften? Aber nur die Mischung war vollkommen. Oder? Schwarz. Weiß. Grau. Schwarzweißgestreift. Punkte. Hüpfen. Streifen. Und ein Engel. „Lucius, ich bin wieder da.“ Engel. Hatte der Engel weiße Flügel? Oder schwarze? Oder war sein ganz persönlicher Engel schlau genug um zu wissen, dass graue Flügel am besten waren? Grau. Vollkommen. Eine Einheit. Keine zwei Teile. Sondern ein ganzes. Eine Einheit. Eine Gemeinschaft. Zwei zusammengehörende Teile. Hüpfen. Springen. Singen. Tanzen. Blau. Grün. Lila. Rosa. Wild. Lieb. Klein. Dünn. Groß. Rund. Dick. Eckig. Ein Engel. „Bitte, bitte wache bald wieder auf. Wir brauchen dich alle dringend. ICH brauche dich.“ Wieso hörte sich der Engel so verzweifelt an? Und wieso drifteten seine Gedanken immer wieder so ab? Aufwachen. Endlich Aufwachen. Die Augen auf machen. Sehen. Seine Umgebung. Wo war er überhaupt? Im Schlaraffenland? Im Himmel? In der Hölle? Wichtig war nur, sein Engel war bei ihm. „Ach Lucius. Ich vermisse dich so.“ Kalte Finger. Auf seinen Lippen. Dann wurde es still. Auch in seinen Gedanken. ~*~*~*~*~*~*~*~ Gelangweilt saß Harry auf einem unbequemen Stuhl vor einem hölzernen Schreibtisch. Auf der anderen Seite des Schreibtisches saß ein älterer Mann in einem schwarzen Anzug gekleidet und redete nun schon seit einer viertel Stunde auf ihn ein. Irgendwie kam den Potter diese Situation merkwürdig bekannt vor. Seit einer Woche reiste er nun schon durch die Welt und redete mit den Ministern der einzelnen Länder um sie um Unterstützung zu bitten. Und jedes mal liefen die Gespräche nach dem gleichen Muster ab. Zuerst die höfliche Begrüßung, dann ein bisschen Smalltalk und dann legten die Minister los. Sie regten sich künstlich darüber auf, wieso sie England denn helfen sollten und gerade einem Teenager vertrauen sollten, er könne ja nicht einmal auf sich selbst aufpassen und sie hätten gegenüber Großbritannien keinerlei Verpflichtungen. Meistens redeten die Minister bis zu zehn Minuten auf ihn ein, und trotzdem bekam er sie nachher überredet. Nur dieser ältere Mann war da schon hartnäckiger. Doch langsam wurde es Harry zu blöd, der Australier ihm gegenüber redete nur um den heißen Brei herum. „Was genau wollen Sie also von mir?“ unterbrach der Potter den Anführer des magischen Australiens einfach. Darauf schien der andere nur gewartet zu haben und antwortete sofort. „Beweisen Sie uns, dass Sie in der Lage sind, zu kämpfen.“ Eine Probe also. Eigentlich hätte er da selber drauf kommen können. Innerlich seufzte der Held der Zaubererwelt auf. Egal, was der andere von ihm wollte, er würde es machen. Für die magische Bevölkerung. Für England. Für seine Freunde. Für Regulus. Für seine verstorbenen Eltern. Für Ron. Und für sich selbst. „Was soll ich machen?“ fragte er daher resigniert nach. Überrascht wurde er von dem anderen angeschaut. Anscheinend hatte der nicht damit gerechnet, dass er so schnell nachgeben würde. „Wir haben da ein kleines Todesserproblem. Auf dem Uluru, oder auch Ayers Rock, verbirgt sich zur Zeit ein Todesser. Wir haben schon mehrere Kämpfer hin geschickt, doch keiner kam je zurück. Wir wurden das erste Mal vor zwei Monaten auf ihn Aufmerksam, als er ein Mädchen vergewaltigt hatte. Es stehen ihnen alle Mittel zur Verfügung, die sie brauchen und sie können sich so viel Zeit lassen, wie sie brauchen. Aber bitte befreien Sie uns von diesem Monster. Die Kinder trauen sich nicht mehr alleine auf die Straße, da mittlerweile schon 10 Mädchen vergewaltigt wurden. Bitte, helfen Sie uns.“ Anfangs hatte der Mann noch fordernd und überlegen geklungen, doch am Ende merkte man ihm seine Verzweiflung richtig an. Kurz überlegte Harry, was er alles brauchen würde, dann begann er zu reden: „Ok, ich helfe Ihnen. Können Sie mir bis in zwei Stunden zwei Ihrer Kämpfer bereitstellen, damit Sie mich führen können? Ansonsten bräuchten wir noch etwas Verpflegung. Ich bin in zwei Stunden wieder hier und bringe das restliche Zeug mit, das ich brauche. Außerdem wird mich Regulus Black begleiten. Ist das für Sie so ok?