The eye von abgemeldet (I see everything) ================================================================================ Kapitel 34: Umsetzung der Pläne ------------------------------- 34 Umsetzung der Pläne Schmerz. Immer noch. Beim Atmen. Beim Denken. In seinen Armen. Seinen Rippen. Seinem Bauch. Schmerz. Aber nicht mehr so sehr, wie beim letzten Mal. Kein rasselnder Atem mehr. Nur noch regelmäßig. Leise. Kein Husten. Keine klebrige Flüssigkeit. Kein Blutgeschmack im Mund. Etwas hatte sich verändert. Keine harte Unterlage mehr. Kein wackelnder Boden mehr. Keine Stimmen mehr. War er alleine? Was war passiert? Wo war er? Lebte er wirklich noch? Oder war das die Hölle? Schmerz. In seinem Körper. Er hatte noch ein Körper? Und seine Beine existierten auch noch? Konnten Geister Schmerz empfinden? Wenn ja, dann musste Sir Nicholas ja vor Schmerz fast ein zweites Mal sterben. Konnten Geister zwei Mal sterben? Und Träumten sie? Was machten sie die ganze Zeit? Und konnten sie schlafen? Wenn ja, worauf? Durch normale Betten würden sie ja durchfliegen. Oder fallen. Wie weit konnten Geister durch Gegenstände fallen? Und konnten sie auch durch die Erde fliegen? So dass sie auf der anderen Seite wieder auftauchten? Das war sicherlich ein witziges Gefühl. Leises Kichern. Und wieder Schmerzen. In seinem Brustkorb. Waren das wirklich seine eigenen, wirren Gedanken? Eine Stimme. „Lucius, bist du wach?“ Ein Engel. Die sanfte Stimme. Engelsgleich. Er konnte nur im Himmel sein. Lucius. War das sein Name? Ja. Er kam ihm bekannt vor. Ja. Er hatte einen Namen. Eine Existenz. Existenz. Kam das vom lateinischen exire? Veni, Vidi, Vici. Te amo. Wieder ein Kichern. Te amo. Das hörte sich an wie Tee am Mo. Schmerz. Wieso schmerzte ein Kichern? Hatte er sich an einer Kichererbse verschluckt? „Lucius, bitte sag doch was!“ Engel. Wieso redete ein Engel mit ihm? Er war doch in der Hölle. Bei dem bösen, bösen Teufel. Teufel? War Orpheus der Teufel? Was war dann Eurydike? Die Teufeline? Kichern. Schmerz. Teufeline. Gab es dieses Wort überhaupt? „Geliebter, wie geht es dir? Schau mich an!“ Engelshaft. Lieblich. Geliebter? War er ihr Geliebter? Waren sie verheiratet? Er und ein Engel? Nein. Engel waren keusch. Und hörten auf Gott. War er Gott? Hatte Gott was mit seinem liebsten Engel? Geliebter. Hatten sie Sex? War er gut im Bett? Konnte man als Geist Sex haben? Konnte man als Geist überhaupt nackt sein? Oder hatten Geister Sex mit Kleidern? Eine Berührung. An seiner Wange. Kein Schmerz. Ein Kribbeln. Ein Seufzen. Kam es von ihm? Oder von dem Engel? Hatte er eine Stimme? Besaß er Stimmbänder? Konnten Stimmbänder Muskelkater haben? „Hörst du mich?“ Wieder diese Stimme. So nah an seinem Ohr. Warmer Atem auf seiner Wange. Sollte er antworten? Wie sollte er antworten? Ein Nicken. Schmerz. In seinem Kopf. Schmerzerfülltes Aufstöhnen. Kam es von ihm? Hatte er den Mund überhaupt aufgemacht? Konnte er seinen Mund kontrollieren? Oder machte der einfach, was er wollte? Vielleicht winkte er ja gerade dem Engel über ihm. Hatte sein Mund Hände? „Gut, Schatz. Mach die Augen auf, komm. Sieh mich an.“ Augen. Hatte er so etwas noch? Anstrengend. Kraft. Doch schließlich.. Weiß. Grell. Zu Hell. Blitzschnell schloss er sie wieder. Kleine Punkte. In Verschiedenen Farben. Rot. Grün. Lila. Lila, die Farbe der Unbefriedigten Frau. Blau. Pink. Gelb. Orange. Lilablassblau. Rotbraungrüngelb gestreift. Groß. Klein. Dick. Dünn. Rund. Eckig. Rollend. Hüpfend. Fallend. Tanzend. Stolzierend. Drehend. Diagonal. Waagerecht. Senkrecht. Vorwärts. Rückwärts. Verspottend. Auffordernd. Anregend. Verwirrend. Spielerisch. Albernes Kichern. Kam das von ihm? Egal. Blitzschnell. Eine Hand. Die Punkte fangen. Und dann wieder Schmerz. Und Dunkelheit. *~*~*~*~*~*~*~*~*~* „Ah, Monsieur Potter, Bonjour!“ Ein großer, schlanker Mann mit schwarzen Haaren kam freundlich lächelnd auf die beiden zu. Ein schwarzer, geschwungener Schnurrbart schmückte sein schmales Gesicht und der edle, graue Anzug zeigte seinen Status. Grüßend schüttelte er erst Harry die Hand und meinte dann an Regulus gerichtet: „Mon Dieu, excusez-moi , ich 'abe ihren Namen vergessen. Sie sind...?“ „Black. Regulus Black.“ stellte sich der Ältere vor und schüttelte kräftig die Hand des anderen Mannes. „Ah, oui, Monsieur Black. 'Erzlich Willkommen 'ier in Frankreich. Ich 'offe, sie 'atten eine angenehme Reise.“ ~*~*~*~*~*~ „Ginny, Liebes, was machst du denn hier?“ Schockiert blieb Molly Weasley stehen, nachdem sie hustend aus dem Kamin gestolpert war. Tief holte Ginny Luft und ging erhobenen Kopfes auf ihre Mutter zu. „Mum, ich habe die Aufgabe, euch hier ein bisschen ein zu führen, bevor ihr trainiert werdet.