Losing Control von abgemeldet (Was, wenn plötzlich alles außer Kontrolle gerät) ================================================================================ Kapitel 12: Next Level ---------------------- Hi Leutz, es hat zwar lange gedauert, aber hier ist das neue Chapter. Das Lied, das ich zitiere ist leider nicht von mir, sondern von Ana Johnsson und heißt "We Are" und passt einfach klasse. Also hören und lesen *smile* _______________________________________________________________________________ Langsam hing ihm dieser elende Alptraum zum Hals heraus. Er ließ ihn nicht richtig schlafen, obwohl er etwas Ruhe dringend nötig hatte, stahl ihm seine Energie und schwächte seinen Willen… Er schloss die Augen, versuchte alles auszusperren, die Kälte, die Schmerzen, die Stimmen, seine Stimme, die immer wieder nur „Warum!“ schrie… Er kapselte sich immer weiter ab, versenkte sich immer mehr in sein Inneres und suchte verzweifelt nach einem Pol der Ruhe, einem Fleckchen Stille… Er fand es nicht. Seit Dranzer fort war, konnte er keinen Frieden mehr finden… Warum? „Warum hast du mich allein gelassen“, fragte eine kleine Stimme aus dem hintersten Winkel seines Bewusstseins. Eine blutjunge Stimme, die flüsterte, deren Worte kaum zu hören waren, die voller Angst bebte und vollkommen verzweifelt war… „Warum, Dranzer?“ „Also los Leute!“, brüllte Tyson und ballte die Fäuste. „Wir trainieren jetzt, was das Zeug hält und dann machen wir Kai platt!“ Als Erster marschierte er in das Trainingszentrum der BBA, das Gesicht zu einem breiten Grinsen verzogen, seine wahren Gefühle versteckend. Auch Ray und Max lächelten, zeigten eine gute Miene zum bösen Spiel, doch innerlich fürchteten sie sich vor dem Augenblick, in dem sie ihrem ehemaligen Teamkameraden gegenüberstehen würden. Das neue Trainingszentrum der BBA war wirklich mit allem ausgestattet, was sich ein Blader nur wünschen konnte. Selbst die BEGA-Blader waren leicht beeindruckt. „Wer hat euch das alles denn bezahlt?“, fragte Mystel neugierig. Ray zuckte mit den Schultern: „Irgendein Firmenmogul oder so… Keine Ahnung weshalb. Ist mir aber auch egal.“ Mr. Dickinson hatte ihnen extra eine ganze Trainingshalle für ihr Training reserviert. Auch er konnte sich keinen rechten Reim aus Kais Verhalten machen, wollte die ganze Sache aber so schnell wie möglich geklärt wissen. Das mochte zwar auf den ersten Blick sehr hart und unpersönlich wirken, doch auch er machte sich große Sorgen um Kai, wusste aber bereits aus Erfahrung, dass er selbst nicht den geringsten Einfluss auf den stillen Jungen hatte. Zudem war er sich sicher, dass man nur eine Chance hatte, an ihn heranzukommen, wenn man ihn zuvor besiegte. Also konnte er Tyson und Co nur Trainingsmöglichkeiten anbieten und hoffen. Seufzend saß der alte Mann in seinem neuen Büro und starrte auf einige Unterlagen. Wie schnell sich Menschen doch verändern konnten… Dabei schien es ihm kaum mehr als ein paar Tage her zu sein, als Kai mit dem Vorschlag zu ihm gekommen war, dass die Hiwatari-Corp. den Neuaufbau der BBA sponsern könnte. Mr. Dickinson hatte zuerst ablehnen wollen, dann aber irgendwie, wie war ihm bei Kais unergründlicher Mimik immer noch schleierhaft, erraten, dass das Kais Art war, sich für seinen Wechsel zur BEGA zu entschuldigen. Also hatte Mr. Dickinson angenommen und weder er noch Kai hatten je wieder ein Wort darüber verloren. Und nun das… Die Blader trainierten fast den ganzen Tag ununterbrochen, wobei sich bald Unterschiede zwischen den Trainingsmethoden der einzelnen Teams und ihrer Ausdauer