“ ~*~*~*~*~*~*~ Leise schlichen sie sich näher an das Verseck des Todessers heran. Die kleine, hölzerne Hütte war in der Dunkelheit nicht zu übersehen gewesen, denn das kleine Fenster wurde durch mehrere Kerzen hell erleuchtet. Ganz in schwarz gekleidet lief Harry an der Spitze. Das Schwert Godric Gryffindors hing ihm über den Rücken, seinen Zauberstab hielt er fest umklammert in der rechten Hand. Hinter ihm lief Regulus, ebenfall in schwarz gekleidet und mit seinem Zauberstab. Erst danach kamen die zwei australischen Kämpfer, auch in schwarz gekleidet, aber mit panischen Gesichtsausdrücken. Die Hände mit dem Zauberstäben zitterten unkontrolliert. Die zwei würden ihnen im Falle eines Kampfes auch nicht viel helfen. Mit einem Handzeichen bedeutete er de beide, stehe zu bleiben, und auch Regulus erstarrte in der Bewegung. Ja. Harry wollte dies alleine machen. Er wollte sich selbst beweisen, dass er es alleine mit einem Todesser aufnehmen konnte. Nach einem weiteren Handzeichen verteilten sich die anderen drei um die Hütte herum, immer darauf achtend, nicht durch das Fenster gesehen zu werden. Ein letztes Mal holte Harry tief Luft, dann trat er mit dem Fuß gegen die Holztür, die mit einem lauten Krachen aufschlug. Einen Moment herrschte Stille. Wie ein tiefes Luft holen vor dem großen Sturm. Einen Moment stand die Welt still. Dann begann das Chaos. Noch bevor der Potter erkennen konnte, wer sein Gegner war, sprang dieser vom Stuhl auf, schmiss den Tisch um und versteckte sich dahinter. Doch Harry reagierte schnell und verkleinerte den Tisch, bis er nur noch eine Zentimeter groß war. Zum Vorschein kam ein großer, schlanker Mann, mit breiten Schultern, kräftigen Oberarmen und einer eher schmalen Hüfte. Der muskulöse Oberkörper war stark behaart, das Gesicht zu einer Fratze aus Bosheit und Hass verzogen. „Potter“ knurrte er aus tiefer Kehle und richtete sich zur vollen Größe auf, nun, da sein Schutz weg war. „Greyback“ spie Harry dem Todesser ebenfalls hasserfüllt entgegen. Abschätzend sahen sie sich an, warteten nur darauf, dass der andere den ersten Schritt im Kampf machen würden. Doch keiner wollte beginnen. „Potter, du kannst mich eh nie besiegen, so dürr wie du bist. Die nächste Windböe schmeißt dich sicherlich um, du Schwächling!“ Oh, wollte der Werwolf es also verbal probieren. Doch auf so etwas ließ sich der Held der Zaubererwelt überhaupt nicht ein. Blitzschnell feuerte er einen Stupor und einen Expelliarmus sofort hintereinander auf den größeren un stärkeren ab. Aber der wich schnell aus und sprang in die andere Ecke der kleinen Hütte. Erst dann bemerkte Harry, dass der andere keinen Zauberstab in der Hand hatte. Was sollte denn das? Doch darüber wollte er sich nicht in dieser Situation seine Gedanken darüber machen. Einen weiteren Stupor auf den anderen sprechend, formte er lautlos und nur innerlich seine Magie so, dass sich unter dem nun wieder ausweichenden Werwolf ein Sumpf bildete. Greyback konnte gar nicht so schnell schauen, wie er bis zu den Knien in dem Sumpf versank und ihn auch endlich der Fesselzauber traf. Zufrieden mit sich und der Welt trat Harry näher an Fenrir heran und sah auf ihn herunter. „Na, so schnell wird man also von einem Schwächling gefangen. Ist nur die Frage, wer hier der Schwächling ist.“ „Ach Potter, Sei einfach ruhig. Du hast doch gar keine Ahnung, und den dunklen Lord wirst du auch nie besiegen können.“ Gleichgültig zuckte Harry mit den Schultern. „Du wirst schon noch sehen, wie dein ach so toller dunkler Lord ins Gras beißt. Obwohl.. ich bin mir nicht so sicher, ob du diesen Tag noch erleben wirst, denn die Australier sind nicht gerade erfreut über deine Taten.