The eye von abgemeldet (I see everything) ================================================================================ Kapitel 24: Rückkehr ins Leben ------------------------------ Rückkehr ins Leben Schockiert sah Dumbledore von den Briefen in seiner Hand auf. Zabini sollte Potter gefunden haben? So ein Mist. Er hatte doch gerade einen Plan gehabt, wie er auch ohne den Bengel Voldemort vernichte konnte und sich die Macht an den Nagel reißen konnte. Aber vielleicht konnte er aus dem ganzen auch einen Nutzen ziehen. Erst einmal musste er aber den Schüler beruhigen und dann mal nachsehen. Oh, wie er den Job als Direktor hasse! Überall diese nervigen Kinder! Mit einem gutmütigen Lächeln sagte er: „Mr Zabini. Setzten sie sich, nehmen sie sich ein Brausedrop und beruhigen sie sich. Und dann erzählen sie mir bitte langsam, was denn passiert ist.“ Der Schüler kam dem sofort nach und ließ sich erst einmal in den bequemen Stuhl vor dem Schreibtisch fallen, doch auf ein Bonbon verzichtete er. Tief Luft holend, begann Zabini dann schließlich mit seiner Erzählung. „WarindenKerkern,habHarrygefunden,kommensiieschnellersiehtnichtgutaus!“ blabberte Blaise drauf los. Aber er redete so schnell, dass Der Direktor ihn nicht verstand. „Ganz langsam, Mr Zabini.“ „Also. Ich war auf dem Weg zu meinem Gemeinschaftsraum, als ich mir plötzlich so beobachtet vor kam. Ich öffnete das Porträt, ließ es aber ein Spalt offen und schaute dann durch den Spalt, aber ich konnte nur einen schwarzen Umhang sehen. Ich folgte der Gestalt unauffällig bis tief in die Kerker. Aber dann war sie plötzlich verschwunden. Ich schaute mich dort unten unauffällig um und in einem der alten Folterkammern hing Harry an der Wand! Bitte kommen sie schnell mit!“ In den alten Folterkammern? Die hatte er doch extra Versiegeln lassen! Eigentlich kam man da nur noch mit einem Passwort rein. Aber gut... die Todesser mochten zwar vieles sein, aber nicht dumm! Und dass es sich um einen Todesser handelte, der da durch die Gänge geschlichen war, war für den Direktor eindeutig. Doch warum hatten die Bilder ihm nichts davon erzählt? Hatten sie es etwa nicht gesehen? Oder erzählten sie ihm nicht mehr alles? Hingen dort unten überhaupt Bilder? Aber darum musste er sich später kommen. Wichtiger war in dem Moment erst einmal Blaise Zabini und der eigentlich verschwundene Harry Potter. Schnell stand Dumbledore auf und folgte dann dem Schüler in Richtung Kerker. Immer tiefer und tiefer drangen sie in das Untergeschoss des Schlosses vor. Die Gänge wurden dunkler und dreckiger, es wurde kälter und immer mehr Tiere liefen ihnen über den Weg: Spinnen, Ratten, Mäuse und anderes, ekliges Getier. Staub bedeckte den Boden, doch in der Mitte des Ganges waren so viele Fußspuren, so dass dort so gut wie gar kein Staub mehr lag. In diesen Teil des Kerkers verirrte sich eigentlich keiner so schnell. Es war wie ein ungeschriebenes Gesetzt, dass jeder Schüler, ja sogar jeder Lehrer, einen großen Bogen um diesen Teil machten. In den Kerkern soll schreckliches passiert sein. Es gingen verschiedene Gerüchte herum. Eins besagte zum Beispiel, dass Salazar Slytherin seinen ehemaligen Freund Godric Gryffindor in den Folterkammern grausam gefoltert haben sollte und den Gryffindor dann dort langsam verbluten lassen wollte. Ein weiteres besagte, dass dort unten ein Schüler zu Tode gefoltert wurde, weil der Schüler seine Hausaufgaben vergessen hatte. Der Geist des Kindes spuckte anscheinend immer noch dort unten herum. Und auch Filchs berühmtes Gemecker trug nicht gerade zu einem guten Eindruck der Kerker bei, denn er meinte ja immer, dass er die alten Zeiten vermisse, als die Schüler noch an den Daumen aufgehängt wurden. Doch am meisten schreckte sowohl die Schüler als auch die Lehrer die Düstere Atmosphäre ab. Es rann einem ein Schauer nach dem anderen den Rücken hinunter, der Herzschlag beschleunigte sich...Panik machte sich in einem breit. Doch weder Blaise noch Dumbledore ließen sich in dem Moment davon beeindrucken. Für die beiden gab es nur ein Ziel: So schnell wie möglich zu Harry kommen! Zwar wollten sie dies aus unterschiedlichen Gründen, aber das war in dem Moment egal. Zielsicher führte der Slytherin den Direktor durch die Kerker, bis sie zu einer Tür kamen. Sie war aus Stahl und hatte eine kleine Tastatur in der Mitte. Dort müsste man normalerweise das Passwort eingeben und zusammen mit einem Tropfen Blut würde sich die Tür