“ Schützend stellte sich Dean neben seine Freundin und legte einen Arm um ihre Hüfte. Er wusste genau, wie schwer es ihr fiel, das zu tun. Noch nie hatten ihre Eltern sie als eine junge Dame gesehen, immer war sie nur die kleine, liebe Ginny gewesen. Und nun... nun musste sie ihre Eltern in The Eye einführend und ihnen alles erklären. Würden die Weasleys ihrer Tochter überhaupt wirklich zuhören? „Du... Ginny, das ist nicht den ernst! DU bist bei The Eye?“ Fassungslos starrte Molly ihre Tochter an, währende diese nur nickte. „Wie kann er das nur zulassen? Bring mich SOFORT zu diesem Anführer, wie kann er es wagen, meine kleine Tochter in seine kriegerischen Aktivitäten einzuplanen? Wenn ich.. wenn ich herausfinde, wer dieser aufgeblasene Typ ist...“ Beide Hände hatte die rothaarige Frau in die Hüfte gestützt und ihre Hautfarbe machte der ihrer Haare große Konkurrenz. Hinter Mrs. Weasley waren auch schon die anderen Familienmitglieder angekommen, Fred und George, Bill und Charly, und schauten ebenso überrascht auf ihre kleine Schwester. Nur die Zwillinge grinsten breit und zeigten mit den Daumen nach oben. Überrascht unterbrach Ginny ihre Mutter: „Du weißt nicht, wer er ist?“ Nach einem Kopfschütteln von Molly wandte sie sich an ihren Freund. „Er hat es ihnen wirklich nicht gesagt!“ Die verwirrten Blicke ihrer Familie ignorierend, drehte sie sich mit Dean um und führte ihre Brüder und ihre Eltern durch das Haus. Nebenbei erklärte sie: „Er soll euch dann schön selber erzählen, wer er ist. Das ist nicht meine Aufgabe. Ich bin nur hier, um euch erst einmal das Haus zu zeigen, und euch die wichtigen Sachen zu erklären. Wir treffen uns immer in dem Salon, in dem ihr gerade angekommen seid. Dort reden..:“ Weiter kam Ginny nicht, denn ihre Mutter unterbrach sie schnaufen und hinter ihr her watschelnd: „Ginny, Liebes, sag mir, wer dieser Anführer ist. Er muss verrückt sein, wenn er dich hier aufnimmt, du bist noch viel zu jung! Und wie kannst du es wagen, uns so bloß zu stellen? Ich sag noch zu ihm, dass wir nicht wollen, dass du...“ „NEIN MUM. Sei jetzt endlich ruhig! Es ist nicht meine Aufgabe, seine Identität preis zu geben. Und es war meine eigene Entscheidung, bei The Eye mit zu machen. Und jetzt hör auf, hier so rum zu meckern. Ich erzähl euch das alles nur einmal, beim nächsten Treffen müsst ihr alleine klarkommen.“ Schwungvoll drehte sie sich wieder um und dieses mal folgten ihr alle ohne Wiederworte, selbst ihre Mutter äußerte sich nicht mehr zu dem Thema. Wahrscheinlich war sie einfach zu schockiert von Ginnys Worten. „Also noch einmal. In dem Salon treffen wir uns immer erst, dann wird besprochen,wie wir weiter vorgehen, wie die einzelnen Aufgaben erledigt worden sind, was dabei herauskam und was als nächstes ansteht. Danach wird trainiert. Zuerst machen wir immer Vertrauensspiele, weil wir uns untereinander Vertrauen müssen, sonst funktioniert das alles nicht. Nachher bekommt ihr einen ersten Eindruck vom Training, denn Tim soll euch heute noch die Grundzauber beibringen, die ihr können solltet. Hier bei The Eye kommen alle gut miteinander klar. Hier sind die Hogwartshäuser egal, es interessiert ebenso wenig, wie viel Geld man besitzt oder was für eine Stellung man in der Gesellschaft hat. Merkt euch das gut, ER mag keinen Streit.“ Als Ginny endete waren sie in dem großen Garten angekommen und Dean erzählte weiter: „Wir sind hier in dem Haus der Zabinis, Sie gehören auch zu The Eye und waren so freundlich, uns ihren Salon für die Treffen zu überlassen. Man kann hier nicht wirklich hin apparieren, dazu braucht man die Erlaubnis von den Zabinis. Am besten wäre es, wenn sie immer hier her flohen könnten, allerdings brauchen sie dazu auch das Passwort, aber das haben Sie ja schon, sonst hätten sie ja nicht hier her kommen können. Ansonsten machen die Zabinis oder auch der Anführer Portschlüssel. Uns stehen in dieser Villa eigentlich alle Zimmer frei, auch die Bibliothek, die Küche und natürlich auch die vielen Gästezimmer. Nur der oberste Stockwerk ist tabu, denn dort sind die Schlafzimmer der Zabinis. Regulus wohnt auch hier, sein Zimmer ist allerdings im zweiten Stock. Auch um das sollte man einen großen Bogen machen.