The eye von abgemeldet (I see everything) ================================================================================ Kapitel 32: Der letzte Tag...? ------------------------------ Der letzte Tag...? Laut prasselte der Regen auf das gläserne Dach, dunkle Wolken verdeckten den Anblick auf den vollen Mond, der normalerweise mit seinem sanften Licht die Nacht ein bisschen erhellte. Langsam rollte ein Wassertropfen nach dem anderen an der ebenfalls gläsernen Wand hinab un versiegte schließlich im durchnässten Boden, dicht gefolgt von dem nächsten Tropfen. Stark wehte der Wind gegen die Glasscheiben, ließ sie erzittern, während er die Regentropfen gegen den kleinen Wintergarten schleuderte. Doch im innern der gläsernen Hütte war es warm, kein einziger Tropfen gelangte durch die Fensterscheiben. In seinen Gedanken versunken saß Lucius Malfoy auf einem bequemen, schwarzen Ledersessel in diesem Wintergarten und schaute hinaus in die Dunkelheit. Das laute Prasseln des Regens störte ihn nicht, genauso wie ihn die fehlende Einrichtung störte. Außer diesem schwarzen Sessel stand in dem Wintergarten nur noch ein kleiner Tisch, auf dem ein großes Glas mit einer bräunlichen Flüssigkeit stand. Eine Tür verband den Wintergarten mit dem Wohnzimmer nebenan, in dem der Kamin eineangenehme Wärme verteilte. Die Beine übereinander geschlagen saß das Malfoyoberhaupt auf diesem Sessel, den Kopf erhoben und die Finger verschränkt. Die Blonden, schulterlangen Haare waren offen und einige vorwitzige Strähnen fielen ihm ins Gesicht. Die hohen Wangenknochen stachen deutlich hervor und seine Wangen wirkten eingefallen, die starren, graue Augen waren fest auf die Glasscheibe gerichtet. Nur gelegentlich wurde der starre Blick durch ein Blinzeln unterbrochen. Sein Gesicht war ausdruckslos und verriet nichts über die Gedanken, die ihm durch den Kopf gingen. Der schwarze Anzug, den Lucius trug, hatte einmal perfekt gepasst. Doch nun schlackerte er lose um seinen schmalen Körper herum, einige Falten sammelten sich an den Beinen. Auf seinen Händen sah man deutlich die blauen Adern durchtreten und dunkle Schatten lagen unter seinen Augen. Ja, die Zeit in Askaban hatte ihn schwer mitgenommen, auch wenn er nicht so lange in dem Gefängnis war. Lucius war dünner geworden, seine vorher so hart antrainierten Muskeln waren teilweise verschwunden. Unsichtbar für Ausenstehende zierten auch viele Narben seinen ehemaligen makellosen Körper. Nach seiner Befreiung aus Askaban, war der dunkle Lord sehr wütend gewesen, immerhin hatte Malfoy den Auftrag gehabt, die Prophezeiung zu besorgen. Und dabei war er kläglich gescheitert. Die Bestrafung dafür bekam er gleich nach seiner Befreiung und sie fiel nicht gerade sehr sanft aus. Große und lange Narben liefen quer über seinen Rücken, auch sein Brustkorb war nicht verschont geblieben und nur dank einiger hilfbereiter Toesser hatte er es geschafft, das alles zu überleben. Denn eine gebrochene Rippe hatte sich in seine Lunge gebohrt und durch die vielen Folterfüche hatte er auch andere, innere Verletzungen davon getragen. Warum der dunkle Lord ihn zuerst befreit hatte um ihn dann fast zu töten, das war für ihn unverständlich. Aber klar war, der Anführer der dunklen Seite brauchte ihn noch, denn sosnt wäre er schon längst tot. Seit seiner Befreiung waren jetzt schon drei Monate vergangen, doch er hatte sich immer noch nicht wirklich von der Zeit im Gefängnis erholt. Nicht nur körperlich hatte er Probleme diese Zeit zu verarbeiten, auch die Erinnerung an diese schreckliche Zeit begleitete ihn jede Nacht. In seinen Träumen erlebte er immer wieder das, was ihm die Dementoren angetan hatten, und was für Erinnerungen ihn dabei durchflutet hatten. Aber das alles war dem dunklen Lord egal. Jeden Tag musste er erneut vor den Anführer