zeigten. Letztendlich standen nur noch die G Revolution, die BEGAs und die Blitzkrieg Boys aufrecht, der Rest saß völlig erschöpft auf dem Boden und schaute die fassungslos an. „Wie schafft ihr das nur? Wir sind völlig alle und ihr…“, Miguel deutete mit dem Kopf auf Tala, der zum nun wohl schon hundertsten Mal Daichis Strata Dragoon aus der Arena katapultierte. „Langjährige Erfahrung“, grunzte Spencer und seine Gedanken schweiften kurz zu seiner Zeit in der Abtei. Gegen das Training damals, war das, was sie heute gemacht hatten, das reinste Kinderspiel. „Sind so was gewohnt aus der BEGA“, meinte Garland. Allerdings waren einige seiner Teamkollegen auch schon ganz schön außer Atem. Nur Brooklyn wirkte vollkommen fit, doch der hatte sich eh nur aus Solidarität ab und zu mal an ein paar Übungen beteiligt und ansonsten zugeguckt. „Kais Verdienst“, murmelte Ray. „Sein Training war meistens noch härter“, erklärte er den anderen. Aber jetzt ist Kai nicht mehr da und wir müssen alleine stark werden und auf uns selbst aufpassen. Seltsam wie sehr man jemanden vermissen kann, mit dem man normalerweise in einem Jahr weniger Worte wechselt als mit anderen an einem Tag… „Langsam ist es aber auch genug, oder wir können uns morgen überhaupt nicht mehr rühren“, schaltete sich Kenny ein. Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen. Dunkel… Irgendwo ganz in der Nähe konnte er ein vertrautes Rascheln hören. Federn, die so leicht wie ein Windhauch übereinander strichen. Er hätte nur die Finger ausstrecken müssen um sie berühren zu können, doch er tat es nicht. Er wusste, dass dieses Etwas, das dort in der Dunkelheit lauerte, nicht das war, was er sich erhoffte… Er konnte den Geruch von schwelendem Feuer in seiner Nase stechen fühlen, den Geschmack von Blut auf seiner Zunge spüren, das Knistern der flammenden Schwingen deutlich hören und das gefährliche Leuchten in den bösartigen Augen sogar durch seine geschlossenen Lider hindurch sehen. Nur fühlen. Fühlen konnte er dieses Wesen nicht. Wollte es auch gar nicht, denn sobald er es fühlen konnte, würde jede Distanz zwischen ihnen verloren gehen. Dann würde er sich nicht länger einreden können, dass er sich alles, was er wahrnahm, nur einbildete und musste sich der harten Realität stellen. Und damit auch einem seiner größten Alpträume… Als die Blader am nächsten Morgen wiederkamen um zu trainieren, konnten sie Mr. Dickinsons aufgeregte Stimme deutlich durch seine dicke Bürotür hören. „Was ist denn da los?“, fragte Max besorgt. Er konnte sich nicht erinnern, Mr. Dickinson jemals zuvor so wütend gehört zu haben. „Ich werde auf gar keinen Fall mit jemanden wie Ihnen Geschäfte machen! Schlagen Sie sich das aus dem Kopf. Es ist mir egal, wie gut ihre Beyblade-Technologie ist!“ Die Blader sahen sich erstaunt an. Was ging da nur vor sich? „Gehen Sie bitte! Sofort!“ Die Tür wurde geöffnet und ein Mann trat heraus. Sein ganzes Erscheinungsbild zeugte von Strenge und Disziplin. Er hatte ein herrisches Gesicht mit kalten Augen, die leicht zornig ins Innere des Büros blickten: „Wie Sie wollen, Mr. Dickinson. Es ist Ihre Entscheidung. Auch wenn Sie sie noch bereuen werden.“ Er drehte sich um und ging auf die Gruppe Blader zu, ohne sie auch nur mit einem Blick zu streifen. Die Barthez Battalions, Rick und die BEGAs bemerkten plötzlich, wie die anderen Beyblader zusammenzuckten. Vor allem die Blitzkrieg Boys wurden blass. „Wer ist das?“, fragte Miguel Tyson. Der konnte seine Wut kaum unterdrücken, als er ihm antwortete: „Das ist Voltaire, Kais Großvater und der Gründer der Abtei, in der Tala und die anderen waren.“ Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, blieb Voltaire plötzlich genau vor den Bladern stehen und musterte die Blitzkrieg Boys mit einem abschätzigen Blick: „Ah, Tala. Wie nett dich mal wieder zu sehen. Ich war wirklich enttäuscht zu sehen, wie schnell ihr das, was ihr in meiner Abtei gelernt habt, wieder vergessen habt. Du und deine Leute habt schon wieder verloren… Wie gut, dass ich euch los bin. Versager kann ich nämlich nicht gebrauchen!“ Die Stimme von Kais Großvater war schneidend kalt und jedes Wort sorgsam vorher bedacht. Alles in allem weckte dieser Mann in den Bladern, die ihn noch nicht kannten, eine seltsame Abneigung. ‚Kai kann einem wirklich Leid tun’, schoss es Garland durch den Kopf, dann verdrängte er den Gedanken wieder. Kai klaute ihre Bitbeasts, also verdiente er kein Mitleid. „Und das sind also Boris’ neue Schützlinge. Noch so ein Versager… Ihr seid ohne ihn besser dran, glaubt mir.“ Voltaire musterte die BEGA-Blader einmal von oben nach unten, dann wandte er sich leicht um: „Ich denke, du wirst ein leichtes Spiel mit ihnen haben, Kai.“ Ein Schatten löste sich aus einer dunklen Ecke und stellte sich ein paar Schritte hinter ihn, verschränkte die Arme vor der Brust und blickte alle kalt aus roten Augen an. Kai. Johnny verdaute den Schrecken über das plötzliche Auftauchen Kais als Erster und begann zu grinsen. Es war an der Zeit Olivers Theorie zu testen und Kai die Niederlage seines Lebens zu verpassen. „Los, Kai! Stell dich mir und verlier!“ Er hielt herausfordernd seinen Blade in die Höhe. Kais Augen wanderten kurz zu seinem Großvater, der nickte leicht – und Kai ging an Johnny und den anderen Beybladern vorbei in die große Arena des Trainingszentrums. Es war noch sehr früh, deshalb war kein anderer Beyblader anwesend. Die Teams stellten sich um die Arena herum auf, während Voltaire etwas abseits stehen blieb um von dort den Kampf zu beobachten. ~~~ See the devil on the doorstep now (my oh my) Telling everybody oh just how to live their lives ~~~ „Na? Hast du schon Angst?“, fragte Johnny herausfordernd. Kai ging nicht darauf ein, sondern konzentrierte sich voll und ganz auf den vor ihm liegenden Fight. „Kai, warum tust du das?“, fragte Tala plötzlich vom Rand der Arena aus. Zur Überraschung aller antwortete Kai: „Ich führe nur Befehle aus.“ Tala lachte spöttisch: „Der Kai, den ich kenne, hätte niemals Befehle ausgeführt.“ „Bist du dir sicher, dass du mich kennst?“ Niemand kennt mich. Keiner. Kein Mensch. Vielleicht kenne ich mich noch nicht einmal selbst richtig. „Solange ich mein Ziel erreiche, ist mir der Weg dorthin egal“, sagte Kai tonlos und versuchte seine Gedanken wieder auf das vor ihm liegende Match zu konzentrieren. „Der Kai, den ich kannte, hat auch immer sein Ziel verfolgt. Doch er hat bestimmte Wege immer von vorneherein ausgeschlossen, weil sie ihm nicht richtig erschienen. Wo ist dieser Kai geblieben? Wo ist dein Stolz geblieben?“, höhnte Tala und ließ den blauhaarigen Blader nicht aus den Augen. „Du schleichst hier wie ein Hund hinter seinem Herrn herein und leckst ihm die Füße, weil du ein bisschen spielen willst. Dabei hattest du dir eigentlich geschworen, nie wieder irgendetwas für ihn zu tun.“ Plötzlich leuchtete für einen kurzen Augenblick wieder das alte Feuer in Kais Augen: „Mit Hunden kennst du dich ja aus, Tala. Bist ja selbst lange genug einer gewesen. Glaubst du wirklich, Einer wie du hätte das Recht, mir ins Gewissen reden zu wollen?