öffnen. Das Blut war dazu da, um zu überprüfen, ob auch wirklich der Direktor der Schule durch diesen Durchgang gehen wollte. Denn nur der Direktor würde durchgelassen werden. Und das war auch gut so. Denn eigentlich hatte sich Dumbledore überlegt, die Folterkammern wieder als eben solche zu benutzen. Er hatte jedoch auch am Anfang seiner Karriere als Direktor vom Ministerum befohlen bekommen, diese Räumen den Schülern unzugänglich zu machen. Doch eben diese Tür war ein Spalt breit geöffnet und zwischen dem Türrahmen lag ein Stein, sodass die Tür nicht wieder zu ging. Aber wie wurde sie geöffnet? Mit dem Passwort sicherlich nicht. Denn das wusste nur der Anführer der weißen Seite. Schnell überholte er den Slytherin, öffnete vorsichtig die Tür und schaute sie sich genauer an. Dumbledore konnte immer noch die starken Schutzzauber spüren, die auf dem Stahl lagen. Aber wie war konnte sie dann geöffnet werden? Nun, darüber musste er sich später Gedanken machen, denn Blaise Zabini bat ihn, schnell weiter zu gehen. Gemeinsam setzten sie ihren Weg fort. Sie kamen an einigen Gittern vorbei, die den „Flur“ von den Zellen abtrennten. Erst am Ende des Ganges wurden aus den Zellen Folterkammern. In diesen Kammern hingen an den Wänden Ketten, verschiedene Folterinstrumente und eine Streckbank stand mitten im Raum. Jede Folterkammer war so eingerichtet, denn aus unerklärlichen Gründen konnte kein Zauber diese Sachen verschwinden lassen. Endlich in der letzten Folterkammer wurden sie fündig. Schnell schritt Dumbledore auf den Helden der Zaubererwelt zu, der allen vieren von sich gestreckt an der Wand hing. Harry war anscheinend bewusstlos oder schlief, denn der Kopf hing schlaff herunter. Sein Körper war übersät mit Schnittwunden und blauen Flecken. Die schwarze Schuluniform hing nur noch in Fetzen an seinem zerschundenen Körper und bedeckte gerade einmal das nötigste. Der Boden unter ihm und die Wand waren total blutverschmiert und auch einige der Folterinstrumente, die an der gegenüberliegenden Steinmauer hingen, wiesen Blutflecken auf. Hastig löste der Direktor die Eisenkette von Harry und fing ihn dann sanft auf. Ein schmerzhaftes Stöhnen kam von dem Gryffindor, der schlaff in seinen Armen hing, aber glücklicherweise noch lebte. „Professor? Soll ich Harry in den Krankenflügel bringen, damit sie hier unten nach Spuren oder Todesser suchen können?“ fragte da Blaise Zabini. Der Direktor nickte nur, zauberte eine Liege herbei, legte Harry darauf und schickte die Liege und Zabini in den Krankenflügel. Allein in der Folterkammer sah er sich noch einmal genauer um. Auf dem Boden waren wieder viele Fußspuren zu sehen, jedoch waren es mehr als vorher im Gang. Ansonsten war eigentlich alles so, wie in den anderen Räumen auch. Vorsichtig beugte er sich auf den Boden, tippte mit seinem Zauberstab die kleine Blutlache von Harry an und murmelte undeutlich einen Zauberspruch. Sofort hatte er eine kleine Phiole mit Harrys Blut in der Hand. Anschließend sah er sich die Fußspuren genauer an. Es gab verschiedene Größen an Spuren. Also war es nicht nur ein Todesser. Doch wie kamen sie in das Gebäude? Und wieso war die Tür offen? Er war sich hundert prozentig sicher, dass er die Tür das letzte mal geschlossen hatte. Während der Direktor fieberhaft überlegte, lief er unruhig im Kreis. Er konnte jetzt schlecht einfach diese Räume verlassen, die Tür wieder schließen und hoffen, dass kein Todesser sie erneut öffnen würde. Er brauchte eine Lösung – und zwar schnell! Eine Runde nach der anderen drehte Dumbledore in dem kleinen Raum. Doch er kaum einfach auf keine Idee. Irgendwie musste sie doch in das Schloss eingedrungen sein. Vielleicht sollte er einfach das Ministerium zur Hilfe bitten. Das tat Dumbledore zwar nicht gerne, aber so konnte er vielleicht sogar noch etwas positives daraus ziehen. Denn so würde ihm Fudge ja wieder trauen... oder so in der Art. Energisch drehte er sich um und wollte gerade die Folterkammer verlassen, als er es bemerkte. Die Zellentür. Man konnte sie nur von einer Seite öffnen, und zwar von innen. Außer.... außer man war der Direktor! Wieso war er da nicht schon vorher drauf gekommen? Zielstrebig ging Dumbledore zu der Stahltür, zwischen der immer noch der Stein lag. Und tatsächlich. Von innen ließ sich diese Tür ohne Blut und ohne Passwort öffnen. Nun stellte sich nur noch die Frage, wie die Todesser die Folterkammern betreten konnten. *~*~*~*~*~*~*~* Schnell