knien und für seine Taten busen, jeden Tag bekam er neue, kleine Aufträge. Mal musste er Tränke brauen, da Snape es ja irgendwie geschafft hatte, den Todessern zu entkommen, ein anderes Mal musste er einfach nur Gefangene foltern oder dem dunklen Lord hinterher rennen um die toten Todesser auf zu räumen. Doch sein größter Auftrag in den letzten Wochen war der neue Schulleiter gewesen. Anonym hatte er die Schulräte bestochen, um einen Todesser als Direktor einsetzen zu können. Und nun war auch diser Auftrag gescheitert. Nach den letzten Ereignissen mit Potters Flucht und dem Einbruch von The Eye in das Hauptquartier war der Anführer der dunklen Seite sehr wütend und aggressiv. Deswegen zweifelte der Malfoy auch nicht daran, am nächsten Morgen erneut heftig für seine „Unfähigkeit“ bestraft zu werden. Wie konnte das auch passieren? The Eye hatte ihm mächtig ins Handwerk gepfuscht und nacheinander alle möglichen, vom ihm vorgeschlagenen Möglichkeiten für einen neuen Leiter der Schule entführt oder blosgestellt. Es war für ihn ganz klar, dass der Anführer dieser dritten Seite es geschafft hatte, nun einen seiner eigenen Leute als Schulleiter ein zu setzten. Aber beweisen konnte Lucius das natürlich nicht, und zugeben wollte er auch nicht, dass dieser neue Anführer schlauer oder effektiver gehandelt hatte als er. Warum war er nicht auf die Idee gekommen, einfach alle anderen Kanditaten verschwinden zu lassen? Ja, langsam wurde er wirklich alt. Mit einem leisen Seufzen ließ er seinen Kopf nach hinten gegen die Lehne des Sessels sinken und starrte nun auf die gläserne Decke. Immer noch regnete es ununterbrochen und auch der Wind hatte nicht nachgelassen. Innerlich nickend gab sich das Malfoyoberhaupt recht. Ja. Er wurde wirklich alt. Zwar hatte er die vierzig gerade erst überschritten, doch er fühlte sich viel älter. Es wurde langsam einmal Zeit, sich über seine Zukunft und über die Zukunft seiner Familie Gedanken zu machen. Für Lucius stand außer Frage, dass er das nächste Jahr nicht überleben würde. Allein schon der nächste Tag bereitete ihm Kopfschmerzen, er fürchtete sich regelrecht vor seiner Strafe, auch wenn man es ihm von außen nicht ansah. Vielleicht war es auch endlich einmal Zeit dafür, Draco mit zu teilen, dass er frei war. Auch wenn sie sich in der nächsten Zeit nicht sehen würden, auch wenn er den nächsten Tag nicht überleben würde. Eigentlich war schon seit dem Morgen zumindest in Hogwarts bekannt, wer der neue Schulleiter war, dieser Lucan Chase. Aber Lucius hatte sich bisher geweigert, seinem Meister die Neuigkeiten mit zu teilen, so hatte er wenigstens noch ein bisschen Zeit zum Ausruhen und um seine Sachen zu erledigen, sein Testament noch einmal zu überfliegen und noch eine letzte Nacht mit Narzissa zu verbringen. Doch da es schon ziemlich spät war, würde die Zeit mit seiner Frau nicht sehr lange andauern. Erneut leise auszeufzend stellte er fest, dass es gar nicht so einfach war, einen Tag zu genießen, immer mit der Gewissheit im Hinterkopf, dass dies der letzte sein würde. Eigentlich wollte er diesen tag nutzen, erst, um seine Sachen alle zu regeln und um danach gemeinsam mit seiner Frau einige schmutzige Sachen an zu stellen. Aber bisher hatte er nichts davon geschaft. Er war einfach die ganze Zeit herumgesessen und hatte überlegt. Sein ganzes Leben hatte er vergeudet in dem er dem dunklen Lord gefolgt war. Eigentlich wollte Lucius ja etwas tolles studieren, um dann mit seiner Frau sich ein großes Haus zu kaufen und dann ein Kind nach dem anderen zu machen. Er wollte nie töten, doch schon seit er ein kleines Kind war, hatte man ihm dunkle Flüche beigebracht und es war einfach von ihm erwartet worden, ein Todesser zu werden. All seine Pläne, Wünsche und Träume für die Zukunft wurden durch seinen Vater und