“ Er weiß gar nichts. Er ist eben nur ein Mensch wie jeder andere auch. ~~~ Sliding down the information highway Buying in just like a bunch of fools Time is ticking and we can't go back (my oh my) ~~~ Er denkt nicht nach, bevor er spricht. Er kann nicht fühlen, was ich empfinde. Und er fragt auch nicht wirklich nach meinen Motiven. Ihn interessiert nur, dass ich plötzlich nicht mehr in sein Schema passe und damit aus dem Organismus Menschheit herausfalle. Ich würde gerne auch ein Teil der Masse Mensch sein, Tala, glaube mir, doch ich kann es nicht… Ich kann es einfach nicht. Aber vielleicht werde ich es bald können. Wenn das alles hier vorbei ist… ~~~ What about the world today What about the place that we call home We’ve never been so many And we've never been so alone ~~~ “Lass uns endlich anfangen!”, rief er Johnny zu und startete seinen Blade. Johnny tat es ihm gleich und beide Beyblades rasten aufeinander zu um sich immer und immer wieder zu attackieren. Einzelne Splitter platzten von Kais grauem Blade ab, wenn Salamalion ihn traf. Kai schien ernste Schwierigkeiten mit seinem Gegner zu haben. Tala schielte zu Voltaire hinüber, der alles scheinbar vollkommen unbeteiligt beobachtete. Was würde er Kai antun, wenn dieser verlor? „Kai, du solltest lieber gleich aufgeben. Ich bin eindeutig stärker als du“, höhnte Johnny und ließ Salamalion erscheinen. Kai achtete nicht darauf. Er war so müde… Sein Atem ging schwer und sein Kopf versank in dunklen Nebeln. Er sah Johnnys Attacken, erkannte seine Finten und doch reagierte sein Körper und sein Blade einfach viel zu langsam darauf. Sein Blick wanderte, ohne dass er es wollte, zu seinem Großvater… Er sah die Erwartung in seinen Augen und Erinnerungen steigen in ihm hoch. „Gewinnen ist das Wichtigste im Beybladen! Gewinne und alles andere kann dir egal sein!“ Immer und immer wieder hatte Voltaire ihn diesen Spruch wiederholen lassen. Und nun stand er hier und führte seine Befehle aus. Versuchte für seinen Großvater gewinnen. „Niemand fragt den Sieger, wie er gewonnen hat.”, spukte ihm ein weiterer Ausspruch Voltaires im Gehirn herum und er fühlte dessen kalte Augen auf sich ruhen… ~~~ You keep watching from your picket fence You keep talking but it makes no sense You say we're not responsible But we are, we are You wash your hands and come out clean Fail to recognise the enemies within You say we're not responsible But we are, we are, we are, we are ~~~ Was mache ich hier überhaupt? Es gibt wichtigere Dinge als Erinnerungen. Ich habe ein Match zu gewinnen. In einer letzten Kraftanstrengung rief er Amphylion aus seinem halb zerstörten Beyblade und ließ es auf Salamalion zu rasen. Das salamanderhafte Bitbeast wich mit einer beinahe spielerischen Bewegung aus und die Attacke ging ins Leere. ‚Kai ist fertig’, stellte Hiro fest. Er kann nicht mehr. Wahrscheinlich kostet es viel Kraft fremde Bitbeasts zu kontrollieren und Voltaire sieht auch nicht nach jemandem aus, der sich darum kümmert, ob sein Enkel gesund bleibt oder sich zuviel zumutet oder nicht. Im Gegenteil. Vermutlich treibt er ihn noch immer weiter an. „Es ist Zeit dir den Gnadenstoß zu versetzen, Kai!“, rief Johnny triumphierend und Kais Beyblade wurde aus der Arena geschleudert. Noch im Flug zerbrach er in tausend Teile, so dass nur noch der Bitchip einige Meter hinter Kai auf dem Boden landete. Kai stand einfach nur da, als ob er einfach nicht begreifen könnte, was soeben geschehen war. Einer der Splitter hatte ihn an der Wange getroffen, so dass nun feine Blutstropfen über seine bleiche Haut liefen. Er atmete schwer und seine Lippen waren blutleer, seine Augen wanderten mit einem schwer zu deutenden Ausdruck zu seinem Großvater. Dieser ging langsam zur Arena und hob den Bitchip auf. „Hey, ich habe gewonnen, also gehören die Bitbeasts wieder uns!