ging Blaise mit Harry auf den Liege durch die Gänge. Sie waren so gut wie ausgestorben, nur vereinzelt traf er Schüler, die erstaunt stehen blieben und danach sofort weg rannten, um die Neuigkeiten zu verbreiten. Immerhin waren die meisten Schüler trotz Harrys verschwinden an diesem Samstag in Hogsmeade. Zielstrebig schritt Zabini in Richtung Krankenflügel. Er machte sich wirklich Sorgen um den Potter! Der lag immer noch blutend und bewusstlos auf der Liege. Eigentlich hatten sie ja ausgemacht, dass Harry sich nicht selbst verletzten musste. Es wäre auch so gegangen. Warum hatte der Held seine Meinung geändert, beziehungsweise es einfach gemacht, ohne, dass es eigentlich geplant war? Regulus würde ihm sicherlich den Kopf abreisen. Der Black hatte es ja schon gefährlich gefunden, Harry da so allein hängen zu lassen. Da konnte sich der Held der Zaubererwelt schon einmal auf ein großes Donnerwetter einstellen. „Ach Harry, was machst du nur für Sachen!“ flüsterte er. Wie hatte es der Potter geschafft, sich selbst solche Wunden zu zu fügen? Klar, sie waren nicht sonderlich tief, aber trotzdem... Eigentlich war er ja fest gekettet gewesen. Und sein Zauberstab... Den hatten sie vergessen! Wahrscheinlich war er noch in der Tasche von Harrys Schuluniform. Denn diese war keinesfalls kaputt. Nein. Das war nur eine Illusion. Zum Glück hatte bisher fast alles nach ihrem Plan funktioniert. Denn wenn Dumbledore den Potter persönlich in den Krankenflügel hätte bringen wollen, hätten sie ein Problem gehabt. Hastig beschleunigte Blaise seine Schritte, bis er direkt neben der Liege lief. Vorsichtig griff er in die Illusion herein und schnappte sich Harrys Zauberstab und ließ ihn schließlich in seiner eigenen Tasche verschwinden. Welcher Todesser hätte denn dem Helden der Zaubererwelt den Zauberstab in der Tasche gelassen? So dumm konnten selbst Voldies Stiefellecker nicht sein! Endlich waren sie auf der Krankenstation angekommen. Schwungvoll öffnete Blaise die Tür und sofort kam Madame Pomphrey angewuselt. Als sie ihren neusten Patienten sah schrie sie erschrocken auf, schnappte sich Harry und schmiss Blaise hochkant heraus. ~*~*~*~*~*~*~ Der-Junge-der-lebt wurde entführt! Wie uns heute Mittag mitgeteilt wurde, wurde Harry Potter vor ungefähr vier Wochen entführt! Er war von einem Tag auf den anderen spurlos verschwunden. Jeder rechnete schon mit dem Tod unseres Heldens. Doch wie uns ein Schüler aus Hogwarts vor einer Stunde mitteilte, lebt er noch. Schwer verletzt wurde er in einer der alten Folterkammern in den Kerkern Hogwarts gefunden. Laut unserer Quelle wurde der arme Junge von Todessern entführt und mehrfach gefoltert. Todesser hatten ihn aus den Gängen in Hogwarts entführt. Da stellen sich uns mehrere Fragen: Wie konnten die Todesser in Hogwarts eindringen? Wo war Dumbledore, der normalerweise immer alles weiß, was im Schloss passiert? Warum erfahren wir, der Tagesprophet und die gesamte Zaubererwelt, erst jetzt von Harrys Entführung? Und was macht der Direktor jetzt? Er, der Anführer der weißen Seite, einer der mächtigsten Magier unser Zeit, kann nicht einmal unseren Helden beschützen. Sind unsere Kinder dann unter seiner Obhut noch sicher? Ich persönlich bin mir da nicht so sicher. Denn das ist ja bekanntlich nicht der erste Vorfall dieser Art in dem alten Schloss. Mehr zu Harry Potter auf Seite 7. Dumbledore – Sein Leben, seine Familie, seine Liebe, sein Kampf. Alles auf den Seiten 8-12 Interview mit einem anonymen Schüler auf Seite 13. Die Stirn runzelnd legte Hermine die Zeitung zur Seite. Gerade eben war diese Sonderausgabe des Tagespropheten gekommen. Nun saßen alle Schüler tratschend und diskutierend an ihren Haustischen und vergaßen dabei sogar fast das Essen. Hermine hatte auch schon das Gerücht gehört, dass Blaise Zabini mit ihrem schwer verletzten Freund durch die Gänge gelaufen war. Natürlich waren Ron und sie sofort zum Krankenflügel geeilt, doch die Türen waren fest versiegelt gewesen. Und auch nach einigem Klopfen und Rufen änderte sich der zustand der Tür nicht. Enttäuscht waren sie wieder abgezogen. Aber dieser Bericht bestätigte ihre Vermutungen zusätzlich zu der Tatsache, dass sowohl Dumbledore als auch Zabini nicht am Abendessen teilnahmen. „Mine!“ rief Ron freudig und legte einen Arm um ihre Schultern. „Er lebt wirklich noch!