durch den dunkle Lord zerstört. Doch das alles konnte er nicht mehr rückgängig machen. Klar, er mochte keine Muggel und er mochte auch keine Schlammblüter. Aber er wollte sie nie töten, er wollte nie unschuldige Kinder foltern nur um an ihre Eltern heran zu kommen. Doch mit der Zeit hatte er sich daran gewöhnt. Lucius hatte gelernt, alles zu verdrängen, die schmerzerfüllten Schreie zu ignorieren, und das Betteln zu überhören. Eine Leiche ekete ihn schon lange nicht mehr an und auch mit Blut hatte er kein Problem mehr. Eigentlich war es schrecklich, wie schnell ein Mensch sich an solche schrecklichen Sachen gewöhnen konnte. Zwar waren all seine früheren Wünsche zerstört worden, doch nun hatte er einen neuen, einen, der unbedingt erfüllt werden musste: Er wünschte sich, dass sich sein Sohn an solche Sachen nicht gewöhnen musste. ~*~*~*~*~*~*~*~* Laut prasselte auch auf Hogwarts der Regen gegen die Fenster und hielt damit so einige Schüler vom Schlafen ab. Aber auch die Professoren hatten einige Probleme mit dem lauten Geräusch. Viele hatten sich schon daran gewöhnt, aber für den neuen Schulleiter war das alles total neu. Lucan Chase war nun erst einmal froh, den ersten Tag überstanden zu haben. Eigentlich wollte er nie Lehrer oder Direktor werden, aber nun war es so gekommen und er musste lernen, damit zu Leben. Lange hatte er mit Harry Potter über diesen Posten geredet, doch für jedes Argument von ihm hatte der Potter ein Gegenargument gehabt. Auch wenn sie sich noch nicht lange kannten, vertraute ihm der Anführer der dritten Seite in diesem Krieg bedingungslos. Der Grund dafür war ein gemeinsames Geheimnis. Lucan hatte Harry seine tiefsten Abgründe gezeigt, er hatte ihm verschiedene Erinnerungen gezeigt und kein noch so grausames Detail geheim gehalten. Und genau deswegen vertraute ihm der Held der Zaubererwelt so sehr. Aber er, eine Schule leiten? Das ging wirklich über seinen Horizont hinaus. Und trotzdem hatte Harry nicht gezögert und ihn quasi regelrecht zu dieser Position gedrängt. Und nun saß er da, auf seinem bequemen Stuhl vor dem großen Schreibtisch,und schaute sich verloren in dem viel zu großen Büro um. Was sollte er denn mit dem vielen Platz anfangen? Normalerweise war er es gewohnt, mit wenigen Quadratmetern auszukommen. Und nun sooo viel Platz! Das Büro an sich war ja schon riesig, aber seine Pirvaträume! Ein großes Schlafzimmer, mit einem riesigen Doppelbett war hinter einem der Porträts versteckt, genauso ein Wohnzimmer, eine eigene Küche und eine kleine Bibliothek mit einigen, wichtigen Büchern. Sein Büro an sich war sonst ziemlich leer, nur die Porträts hingen an der Wand und der Schreibtisch und der Stuhl standen in dem Raum. Ansonsten musste er sich alles selbst herrichten. Da würde noch viel Arbeit auf ihn zukommen. Die ehemaligen Schulleiter beobachteten ihn still von ihren Plätzen aus. Sie wussten nicht so recht, wie sie sich verhalten sollten. Bisher hatte Lucan noch kein einziges Wrt mit ihnen gewechselt. Aber zum Glück hing dort kein Bild von Dumbledore, denn normalerweise würde ja jeder Schulleiter so ein Bild bekommen. Doch da der ehemalige Direktor nicht durch seinen Tod diese Schule verlassen musste, belkam er auch nicht die Ehre, an dieser Wand hängen zu dürfen. Das alles hatte ihm Severus erklärt, der ihm so einiges über das Büro erklärt hatte. Zum Beispiel auch das Versteck für das Denkarium, das aber Dumbledore mitgenommen hatte. Zwar war er selber vor gar nicht einmal so langer Zeit auf Hogwarts als Schüler gewesen, aber das Büro des Direktors hatte er nicht oft betreten. Aber die wenigen Male, die er auf grund einiger dummer Streiche seinerseits kommen musste, hatte er immer nur eins gewollt: Dumbledore von seinem Stuhl schubsen und sich dann darauf breitmachen, nur um die Füße auf den