“ Unnatürlich ruhig folgte Familie Weasley der Jüngsten und ihrem Freund, und reagierten nicht einmal, als der Name Regulus fiel. Wahrscheinlich war ihnen gar nicht aufgefallen, dass Regulus eigentlich tot war. Kurz holte Dean tief Luft, dann erzählte er weiter. Er erzählte von der Entstehung von The Eye, wer alles dazu gehörte, die momentanen Pläne und Aufgaben, ihre Ziele und auch von den bisherigen Missionen. Beeindruckt hörten die Familienmitglieder zu, bis sie einmal durch das ganze Haus gegangen waren und wieder in dem Salon angekommen waren. Dort warteten bereits Tim und einige andere Auroren auf die Familie. Nach einigen Fragen und überraschten Ausrufen wurde die kleine Gruppe an den Auror übergeben. Erschöpft setzte sich Ginny mit ihrem Freund auf einen der Sessel, die in dem Zimmer standen und schaute ihren Eltern beim Training zu. Tim kämpfte gegen jeden einmal, um herauszufinden, wie gut sie im Kampf waren, wo ihre Schwachpunkte waren und was man weiter ausbauen konnte. Anscheinend hatte ihre Familie doch irgendwie akzeptiert, dass sie The Eye angehörte, und dass sie daran nichts mehr ändern konnten. Und vielleicht... ...aber wirklich nur vielleicht... ...hatte ihre Mutter auch endlich verstanden, dass sie nicht mehr das kleine, unschuldige Mädchen war. *~*~*~*~*~* „Monsieur Potter, Bonjour! Schön, sie 'ier zu sehen. Was führt sie zu mir?“ Tief beugte sich Madame Maxime herunter und küsste ihn dreimal auf die Wange, immer abwechselnd. Harrys Begleiter, der sie mit großen Augen ansah, ignorierte sie einfach. „Bonjour, Madame Maxime! Ich bin leider nicht nur zum Vergnügen hier, auch das französische Ministerium habe ich schon besucht. Dunkle Zeiten sind aufgezogen und alte Freunde wurden zu Feinden. Aber bevor ich ihnen alles erzähle, könnten sie vielleicht Fleur Delacour dazu holen? Auch sie sollte von all dem erfahren.“ erklärte Harry und ließ sich auf dem Stuhl gegenüber der Schulleiterin nieder. Regulus stand direkt hinter ihm und hatte ihm die Hand auf die Schultern gelegt. Eindringlich schaute er der viel größeren Frau in die Augen, oder er versuchte es zumindest, denn er musste den Kopf weit nach hinten lehnen. „Mademoiselle Delacour? Ah Oui, wenn sie es wünschen!“ ~*~*~*~*~*~*~ Langsam wurde es dunkel in dem kleinen Büro von Professor McGonagall. Während draußen die Sonne langsam hinter dem Horizont verschwand, herrschte in dem Zimmer völlige Ruhe. Nur der regelmäßige Atem der etwas älteren Lehrerin war zu hören. Still lag sie da, den Kopf auf die Arme gelegt, weit über dem Schreibtisch gebeugt und nur noch auf der Kante des Stuhles sitzend. Unter ihr begraben lag eine völlig leere Rolle Pergament und die Feder steckte bereits in dem schwarzen Tintenfass. Aber kein einziges Wort wurde nieder geschrieben, kein Gedanke wurde zu Papier gebracht. Keine nützliche Idee oder Feststellung wurde aufgeschrieben, kein Plan gezeichnet. Keine poetischen Worte zierten das blanke Antlitz des Pergaments, keine verschnörkelten Buchstaben füllten die leere Rolle. Leere. Auf dem Pergament. In ihrem Gedanken. In Ihr. Um sie herum. Leere. Ein Wort. Wie konnte ein Wort so einen Gefühlszustand beschreiben? Seufzend drehte sie den Kopf auf die andere Seite und schaute gedankenlos auf den leeren Kamin. Kein loderndes Feuer erwärmte den kalten Raum, nur ein Haufen Asche lag da drinnen und wirkte irgendwie verlassen. Verlassen. Nicht nur die Asche wirkte verlassen. Auch Minerva fühlte sich verlassen. Alleine gelassen. Und sie war überfordert. Überfordert mit ihrer Aufgabe. Wie sollte sie die Strategien Dumbledores aufschreiben, wenn es noch nie jemand geschafft hatte, den ehemaligen Direktor zu durchschauen? Wieso sollte gerade sie das machen? Wieso hatte sie diese Aufgabe bekommen? Sie war einfach nicht zu lösen... Der Anführer des Ordens war unberechenbar und in seiner Kampfart war keinerlei Strategie zu erkennen. Anfangs hatte sie wirklich noch versucht, ihren Auftrag zu erfüllen und alles über Dumbledore auf zu schreiben, was wichtig sein könnte. Aber schon bald hatte die Lehrerin herausgefunden, dass man über den alten Mann einfach nichts aufschreiben konnte! Wie würde er als nächstes reagieren? Dumbledores Reaktionen und Pläne konnte man einfach nicht vorraussagen! Es war zum Mäuse melken! Ein starkes und lautes Klopfen riss sie aus ihren Gedanken. Den Kopf hebend und eine aufrechte Position einnehmend bat die Lehrerin die Person vor der Tür herein. Mit einem verzweifelten Gesichtsausdruck betrat Lucan das dunkle Büro und ließ sich einfach auf den Stuhl vor ihrem Schreibtisch fallen. Noch bevor sie fragen konnte, was er denn von ihr wollte, begann der neue Schulleiter schon: „Minerva, du musst mir helfen. Ich hab keine Ahnung, was ich machen soll! Ich bin dem Job einfach nicht gewachsen und Harrys Aufgabe überfordert mich auch. Ich kann das einfach nicht! Am besten ich schmeiß den Job einfach hin. So. Harry kann mich mal. Ich bin nicht reif genug oder so für diesen Job und ich kann das einfach nicht!