“ Es war, als würde dieser eine Satz alle Dämme in ihr brechen. Laut schluchzte sie auf, warf sich Ron in die Arme und weinte an seiner Schulter. Erst jetzt realisierte Hermine, dass es wahr war. Harry lebte! Sie war nicht Schuld an seinem Tod! Und sie hatte ihren besten Freund fast wieder! Sturzbäche an Tränen verließen ihr Auge, tropften auf Rons Schuluniform und bildeten dort einen nassen Fleck. Sämtliche Schüler hatten sich zu ihnen umgedreht, beobachteten dieses Ereignis. Doch all das war Hermine egal! Harry lebte! Auch wenn er verletzt war, er atmete noch... sein Herz schlug noch... er lebte! Auch Ron war sich der Blicke der anderen bewusst, aber auch ihm war das egal. Sein bester Freund lebte! Er war wieder da.. konnte vielleicht sogar bald wieder mit ihnen reden.. scherze machen... Hausaufgaben abschreiben... bis spät in die Nacht mit ihm ablästern... Mit ihm Schach spielen... Fliegen! In dem Moment verdrängte der Rothaarige einfach mal, dass sie das alles schon länger nicht mehr gemeinsam gemacht hatten, denn Harry hatte sich ja in seinen Büchern vergraben. Plötzlich legten sich zwei weitere Arme um die beiden. Kurz hob Ron seinen Kopf und blickte direkt in Ginnys Gesicht. Tränen rollten ihre Wangen herunter, doch das breite grinsen auf ihrem Gesicht zeugte deutlich ihre Freude. Ohne zu zögern schlang der Rothaarige einen Arm um seine Schwester, zog sie noch näher an sie heran und bekam gleich noch einen zweiten nassen Fleck, dieses Mal auf seiner anderen Schulter. Doch wen störte es schon? Genau! Niemanden! Rons Augen begannen zu brennen... und ein dicker Klos machte sich in seinem Hals breit. Die zwei Mädels in seinen Armen machten ihn wohl Sentimental! Und das gerade in der großen Halle, wo jeder zuschauen konnte. ~Scheiß drauf!~ dachte Harrys Freund und vergrub seinen Kopf an der Schulter von Ginny. Auch ihm rollte nun erst eine einsame Träne die Wange herunter, über seine Nase, seine Lippen und tropfte schließlich auf Ginnys Schuluniform. Doch diese eine Träne blieb nicht lange alleine. Schon bald gesellten sich noch viele andere dazu. Ein weiteres paar Arme und ein Körper gesellte sich zu ihnen – Dean. Fest und tröstend umarmte er Ginny von hinten, versteckte seinen Kopf am Rücken der Rothaarigen und versteckte somit auch seine, leicht geröteten Augen. Gleich darauf kamen gleich drei Mitschüler zu ihnen: Seamus, Neville und Lavender. Arme umschlangen sich, Körper drückten sich an die anderen, das ein oder andere Schluchzen war zu hören – ansonsten war es ruhig in der großen Halle. Aus einer einfachen Umarmung zwischen zwei Freunden – die vielleicht auch etwas mehr sein könnten – wurde Gruppenkuscheln. Die ganzen Gryffindors aus dem sechsten Jahrgang hatten sich mittlerweile dazu gesellt. Sie alle hatten ihren Helden vermisst. Nicht als Held. Sondern als Mitschüler, als Vorbild, als Helfer und als Freund. Doch nicht nur die Gryffindors hatten Harry vermisst und hatten stark an dessen Verschwinden gelitten. Nein. Auch die Ravenclaws und die Huffelpuffs. Vielleicht ja sogar auch die Slytherins, doch keiner von ihnen würde das zugeben. Aber jeden in der großen Halle berührte dieses Schauspiel, dieser Zusammenhalt... dieses gemeinsame Freuen. Und so ließ es sich Luna nicht nehmen wild hüpfend sich zu der Gruppenumarmung dazu zu gesellen. Wesentlich gesitteter stand Cho Chang auf, stolzierte zu der Gruppe und ließ sich schließlich einfach dazu fallen. Die restlichen Leute der ehemaligen DA standen langsam und zögernd auf, doch auf sie landeten bei dem Berg aus Körpern. Die Lehrer hatten dieses Schauspiel nur verwirrt verfolgt. Klar, sie waren auch froh über Harrys Auftauchen, aber das? Das hatten sie wirklich nicht erwartet. Fast ganz Hogwarts lag sich hier in den Armen, und das wegen einem einzigen Schüler – Harry Potter. Severus Snape beobachtete das alles äußerlich mit einem herablassenden Blick. Doch innerlich schmunzelte er. Harry machte sich Sorgen um mögliche Verbündete? Und dass ihn keiner unterstützen würde? Ha, da hatte sich der Potter aber getäuscht. So wie es aussah, stand fast ganz Hogwarts hinter ihm! Das musste er später unbedingt seinem persönlichen Wolf erzählen. Snape drehte leicht seinen Kopf und betrachtete die restlichen Lehrer am Tisch. Sie waren alle da, denn der Direktor hatte darauf bestanden, da er erst einmal alleine mit Harry reden wollte. Neben dem Tränkemeister saß Minerva McGonogall. Leicht sehnsüchtig schaute sie zu der Gruppenumarmung herunter, wie als würde sie am liebsten Aufstehen und zu ihren Schülern gehen und mitmachen. Hagrid schaute nicht nur so zu den Gryffindors, nein, er stand sogar auf, ließ sich auf den Boden bei den Schülern plumpsen und umarmte einige davon. Kopfschüttelnd wollte sich Snape den anderen Lehrern zuwenden, als plötzlich die Türen aufgeschlagen wurden und ein grinsender Blaise da stand. Zuerst grinste er noch, doch dann wirkte er empört. Alle Schüler hatten bei seinem lautstarken Auftauchen die Köpfe zu ihm gedreht, auch der Haufen Schüler am Gryffindortisch. „Was? Gruppenkuscheln ohne mich? Wie könnt ihr es wagen?