Schreibtisch zu legen. Ja, er war schon immer irgendwie ein kleiner Rebell gewesen. Mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht lehnte er sich weiter nach hinten und legte dann die Füße mitsamt den Stiefeln auf den Tisch, entspannt zurückgelehnt und die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Die ehemaligen Schulleiter ihm gegenüber schauten ihn empört an und konnten nicht wirklich glauben, was er da tat. Frech streckte er ihnen de Zunge raus und drehte demonstrativ den Kopf zur Seite. Ohje, da kam mal wieder seine kindische Seite zum Vorschein. Aber das Leben wäre ohne ein bisschen Unfug doch total langwelig. Ein lautes Klopfen riss ihn aus seinen Gedanken, aber noch bevor er reagieren konnte wurde die Tür aufgerissen und Harry Potter kam herein gehüpft. „Lucan“ trällerte er ihm fröhlich entgegen und hüpfte dann auf den Schreibtisch um es sich dort gemütlich zu machen. Die alten Schulleiter gaben protestierende und empärte laute von sich, doch der Potter kümmerte sich nicht darum. „Wie geht’s dir?“ fragte der Held der Zaubererwelt und sah sich mit einem breiten grinsen auf dem Gesicht in dem riesigen Büro um. Bei Dumbledore kam ihm der Raum immer kleiner vor. Wahrscheinlich hatte der Direktor da irgendetwas verändert, einige Geheimverstecke noch eingebaut oder irgend so etwas. Mit einem lautlosen Seufzen nahm der neue Direktor die Füße vom Tisch und beugte sich etwas nach vorne, de Ellebogen auf seine Oberschenkel gestützt. „Ich.. weiß nicht, was genau ich fühlen soll. Es ist.. so komisch! Ich bin wirklich Direktor von Hogwarts. Es kommt mir alles noch wie ein Traum vor!“ erklärte er mit sanfter Stimme und vergrub dann das Gesicht in seinen Händen. Wie schnell sich seine Laune doch ändern konnte. Gerade eben noch frech und irgendwie aufmüpfig, nun leicht verzweifelt. Lucan fühlte sich einfach überfordert mit der Situation. „Ach Lucan, das wird schon! Glaub mir, du wirst dich ganz schnell an deinen neuen Job gewöhnen und schon nächste Woche wirst du ganz viel Spaß haben! Dann kannst du die ganzen Schükler ärgern und einem Mädchen nach dem anderen den Kopf verdrehen.“ Mit dem Beinen baumelnd saß Harry immer noch auf dem Schreibtisch und beugte sich nun leicht nach unten um Professor Chase beruhigend und auch tröstend über den Rücken zu streicheln. Er konnte durchaus verstehen, wie sich Lucan fühlte. Es war sicherlich nicht schön einfach so eine große Verantwortung auferlegt zu bekommen, da sprach Harry ja aus Erfahrung. Aber er fand, dass Lucan perfekt auf den Schulleiterposten passte. Mit seinem guten Aussehen hate er bereits alle Mädchen dieser Schule auf seiner Seite und auch einige Jungs waren ihm auch nicht abgeneigt. Zwar mussten sich alle noch an ihn gewöhnen, aber das würde auch noch klappen. „Glaub mir, du schaffst das alles schon! Und wir alle helfen dir dabei, du kannst wirklich jederzeit zu mir kommen, falls irgend etwas ist. Auch Regulus wird sicherlich oft hier reinschauen, so langweilig wie ihm zu Hause ist. Und Remus braucht auch etwas Beschäftigung! Minerva ist immer noch deine Stellvertreterin, sie wird dir sicherlich auch immer zu Seite stehen. Du brauchst dir als wirklich keine Sorgen machen. Und du bist nicht af dich alleine gestellt.. jeder hilft dir gerne. Also scheue dich auch nicht, nach Hilfe zu fragen.“ Mit diesen Worten versuchte Harry seinen Lehrer aufzumuntern. Schon komisch, er, der Jünger, musste Lucan aufmuntern, musste ihm sagen, dass er nicht alleine war und dass er nach Hilfe fragen konnte. Eigentlich war das normalerweise ja immer anders herum. Leicht nickte Lucan. „Du hast recht, ich werde das schon irgendwie schaffen.“ Er richtete sich etwas auf und sah den Anführer von the Eye dankend an. Abwinkend meinte Harry nur: „Kein Problem, du würdest das selbe für mich auch machen!