“, brüllte Johnny. Voltaire lächelte falsch: „Natürlich gehört Amphylion nun dir, doch von den anderen Bitbeasts war nie die Rede.” Alle schnappten nach Luft angesichts dieser Worte. „Allerdings schlage ich dir ein Geschäft vor, junger Freund.“ “Nennen Sie mich nicht so!” Voltaire Lächeln wurde kalt und er trat neben Kai. „Tritt noch einmal gegen meinen Enkel an. Alles oder nichts. Du setzt dein Bitbeast als Gewinn ein, ich meine.“ …~~~ One step forward making two steps back (my oh my) Riding piggy on the bad boys back for life ~~~ Er will Kai wirklich noch einmal kämpfen lassen? Aber Kai ist doch total fertig! Er wird das niemals überstehen! Setzt er etwa all seine gestohlenen Bitbeasts auf Spiel, nur um Kai zu bestrafen und in endlich am Boden zu sehen? Talas Blick wanderte von Voltaire zu seinem Enkel, der einfach nur dastand und seinen Großvater ansah. In Kais Augen konnte man eine ungestellte Frage sehen Kai spürte etwas Vertrautes als sein Großvater neben ihn trat. Nicht die Nähe Voltaires sondern etwas, dass er zuletzt vor einigen Jahren gespürt hatte und ihm wie ein Stromstoß erschien. Hast du das alles von Anfang an geplant, Großvater? Hast du geplant, dass ich verlieren würde? Warum hast du mir dann gesagt, ich dürfte es nicht? Warum? ~~~ Lining up for the grand illusion No answers for no questions asked Lining up for the execution Without knowing why ~~~ Johnny zögerte kurz. Sein Blick wanderte zu Kai, der kaum noch in der Lage schien, aufrecht zu stehen. Er wollte ihn nicht verletzen, aber andererseits, wollte er auch die Bitbeasts der anderen wiederhaben. „Abgemacht!” Ich werde den Kampf so schnell wie möglich beenden. Auch wenn Kai ein Mistkerl ist, ich werde mich nicht dazu herablassen noch nach zu treten, wenn mein Gegner schon längst am Boden liegt. Voltaire lächelte eisig, griff in seine Tasche und reichte Kai einen grünschwarzen Beyblade. „Viel Glück, Kai. Auch wenn ich kaum glaube, dass du es brauchen wirst.“ ~~~ You keep watching from your picket fence You keep talking but it makes no sense You say we're not responsible But we are, we are You wash your hands and come out clean Fail to recognise the enemies within You say we're not responsible But we are, we are, we are, we are ~~~ Kai spürte, wie Energie gleich einem Stromstoß durch seinen Körper schoss und die Dunkelheit in seinem Kopf einfach wegwischte und durch eine unglaubliche Klarheit ersetzte. Seine Muskeln schrien gequält auf, nur um sich gleich darauf in freudiger Erwartung anzuspannen. Alle Müdigkeit, alle Schwäche war plötzlich wie weggeblasen und alles was zurückblieb, war reine Macht. Macht, die er in sich aufsog, mit der er seine Lungen füllte wie mit Sauerstoff, die sein ganzes Wesen erfüllte und ihm das Gefühl gab unbesiegbar zu sein. Er begann siegessicher zu grinsen… Auch den Anderen fiel die Veränderung auf, die mit Kai vonstatten ging. Er blieb zwar furchtbar blass, doch seine Augen begannen zu leuchten, so als ob ihm gerade neue Kräfte verliehen worden wären. Seine Gestalt straffte sich und ein bösartiges, leicht irres Grinsen stahl sich auf seine Lippen. Langsam drehte er sich zu Johnny um und starrte ihn wie ein Raubtier seine Beute an. Tyson erkannte das Design des Beyblades, den er in der Hand hielt, als Erste. „Nein!