“ rief er laut, schlenderte elegant zum Gryffindortisch, schlängelte sich durch die vielen Körper bis zum Zentrum und umarmte schließlich den erst besten vor sich – Seamus. Gespannt hatten ihm die Schüler zugeschaut, denn Blaise galt als ziemlich unberechenbar. Die Slytherins schauten dem Spektakel ausdruckslos zu. Aber nur äußerlich. Der ein oder andere brodelte innerlich vor lauter Wut auf Zabini. Wie konnte er es wagen? Zabini war ein Slytherin! Slytherins hielten nicht zu Gryffindors und machten erst recht keine Gruppenumarmung in der großen Halle! Doch Draco nahm das alles ziemlich gelassen. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, dann wäre er am liebsten auch aufgestanden. Doch er musste an seine Maske.. seinen Stand... und an die ganzen Spione des Lords denken. Ein falscher Schritt, ein falsches Wort... und das war's! Entweder sein Vater oder seine Mutter oder er selbst hätten dafür zu büßen – wahrscheinlich mit dem Leben! So konnte er dem allen also nur von einiger Entfernung zu schauen. ~*~*~*~*~*~*~*~* Traurig starrte Harry an die weiße Decke. Weiß. Wieso eigentlich weiß? Und nicht schwarz? Oder blau? Lila? Pink? Rot? Gelb? Orange? Alles war besser als dieses... Weiß! Leicht seufzte Harry. Toll. Nun dachte er schon über die Farbe der Wände und der Decke im Krankenflügel nach. Ihm musste schon ziemlich langweilig sein! Nun ja. Langweilig war hier der falsche Ausdruck. Er fühlte sich einsam und wollte sich eigentlich nur ablenken. Einen halben Tag war er erst von seinem Freund Regulus getrennt, doch schon vermisste er ihn so sehr. Harry wollte wieder dieses regelmäßige Schlagen seines Herzens unter ihm hören...er wollte wieder das sanfte und regelmäßige heben und senken der Brust unter sich spüren... Die sanften Hände, die ihn liebevoll streichelten.... die zärtlichen Küsse.... All das vermisste er fürchterlich. Der Gryffindor wollte einfach nur zu seinem Freund! Wieso hatte er dem Plan zugestimmt? Sie hatten sich doch gerade erst gefunden, und dann gleich eine Art Fernbeziehung? Er wusste nicht, ob das ihre junge Liebe aushalten konnte. Doch er hoffte es wirklich! Glücklicherweise gab es da ja den Kamin bei Severus und sie konnten sich ja immer noch über seinen Seelenzettel schreiben. Denn der Tränkemeister hatte ihm noch gebeichtet, dass er den Zettel kopiert und die beiden miteinander verbunden hatte. Selbstverständlich hatte Harry beide Zettel wiederbekommen. Das Original hatte er behalten, das andere hatte Regulus bekommen. Nun konnten sie dadurch einander schreiben. Mittlerweile war es früh am Morgen. Der Held der Zaubererwelt konnte einfach nicht schlafen. Zu sehr fehlte ihm Regulus. Um wenigstens irgendetwas zu tun, da ihm ja langweilig war, ging er im Kopf noch einmal das Gespräch am Abend mit dem Direktor durch. „Harry, mein Lieber. Wie geht es dir?“ fragte Dumbledore mit seinem großväterlichen Grinsen. Dem Gryffindor kam bei diesem Lächeln das große Kotzen, doch er lächelte tapfer und meinte: „Besser, Sir. Danke der Nachfrage!“ „Nun, willst du mir etwas von deiner Zeit in Gefangennahme erzählen? Du musst natürlich nicht, ich werde dir alle zeit der Welt lassen, die du brauchst. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass da einige nicht gerade sehr erfreuliche Sachen passiert sind.“ Der Direktor hatte sich auf die Bettkante gesetzt und tätschelte nun die Hand von Harry, während er ihm in die Augen sah. Sofort verschloss der Gryffindor seinen Geist, schluckte einmal laut, richtete seinen Blick auf die weiße Bettdecke und begann dann stockend zu erzählen: „Ich.. ich wollte ein bisschen nachdenken und bin durch die Gänge gelaufen. Dabei.. kam ich mir so beobachtet vor. Ich.. ich war so... dumm! Mehrmals hab ich mich umgesehen, doch da war niemand. Ich.. ich hätte besser... aufpasse müssen. Denn.. plötzlich hat mir jemand.. eine Hand auf den Mund gepresst... und dann.. ein Stupor. In der Fo..folterkammer bin ich wieder aufgewacht... ich hing an der Wand.. vor mir waren mehrere Todesser... sie haben... gelacht.... mich stundenlang gefoltert... mit.. mit.... verschiedenen Sachen... aber.. ich sollte nicht sterben... sie haben mich immer wieder geheilt... und von vorne angefangen... sie wollte mich brechen... und die Prophezeiung herausfinden. Ich habe aber keinen Ton von mir gegeben. Ich.. wollte nicht schreien und auch niemanden verraten... Ich..