“ Von draußen hörte er ganz deutlich die Schritte der drei anderen, die langsam auf den Eingang der Hütte zukamen. Mit einem Schlenker seines Zauberstabes war der Sumpf wieder verschwunden und der Werwolf saß gefesselt auf dem Holzboden. Mit funkelnden Augen beugte sich der Held der Zaubererwelt hinunter zu dem Gefesselten und flüsterte ihm gefährlich ins Ohr: „Und selbst wenn die Australier dich verschonen, von mir wirst du keine Gnade bekommen“ Langsam richtete er sich auf und wollte sich gerade umdrehen, als.. „Potter, du kleiner Milchbubi, du willst mich umbringen? Ha, dass ich nicht lache!“ Der Anführer von The Eye ließ sich auf so ein Niveau überhaupt nicht herunter, sondern formte seine Magie so, dass sie den Arm von dem Werwolf brach. Ein schmerzerfülltes Stöhnen war zu hören, dann kam Regulus auf ihn zugerannt und umarmte ihn fest. „Oh Harry, ist alles in Ordnung mit dir?“ Aber bevor er antworten konnte, mischte sich Fenrir Greyback ein. „Black“ knurrte er mit seiner tiefen Stimme. „Ich dachte, du wärst verreckt.“ Erschrocken löste sich Regulus von ihm, ließ aber einen Arm um seine Hüfte. „Greyback. Ja, kleine Mädchen zu missbrauchen passt wirklich zu dir.“ Der Todesser ging gar nicht darauf ein, sondern sprach einfach weiter: „Zeig mir deinen rechten Unterarm, ich zeig dir meinen.“ Die Stimme zitterte leicht, der gebrochene Arm machte Greyback also doch zu schaffen. Ohne mit der Wimper zu zucken krempelte Regulus seinen Ärmel nach oben und entblößte seinen Unterarm. Nichts. Nur blasse Haut spannte sich über die Sehnen und die Knochen. Kein dunkles Mal. Harry hatte ohne es zu merken die Luft angehalten und atmete nun erleichtert aus. Sich Schämend musste er sich eingestehen, dass er selbst nicht einmal gewusst hatte, ob sein Freund nun ein dunkles Mal hatte oder nicht. Für ihn war immer nur klar gewesen, dass er mal ein Todesser gewesen war, aber nun keiner mehr war. Mehr hatte nicht gezählt. „Aber... aber wie ist das möglich?“ Ziemlich verblüfft starrte der Werwolf auf den makellosen Arm und verstand die Welt nicht mehr. Wortlos rollte Regulus seinen Ärmel wieder nach unten und verließ die Hütte. ~*~*~*~*~ Unruhig schritt Harry durch den Raum. Von einer Seite, auf die andere. Regulus saß da und beobachtete ihn ruhig. „Das kann einfach nicht Ihr Ernst sein! Nichts.. Sie wollen NICHTS machen! Wahrscheinlich wird er eines Tages dort unten einfach VERGAMMELN, weil Sie ihn vergessen haben. Eigentlich wäre es mir ja wirklich egal, was sie mit dem stinkenden Wolf machen, aber wenn irgendein dummer Bürohengst entscheidet, ihn wieder frei zu lassen, dann war das umsonst! Reg! Ich will hier auch mein Zeichen setzten. Ich werde dort heute Nacht einbrechen!“ Fest entschlossen stand er vor seinem Freund. Er würde sich durch nichts von seinem Vorhaben abbringen lassen. „Aber Schatz, so weiß jeder, dass du hier in Australien warst. Du kannst das nicht machen!“ Stille. Sie brauchten keine Worte. Regulus wusste auch so ganz genau, dass sein Freund in dieser Nacht trotzdem noch einmal nach Australien zurückkehren würde. Und Harry wusste, dass Regulus ihn gehen lassen würde. Also wozu unnötige Worte verschwenden? Stille. Und auch in der Nacht herrschte Stille. Kein einziges Geräusch war zu hören, außer seinem eigenen Atem. Alle schliefen. Alle Menschen. Alle Tiere. Auch die Wachen. Die Welt schlief. Stand still. Drehte sich nicht mehr. Nichts bewegte sich. Außer er selbst. Seine Zauberstab schwingend herrschte um ihn herum tiefste Dunkelheit. Keine Silhouette war zu sehen, überhaupt nichts. Doch er fand den Weg auch so. Schon von weitem hörte er es. Die Eisenkette. Und ab diesem Moment war ihm klar, dass er bisher alles richtig gemacht