“, entfuhr es ihm. „Was ist denn jetzt plötzlich los?”, fragte Miguel verwirrt. „Black Dranzer“, flüsterte Ray tonlos. Während einige Beyblader erschrocken zusammenzuckten, ließ andere diese Neuigkeit vollkommen kalt. „Na und? Er hat einen neuen Beyblade, was soll’s. Er wird trotzdem verlieren. Johnny ist stärker als er“, sagte Garland geringschätzig. „Da ist mehr als nur ein neuer Blade“, murmelte Brooklyn leise. Er wirkte sehr besorgt. Er konnte seltsame Schwingungen in der Luft wahrnehmen. Schwingungen, die ihm gar nicht gefielen und die ihm eine düstere Zukunft verhießen. Er fasste mit einer Hand in seine Tasche und bemerkte überrascht, dass das Kleinod darin glühend heiß war. Langsam bekam er Angst. Angst vor und Angst um Kai… „Black Dranzer ist mehr als nur ein Blade, Garland. Es ist ein übermächtiges, künstlich erschaffenes Bitbeast, das nur von Kai kontrolliert werden kann. Es hat eine unheimliche Power und ist absolute bösartig”, erklärte Tala leise. Das sah ganz und gar nicht gut aus… „Ich lass mich von deinem alten Spielzeug doch nicht einschüchtern, Kai! Los, lass uns ein letztes Mal gegeneinander antreten!“, Johnny unterdrückte seine Besorgnis und startete sein Beyblade. Mit einer unheimlichen Schnelligkeit entließ Kai Black Dranzer ebenfalls in die Arena und der schwarze Blade begann sich resend schnell am Rand zu drehen. Johnny attackierte ihn sofort, doch Kais Blade wich ihm leicht aus und kickte ihn fast spielerisch ans andere Ende de Arena, dann kreiselte er wieder vollkommen still auf der Stelle. Keine Bewegung des Blades war überflüssig oder zu stark, sondern vollkommen perfekt und einzigund allein auf ein Ziel hin gerichtet: Johnny zu schlagen. Und zwar auf die Art und Weise, wie Kai es wollte. Der Junge grinste, doch dann schoss ihm plötzlich ein stechender Schmerz durch den Kopf. Es war als ob riesige Krallen irgendwo in seinem Gehirn scharren würden und versuchen würden, seine schützenden, geistigen Barrieren zum Einsturz zu bringen. Der Schmerz wiederholte sich, würde schärfer und gewann an Intensität. ‚ER ist das. ER will die Kontrolle über mich bekommen.’, erkannte Kai. Sein Blade hatte angefangen in einem seltsamen Licht zu glühen. ER wollte heraus, heraus n die Feiheit und „…kämpfen, töten, zerstören.“ Kai bemerkte, dass er die letzten Worte geflüstert hatte. Das erste Mal, als er auf Black Dranzer getroffen war, hatte dieser ohne Probleme die Kontrolle übernommen. Kai war zu jung und zu schwach gewesen um es gegen ihn aufnehmen zu können. Der Junge konnte sich nicht mehr erinnern, was geschehen war, nachdem er die Kontrolle verloren hatte, doch vielleicht war das auch besser so… Dann, bei der Weltmeisterschaft in Russland, waren Blader und Bitbeast erneut aufeinander gestoßen, doch dieses Mal hatte sich Black Dranzer vollkommen ruhig verhalten. Warum hätte er auch irgendetwas tun sollen, wo Kai doch sowieso freiwillig das gemacht hatte, was er wollte… Doch diese Mal war es anders. Black Dranzer war wütend, rasend vor Zorn, weil Kai es gewagt hatte, sich einfach so von ihm zu lösen. Weil er das Bitbeast zurück gelassen hatte und ein neues Leben begonnen hatte – ohne Black Dranzers Zustimmung… ~~~ It’s all about power 'bout taking control Breaking the will and raping the soul They suck us dry till there’s nothing left My oh my, my oh my ~~~ Kai spürte, wie etwas Warmes über seine Lippen lief… Und Black Dranzer erschien… Wie ein Bote der Höllenfeuer entstieg er dem schwarzen Beyblade und kreischte seinen Zorn und seinen Hass in die Welt hinaus. Grünlich schimmernde Flammenzungen