“ Da war für den Gryffindor Schluss. Laut schluchzte er auf und vergrub sein Gesicht in den Händen. Dumbledore saß einfach nur neben ihm und meinte: „Danke Harry. Ich weiß wie schwer es dir fällt, darüber zu reden. Doch du kannst nicht alles in dich hinein fressen. Du musst darüber reden, nur dann kann es dir besser gehen. Weißt du, wer die Todesser waren? Und wie sie in das Schloss kamen?“ Zuerst schüttelte Harry den Kopf, immer noch schluchzend. Doch dann hob er langsam den Kopf und sah den Direktor mit geröteten Augen an. „Ich.. ich glaub... sie haben irgendetwas gesagt von.. von.. einem Loch in den Schutzzaubern.... Sie haben gedacht.. ich wäre bewusstlos.“ Alarmiert sprang Dumbledore auf und verließ nach einigen Abschiedsworten den Krankenflügel. Harry war es überhaupt nicht schwer gefallen, zu heulen. Er musste nur an Sirius denken. Die Geschichte mit dem Foltern hatte er vor einigen Stunden eingeübt und durch seine Jahrelange Maske als strahlender Held hatte er auch einige Erfahrung damit, sich zu verstellen. Anscheinend hatte Dumbledore ihm das alles abgekauft! Doch wieder wanderten seine Gedanken zu seinem Freund – Regulus. Blaise hatte ihm vorhin schon eine große Standpauke gehalten, als sie beide gerade unbeobachtet waren. Und nun hatte er irgendwie Angst vor Regulus' Reaktion. Der war bestimmt sehr sauer! Immerhin hatte er sich selbst verletzt, und das nicht gerade sehr wenig. Aber es war einfach wichtig gewesen, um ihre Geschichte zu beweisen. Harry hoffte einfach nur, dass sein Freund nicht zu sauer war. Vorsichtig griff der Gryffindor auf seinen Nachtisch nach seinem Zauberstab. Dumbledore hatte ihm diesen vorhin gebracht, er hatte ihn in den Kerkern gefunden. Zum Glück hatte Blaise daran gedacht und hatte den Zauberstab noch versteckt. Mit einem weiteren griff holte er seinen momentan unsichtbaren Seelenzettel aus der Schublade. Harry wusste genau, an welche Stelle er ihn hingelegt hatte, so musste er nicht lange danach suchen. Schnell machte er ihn wieder sichtbar und zauberte sich einen Stift herbei. Obwohl es mitten in der Nacht war, brannten einige Lampen im Krankenflügel. Harry hatte darauf bestanden, dass diese an blieben. Denn er musste den Schein wahren und so tun, als hätte die Zeit in der Folterkammer ihn sehr geprägt. Dazu gehörte natürlich auch, dass er in nächster Zeit in keinem dunklen Raum alleine sein wollte. Dank dem Licht konnte er auf seinem Seelenzettel alles erkennen. Schnell schrieb er ein: „Schatz, bist du da?“ Nun hieß es warten und hoffen, dass Regulus da war. Die Sehnsucht nach dem Black machte ihn einfach verrückt! Er wollte sofort wieder in den Armen von ihm liegen... ihn küssen... aber das hatten wir ja alles schon einmal. Erleichtert lächelte Harry, als sein Zettel warm wurde und einige Worte in Regulus' geschwungener Handschrift auftauchten. „Ja mein Kleiner. Ich warte schon die ganze Zeit auf eine Nachricht von dir!“ „Tut mir Leid, ich wollte noch ein bisschen warten, um sicher zu gehen, dass der Alte nicht einfach so rein stürmt“ „Ach so Ok. Severus hat mir schon von deinen Verletzungen erzählt!“ Die letzten Worte waren nicht mehr so geschwungen sondern irgendwie.. abgehackt geschrieben. „Tut mir wirklich Leid! Aber es musste sein! Sonst hätte es der Alte uns nicht abgekauft!“ Eine Weile kam nichts zurück.. Doch dann: „Ist ja Ok. Ich hab mir nur so wahnsinnige Sorgen gemacht. Harry, verdammt, ich liebe dich! Von ganzem Herzen! Was wäre gewesen, wenn die Wunde zu tief, zu gefährlich gewesen wären? Ich hätte es nicht ertragen, wenn ich dich verloren hätte! Ich habe dich doch gerade erst gefunden! Bitte mach so etwas nicht noch einmal! Bitte versprech es mir!“ Mit großen Augen hatte Harry diese Worte gelesen. Regulus liebte ihn wirklich? Das war.. wow! Er fühlte sich so.. geehrt.. beschwingt! Aber.. liebte er ihn auch? Ja klar, er war in den Black verliebt. Aber so richtig lieben? Und war er schon bereit dazu, dem Älteren das auch zu sagen? Die Antwort lautete eindeutig Nein! Er brauchte einfach noch ein bisschen Zeit. Es war einfach alles so schnell gegangen! „Ich versprech es dir!