“ Und um das Thema zu wechseln schaute er sich erst noch einmal in dem Büro um und meinte dann: „Noch ziemlich leer hier. Das müssen wir aber ma schnell ändern!“ Mit einem geheimnisvollen Glitzern in den Augen holte der Potter aus seiner Jackentasche ein kleines Geschenk heraus und vergrößerte es, bevor er es dem neuen Direktor in die Hand drückte. „Hier, für dich.“ Verwirrt schaute Lucan auf das gelbe geschenk mit der roten Schleife und blickte dann fragend zu dem Held der Zaubererwelt. „Mach es enfach auf.“ sagte dieser nur zu dem fragenden Blick. Schulterzuckend zog Professor Chase an dem enen Ende der Schleife und mache das Geschenkpapier dann vorsichtig auf. Heraus kam ein Schuhkarton, den er ebenfalls langsam öffnete. In diese Karton waren wieder kleinere Kartons. Verwirrt öffnete er einen der kleinen Schachteln. Darin war etwas ganz kleines, grünes. „Du musst sie vergrößern“ erklärte Harry ihm. Lucan tat dies und plötzlich war sein ganzes Büro vollgestellt mit größeren und kleineren Kartons. „Was..?“ Sprachlos sah er auf die vielen Kartons und Schachteln. Das alles sollte für ihn sein? Wieso denn das? Grinsend sprang der Potter vom Schreibtisch und umarmte den neuen Direktor freundschaftlich. „Als kleines Dankeschön, dass du den Posten angenommen hast. Und einfach damit es hier etwas persönlicher aussieht.“ Gemeinsam packten sie die vielen Sachen aus und räumten sie in die leeren Regale. Nach ungefähr einer Stunde war der Großteil bereits ausgepackt und das Büro sah um eniges freundlicher aus und auch nicht mehr so groß. Einige Pflanzen standen auf den Fenserbänken und in den Ecken, interessante Bücher über Verteidigung und Defensive Zauber, aber ebenso über Hogwarts standen in den Regalen. Federn, Pergamente, Tintenfässer und eine Schüssel mit Gummibärchen standen auf dem Schreibtisch, eine Stange für Lucans Eule war auch da. Eine kleine Sitzecke war um den Kamin entstanden und einige Zeitschriften lagen auf einem kleinen Tisch. In seinen Privaträumen hatte sich auch einiges geändert. Im Wohnzimmer hingen verschiedene Fotos von Harry, Hermine, den Zabinis, Regulus, Lucan selbst und von den anderen Mitgliedern von The Eye. Seit Lucan The Eye beigetreten war hatte er dortbereits viele Freunde gefunden, einige kannten ihn bereits vom sehen her noch von seiner Hogwartszeit. Und durch seine offene, lustige und teilweise auch freche Art wurde er mit offenen Armen empfangen. Zwar verstand keiner so wirklich, warum Harry ihm so bedingungslos traute, aber sie alle vertrauten ihrem Anführer und hinterfragten seine Entscheidung nicht. Eine neue, schwarze Ledercouch stand vor dem großen Kamin, in dem ein wärmendes Feuer prasselte, ein Bücherregal mit verschiedenen Büchern stand auch dort. Die alte, durchgelegene Matratze von Dumbledore war durch eine neue ersetzt worden, auch im Schlafzimmer waren überall Pflanzen und Fotos. Staunend sah Lucan sich in seinem neuen Heim um. Zwar war alles immer noch etwas leer, aber es sah viel einladender und persönlicher aus als vorher. Dankend umarmte er seinen Schüler. Er wusste wirklich nicht, wie er sich für all das Bedanken sollte, immerhin hatte das sicherlich viel Geld gekostet. „Lucan.. ich habe noch etwas für dich. Eigentlich wollte ich es selbst behalten, aber bei dir hier oben ist es einfach sicherer“ begann Harry unsicher und holte aus seiner Tasche einen letzten, verkleinerten Karton. Dem neuen Schulleiter fest in die Augen sehend übergab er es. Verwirrt vergrößtere Lucan das Geschenk und öffnete es. Überrascht schnappte er nach Luft und sah den Helf der Zaubererwelt ungläubig an. „Aber.. aber Harry, das kann ich wirklich nicht annehmen!“ „Doch.. bitte, nimm es einfach und häng es in deinem Büro auf. Dort ist es einfach am sichersten.“ „Aber...