“ Völlig fertig mit den Nerven lehnte sich der neue Schulleiter zurück und vergrub das Gesicht in den Händen. Seufzend ließ auch McGonagall ihren Kopf wieder auf die Arme sinken. Eigentlich waren sie schon ziemlich erbärmlich. Da verzweifelten sie an so einer kleinen Aufgabe und gaben so schnell auf. Und Harry im Gegensatz dazu hatte eine viel größere, schwierigere und vorallem auch gefährlichere Aufgabe und er gab nicht so schnell auf, trotz seiner Jugend und Unerfahrenheit. Ließ Harry einfach so den Kopf hängen? Nein. Gab er einfach so auf? Nein. Irgendwie schaffte es der Potter immer, egal wie schwierig oder unlösbar seine Aufgabe schien. Wieso sollten es die beiden Lehrer denn dann nicht auch irgendwie hinbekommen? Mit neuem Mut hob Minerva wieder den Kopf und zündete mit einem Schwenk ihres Zauberstabes einige Kerzen im Raum an. „Lucan, wir schaffen das sicher irgendwie. Wir können uns ja gegenseitig helfen... Was ist denn dein Problem?“ fragte McGonnagal, obwohl sie selbst noch nicht ganz so überzeugt war. Sich die Nasenwurzel reibend fing der Direktor an: „Ich soll irgendwie die Schüler von Harry.. oder eher gesagt von Tonks ablenken. Aber ich habe keine Ahnung, wie ich das machen soll. All meine Ideen müssen vorher erst gut durchgeplant werden und könnten erst in einem Monat stattfinden. Aber bis dahin ist Harry ja wieder zurück. Ich hab keine Ahnung, was ich da machen soll!“ Ja, das war wirklich gar nicht so einfach. Es gab zwar verschiedene Möglichkeiten, wie zum Beispiel ein großes Quidditch-Turnier, aber auch da würde Harry eine große Rolle spielen, denn er war ja der beste Sucher der ganzen Schule. Nach kurzer Verschnaufspause redete der Schulleiter weiter: „Wir könnten ja auch einen Ball veranstalten, und die Schüler könnten ihn vorbereiten, aber auch da gäbe es ein Problem: Sämtliche Mädchen würden auf Harry oder besser gesagt auf Tonks zustürmen, weil sie alle mit ihm auf diesen Ball gehen wollen. Egal, was ich mir auch ausdenke, immer dreht sich alles um Harry. Es ist... deprimierend! Nichts kann man machen, ohne dass die ganze Schülerschaft dabei an den Helden der Zaubererwelt denkt. Der arme Kerl ist wirklich nicht zu beneiden.“ Während Lucan so sprach, entwickelte sich langsam ein Plan in Minervas Kopf, der sogar gar nicht einmal so unrealistisch war... Schnell erklärte sie ihrem Vorgesetzten und Freund, was für eine Idee sie hatte... Danach kehrten sie zu ihrem Problem zurück, und so wie sie dem Direktor helfen konnte, so konnte dieser auch ihr helfen... ~*~*~*~*~*~*~ Genervt massierte sich Lucan seine Nasenwurzel und schloss die Augen. Laut tratschten die Schüler miteinander und beachteten nicht einmal die genervten Gesichtsausdrücke der Lehrer. Anstatt endlich ruhig zu ein um zu hören, was der Direktor ihnen zu sagen hatte, saßen sie alle da un diskutierten heftig darüber, was er ihnen sagen könnte. Irgendwie war das schon ziemlich dumm. Aber so waren die Schüler nun einmal. Lautlos seufzend stand Lucan auf und rief einmal laut: „RUHE!“ Erstaunlicherweise verstummte wirklich jeder Schüler und alle schautenmit neugierigen Augen zu ihm nach oben. „Da ihr jetzt ja endlich ruhig seid, kann ich euch ja erzählen, was ich für die nächsten vier Wochen geplant habe. Anfang April wird auf Hogwarts ein Ball stattfinden.“ Einige Mädchen kreischten erfreut auf und begannen sofort mit ihren Freundinnen über die Kleiderwahl zu diskutieren, die Jungs dagegen sahen ihn fassungslos und teilweise auch sauer an. Ja, die männliche Bevölkerung von Hogwarts hatte nicht ganz so viel Lust auf so einen Ball, auf dem sie tanzen mussten. Doch bevor der Geräuschpegel noch weiter steigen konnte, begann der Direktor weiter zu reden: „Allerdings übernehme nicht ich die Planung des Balles, sondern der vierte und der fünfte Jahrgang ist dafür verantwortlich. Für Besprechungen steht euch jeden Freitag ab 20.00 Uhr die große Halle zwei Stunden zur Verfügung. Dieser Ball ist nur für die Jahrgangsstufen eins bis fünf, die oberen zwei Jahrgänge bleiben bitte nach dem Essen noch hier. So und jetzt, Guten Appetit!“ Froh, diese Aufgabe hinter sich zu haben, setzte sich Lucan wieder auf seinen Stuhl und griff hungrig nach der Schüssel Salat. Auch die anderen Lehrer griffen beherzt zu und häuften sich ihr Essen auf die Teller. Aber die Schüler dachten überhaupt nicht ans Essen. Viel wichtiger war der neue Ball, wer mit wem gehen würde, was die Mädchen anziehen würde und vorallem, was der Schulleiter mit den restlichen zwei Jahrgängen plante. So blieb die leckere Mahlzeit der Hauselfen nahezu unberührt und schon bald wurden die jüngeren Schüler in den Unterricht geschickt. Mit großen und neugierigen Augen schauten die wenigen, verbliebenen Schüler ihn an, unter anderem auch Tonks, die als Harry getarnt da saß und ziemlich müde aussah. Ohne lange um den heißen Brei herum zu reden, begann er zu erklären: „Für euch habe ich mir etwas anderes ausgedacht, denn ihr steckt ja teilweise schon mitten in den Prüfungsvorbereitungen, zumindest der siebte Jahrgang und die Jüngeren kann ich mit so einem Ball ja noch zu Friede stellen. Aber da ja einige von euch ja schon volljährig sind und ich denke, dass sie alle ruhig mal eine Pause vertragen können, habe ich mir überlegt, dass ihr eure eigene Party bekommt. Sie wird am selben Tag stattfinde wie der Ball der Jüngeren!