“ schrieb er also zurück. Kein „Ich liebe dich auch“ oder so etwas ähnliches. Nur dieser eine Satz. „Gut. Kleiner ich vermisse dich so!“ „Ich dich auch, mein Großer. Das Bett ist so leer ohne dich!“ „Ich wäre jetzt so gerne bei dir! Es wäre soo schön, dich jetzt im Arm halten zu können... dich streicheln zu können und zu küssen!“ „Jaaa. Wir müssen uns etwas einfallen lassen, wie wir uns ganz oft sehen können!“ „Jepp. Ah Kleiner, da fällt mir noch etwas ein. Ich hab noch zwei Fragen an dich. Erstens: Wie konntest du dir diese Wunden selbst zufügen? Du warst doch gefesselt! Und das mit der Zauberstablosen Magie klappt ja noch nicht so wirklich! Und Zweitens: Wie hast du das Mal auf Sev's Arm weggemacht? Kannst du das noch einmal machen?“ Nun, damit hatte Harry jetzt überhaupt nicht gerechnet. Schnell begann er die Fragen zu beantworten: „Also ich hab das einfach mal Zauberstablos probiert. Eigentlich sollten es nur ein paar leichte Schnittwunden werden... aber irgendwie hab ich das mit der Stärke der Zauber einfach noch nicht so wirklich raus. Das mit dem Mal... das ist so eine Sache. Weißt du noch, wie ich euch vom Raum der Wünsche erzählt habe? Mit den fremden Erinnerungen? Diese Erinnerung sind mir wieder durch den Kopf geschwirrt und habe sich dann einfach zur Lösung meines Problems zusammen gesetzt. Aber ich habe so das Gefühl, dass ich das nicht noch einmal machen kann. Ich kann mich auch gar nicht mehr wirklich daran erinnern, was genau ich da gemacht habe! Ich glaube, dass diese fremden Erinnerungen nur irgendwie in Notsituationen mir helfen. Das war doch so eine Notsituation, oder? Ich wollte Snape einfach nicht schon wieder verlieren! Ich.. weiß auch nicht. Er.. er gehört irgendwie.. zur Familie! Weißt du was ich mein? Snape und Remus... meine Freunde.. die alle zusammen bilden meine Familie. Irgendwie hat sich Snape ganz heimlich in mein Herz geschlichen. Aber wehe du erzählst ihm das!“ „Keine Angst, ich erzähle ihm nichts! Aber du hast Recht. Severus ist mir auch sehr wichtig und ich hatte gestern panische Angst um euch beide.“ „Ach Schatz. Ich glaube, ich geh jetzt dann mal schlafen. Oder ich versuche es zumindest!“ Langsam wurde Harry wirklich müde und er brauchte den Schlaf ja auch. „Ok, Kleiner! Schlaf schön und Träum was süßes! Ich liebe dich und denk ganz fest an dich! Melde dich bald wieder bei mir, Ok?“ „Ja Klar. Gleich morgen nach dem Aufstehen schreib ich dir! Schlaf auch schön und träum von mir ;-) !“ Er machte den Zettel wieder unsichtbar, legte ihn und seinen Zauberstab in die Nachttischschublade und kuschelte sich in die Decke. Kurze Zeit später schlief er tief und fest. Nervös saß Harry im Gemeinschaftsraum der Gryffindors. Es war Montag morgen. Den Sonntag hatte er noch im Krankenflügel verbringen müssen. Alleine. Seine Freunde durften ihn noch nicht besuchen, denn laut der Krankenschwester brauchte er noch Ruhe. Der Gryffindor fühlte sich zwar schon die ganze Zeit top fit, aber auch an dem Morgen hatte ihn Poppy nur widerstrebend gehen lassen. Der Direktor wollte unbedingt, dass Harry wieder in seinem Schlafsaal schlief, einfach um sein angebliches Trauma zu überwinden. Aber am Unterricht durfte er noch nicht teilnehmen. So saß er auf dem bequemen Sofa vor dem Kamin und wartete nervös auf seine Freunde und Klassenkameraden. Wie würden sie reagieren? Vor allem auf sein neues Aussehen. Er war ja größer geworden und seine Muskeln waren auch nicht mehr zu übersehen. Oder vielleicht war es ja doch nicht so offensichtlich. Dumbledore hatte ja auch nichts dazu gesagt. Seine Brille trug er ja auch nicht mehr, aber da hatten sie die Krankenschwester ja auch ein bisschen.. manipuliert. Ein Gedächtniszauber half da ziemlich viel. Wie sollte er sich eigentlich Ginny und Dean gegenüber veralten? Immerhin waren sie ja jetzt auf auf seiner Seite. Und Hermine... Sollte er ihr die Wahrheit erzählen? Und was sollte er mit Ron machen? Sooo viele Fragen. Und Harry wusste auf keine davon eine Antwort. Wahrscheinlich war es das beste, einfach ab zu warten. Endlich klingelte es. Schulschluss. Die letzte Stunde war vorbei. Gleich... gleich war es soweit.. Und dann... ging das Portrait der Fetten Dame auf. Und herein kamen Ron und Hermine, über irgendetwas wild diskutieren. Als Hermine zufällig in seine Richtung sah, blieb sie stehen und schaute ihn leicht ungläubig an. Keiner hatte gewusst, dass er den Krankenflügel dann doch so schnell verlassen würde. Laut kreischte Hermine auf, rannte auf ihn zu und schmiss sich ohne Rücksicht auf Verluste in seine Arme. Harry schloss sie ganz fest in seine Arme, drückte sie nah an sich. Oh, wie er das vermisst hatte! Hermine hatte ihm wirklich gefehlt! „Oh Harry, endlich hab ich dich wieder!