“ begann der Drektor erneut, doch er wurde unterbrochen. „Kein Aber! Bitte, akzeptiere es einfach.“ Seufzend nickte Lucan und holte das Schwert von Godrig Gryffindor aus dem Karton. Erfürchtig betrachtete er es und holte ein paar Mal damit aus um durch die Luft zu wirbeln. Dankend umarmte er ihn ein weiteres Mal, dann hängte er das Schwert mit Hilfe eines Zaubers an die Wand in seinem Büro. Die nächste halbe Stunde verbrachten sie redent zusammen vor dem Kamin mit einer Tasse Tee in der Hand, bis Regulus durch den Kamin kam und den Potter erst einma für einige Minuten beschlagnamte. Lächelnd sah Lucan den beiden zu, wie sie sich sanft küssten und sich aneinander kuschelten. Leise seufzte er auf. Ja, Liebe war einfach schön. Aber sobald man die geliebte Person verlor, war die Liebe einfach nur grausam... Eine halbe Stunde später kam auch Severus dazu und auch Minerva ließ nicht lange auf sich warten. Obwohl es schon weit nach Mitternacht war, waren sie alle da, um ihm zu helfen, um ihm zu zeigen, dass er das alles nicht alleine durchstehen musste. Sie erklärten ihm, auf was er alles achten musste, wie er die Portäts der Schulleiter nutzen konnte und wie immer wusste, was alles im Schloss vor sich ging. Erst um drei Uuhr morgens verließen ihn seine Besucher und müde legte er sich ins Bett. Erst dann bemerkte er, dass es draußen immer noch regnete. Wie sehr er sich doch in den letzten Stunden an dieses Geräusch gewöhnt hatte... Doch nun, als er wieder alleine war, da kam es zurück... und es raubte ihm fast den Schlaf. *~*~*~*~*~*~*~ Gut gelaunt lief Drac Malfoy neben seinem besten Freund Blaise Zabini die Gänge entlang Richtung Große Halle. Es war bereits halb Acht morgens und sie beide hatten tierischen Hunger. Aber Draco freute sich nicht so sehr wegen dem köstlichen Essen, nein, er freute sich auf Hermine. Irgendwie hatten sie es in den letzten Tagen geschafft sich immer näher zu kommen, er aß jeden Morgen bei ihr, sie umarmten sich so oft wie es nur ging, sie saßen im Unterricht oft nebeneinander und er gab ihr niedliche Namen. Von Maus über Süße bis hin zu Himbeertörtchen war schon alles dabei gewesen. Ihr verlegenes Lachen, der leichte Rotschimmer auf ihren Wangen und das Strahlen ihrer Augen jedes Mal wenn er sie so nannte, verzauberte ihn jedes Mal aufs neue. Ja, mittlerweile hatte er sich eingestanden, dass er sich in sie verliebt hatte. Und nun versuchte er ihr das langsam zu zeigen. Jeder um ihn herum hatte es wohl schon verstanden und er wurde dauernd gefragt, ob er nun mit ihr zusammen war. Aber Hermine hatte es anscheinend noch nicht verstanden, zumindest hatte sie noch nichts dazu gesagt oder ihm irgend ein Zeichen gegeben, dass sie das selbe fühlte oder eben nicht. Langsam verzweifelte er wirlich, er wünschte sich nichts sehnlicher als sie endlich küssen zu dürfen. Doch er hatte auch Angst, dass sie nein sagen könnte. Deswegen hatte er beschlossen, die gemeinsame Zet mit ihr einfach zu genießen, auch wenn er sie nur umarmen konnte und ihr ab und zu einen Kuss auf die Wange geben konnte. Blaise musterte seinen Freund wissend von der Seite. Seit Draco so viel mit Hermine unternahm, verbrachten sie zwar nicht mehr so viel Zeit miteinander, aber sein Freund war glücklich. Das war das wichtiste für ihn. Und hoffentloich würden die zwei es auch endlich einmal zusammen schaffen, denn langsam wurde es echt irgendwie lästig. Zusammen betraten sie die große Halle und ohne nur einmal in Richtung Slytherntisch gesehen zu haben, gngen sie beide zum Gryffindortisch und ließen sich dort neben ihren Freunden nieder. Fredig begrüßte sich Draco und Hermine, während Blaise sich schon einmal etwas auf den Teller machte und sich leise mit Seamus unterhielt. Harry saß Hermine gegenüber und sah mit einem breiten Grinsen zum Lehrertisch nach oben. Genauso