“ Aufgeregtes Getuschel breitete sich unter den verbliebenen Schülern aus, doch Chase ließ sich davon nicht durcheinander bringen. „Ihr könnt den Raum der Wünsche benutzen, Alkohol wird es aber nur in geringen Mengen geben. Das Essen, die Musik, Dekoration und so müsst ihr alles selbst vorbereiten. Ich habe euch gleich in Gruppen eigneteilt, die Vorbereitungen übernimmt eigentlich nur der 6. Jahrgang. Harry, Hermine, Dean, Draco, Blaise, ihr kümmert euch bitte um das Essen und die Getränke. Neville, Lavender....“ Und so teilte der Schulleiter die restlichen Gruppen ein und gab ihnen eine Aufgabe. Er hatte die Gruppe um Harry extra so eingeteilt, denn alle von ihnen wussten, dass Tonks sich nur als Harry verkleidet hatte. *~*~*~*~*~*~*~*~ „Herr Potter, schön, Sie persönlich kennen zu lernen. Ich hoffe, sie hatten eine angenehme Reise?“ Ein großer, muskulöser Mann in einem grauen Anzug lächelte ihn breit an und schüttelte ihm fest die Hand. „Ja, danke Herr Schneider. Über das Flohnetzwerk geht das ja alles ziemlich schnell. Darf ich Ihnen meinen Begleiter vorstellen, Regulus Black?“ „Auch Sie heiße ich herzlich Willkommen, Herr Black. Bitte, setzten Sie sich doch.“ Alle drei ließen sich auf den Stühlen nieder, der Mann im Anzug allerdings auf der anderen Seite eines großen Schreibtisches. Die Hände vor sich auf dem Tisch verschränkt, beugte sich Herr Schneider leicht nach vorne und sagte dann: „Herr Potter, der Grund Ihres Kommens kenne ich bereits, aber wieso glauben Sie, dass wir Ihnen helfen würden? Wie kommen Sie zu der Annahme, dass wir uns überhaupt für Sie und Ihr Land interessieren? Seit Jahren werden wir von der englischen Regierung ignoriert, sagen Sie mir bitte, wieso wir also ausgerechnet Ihnen helfen sollen?“ Lautlos seufzte Harry auf. Mit so etwas hatte er eigentlich schon gerechnet, aber trotzdem war er nicht wirklich darauf vorbereitet. Sanft griff Regulus unter dem Tisch nach seiner Hand und gab ihm so die nötige Unterstützung, das folgende aus zu sprechen. „Herr Schneider es tut mir wirklich sehr leid, dass ich Sie darum bitten muss und glauben Sie mir: Ich hätte Sie nicht gefragt, wenn wir Ihre Unterstützung nicht dringend brauchen würden. Niemand Unschuldiges sollte in diesem Krieg kämpfen, aber wenn wenn Sie uns nicht helfen würden, würden nur noch mehr unschuldige Menschen sterben. Es tut mir in der Seele weh zu sehen, wie kleine Kinder unter den Folgen des Krieges leiden, wie Familienväter der guten Seite ihr Leben lassen und ihre Frauen und Kinder alleine zurücklassen. Ich bin eigentlich nicht der Typ Mensch, der um etwas bettelt. Aber in diesem Fall muss ich es tun und ich würde meinen Stolz noch tausende Male überwinden, wenn ich dadurch irgendwie ein Menschenleben retten kann.“ Fest sah der Potter seinem Gegenüber in die Augen, während er aufrecht da saß und die Hand von Regulus umklammerte. Von diesem Gespräch hing so viel ab und wenn er es versauen würde, würde er einige seiner Pläne ändern müssen. Ohne den Blickkontakt abzubrechen, lehnte sich Herr Schneider zurück. „Das haben Sie ja wirklich sehr schön gesagt, Herr Potter. Aber mit ähnlichen Worten kam auch mein Vorgänger zu Ihrem Ministerium in England und hat um Hilfe gebeten. Und hat er sie bekommen? Nein. Alleine mussten wir gegen den Tyrannen kämpfen, alleine mussten wir all die Juden befreien und ihr Leben retten. Und so viele Menschen sind unschuldig gestorben. Wo war Ihr Ministerium da? Sicher nicht bei uns. Sie haben uns im Stich gelassen, als wir Sie am meisten brauchten. Und nun sollen wir Ihnen helfen? Nein. Das können Sie vergessen. England soll darunter leiden, genau so, wie Deutschland darunter gelitten hat und noch heute darunter leidet.“ „Aber...“ wollte Harry erwidern, doch sofort wurde er unterbrochen. „Nichts Aber. Es ist mein letztes Wort. Bitte verlassen Sie nun das Ministerium und lassen Sie sich hier nicht mehr blicken.“ Kalt schleuderte er die Worte dem Potter entgegen und zeigte bestimmend Richtung Tür. Fassungslos starrte der Retter der Zaubererwelt den Minister von Deutschland an und konnte nicht wirklich fassen, was er gehört hatte. Mit diesen Worten hatte er quasi das Schicksal Englands und der gesamten, magischen Bevölkerung besiegelt. Das konnte doch nicht wahr sein. Nur weil irgendein Typ hinter einem Schreibtisch beschlossen hatte, den Deutschen nicht zu helfen, wurde ihm nun die dringend benötigte Hilfe untersagt! „Komm Hary, gehen wir!