“, flüsterte sie in sein Ohr, klammerte sich fest an ihn. Beruhigend strich der Gryffindor ihr über den Rücken, drückte sie fest an sich und vergrub sein Gesicht in ihren buschigen Haaren. Es kam den beiden wie Stunden vor, in denen sie einfach nur so da saßen, sich umarmten und die Anwesenheit des anderen genossen. Doch eigentlich waren es nur wenige Sekunden, bis sie sich von einander lösten. Gleich danach lag auch Ron in seinen Armen. Aber sie trennten sich wesentlich schneller. Viele Umarmungen, Begrüßungen und Händeschütteln später saß Harry wieder erschöpft auf dem Sofa. Um in herum saßen Hermine, Ron. Ginny, Dean und Seamus und redeten fröhlich über den neusten Tratsch und Klatsch. Naja, nicht alle beteiligten sich an dem Gespräch. Ginny saß ruhig neben ihm und schaute ihn immer wieder von der Seite her an. „Ginny, was ist los?“ fragte er sie schließlich leise. Die anderen in der Runde bekamen davon nichts mit. „Ich.. also.. hab da einige Fragen zu.. deiner Sache!“ druckste sie etwas herum. Seiner Sache? Was meinte sie damit? Dann fiel es ihm ein. The eye! „Komm, wir reden irgendwo, wo wir ungestört sind.“ Ginny nickte nur und gemeinsam verließen sie den Gemeinschaftsraum. Neugierige, aber auch ein eifersüchtiger und misstrauischer Blick folgte ihnen. Langsam schlenderten sie durch die Gänge von Hogwarts und suchten sich einen geeigneten Platz zum Reden. Das war gar nicht so einfach, denn überall hingen Bilder, die ihnen neugierig hinterher schauten. An den See oder raus konnten sie nicht, da es draußen viel zu kalt dafür war. Denn Harry wusste, dass dies ein langes Gespräch werden könnte. Und in den Raum der Wünsche wollte er noch nicht, denn er war sich nicht so sicher, ob das überhaupt noch funktionierte. Aber wo sollten sie sonst reden? Da kam dem Gryffindor eine Idee. Aber sein Lehrer wäre davon sicherlich nicht sehr begeistert. Egal. Schnell zog er Ginny hinter sich her in die Kerker und klopfte schließlich an das Porträt an. Es dauerte ein bisschen, dann riss ein mürrischer Tränkemeister die Tür auf. „Wer...Oh Harry.. und.. Mrs. Weasley. Was wollt ihr hier?“ zuerst hatte er sie fast angeschrieen, doch als er gesehen hatte, wer da vor seinen Räumen stand hatte er sich wieder beruhigt. Nun musterte er die beiden neugierig und fragen. „Naja.. also.. wir bräuchten einen ruhigen Platz zum Reden!“ erklärte Harry. „Und du hast da nicht zufälligerweise einen Hintergedanken dabei?“ rief es aus dem Wohnzimmer. Freudig schrie Harry auf, rannte an dem Tränkemeister vorbei in dessen Zimmer und warf sich Regulus in die Arme. Doch schon bald löste er sich von ihm, legte eine Hand in de Nacken seines Freundes und küsste ihn dann sanft. Doch schon bald wurde dieser sanfte Kuss wilder... leidenschaftlicher. Ein lautes Räuspern unterbrach sie. Nur ungern lösten sie sich voneinander, aber Harry blieb einfach auf Regulus' Schoß sitzen und kuschelte sich an dessen Brust. Ginny stand sprachlos in dem Wohnzimmer. War das etwa Sirius auf dem Sofa? Und Harry knutsche wild mit ihm herum? Doch der Gryffindor klärte die Rothaarige schon bald auf und beantwortete anschließend noch ihre Fragen so gut es ging. Über einige Sachen hatte er sich auch noch gar keine Gedanken gemacht, doch das würde er bald nachholen! Als es schließlich Zeit für das Abendessen wurde verließ Ginny die Räume und versprach noch, niemandem von Regulus zu erzählen. Harry jedoch blieb noch einige Zeit in Regulus' Armen liegen und genoss die Zeit mit seinem Freund einfach nur. Es war halt doch wunderschön, wenn man jemanden zum Ankuscheln hat. Vor allem, wenn es so kalt war. Und wieder einmal war für Harry in diesem Moment alles perfekt. Er hatte seinen Freund unter sich sitzen, Remus saß ihm gegenüber, eng an Severus gekuschelt. Ja. Das war seine Familie. Hier fühlte er sich wohl. Und für diese drei Menschen, die ihm so wichtig geworden waren, würde er kämpfen. Und er würde gewinnen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)