wie er sahen auch Lucan, Snape und McGonnagal nicht sehr wach aus, sie hingen eher über ihren Tassen. Es war wohl doch etwas zu spät in der letzten Nacht geworden und sie hätten alle etwas mehr Schlaf gebrauchen können. Sicherlic ging es auch Remus und Regulus nicht viel besser. Lautes Flügelschlagen riss den Potter aus seinen Gedanken und mit einem Blick an die Magische Decke stellte er fest, dass die Eulen total nass herein geflogen kamen. Draußen schüttete es immer noch wie aus Kübeln und dementsprechend durchnässt waren die Posteulen auch. Ein schwarzer Rabe landete direkt vor Draco und schnappte sich erst einmal den Speck von dessen Teller, bevor er ihm den Brief übergab. Mit bleichem Gesicht nahm der Malfoy ihm den Brief ab und öffnete ihn. Er wusste genau, von wem der war. Mit jedem Wort, das er las, wurde er bleicher nd mit fassungslosem Gesicht reichte er den Brief weiter an Harry. Mein Sohn Draco, Sicherlich bist du sehr überrascht über meinen Brief, sollte ich doch eigentlich in Askaban sitzen. Aber der dunkle Lord hat mich bereits vor zwei Monaten befreit, ohne, dass die Öffentlichkeit oder das Ministerium davon etwas mitbekommen hat. Der eigentliche Grund, warum ich dir schreibe, ist aber ein anderer. Wenn du diesen Brief liest, bin ich wahrscheinlich schon tot. Ja, du hast richtig gelesen. Ich habe erneut versagt und der dunkle Lord wird mich dafür bestrafen. Ehrlich gesagt rechne ich nicht wirklich damit, den morgigen Tag zu überleben. Ich habe bereits alles erledigt, du wirst mein ganzes Vermögen und alle Aktien und so weiter erben. Deine Mutter weiß auch schon bescheid und du kannst sie immer Fragen, wenn etwas unklar sein sollte. Es mag blöd klingen und für dich vielleicht auch unverständlich sein, aber ich hoffe, du wirst nie dem dunklen Lord Treue schwören. Ja, ich weiß, ich habe dich deine ganze Kindheit darauf vorbereitet, irgendwann einmal ein Todesser zu sein, genau so wie es mein Vater bei mir gemacht hat. Mein ganzes Leben wurde durch den dunklen Lord zerstört und ich hoffe, du lernst aus meinen Fehlern. Ich will nicht, dass dein Leben genauso zerstört wird. Ich habe in deienr Erziehung glaube ich so viel falsch gemacht, wie ma nur falsch machen kann. Bitte, verzeihe mir. Erst im letzten Jahr habe ich gemerkt, was der dunkle Lord aus mir und meinen Träumen gemacht hat. Wahrscheinlich habe ich durch mein Handeln deine ganze Zukunft versaut. Entschuldige mene Ausdrucksweise, aber... egal. Ich habe es dir nie wirklich gezeigt, aber eins ist klar: Ich liebe dich. Bitte, vergiss deine Träume und Wünsche nie und erfülle sie, denn sonst wirst du es bereuen, glaube mir. Ich glaube, ich sollte nun aufhören, ich bin selbst sehr verwirrt von dem, was ich da gerade geschrieben habe. Aber es ist wahr. Ich liebe dich,vergiss das nie mein Sohn. Vielleicht sehen wir uns irgendwann einmal wieder, wenn du dein Leben voll ausgenutzt hast. In Liebe, Lucius Malfoy Verwirrt las Harry den Brief ein zweites und dann ein drittes Mal. Das sollte Lucius Malfoy geschrieben haben? Es hörte sich so überhaupt nicht nach ihm an. Aber wenn das wirklich stimmte, was da drinnen stand, dann konnte er durchaus verstehen, dass er etwas duch den Wind war und fuür ihn untypische Sachen schrieb. Ja, wenn der gestrige Tag wirklich der letzte für das Malfoyoberhaupt gewesen war, dann konnte er das alles durchaus verstehen. „Harry, wir müssen ihn da rausholen!“ sagte Draco eindringlich und schaute ihm dabei direkt in die Augen. „Er.. er darf nicht sterben!“ Langsam lehnte sich Harry zurück und fuhr sich fahrig mit seiner Hand durch seine eh schon verstrubbelten Haare. „Draco.. wie stellst du dir das vor? Einfach da rein spazieren und deinen Vater rausholen?