“ flüsterte Regulus sanft und zog ihn aus dem Stuhl heraus. Niedergeschlagen und auch irgendwie enttäuscht auf sich selbst drehte sich der junge Potter um und schritt zusammen mit seinem Freund zur Tür. Doch dann blieb er mitten im Zimmer stehen. Wut über die Entscheidung des Ministers wallte in ihm auf und in seinem Kopf war nur noch der Gedanke an all die möglichen Todesopfer. Todesopfer wie Ron... Bleich würden sie alle da liegen, nur das dunkle, getrocknete Blut würde einen krasses Kontrast zu dem sonst so blassen Körper darstellen. Offene Augen... gebrochene Blicke... Kein Herzschlag... kein Atemzug. Tod! Schnell wirbelte Harry herum und beugte sich weit über den Schreibtisch. „Verdammt noch mal! Seit Jahren sitzen irgendwelche verblödeten Bürohengste bei uns an der Spitze des Ministeriums, die überhaupt keine Ahnung von Politik oder der Zauberergemeinschaft haben. Viele Fehler wurden gemacht und wenn dieser verdammte Krieg endlich vorbei ist, wird sich das alles ändern! Ich kann nichts für die Fehler der Minister, und auch für Dumbledores Handeln bin ich nicht verantwortlich! Wie Sie bin auch ich nur ein Opfer all der verblödeten und hirnlosen Menschen. Aber ich bin nicht mehr der kleine Junge, der sich alles gefallen lässt, sonder ihr wehre mich und versuche all das zum guten zu wenden. Wieso verkriechen Sie sich denn hier? Haben sie Angst? Ja, ich Habe ach Angst. Und trotzdem bin ich hier und flehe Sie an mir zu helfen! Trotzdem versuche ich das beste as meiner Stuation zu machen und irgendwie die englische, magische Bevölkerung zu retten. Und was machen Sie? Sie sitzen hier und hassen ganz England wegen einer Fehlentscheidung von irgendeinem , mittlerweile verstorbenen, scheiß Typ, der sich jetzt wahrscheinlich im Grabe umdrehen würde, wenn er hören würde, was für Folgen seine beschissene Entscheidung hatte! Sie haben die Chance, den Hass zwischen Deutschlang und England und Schottland endlich zu beseitigen! Sie haben die Chance klüger als mein Minister zu sein, haben die Chance unserer magischen Bevölkerung zu vergeben und zu zeigen, dass Sie nicht über unschuldige Leben gehen würden! Aber nein! Sie sitzen ja hier und verwehren mir die dringend benötigte Hilfe. Aber glauben Sie mir. Ich werde den Krieg auch ohne Sie gewinnen und dann werde ich Sie gnadenlos auslachen. Eigentlich waren internationale Verträge für den Wiederaufbau gedacht, aber das könne Sie jetzt vergessen. Sie haben sich damit selbst ein Ei gelegt. Denn ihr land wird ein Ausenseiter werden. Bereits zwei Länder haben mir ihre Hilfe zugesagt und in den nächsten zwei Wochen werde ich noch mehr Zusagen bekommen. Und wer hat uns nicht geholfen? Deutschland! Wer steht nacher alleine da? Deutschland! Und wer wird dann von allen gemieden, ausgelacht und nicht geschätzt? Deutschland! Aber wissen Sie was? Ich werde dastehen und Sie einfach nur auslachen. Weil das ist erbärmlich! Sie können einfach nicht über Fehler hinwegsehen. Und damit sind Sie nicht besser als all die dummen Minister, die an der Spitze unseres BESCHEUERTEN LANDES saßen. Und trotzdem kämpfe ich für dieses BESCHEUERTE LAND, das auch mich ZU IHRER WAFFE GEMACHT HAT. Sie schicken einen KLEINEN; UNSCHULDIGEN JUNGEN IN DEN KRIEG! Und trotzdem kämpfe ich, weil ich keine UNSCHULDIGEN OPFER HABEN WILL: KÖNNEN SIE DAS DENN ÜBERHAUPT NICHT VERSTEHEN? Wirklich, ich bemitleide Sie, weil sie einfach zu DUMM SIND, um über ihren Schatten zu springen!“ Tief holte Harry Luft und stellte sich wieder aufrecht hin. Das hatte gerade echt gut getan. Anfangs hatte er noch ziemlich ruhig gesprochen, doch mit jedem Wort war er lauter geworden und am Ende hatte er sogar geschrien, doch nun war alles aus ihr draußen, er hatte all das gesagt, was ihm durch den Kopf gegangen war. Und dabei war es dem Potter so was von egal, was Herr Schneider nun von ihm denken würde. Eben dieser schaute ihn völlig sprachlos und mit geweiteten Augen an. So eine Standpauke hatte er wohl noch nie zuhören bekommen. Auch Regulus stand völlig sprachlos und unbeweglich hinter ihm. Der Black hatte wohl auch nicht mit so einer langen Rede gerechnet. Ein letztes Mal holt Harry tief Luft, dann sagte er, deutlich gefasster: „Schönen Tag noch!“ Und verschwand mit erhobenen Kopfes aus dem Zimmer. ~*~*~*~*~*~*~*~* Mit einem panischen Gesichtsausdruck und einem Handtuch bewaffnet stand Tonks vor der, noch verschlossenen, Badezimmertür. Totale Stille herrschte um sie herum, keiner war mehr im Schlafsaal, ganz Gryffindor saß gerade beim Essen. Aus genau diesem Grund wollte die junge Aurorin eigentlich nun Duschen, da sie sich morgens weigerte. Weil sie ja sozusagen in Harrys Körper steckte oder besser gesagt: weil sie als Harry herumlief, musste sie natürlich auch in seinem Schlafsaal schlafen, zusammen mit all den anderen, pubertären Jungs. An sich war das ja wirklich kein Problem, sie hatte schon genug männliche Wesen im Schlafanzug gesehen oder auch nackt und neben vielen hatte sie auch geschlafen. Aber das