tropften von seinen Schwingen und setzten die Arena in Brand, während er stolz den Kopf in den Nacken warf und noch einmal schrie. Sein grausamer Blick streifte die Umstehenden, blieb kurz mit einem hungrigen Ausdruck an Salamalion hängen – und verharrte dann auf Kai, der sich stöhnend an den Kopf griff. Ein dünnes Blutrinnsal lief dem Jungen aus der Nase und tröpfelte zu Boden und in seinen Augen spiegelte sich sowohl unterdrückte Angst als auch ebenso große Wut wie in Black Dranzers. „Du elendes Mistvieh“, zischte Kai. „Wer hat da eigentlich wen unter Kontrolle?“, fragte Garland nun doch ernsthaft besorgt. „Frag nicht!“, sagte Tala. „Und wer wäre besser für uns?“, versuchte es der BEGA-Blader erneut. „Frag nicht!“ „Du fliegendes Stück Dreck!“, brüllte Kai plötzlich zu dem pechschwarzen Phönix hinauf, der wie ein Stück lebendig gewordene Dunkelheit über ihnen schwebte. „Egal was du versuchst, du wirst mich niemals unter deine Kontrolle bekommen, klar? Niemals!“ Für einen Moment schien es so, als ob Black Dranze sich nicht von Kais Worten hätte beeindrucken lassen, doch dann wandte sich der Phönix plötzlich mit einem hasserfüllten Kreischen ab und gab sich geschlagen. Für dieses Mal… Er fand schnell ein neues Opfer seines Zorns: Salamalion wurde von dem dunklen Feuervogel förmlich in der Luft zerfetzt. Kai grinste triumphierend und versuchte sich mit einer Hand das immer noch fließende Blut aus dem Gesicht zu wischen. Johnny starrte auf seinen zerstörten Blade, dann auf sein Bitbeast, dass in Kais Blade gesogen wurde. Und plötzlich reichte es Lee und den restlichen White Tiger X. Bis auf Kevin hatte jeder von ihnen schon einmal sein Bitbeast verloren und sie wussten, wie weh das tat. Als sie sahen, dass Black Dranzer etwas an Geschwindigkeit verlor, starteten sie gleichzeitig ihre Beyblades und versuchten Kais Blade mit einer einzigen, gemeinsamen Attacke aus der Arena zu befördern. Doch der schwarz-grüne Blade hielt vollkommen unbeeindruckt stand und rührte sich nicht um einen Millimeter. Black Dranzer stieß ein höhnisches Kreischen aus und stürzte sich auf seine neuen Opfer wie ein ausgehungerter Wolf. Innerhalb weniger Sekunden hatte die drei Blades vollkommen zerstört und Mariah, Kevin und Lee mussten mit ansehen, wie Kai wie schon Jahre zuvor ihre Bitbeasts stahl. Als sich der Junge sicher war, dass sich ihm heute niemand mehr stellen würde, rief er Black Dranzer zurück und folgte Voltaire, der bereits auf dem Weg aus dem Gebäude heraus war. Die fruchtbaren Schmerzen waren zwar etwas schwächer geworden, doch er konnte noch immer spüren, wie Black Dranzer irgendwo am Rande seines Bewusstseins auf eine Schwäche seinerseits lauerte… Ein einzelner Gedanke durchdrang das schneidende Brennen: „Dranzer…“ ~~~ What about the world today What about the place that we call home We've never been so many And we've never been so alone.... so alone It’s all about power (we are) bout taking control (we are) Breaking the will (we are, we are) Raping the soul (we are) They suck us dry till there’s nothing left (we are, we are) My oh my, my oh my ~~~ _______________________________________________________________________________ Ich finde dieses Chapter klasse *selbst lob* Und zum Beweis, dass ich auch mal nen Zwischenkapitel schreiben kann, ohne andere wegen fehlenden Titeln anzuhelen und zu nerven, hier der Titel des nächsten Chapters: "In Erinnerung an einen guten Freund..." Ich mag diesen Titel ^^, klingt irgendwie wie eine Grabinschrift... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)