hatte. All seine Entscheidungen, Befehle und Aufträge. Alles war richtig. Es war richtig, in dieser Nacht in diesem Kerker zu sein. Es war vorbestimmt. Die Welt stand still. Die ganze Zeit über. Auch, als er langsamer wurde, monotoner. Langsam tauchte er ab, in die Tiefen seiner Seele. Er handelte nur noch. Wie es ihm vorbestimmt war. Wie er einst geträumt hatte. Nur, dass es dieses Mal real war. Dunkelheit… Ein herber Angstgeruch… Hektischer Atem… Das Klirren einer Eisenkette… Eine Tür quietscht… wird geöffnet… wieder geschlossen… Tiefste Dunkelheit… Ein ängstliches Wimmern… “Wer ist da?” Angst…. Nackte Angst… Schritte… Wimmern… Scharben der Eisenkette auf dem harten Boden… “Wer…wer ist da? B..b…b..bitte verschone mich!” Panik schwingt in der Stimme mit.. Plötzlich.. Glühende, smaragdgrüne Augen… mitten in der undurchdringlichen Dunkelheit… leuchtend.. Kalt…. MÖRDERISCH! …ein letzter Schrei… ..eine Schwertklinge… mit Blut verschmiert.. Wird aus dem Körper gezogen… Ein letzter, rasselnder Atemzug… Und dann…. …Stille… Grüne Augen schließen sich… Die Tür öffnet sich… Und schließt sich wieder… …Stille… …eine Leiche… …und an der Wand… …mit neongrüner, leuchtender Farbe…. … ein Auge! Es hatte sich wiederholt. Nein. Sein Traum war wahr geworden. Alles, wirklich jede Einzelheit hat gepasst. Das einzige, was er nicht wirklich verstehen konnte war, wieso der Werwolf plötzlich Angst hatte. Und wieso er nicht hatte riechen können, dass es Harry war. Vielleicht hatte ihn die Drohung des Potters doch ziemlich Angst ein gejagt, aber vielleicht hatte er von dem australischen Behörden auch nur eine Art Droge bekommen. Er wusste es nicht. Eigentlich war es auch egal. Er hatte getötet. Schon wieder. Und es machte ihm immer noch ziemlich zu schaffen, wahrscheinlich würde er immer danach einige Gewissensprobleme haben. Aber dafür hatte er ja seinen Freund, der sich in solchen Momenten liebevoll um ihn kümmerte und ihn alles vergessen ließ. ~*~*~*~*~*~*~*~ Hey Pansy. Ich habe ein bisschen über dein Problem nachgedacht und habe auch schon eine Lösung gefunden. Aber ich bräuchte deine Hilfe dazu. Wie viele deiner Klassenkameraden haben dasselbe Problem? Ich habe einen Unterschlupf für dich und deine Eltern gefunden, dort können sich auch die anderen verstecken. Du musst nur deine Eltern überzeugen und mir dann bescheid sagen, dann bringe ich euch sofort dort hin. Für Nahrung und Betten und Kleidung ist gesorgt und um das Gelände sind ausreichend Schutzzauber platziert. Ich warte auf deine Antwort. Harry. ~*~*~*~*~*~*~*~*~ The Eye schlägt auch in Australien zu In der heutigen Nacht gab es ein weiteres Opfer von The Eye. Fenrir Greyback, gesuchter Todesser in England und Schottland wurde heute Morgen tot in einer Zelle in Australien aufgefunden. Die australische Behörde schweigt momentan noch zu unseren Fragen und ist auch nicht bereit zu erklären, wie Greyback in das Gefängnis in Sydney kam. Auch dieses Mal zierte ein grünes Auge die Wand in dem Kerker, siehe Foto. Wir müssen The Eye also dankbar sein, dass sie den grausamsten Werwolf unserer Zeit getötet haben. Aber wird es auch nur bei Todessern bleiben? Schnaubend legte Voldemort die Zeitung auf den kleinen Tisch neben dem Sofa ab. The Eye. Langsam wurde diese dritte Seite wirklich lästig. Zuerst kämpfte sie in Hogsmeade mit, dann wurde Nott getötet und Pettigrew an das Ministerium ausgeliefert, dann Simon Andersons Aufdeckung, und nun Greybacks Tod. Langsam nervte ihn es wirklich. Vielleicht sollte er doch endlich mit der nächsten Stufe seines Plans beginngen. Seine Leute waren alle schon bereit und warteten seit Tagen eigentlich nur noch auf ein Zeichen von ihm. Ja. Am nächsten Abend würde es passieren. Er würde wieder zuschlagen. Tbc. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)