bedeutete nicht, dass sie morgens von den Gryffindors beim Duschen beobachtet werden wollte. Sie hatte zwar ihren Körperbau und das Gesicht so verändert, dass sie nach Harry aussah, aber mit gewissen Körperzonen eines Mannes konnte sie sich einfach nicht anfreunden. So hatte sie ein gewisses Körperteil einfach weggelassen und zog nun einfach immer weite Schulroben an. Es war für sie schon ziemlich irritierend ohne Oberweite herum zu laufen und die Blicke der weiblichen Schüler waren auch sehr störend. Und nun musste Tonks gleich das Bad betreten. Das machte sie eigentlich nur, wenn es unbedingt sein musste. Denn die Jungs aus Harrys Schlafsaal waren alles andere als ordentlich und die Hauselfen kamen ja immer erst nachts zum Aufräumen. Langsam drückte sie die Türklinke nach unten und schaute vorsichtig in den Raum hinein. Unterwäsche, Hemden, Hosen, Socken, Schlafanzüge, alles lag verstreut auf dem Boden. Handtücher, Duschgel, Shampoo, Creme, Rasierer, Deo, Parfüm, Zahnbürsten und Haarbürsten lagen um das Waschbecken herum. In dem Bereich vor der Dusche war es noch vom Morgen nass und nasse Fußspuren führten von der Dusche zum Waschbecken und schließlich zur Tür. Auf Zehenspitzen tänzelte Tonks vorsichtig zu dem kleinen weißen Schrank um dort ihre Sachen ab zu legen. Doch es kam, wie es kommen musste: Die tollpatschige Aurorin rutschte auf dem nassen Boden aus und landete alle viere von sich gestreckt auf den weißen Fließen. Ihre frischen Kleider und das Handtusch machten ebenfalls Bekanntschaft mit dem harten Boden und wurden durch die großen Pfützen nass. Wütend schrie Dora auf und krabbelte dann auf allen Vieren zu ihren Kleidern und sammelte alles auf. Ihrer Meinung nach reichte es nun absolut, sie hatte die Nase gestrichen voll. Mit den drei chaotischen und unordentlichen Jungs war es keinesfalls leicht und sie wollte eigentlich nur noch nach Hause in ihr eigenes Bett, ohne das laute Geschnarche nachts. Und der Unterricht langweilte sie auch so sehr, dass sie fast dabei einschlief und dabei den in der Nacht versäumten Schlaf durch die laute Geräuschkulisse nachholte. Missgelaunt stampfte sie aus dem Bad und trocknete sich und ihre Sachen erst einmal sauber. Ihr Duschzeugs in Harrys Schultasche packend machte sie sich schließlich auf den Weg zum Schulleiter und von dort aus ging es durch den Kamin zu den Zabinis. Zielstrebig steuerte sie auf das nächst beste Bad zu und verschanzte sich dort um ausgiebig zu Duschen. Immer noch ziemlich schlecht gelaunt verließ Tonks schließlich wieder das Bad und begab sich in den Salon, in dem bereits die Zabinis saßen, denn in einer halben Stunde würde das nächste Treffen von The Eye stattfinden. Ohne auch nur irgend ein Wort zu sagen, ließ sie sich mit einem grimmigen Gesichtsausdruck auf einem der Stühle nieder und ignorierte den Hausherren und seine Frau einfach. Nach und nach kamen auch die anderen und setzten sich ebenfalls an den langen Tisch und unterhielten sich angeregt. Auch die gesamte Familie Weasley kam und nachdem noch einige Stühle dazu gestellt worden waren, setzten auch sie sich. Alle warteten nur noch auf Harry und Regulus, doch die zwei ließen noch etwas auf sich warten. In der Zeit schickte Molly immer wieder tödliche Blicke zu Narzissa, Hermine und Draco diskutierten über den Aufsatz für Zaubertränke, Snape und Madame Pompfrey machten eine Liste, was sie noch alles für den Krankenflügel brauchten, Blaise und Seamus redeten über die Quidditchmeisterschaft. Sie alle unterhielten sich leise, nur Tonks saß da und starrte Löcher in die Tischplatte. Und so hörte dann aber auch jeder das laute Geschrei vom Gang draußen. „Verdammt noch mal! Jetzt bleib doch bitte stehen!“ wurde es laut von durch die Gänge geschrieen. „Wieso sollte ich? Sie warten schon alle.“ wurde es mit einem aggressiven Unterton zurückgeschrieen. Schritte hallten in den Raum und stoppten schließlich . „Bitte sei mir nicht böse. Ich sorge mich doch nur um dich. Bitte. Ich liebe dich so sehr!“ wesentlich leiser wurden diese Worte gesprochen und alle in dem Salon starrten still in Richtung Tür, um ja kein Wort zu verpassen. Nur die junge Aurorin starrte weiterhin auf die hölzerne Tischplatte. Sollte Harry ruhig merken, dass sie sauer war. „Ich liebe dich doch auch.“ Kurz darauf wurde die Tür schwungvoll geöffnet und herein kamen Regulus und Harry und setzten sich erst einmal an das Kopfende des Tisches. „HARRY?“ wurde der Anführer von The Eye dann auch gleich von einer hysterischen Molly Weasley begrüßt. „DU bist der Anführer dieser dritten Seite? DU schickst mein kleines Mädchen in den Krieg? Schämst du dich denn....