“ fragte er ungläubig, während er bereits über eine andere Lösung nachdachte. „Ja, mein Gott Harry, ihr seid doch schon einfach da rein spaziert und habt Wurmschwanz mit heraus genommen!“ er schrie de Potter schon fast an und es war nur dem allgemeinen, lauten geräuschpegel zu verdanken, dass keiner das mitbekam. „Voldemort hat sein Hauptquartier seit dem sicherlich geändert, er wird nicht so dumm sein und immer noch in dieser Villa wohnen!“ Draco öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch Harry hörte ihn nicht reden. Alle Gräusche verstummten mit einem Mal, lautlos bewegten sich die Münder seiner Freunde, lautlos redeten sie auf ihn ein. Das Bild vor seinen Augen veränderte sich, anstatt die Gesichter seiner Freunde erblickte er nun die wolkenverhangene Decke der Großen Halle. Doch gleich darauf kamen auch wieder seine Freunde in sein Blickfeld, lautlos redeten sie auf ihn ein. Angst zierte ihre Gesichter, ihre Augen waren geweitet vor Schock und langsam wedelte eine Hand vor seinen Augen herum. Was war los? Wieso hörte er nichts? Doch dann kam der Ton zurück... mit voller Wucht. „Luciussss, was hast du mir zu berichten?“ „My Lord, Lucan Chase wurde Schulleiter.“ Immer noch blickte Harry in die angsterfüllten und sorgenvoller Gesichter seiner Freunde, doch er hörte genau, was gerade bei Voldemort abging. „Was? Hast du mir nicht versprochen, einen Todesser als Direktor ein zu setzten?“ „My Lord, The Eye hat all meine Vorschläge zu nichte gemacht.“ „Du schiebst die Schuld auf diese Möchtegern Wiederstandsgruppe? Wie kannst du es nur wagen? Crucio!“ Plötzlich befand er sich in einem dunklen Keller, von den Wänden tropfte Wasser und vor ihm lag in einer Blutlache Lucius Malfoy. „Lucius, ich bin sehr enttäuscht von dir.“ Die nächsten Minuten wurde der sonst so stolze Malfoy weiter gefoltert, Schneideflüche, Crucios und Trümmerflüche flogen durch die Luft, zerfetzten die Haut und die Kleider des Mannes und brachen einige Knochen. Die ganze Zeit wurde Harry dazu gezwungen zu zu sehen, gefangen im Körper des dunklen Lords. Es kam ihm wie Stunden vor, bis Voldemort endlich von seinem Opfer abließ und ihm entgegen zischte: „Du bekommst eine letzte Chance. Sei froh, dass ich dich noch brauche!“ ~*~*~*~*~*~*~ Die weiße Welt drehte sich, verwirrte ihn, lachte ihn aus, wackelte, fuhr Achterbahn und brach schließlich auf ihn ein. Erneut wurde es schwarz, dann kam wieder das weiß. Aber dieses Mal hielt es still und wackelte nicht. Tief atmete er ein, genoss die frische Luft in seinen Lungen. Was war passiert? Wieso war er schon wieder im Krankenflügel? Langsam setzte er sich auf, den Schmerz in seinem Kopf ignorierend. Er war alleine im Krankenflügel und durch die Fenster konnte er erkennen, dass es früh am morgen war, denn die Sonne ging gerade erst auf und tauchte somit den ganzen Krankenflügel in einen sanften Orangeschimmer. Nur langsam drang wieder zu ihm durch, was passiert war. Voldemort. Lucius. Die Vision. Er musste unbedingt mit Draco reden. So schnell wie möglich. Schnell schlug er die Decke beiseite, schwang seine Beine aus dem Bett und tapste mit nackten Füßen durch die Gänge von Hogwarts. Es war ungewohnt, kein enziges Geräusch auf Hogwarts zu hören. Wirklich jeder schlief noch, sogar die Bilder schnarchten noch lautlos vor sich hin. Es kam Harry wie eine Ewigkeit vor, bis er endlich mit halb erfrohrenen Zehen und einem pochenden Kopf vor dem Eingang zum Gemeinschaftsraum der Slytherins stand. Aber wie sollte er nun herein kommen? Einige Minuten überlegte er, doch er kam einfach auf keine Lösung, also setzte er sich einfach vor dem Porträt auf den Boden, fest entschlossen dort zu warten, bis jemand das Bild öffnete. Doch das würde noch lange dauern.. Aber zum Glück hatte er sich schon bald an die Kälte und an den harten Boden gewöhnt... tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)