“ Aber weiter kam sie in ihrer Schimpftriade nicht, denn sie wurde hart von dem Potter unterbrochen: „RUHE! Molly, hör verdammt noch einmal auf Ginny wie ein kleines Mädchen zu behandeln, sie hat aus eigenem Wille entschieden hier mit zu machen, ich habe sie zu nichts gezwungen. Und wenn du ein Problem mit mir als Anführer hast, dann steh auf und geh, aber auf so einen Mist hab ich echt KEINE LUST!“ Fast jeder war bei dem harten Ton Harry's zusammengezuckt, auch Tonks, doch sie würdigte dem Helden der Zaubererwelt immer noch keines Blickes. Auch Molly schwieg plötzlich und so konnte es mit dem Treffen weitergehen, beziehungsweise erst einmal anfangen. „Also, da wir dieses Problem gelöst haben, erst einmal: Schön, dass ihr alle gekommen seid. Und 'tschuldigung für unsere Verspätung aber die Sache mit der Zeitverschiebung haben wir noch nicht so wirklich drauf und dann gab es noch eine kleine Diskussion auf dem Weg hier her.“ Merklich ruhiger startete der Pottererbe das Treffen. „Ja, diese Diskussion konnte man nicht überhören.“ gab Severus laut seinen Senf dazu. Vereinzeltes Lachen war zu hören, dann ging es weiter. „Also, wie klappt es so mit euren Aufträgen? Poppy und Severus? Wie sieht es mit dem Krankenflügel hier aus?“ Eifrig begann die Krankenschwester zu erzählen: „Wir haben uns bereits passende Zimmer dafür ausgesucht und auch ausgeräumt, alles ist schon einmal gestrichen. Es fehlen nur noch die Möbel und die Tränke und so.“ Severus fuhr gleich fort: „Ich habe bereits mit den schwierigsten und längsten Zaubertränken begonnen, die müssen alle einige Tage ziehen. Heiltränke sind schon einige fertig und auch drei verschiedene Gifte stehen schon bei mir auf dem Schreibtisch.“ Harry nickte den beiden wohlwollend zu und fragte dann Tim, Neville und Ginny nach ihren Aufträgen. Nachdem die drei berichtet hatten, was sie bisher alles vollbracht hatten, wandte er sich endlich an Nymphadora, die immer noch stur auf den Tisch starrte. „Tonks, was ist mit dir los? Gibt’s es irgendwelche Probleme mit meinem Aussehen oder den anderen Schülern? Oder warum starrst du so sauer sämtliche Löcher in die Tischplatte?“ Wütend schnaubte die Aurorin auf und fuhr ihn dann gereizt an: „Ob was nicht mit deinem Aussehen stimmt? Scheiße, Harry, du bist ein Junge! Du schläfst mit drei anderen Jungs in einem Schlafsaal! Ich kann das nicht mehr! Ich vermisse meine Brüste und meine schmale Figur, ich kann nachts nicht schlafen, weil alle um mich herum schnarchen. Ich getraue mich nicht einmal ins Bad, weil ich keine Lust darauf habe, einen Pubertierenden Jungen nackt zu sehen geschweige denn anders herum. Sie sind unordentlich, unhygienisch, laut, unhöflich und total versaut. Sie rasieren sich an Stellen, von denen ich hier gar nicht reden will, und lassen den Rasierer mit all seinen Überresten einfach so herumliegen. Ich kan das nicht mehr, ich will das nicht mehr!“ Erst bei ihren letzten Worten schaute sie endlich auf und direkt in die Augen des Potters. Enttäuschung stand darin, aber auch Verständniss. Doch was ihr ein deutlich schlechteres Gewissen machte, war das Aussehen des Heldens. Dunkle Augenringe verunstalteten sein sonst so hübsches Gesicht, seine Schultern hingen schlaff nach unten und seine ganze Körperhaltung drückte pure Erschöpfung aus. Sofort bereute sie, was sie gerade gesagt hatte, doch noch bevor sie sich irgendwie entschuldigen konnte, sagte der Potter schon: „Ok Tonks, dann ist dein Auftrag hiermit abgebrochen, du wirst ab sofort Remus' Platz einnehmen, also wirst du Hermine helfen, einige nützliche Flüche heraus zu suchen.“ Ohne der Aurorin auch nur eine Chance zum Wiedersprechen zu geben, fuhr er fort: „Minerva, hast du etwas nützliches über Dumbledore herausgefunden?“ Ernst nickte die Verwandlungslehrerin und holte einen gefalteten Zettel aus ihrem Umhang. „Also, Dumbledores Kampfstil ist eindeutig. Er hält sich lieber zurück und lässt alle anderen für ihn kämpfen. Seine Stärken sind die Verwandlungszauber und in jedem Duell verwandelt er die Sachen in seiner Umgebung um sich mit ihnen zu Schützen. Allgemein benutz er eher Schutz- und Verteidigungszauber, als richtige Flüche. Er verletzt seinen Gegner lieber mit Gegenständen. Durch sein Äußeres unterschätzt man ihn oft, aber er ist doch noch ziemlich fit und gelenkig und er hat eine große Ausdauer. Wo er aber ist, das kann ich dir leider nicht sagen. Und auch was er als nächstes machen wird, kann man bei ihm einfach nicht vorraussehe.“ Teilweise klang die Professorin wirklich enttäuscht von sich selbst, aber Albus Dumbledore war nun einmal ein schwieriger Fall. Doch sofort klingte sich Molly Weasley in das Gespräch mit ein: „Ich kann euch sagen, wo Dumbledore ist und was er als nächstes plant“ Mit einem Nicken forderte der sprachlose Harry die Frau zum Sprechen auf. „Momentan wohnt er in seinem alten Haus in Godrics Hollow...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)